Die Angst vor dem Tod - Wie geht es weiter?

[assireiterin]

Leider kann ich da heute aktuell auch mitreden, ich mußte heute abend meine 18-jährige Stute nach einer schweren Kolik gehen lassen. Ich sitze jetzt und weine und kann es nicht fassen, dass es dieses wunderbare Tier, was mich 12 Jahre begleitet hat, nicht mehr gibt. Im Moment verfolgen mich noch die Eindrücke dieses vergangenen schrecklichen Tages, es sah zwischdurch eigentlich wieder ganz gut aus, hat sich aber dann rapide verschlechtert und eine Fahrt in die Klinik kam für uns nicht in Frage, die Stute ließ sich nicht verladen. ich hoffe aber, dass die wunderschönen Momente der Erinnerung irgendwann stärker werden. Wir haben unsere Pferde zuhause stehen,ich bin praktisch rund um die Uhr um sie herum und daher ist die Beziehung besonders eng gewesen, dieses Pferd war wirklich eine gute Freundin, aber ich muss mir auch sagen, ich konnte entscheiden, sie gehen zu lassen, bevo die Qual zu groß wurde, und sie war schon schlimm genug...aber viel Gedanken habe ich mir vorher um den Tod nicht gemacht, doch er gehört eben dazu. Die ganze Familie leidet, aber irgendwie war es auch schön, zu sehen, wie wir uns gegenseitig getröstet haben.

[Amasia]

oh assireiterin das tut mir leid für Dich, fühl auch Du dich mal ganz dolle gedrückt von mir :-((

[MÄXI01]

Leben u.Tod gehören zusammen leider,musste vorige Woche meinen alten mit 33 gehen lassen wollte es lange nicht wahr haben aber irgendwann ist einfach Schluss solange sein Rentendasein lebenswert u. vor allem schmerzfrei war OK ging aber einfach nicht mehr ,war auch mein erstes Pferd u. nicht leicht für mich

[Ramzes]

Ramzes: Sehr schön geschrieben, könnte ich nicht besser!!


PS. und ganz ohne Links

Hier hast Du Deinen link

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1920858/

FoxO-Gen , Unsterblichkeit Süßwasserpolypen ,
" Methusalem-Gen " beim Menschen

[Calt]

Das tut mir leid für Rubia84 und assireiterin. Das Problem ist, wenn man daneben steht und alles versucht, aber nichts hilft. Und man machtlos ist. Das ist menschlich und zeigt die persönliche Beziehung, die man hatte. Und sich hier zu Outen ist der erste Schritt mit dem erlebten umzugehen.
Ihr seit um eine Lebenserfahrung reicher jetzt. Vielleicht nicht gerade die Erfahrung, die man sich oder anderen wünscht. Aber es gehört dazu.
Habe selber über die Regenbogenbrücke geschickt:
September 2012 / 2 Jahrigen Hengst nach Weideunfall mit Ataxie (in Hengstaufzucht gewesen)
Juli 2011 / 6 jährige StPr Stute tragend nach Weideunfall mit Ataxie (zu Hause bei uns)
Oktober 2009 / Absetzer auf dem Transport zum neuen Besitzer - Herzversagen und tot im Hänger (noch immer unfassbar für mich, und etwas was nachhaltig prägt)
Mai 2008 / Fohlen nach der Frühgeburt nicht lebensfähig.
Dazu kommen noch die beinahe Katastrophen, die wir aber durchbekommen haben. Mit unglaublichem Einsatz und Kraftakt. Wer mehrere Pferde hat, erlebt solche Dinge. Man wird mit der Zeit autom. etwas abgeklärter dabei.

[Finy]

ich kann ganz gut nachvollziehen was Rubi84 meint. Ich mußte auch meinen 7jährigen auf Grund einer blöden Verletzung einschläfern lassen (hatte ihn knapp 2 Jahre). Er war mein erstes Pferd und ich hab quasi mein Leben lang drauf gewartet, bekam ihn mit 19... er ist damals beim über den Hof führen blöd ausgerutscht, ohne dass er irgendwelche Mätzchen gemacht hat. Seitdem geht bei mir kein beschlagenes Pferd mehr ohne Stifte. Am Anfang hab ich beim kleinsten Rutscher die Krise bekommen. Nachdem aber mit neuem Pferd dann einige Jahre mal Ruhe war mit Verletzungen wurde es wieder besser. Die Panik dass wieder irgendwas passiert ließ nach. Nach weiteren 8 Jahren hatte ich wieder eine junge Stute, die sich nach einem Jahr in der Box die Sehne strangulierte (war vorrübergehend einbandagiert wegen einem frischen Überbein) Sie hat an der Bandage rumgerupft und sich so die Sehne abgeschnürt. 1 Jahr rumgedockert, wieder angefangen...nach einigen Wochen in die Führanlage "reingestolpert" sich ins Eisen getreten, Sehne wieder kaputt. Hab sie als Zuchtstute mehr oder weniger verschenkt, braucht mind. 2 Jahre Pause und danach ist ungewiss ob es hält. Man sieht einfach wie schnell und plötzlich das alles gehen kann. Momentan bin ich Happy mit meinem Wallach, der die ersten Wochen täglich 5 neue SChrammen hatte, aber ich kann ihn ja deswegen nicht dauernd einsperren. Inzwischen ist Ruhe eingekehrt und ich hab wieder ein besseres Gefühl. Es wird aber wohl mein letztes Pferd sein. Sollte wieder was ernstes irreparables passieren hab ich genug!

Es ist was anderes ein altes Pferd gehen lassen zu müssen, das tut bestimmt mind. genauso wenn nicht mehr weh, aber man weiß wenigstens im Vorfeld dass dieser Tag irgendwann kommen wird!

[silas]

Es wird aber wohl mein letztes Pferd sein. Sollte wieder was ernstes irreparables passieren hab ich genug!

Finy, das kann ich verstehen. Jeder hat seine persönliche Grenze, diese klar zu definieren finde ich absolut legal. Hoffentlich hast Du noch viele gemeinsame Jahre voller Freude mit diesem Pferd.

[Finy]

@ silas... danke, das hoffe ich auch. Schön wäre es wenn wir quasi gemeinsam in "reiterliche Rente" gehen könnten

[angel36]

Finy, wie alt bist Du denn, dass Du schon an die reiterliche Rente denkst? (sorry, OT...)

[Finy]

naja...ich bin jetzt Anfang 30...mein Wallach ist 3, wenn ich jetzte mal davon ausgehe dass alles so kommt wie man es sich wünscht und mein Pferdchen bei guter Pflege auf ca. 28 glückliche Pferdejahre kommt, dann wär ich um die 60

[silas]

*kicher* - Finy, ich bin jetzt gleich Mitte 50, mein Reitnachwuchs ist 8-jährig und ich werde sicherlich in den nächsten 3 Jahren nochmal einen Youngster für mich kaufen.

Mein Vorbild ist eine Freundin, jetzt schon Mitte 60, die sich vor 5 Jahren einen 3-jährigen Dressurnachwuchs zulegte.

Reitsport ist keine Frage des Alters!

[Finy]

naja wir werden sehen, bis dahin isses ja noch Weile

[angel36]

Ah, nach den Fotos von Dir hatte ich mir nicht vorstellen können, dass Du schon im reiterlichen Vorruhestand bist - und ist ja auch nicht so.
Also... ich bin Mitte 30, mein Wallach ist acht und ich gehe nicht davon aus, dass er mein letztes Pferd wird... an Ruhestand würde ich jetzt nicht denken.

[Rubi84]

Hallo zusammen, ich melde mich zurück. Ich habe alle eure Antworten verfolgt, zunächst herzlichen Dank für die vielen, ermunternden Worte und euer Mitgefühl. Allerdings merke ich, dass Reitforen nicht meinen Geschmack treffen. Ich verfolge nämlich nicht das Ziel andere zu beleidigen, zu bevormunden oder in sonst einer Weise anzufeinden, sondern ich möchte mich fachlich und sinnvoll austauschen und das in einem angemessenen Ton.
Eine Therapie besuchen muss ich mit Sicherheit nicht. Dass man nach dem plötzlichen Tod eines jungen Pferdes den Gedanken daran hat, dass es einem wieder passieren kann, ist vollkommen normal und vor allem INTELLIGENT und dass man diese Angst hat ist ebenso normal. Wer daraufhin rät, einen Psychologen zu besuchen kann diese Situation nicht nachempfinden und ist schlichtweg eine Erfahrung ärmer.
Auch zu dem Hinweis, ich solle mich bezüglich Versicherungen vor dem nächsten Kauf informieren: so doof bin ich auch nciht, dass ich dies vor meinem Pferd nicht getan hätte. Mein ökonomisches Verständnis hat allerdings ergeben, dass eine Lebensversicherung sich nicht lohnt, allerdings habe ich dabei nur den wirtschaftlichen Schaden eingerechnet und ging davon aus, dass das Pferd ein paar Jahre dienen würde. Dass mir der finanzelle Ersatz einer Versicherung nun den allerwertesten retten würde, um mir ein neues kaufen zu können und mich emotional aufbauen könnte, daran habe ich damals nicht gedacht. Es war mein erstes eigenes Pferd, da macht man Fehler (vielleicht war das der Einzige den ich gemacht habe)! Bekommt man Hilfe von den Reiterkolleginnen, wenn man mal etwas fragt? NEIN! Hohles Getratsche, getuschel sind die Antwort!
Ich fühlte mich zum Zeitpunkt meines Eintrags eben sehr verlassen. ich habe, das alles GANZ ALLEINE GESTEMMT. In eine andere Stadt gezogen, jahrelang gespart, Pferd alleine gekauft, kein gescheiter Reitlehrer, erste Turniere alleine ...usw. Wenn man dann alles verliert ist es einfach zum Mäuse melken.

ABER NUN DAS ENTSCHEIDENDE: ich habe nicht aufgegeben, mich seit 4 Monaten mit Reitbeteiligung über Wasser gehalten und WERDE MIR WIEDER EIN PFERD KAUFEN:-) Freu*:-) Ich muss es allerdings - und das ist mir klar - das Ganze anders angehen als zuvor. Meine Ansprüche muss ich wohl extrem herunterschrauben und das Ganze zunächst ohne Druck angehen. Ich spare und spare!!! Allen anderen, die Ähnliches erlebt haben, drücke ich die Daumen!! egal ob mit oder ohne neuem Pferd!

[Syrah]

Rubi84: Deine Einstellung ist wirklich bewundernswert. Mach Dir keinen Kopf um manche Kommentare. Der Nachteil in einem Forum ist, dass mein kein Gegenüber hat, das man sehen und so einschätzen kann. Auch der 'passende Ton' ist manchmal mit geschriebenen Worten schwer rüberzubringen.

Ich drück Dir die Daumen, dass Du schnell ein passendes Pferd findest!!

[Tanja22]

Kann mich Syrah nur anschließen. Aber wenn Du länger in diesem Forum bist, wirst Du bald sehr genau unterscheiden können, wer gerne durch einen unpassenden Tonfall auffällt oder wen man am Besten ignoriert. Manche User überlese ich sofort, da entweder nichts Gescheites bei rauskommt oder der Tonfall unmöglich ist.

Wir haben zwei Pferde in den letzten 15 Jahren durch Darmverschlingung verloren; bei einem war der TA auf dem Hof, das Pferd wurde innerhalb einer Stunde in die Klinik gefahren und trotzdem war nichts mehr zu tun.
Natürlich zweifelt man. Wieso wir, wieso zwei Mal?

Aufstehen, schütteln und weiter machen. Laß Dich nicht verrückt machen!

[kaja]

kann hier jetzt leider auch mitreden

wir haben am Karfreitag unser einziges und allerbestes Pferd ganz plötzlich verloren, er ist beim ausreiten nach ca. einer 1/2 Stunde einfach tot zusammen gebrochen. Ohne vorher irgendwelche krankhafte Anzeichen zu zeigen ... der Alptraum eines jeden Pferdefreundes

[lusitanoa]

Schluck....

Das tut mir sehr leid!!

[Annemarie]

Das ist ja schrecklich, mein Beileid.

[kaja]

Danke