Abwanderung in "Pseudo"-Reitvereine

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4240

    Abwanderung in "Pseudo"-Reitvereine

    Irgendwie scheint's, daß immer mehr Reiter aus "regulären" RV austreten (also jedenfalls hier in unserer Ecke) und in sogenannte "Pseudo"-Reitvereine eintreten. Also welche, die nur auf dem Papier existieren, bei denen der Jahresbeitrag so um die 50 EUR beträgt, die keine Lokalitäten (z.B. Reithalle, Turnierplatz etc) haben, bei denen man keine Arbeitsstunden leisten muß, und die - logischerweise - auch keine Turniere ausrichten.

    Klar, daß ich auch nicht böse wäre, wenn in meinem RV der Jahresbeitrag geringer ausfallen würde, wenn ich keine Arbeitsstunden mehr leisten müsste... aber wenn das jeder so macht, dann geht doch das Turniergeschehen irgendwann ganz den Bach runter?

    Ich finde, es ist schon eine bedenkliche Entwicklung die das Ganze nimmt. Ich habe jetzt nicht sooo den Draht zu Warendorf - aber wie sehen die Reitoberen das? Wie kann man da gegensteuern? Vermutlich geht das nicht - aber ich wäre dafür, daß Leute aus solchen "Pseudovereinen" das doppelte oder dreifache Startgeld zahlen sollten, das dann wiederum den "richtigen" Vereinen zugute kommt.

    Wie seht ihr das? Was ist eure Meinung dazu?
  • carolinen
    • 11.03.2010
    • 3548

    #2
    Ich finde das eine Sauerei, denn bei uns wandern die in diese Papiervereine ab, die vermehrt auf Turnieren starten ! Ich fände, die Turnierlizenz eines Reiters, der in einem Verein ist, welcher selber kein Turnier veranstaltet sollte einfach per se 50€ teurer sein. Die "Deppen" in den anderen vereinen, die sich noch engagieren liefern kostenlos denjenigen die Turnierplattform. Unschön und wenn es so weitergeht haben wir bald amerikansiche Verhältnisse, weil die Vereine sich keine Turniere ohne Helfer mehr leisten können...
    Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

    Kommentar

    • Suomi
      • 04.12.2009
      • 4240

      #3
      Zitat von carolinen Beitrag anzeigen
      I denn bei uns wandern die in diese Papiervereine ab, die vermehrt auf Turnieren starten !
      Ja, genau DAS stelle ich auch fest. Die Deppen, die ein paar Mal im Jahr auf'm Turnier starten, die bleiben brav im RV, und die Vielturnierstarter, die suchen sich solche Papiervereine - denn zum Arbeitsstunden ableisten haben sie logischerweise keine Zeit, sind ja immer auf Turnier!

      Kommentar

      • Calt
        • 02.12.2011
        • 2163

        #4
        Das kenne ich auch hier. Einige Reiter wechseln den Verein, um günstiger dabei weg zu kommen und um keine Verpflichtungen dann zu haben. Aber auch der kleinste Verein braucht eine Satzung und einen Vorstand, sowie eine ordentliche Mitgliederversammlung ein Kassenbuch, eine Steuernummer, eine Eintragung auf dem Gericht. Dafür müssen sich dann wieder welche finden, die den Job machen.
        In der Nachbarschaft ist bei Vereinsgrundung mit 8 Mitgliedern gestartet worden, nach gut 2 Jahren hatten sie 110 Mitglieder und jetzt nach etwa 5 Jahren sind sie runter wieder auf etwa 50 Mitglieder. Der Vorstand wechselt quasi jedes Jahr einmal kompl. durch. Weil man sich nicht einig ist, was die Arbeit betrifft. Und wer für was zuständig sein soll. Da werden ab und zu Eltern von Kindern in den Vorstand gewählt, die von nix eine Ahnung haben. Aber es finden sich immer wieder so Postenjäger, die als 1. Vorsitzender oder Geschäftsführer beim Gemeinderat auftreten und zum Wohl der allgemeinen Gemeinnützigkeit was beizutragen haben. -Kopfschüttel

        Kommentar

        • Furioso-Fan
          • 12.08.2004
          • 10940

          #5
          Was kann ich denn dafür, wenn mein verein kein Turnier veranstaltet? Die Reiter kein Interesse haben?
          ich bin hier in einem ländlichen Reit- und vor allem Fahrverein, der sich auf ca. 20 Orte und Weiler erstreckt. Es gibt keinen zentralen Reitplatz, der allwettertauglich ist, nur einen Fahrplatz, angebotene Events wie ein Suchritt werden mangels Interesse der Teilnehmer abgesagt.
          Wüsste nicht, warum ich bestraft werden soll, weil ich in den Reitverein meines Heimatortes gehe.
          Typisch deutsch - alles gleich wieder mit Strafe belegen und am besten noch irgendwo denunzieren gehen...

          Kommentar

          • Calt
            • 02.12.2011
            • 2163

            #6
            Hier geht es um Vereinswechsel, nicht darum, kleine Vereine ohne eigene Anlage zu denunzieren.
            Sonder Kritik an Vereins Hopping zu Ungunsten derer, die sich die Arbeit machen und ihre Freizeit dran hängen, für Alle. Es ist ja so, das ein Verein, egal wieviel Mitglieder er hat, von einer Hand voll Leuten gemanaged wird, in der Regel.
            Mal Kuchen Backen, wenn Turnier ist oder 2-3x im Jahr Aufgaben zu lesen beim Turnier, ist doch eigentlich Ehrensache.
            Mitgliederzahlen sind eh überall Rückläufig. Ich bin da Fahnentreu, ist eine Grundeinstellung von mir. Ob der Verein groß oder klein ist, liegt ja nicht am einzelnen, sondern eher an der Region. Und daran, ob es solvente Mitglieder gibt, denen es leicht fällt eine Prüfung zu sponsern und den Verein an sich mit zu tragen.

            Vor denen hier ziehe ich absolut den Hut. Die haben keine Halle und eigenen Stall. Eigentlich nur einen Ausenplatz. Aber irgendwie ziehen die Alle an einem Strick und stellen ein internationales Turnier auf die Beine. Die haben eigentlich keine Infrastruktur und nix da, aber an dem Turnier erwacht das ganze Dorf aus seinem Dornröschen Schlaf. Aber das ist eine andere Geschichte.

            Kommentar

            • Furioso-Fan
              • 12.08.2004
              • 10940

              #7
              Calt - da ist ein Denkfehler. Das "Für alle". Wieviel Prozent eines Vereines sind denn aktive Turnierreiter ? Doch in der Regel eine kleine, meist einflußreiche und meungsstarke Minderheit.
              Ich bin 2001 auch zu einem kleinen Verein gewechselt, der mir meinen Stempel gegeben und mich sonst in Ruhe gelassen hat. ich brauch diesen Vereins-Zinnober nicht mehr, ich habe bis ans Ende meiner Tage Guthaben beim Aufgabe lesen, Protokolle schreiben, Richter betreuen, Stangen streichen, Hufschlag scheppen, versiffte Kühlschänke auswischen...
              Neulich kam in meinem neuen Verein jemand und wollte, daß wir Samstags antreten zum Platz reinigen. Ein Platz, den ich nie nutze, weil die Vereinsführung sich weigert, den gemeingefährlichen Boden neu machen zu lassen. Samstags ist der einzige Wochentag, wo ich bei mir am Stall Arbeitsdienst habe. Sich kümmern sollen sich doch bitte primär diejenigen, die ihn nutzen... Ich zahle ihn, und nutze nicht. Seh ich garnicht ein. Wer macht mir denn meine Arbeit?

              Kommentar

              • carolinen
                • 11.03.2010
                • 3548

                #8
                FF solche Leute wie Dich meine ich nicht.
                Ich meine explizit die, die aus ihrem Verein austreten - in einen Papierverein eintreten, in dem NICHTS passiert ausser der gesetzlich vorgeschrieben Mitgliederversammlung und dennoch fleissig Turniere reiten.

                Es macht auch echt keine Arbeit, für diese nur zahlenden Mitglieder eine Buchhaltung zu machen. Man ist nicht gemeinnützig und muss nichts nachweisen. Der Beitrag ist einfach nur so groß, dass die jährlichen Gebühren bei Sportbund und dem Landesverband getragen werden können. Der Vorstand ist reduziert auf das, was gesetzlich vorgeschrieben ist. Steuernummer ? Meines Wissens nach für sowas unnötig, da der Verein weder Einkommen erzielt noch Umsätze tätigt.
                Das sind hier wirklich in diesen Papiervereinen Turnierreiter, die jedes Wochenende unterwegs sind und somit anderer Leute Arbeitsdienst und freiwilliges Engagement ausnutzen. Da diese der Gemeinschaft NICHTS zurückgeben, können sie dann einfach bei ihrer Turnierlizenz mehr zahlen, das Geld kann man dann in den Vereinen mit Turnieren abliefern, damit die weiter welche veranstalten. Versuch Du mal heute ein Turnier zu machen ! Du kriegst keinen mehr zum Helfen. Die gesamte Verpflegung auf einem Turnier kann kaum noch aus eigenem Engagement und Helfern geleistet werden. Das war früher eben echt anders. Und ich liebe die wenigen Turniere hier in der Gegend, wo noch Salate von zu Hause kommen und Kuchenbuffets wie von Oma stehen. Da bin ich als Zuschauer und TT gerne und bezahle gerne Eintritt und Geld für Kaffee und Kuchen !
                Ich kenne einen Richter, der bringt schonmal morgens zum Turnier Jugendliche aus seinem Verein mit zu Turnieren, damit da genügend Leute Startertafel etc. machen ! Er nimmt die abends auch wieder mit nach Hause. Tolles Engagement der Jugendlichen - Hut ab !
                Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

                Kommentar

                • Sabine2005
                  • 17.06.2005
                  • 7750

                  #9
                  Bei uns in der Gegend ist das so, daß Abschlußklassen angesprochen werden für den Helferdienst auf Turnieren und die bekommen dann einen Obolus für ihre Abiparty.

                  Kommentar

                  • pavot
                    • 27.07.2003
                    • 1331

                    #10
                    Ich beobachte diese Tendenz auch schon länger. Die Decke der wirklich aktiven Helfer auf die man bei einer offiziellen Veranstaltung zählen kann wird immer dünner. Und das ist sicherlich nicht nur bei uns so.
                    Ich denke es wird über kurz oder lang darauf hinauslaufen, dass Turniere nicht mehr durch Vereine mit ehrenamtlichen Helfern ausgetragen werden sondern von kommerziellen Veranstaltern mit entsprechend entlohnten Helfern. Die kosten werden die tn tragen müssen - wobei das ja in etwa dem "Verursacherprinzip" entspräche.

                    Kommentar


                    • #11
                      Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                      Calt - da ist ein Denkfehler. Das "Für alle". Wieviel Prozent eines Vereines sind denn aktive Turnierreiter ? Doch in der Regel eine kleine, meist einflußreiche und meungsstarke Minderheit.
                      Ich bin 2001 auch zu einem kleinen Verein gewechselt, der mir meinen Stempel gegeben und mich sonst in Ruhe gelassen hat. ich brauch diesen Vereins-Zinnober nicht mehr, ich habe bis ans Ende meiner Tage Guthaben beim Aufgabe lesen, Protokolle schreiben, Richter betreuen, Stangen streichen, Hufschlag scheppen, versiffte Kühlschänke auswischen...
                      Neulich kam in meinem neuen Verein jemand und wollte, daß wir Samstags antreten zum Platz reinigen. Ein Platz, den ich nie nutze, weil die Vereinsführung sich weigert, den gemeingefährlichen Boden neu machen zu lassen. Samstags ist der einzige Wochentag, wo ich bei mir am Stall Arbeitsdienst habe. Sich kümmern sollen sich doch bitte primär diejenigen, die ihn nutzen... Ich zahle ihn, und nutze nicht. Seh ich garnicht ein. Wer macht mir denn meine Arbeit?
                      Hallo FF,
                      ich war seit 1972, so ungefähr, immer sehr engargiert im Verein, habe auch wirklich alles mögliche gemacht: Mitglied im Vorstand als Irgendeine, Startertafel bei Reiterwettbewerben, E-Dressuren bis S-Dressuren, Schreiberliing bei den Richtern, Laufmädchen-Mädchen für alles , Meldestelle, Betreuung der Ehrengäste, Grillwürstl und Getränke verkaufen, Stadionsprecherin bei Landesmeisterschaften, Toilette putzen . Wirklich alles !

                      Über ca. 30 Jahre hatte ich mitgeholfen die Parcourstangen neu anzustreichen, habe hunderte von Stangen und Ständern geschleppt. Hatte über Jahre meine treue alte RP-Stute dem Verein für Kinderunterricht
                      zur Verfügung gestellt, auf meine Kosten. Irgendwann ist mal Schluß !

                      Durch den neuen Vorstand kamen da ein paar Leute irgendwie dazu, die auch noch was zu sagen haben wollten. Ich wurde aus allen Ehrenämtern rausgedrängt, der 1.Vorstand war nicht daran beteiligt,(ich weiss es aber nicht genau), wir waren vorher so halbe Freunde.
                      Ich hatte mich dann 2001 als aktives Mitglied abgemeldet. Ab 2002 hatte ich nur noch mein eigenes Ding gemacht.
                      Ich werde höchstwahrscheinlich nicht mehr in einen RV eintreten.

                      Hab keine Lust mehr mir jahrelang die Hacken abzurennen, und dann von irgendwelchen neuen Leuten gemobbt zu werden, denen mal nichteinmal für's Gläserspülen bei einer Vereinsparty gut genug ist.

                      Zeitweise war ich in zwei-drei Vereinen wirklich aktives Mitglied, teils auch in der Vorstandsarbeit mit tätig.
                      Nix mehr, ich mach nur noch mein eigenes Ding.

                      Traurig aber wahr !

                      Kommentar


                      • #12
                        Zitat von pavot Beitrag anzeigen
                        Ich beobachte diese Tendenz auch schon länger. Die Decke der wirklich aktiven Helfer auf die man bei einer offiziellen Veranstaltung zählen kann wird immer dünner. Und das ist sicherlich nicht nur bei uns so.
                        Ich denke es wird über kurz oder lang darauf hinauslaufen, dass Turniere nicht mehr durch Vereine mit ehrenamtlichen Helfern ausgetragen werden sondern von kommerziellen Veranstaltern mit entsprechend entlohnten Helfern. Die kosten werden die tn tragen müssen - wobei das ja in etwa dem "Verursacherprinzip" entspräche.
                        Manche jahrelang ehrenamtichen Helfer wurden leider verprellt. Warum, weshalb, wieso ???
                        Wenn die Veranstalter dann irgendwelche fachfremden Helfer über Verleihfirmen einstellen , die werden dann mit einem Mini-Lohn von 5-6 €/Std. entlohnt.

                        Ein totales Chaos ist vorrausgesagt. Vorher waren erfahrene und sachkundige Leute ehrenamtlich für eine Bratwurst, ein Stück Kuchen , eine Tasse Kaffee und eine Flasche Bier stundenlang tätig, weil sie sich für IHREN Verein einsetzen wollten.

                        Kommentar

                        • Furioso-Fan
                          • 12.08.2004
                          • 10940

                          #13
                          Das war das, was ich oben angesprochen habe, daß eben so ein Turnier häufig, nicht immer, für eine Minderheit ist. Und wenn im Umkehrschluss Siggi Superschnell und Dorothea Dressur-Donsel für die Freizeitfuzzis zum WBO-Turnier oder Suchritt zum Helfen antreten sollen, fallen reihenweise Kommentare. Nicht selten öffentlich, vor laufendem Mikrophon oder den Richtern. Ich durfte mich beispielsweise beim Ausbilderwettbewerb, der auf Reiterwettbewerbs-Niveau - Jugendförderung durch den Landesreit- und Fahrverband ! - stattfand, als "Zwerg" von Dorothea Dressur-Donsel titulieren lassen... Die Ehrenrunde liefen die Ausbilder mit irgendeinem Zwergenmarsch "Wir sind Zwerge", während sich Dorothea Dressur-Donsel mit ihrem Troß die Bäuche vor Lachen hielten. Dabei war ich nicht mal Mitglied, sondern nur ehemaliges, habe mir den Allerwertesten aufgerieben an dem morgen, um die nicht laufende Orga hinzubekommen, weil die Siggi Schnells am Bierpilz hockten, und ohne Mikro stundenlang Aufgabe gelesen, obwohl ich eigentlich nach meinen Kids am Abreiteplatz schauen wollte. Das war mein definitiv letzter Arbeitseinsatz.
                          Hier sind viele Vereine dazu übergegangen, Arbeitseinsatz als Teil der Hallennutzung einzufordern, was dann dazu führt, daß die Reichen entweder zahlen oder austreten, und ein kleiner Teil Engagierter alles machen. Turnier... Och nö.
                          Aber es ist so wie überall, die Zeiten ändern sich, und das Vergangene kommt nicht wieder. So ist das. Und so ein Verein ist nur der Spiegel der Mitglieder, schauen wir doch mal in dieses Topic "Neid auf Turnierrreiter". Solange eine Gemeinschaft das reiterliche Engagement aller Sparten nicht gleichmässig unterstützt und dahintersteht, entsteht eine Mehrklassenherrschaft. Und da ziehen sich viele auch in den zeiten gestiegener Belastungen raus.

                          Kommentar

                          • Elfi
                            • 22.06.2009
                            • 371

                            #14
                            Wie will man das gerecht hinkriegen? Wenn ich nach den ersten beiträgen hier gehe, dann würde mich die höhere Startgebühr oder teurere Jahreslizenz voll treffen nur weil mein "nicht-Pseudo-Verein" leider so klein ist dass er kein Turnier ausrichten kann. Leider können wir uns auch in 100 Jahren keine Reithalle leisten, geschweige denn von einer Baugenehmigung zu bekommen..... Also keine Möglichkeit ein Turnier vernünftig auszurichten. Ich leiste im Jahr einige Arbeitsstunden auf der Reitanlage, bin eine von sehr wenigen die die Plätze abzieht, Rasen mäht etc. Weil ich fürs Turnier auch mal auf einem abgezogenen Platz üben will u. auch gerne mal neu gestrichene Hindernisse überspringe....Dafür würde ich dann auch noch mit höheren Preisen gestraft werden???? Dann gehe ich tatsächlich lieber in einen Pseudo-Verein wenn ich ja eh zahlen muß.... und spare mir die Arbeitsstunden....

                            Kommentar

                            • Suomi
                              • 04.12.2009
                              • 4240

                              #15
                              Zitat von Elfi Beitrag anzeigen
                              Wie will man das gerecht hinkriegen? Wenn ich nach den ersten beiträgen hier gehe, dann würde mich die höhere Startgebühr oder teurere Jahreslizenz voll treffen nur weil mein "nicht-Pseudo-Verein" leider so klein ist dass er kein Turnier ausrichten kann. Leider können wir uns auch in 100 Jahren keine Reithalle leisten, geschweige denn von einer Baugenehmigung zu bekommen..... Also keine Möglichkeit ein Turnier vernünftig auszurichten.
                              tja, das ist die Frage, oder? Das Thema war nicht auf Leute wie dich gemünzt, sondern auf (Turnier)Reiter, die ABSICHTLICH einen Verein wählen, der lediglich auf dem Papier existiert. Aber wie soll man das unterscheiden...?

                              Kommentar

                              • Finy
                                • 14.02.2006
                                • 1974

                                #16
                                das könnte man ja ganz einfach Regeln indem man genau diese Vereine zu den Turnieren nicht mehr einlädt!!!
                                Bei meiner Vereinswahl stand im Vordergrund, dass man mit diesem Verein bei möglichst vielen nahegelegenen Turnieren startberechtigt ist. 2. Kriterium war natürlich der Mitgliedsbeitrag und zu leistende Arbeitsstunden. Der nächstgelegene Verein kostet einen horrenten Beitrag von 240€ im Jahr und für die Anlagennutzung zahlt man zusätzlich. Wenn ich es richtig weiß kommen auch noch 30!!!! Arbeitsstunden dazu...wüßte nicht wie ich das auf die Reihe kriegen sollte.

                                In meinem Verein zahle ich 40€ Jahresbeitrag, der großen Vereinsplatz darf man umsonst nützen, für die Halle zahlt man 5€ pro Nutzung. Arbeitsdienst ist mehr oder weniger freiwillig, für diejenigen die z. B am Turnier einige Stunden arbeiten (meist ca. 4 Stunden) gibt es z.B Lehrgänge vergünstigt.

                                Der Verein hat insagesamt 800 Mitglieder (Aktive und Passive) erschreckend ist aber schon, wie wenige bereit sind ein paar Stunden im Jahr mitzuhelfen.

                                Kommentar

                                • Ariadne
                                  • 18.10.2008
                                  • 923

                                  #17
                                  Bei uns im Verein unterschreibt man es schon im Antrag, daß man bereit ist 20 Arbeitsstunden im Jahr zu leisten. Ansonsten werden pro nicht geleistete Stunde 10 Euro berechnet.

                                  Bei denen die da sind wenn sie können (auch wenn es weniger Stunden sind) wird schon mal ein Auge zugedrückt, aber es gibt ja immer welche, die sich drücken...

                                  Kommentar

                                  • carolinen
                                    • 11.03.2010
                                    • 3548

                                    #18
                                    Ausserdem denke ich, man kann die Vereine durchaus an Indizien erkennen:
                                    Keine Anlage
                                    Gründungszeitpunkt noch nicht sehr lange her
                                    Beiträge nur in Höhe der Gebühren, die ein Verein Pro Mitglied an Dachorganisationen abzuführen hat.
                                    Mitglieder zu großen Teilen nicht aus der räumlichen Nähe
                                    Vorstand in Minimalausführungen
                                    Kassenbewegungen fast nur Mitgiedsbeiträge rein (mitglieder) und Mitgliedsbeiträge raus (an Dachorganisationen)
                                    Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

                                    Kommentar

                                    • Lübeckerin
                                      • 25.05.2009
                                      • 87

                                      #19
                                      Hallo,

                                      schön und gut. Aber man muss doch etwas weiter blicken, als schlicht auf den "Reitverein" und seinen Beitrag und die fehlende Sozialität der Mitglieder:

                                      Welchen Geldbetrag muss ich zahlen, um auf einem Turnier startberechtigt zu sein, wenn man nun davon ausgeht, das man bei 0 anfängt (Beiträge und Preise aus der Umgegend zugrundegelegt):
                                      1. Kosten für Reitpass/ -abzeichen = ca. 350 EUR
                                      2. Turnierpferdeeintragung/ Turnierponyeintragung = 69,02 EUR + Einschreibeporto
                                      3. Jahreslizenzgebühr = 30 - 50 EUR
                                      4. Aufnahmegebühr Reitverein = 40,00 EUR
                                      5. Jahresbeitrag Reitverein = 40,00 EUR
                                      6. Turnierausrüstung für Pferd und Reiter = 150 EUR (vorausgesetzt die vorhandene Ausrüstung ist Regelkonform)
                                      7. Startgeld/ Startplatzreservierung/ Parkgebühren = 10 EUR

                                      Das bedeutet also, nach einer Investition von ca. 750 EUR bin ich das erste mal durch die Lichtschranke bei einem A - Springen geritten, habe keinen Blumentopf gewonnen (und zunächst auch nicht wirklich Chance darauf) und noch 40 Arbeitsstunden beim Verein zu absolvieren. Bei einem Stundenlohn von nur 8 EURO wären das nochmal schlappe 320 EUR zusätzlich zu den bereits investierten 750 EUR. Die Invetitionskosten für die erste Turniersaison liegen also bei > 1000 EUR .

                                      Soweit, sogut. Es liegen also > 1000 EUR für den ersten Turnierstart zugrunde, von denen bereits 80 EUR zahlbar und 320 EUR in Arbeitsstunden abzuleisten sind.
                                      Wenn ich mir also den Luxus eines Turnierstartes für 2 - 3 Mal im Jahr leisten möchte, dann ist es doch also legitim, das ich versuche, die Kosten für diese 2 - 3 Turnierstarts so gering wie möglich zu halten. Abgesehen davon, das man versucht die Turnierbekleidung, etc. günstig im Internet zu ersteigern und sich den günstigsten Anbieter für die Absolvierung des Reitabzeichens heraussucht, bleibt doch nur noch der Verein bzw. dessen Beiträge, die ich zumindest reduzieren könnte. Bin ich dann noch in einem Verein, der keine "Inklusivleistungen" (Reitplatz- oder Hallennutzung, Seminare, Lehrgänge, o.ä.) bietet und sich diese sogar noch relativ teuer bezahlen lässt, überlege ich mir den Nutzen der Vereinsmitgliedschaft nochmals und wechsle schlußendlich in einen sog. "Pseudoverein", um entsprechendes Geld zu sparen.

                                      Dies wäre aber nur der Fall, wenn ich mir das Ganze generell leisten könnte. Nun gibt es aber viele Berufsstände, für die die Ausgabe von 750 EUR schon fast ein ganzes Monatsgehalt bedeuten. Hier ist also nicht nur der Grund für die sinkende Zahl der Vereinsmitglieder oder die hohen Zahlen der Vereinswechsel in "Pseudovereine" zu suchen, sondern auch der Grund für die sinkende Teilnehmerzahl auf den Turnieren.

                                      Was können die Vereine also tun: Neben vertretbaren und den Inklusivleistungen angepassten Pauschalbeiträge und dessen Staffelungen (z. B. Familienbeitrag, Geschwisterbeitrag, Vielturnierreiter, Wenigturnierreiter), sollten zunächst die Inklusivleistungen (Seminare Rund ums Pferd und nicht nur ums Rwiten, Alternative Reistweisen, usw.) intensiviert werden, ums ich deutlich von anderen Vereinen abzuheben und dem potentiellen Mitglied einen Mehrwert zu schaffen, zumal für jeden "Turnierwilligen" die Vereinsmitgliedschaft eher Zwang als Wunsch ist. Darüber hinaus sollte die Möglichkeit geschaffen werden, einen Teil der zu entrichtenden Beiträge als Arbeitsleistung zu erbringen, anstatt feste Mithilfe zu veranschlagen (viele können dies aufgrund Ihrer Arbeitszeiten, etc. ohnehin nicht leisten) und einzufordern. Für die Kostendeckung bei zu veranstaltenden Turnieren können natürlich jederzeit die Suchaktionen nach Sponsoren intensiviert werden, die dann - wie auch bereits heute - die Preise der Gewinner sponsoren können (= kaum ein Verein zahl die Gewinne selbst).

                                      Solange aber jede beteiligte Organisation versucht sich an dem Wunsch des Reiters auf Turnieren zu starten zu bereichern, werden nicht nur die Zahlen der Turnierteilnehmer - insbesondere der jungen Reiter -, sondern auch diejenigen der Vereinsmitglieder ständig abnehmen. Für Passive Mitglieder, gilt hier natürlich gleiches: Wer zahlt Aufnahme- und Jahresbeitrag und lässt sich zudem Arbeitsstunden auferlegen, nur um sich als Mitglied eines Vereines bezeichnen zu können...dies sind wohl die wenigsten, die dann eher aus traditionellen Gründen Mitglied werden oder bleiben und es sich zudem problemlos leisten können.
                                      Zuletzt geändert von Lübeckerin; 23.10.2012, 19:17.

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Idealismus für eine gemeinsame Sache scheint immer mehr verloren zu gehen.

                                        Kommentar

                                        Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                                        Einklappen

                                        Themen Statistiken Letzter Beitrag
                                        Erstellt von macedonia, 23.03.2009, 20:23
                                        7 Antworten
                                        1.661 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag fanniemae
                                        von fanniemae
                                         
                                        Erstellt von Geisha, 21.09.2025, 14:01
                                        9 Antworten
                                        433 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag Geisha
                                        von Geisha
                                         
                                        Erstellt von florian g., 02.03.2010, 10:54
                                        35 Antworten
                                        8.306 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag Nickelo
                                        von Nickelo
                                         
                                        Erstellt von Limette, 16.06.2025, 09:38
                                        10 Antworten
                                        572 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag Ramzes
                                        von Ramzes
                                         
                                        Erstellt von Geisha, 18.05.2025, 12:48
                                        7 Antworten
                                        315 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag Geisha
                                        von Geisha
                                         
                                        Lädt...
                                        X