Gesundheitl. dauerhaft eingeschränktes Pferd im Pensionsstall?

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  • silas
    • 13.01.2011
    • 4024

    Gesundheitl. dauerhaft eingeschränktes Pferd im Pensionsstall?

    Aus aktuellem Anlass möchte ich gern Eure Erfahrungen / Meinungen zu diesem Thema hören:

    Ist es möglich ein dauerhaft gesundheitlich eingeschränktes Pferd in einem Pensionsstall zu halten?

    Nach meiner bisherigen Erfahrung kommt es kurz oder lang zu stressigen Situationen für Pferd, Besitzer und SB.

    In einem Pensionsstall ist eine gewisse Fluktuation unvermeidlich, damit einhergehend wechseln auch die Weidepartner, außerdem sind die vorhandenen Flächen begrenzt und durchgeplant.

    Auch andere Besitzer wünschen eine "Sonderbehandlung", ohne das diesen die eventuelle medizinische Notwendigkeit bekannt ist, oder sie diese entsprechend dem eigenen Wissen akzeptieren können. Es kann also schnell zu Neid und Missgunst führen, bzw. einzelne Einsteller werden evtl. ausgegrenzt.

    Auch ein SB, gerade in mittleren Betrieben, hat (wechselndes) Personal, welches dann mal die Pferde falsch rausstellt - und schon ist die Unzufriedenheit da.

    Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, mit einem langwierigen Hufdefekt und der dazugehörigen Behandlung, zu der auch eine gepflegte Auslauffläche gehörte, habe ich seinerzeit einen Pensionsstall mittlerer Größe verlassen. Diese dauerhaft geforderten Bedingungen konnten nicht geboten werden, speziell im Winter - die Bodenbeschaffenheit der Winterpaddocks waren für gesunde Hufe durchaus akzeptabel, für ein Pferd mit Hufdefekt nicht.

    Ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion!
    Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.
  • Mondnacht
    • 01.12.2009
    • 2470

    #2
    Was hast du denn dann gemacht mit deinem Pferd?

    Du sprichst gerade ein Thema an, über das ich mir auch gerade Gedanken mache. Generell würde ich schon sagen, dass man ein dauerhaft gesundheitlich eingeschränktes Pferd im Pensionstall stehen haben kann. Warum sollte das nicht gehen?

    Die Frage ist einfach, kam die Einschränkung, nach dem man in den Stall gezogen ist oder will man in einen neuen Pensionsstall ziehen. Generell habe ich es so erlebt, dass bei Pferden, die länger stehen müssen, die Stallbetreiber gerne bereit sind kleine Krankenpaddocks einzurichten. Dieses natürlich nur, wenn die entsprechenden Flächen dafür da sind.

    Sicher hast du recht, dass die Stallbetreiber nicht alles bieten können, sind ja auch keine speziellen Reha-Betriebe, von daher muss man wohl gucken, was speziell möglich ist.

    Kommt man neu in einen Stall, dann kann man nur gucken, ob es extra Möglichkeiten gibt oder eben nicht, kann man ja vor dem Umzug alles abklären.

    In meinem Fall ist es so, dass ich das Pech gepachtet habe. Im März Chip- OP mit langer Regenerationsphase auf der Koppel. Da haben meine Stallbetreiber meinen Dicken mit im Offenstall zwischen den Ponies laufen lassen, war für uns super.

    Kaum habe ich angefangen wieder Schritt zu reiten und ihm Eisen vorne drauf zu machen war er plötzlich stocklahm (teilweise im Schritt), ich bin gleich in die Klinik gefahren, haben aber nicht wirklich etwas gefunden (kommt aus dem Bereich Huf...). Nach zwei Tagen in der Klinik war die Lahmheit deutlich besser ( da stand er stramm), also soll ich drei Wochen SChritt reiten.

    Tollerweise haben wir ein Krankenpaddock, da kann meiner den ganzen Tag draußen stehen, solange kein anderes Pferd lahm ist, was jetzt der Fall war. Ok, dann gibt es eben nur einen halben Tag Paddock, ist ja besser als gar nichts.

    Jedenfalls ist die Lahmheit nach einer Woche wieder so stark aufgetreten wie vor der Klinik und zwar nach dem er wieder Eisen vorne drauf hat, die die in der Klinik abnehmen mussten.

    Jetzt bin ich eben am überlegen, bleibe ich in meinem Stall, oder wechsel ich woanders hin, denn was passsier, wenn das Krankenpaddock noch von mehreren Pferden belegt werden muss????
    Mir ist schon klar, dass ich nicht verlangen kann, dass für jedes lahme Pferd ein Krankenpaddock gebaut wird, aber für mein PFerd hätte ich es schon gerne...

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    • Lucia 2
      • 11.09.2010
      • 261

      #3
      Ich glaube man muß auch mit einberechnen, was ein Stallwechsel für ein Pferd bedeutet. Für viele ist das ein Weltuntergang - neue Pferde, ein völlig fremder Geruch, wieder neues Bezugspersonal, Futterumstellung ... Meiner würd ich es nur im Notfall zumuten, da die da sehr extrem reagiert. Wenn man den Pensionsstall-betreiber gut kennt, kann man schon mal Abmachungen treffen. Bei uns ist das auch sehr gemischt, Oldies mit über 30 und auch eingeschränkt sowie ganz junge, Turnierpferde und Rekonvaleszenten. Aber auch wenn es für keinen "perfekt" ist, so kann man doch mit etwas guten Willen ein Lösung finden.

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      • silas
        • 13.01.2011
        • 4024

        #4
        In der akuten Phase musste mein Pferd sechs Wochen lang stehen. GsD gab es seinerzeit Minipaddocks (war als Notlösung für Fremdreiter, die am RU teilnahmen, gedacht), in einem davon konnte mein Pferd sich tagsüber aufhalten. Soziale Kontakte gab es nicht, denn kein Einsteller war bereit, sein Pferd auch nur stundenweise dort hinzustellen. Dies ist aber nie ein Problem gewesen, denn ich besitze einen sehr ruhigen Vertreter, der keinen Schabernack anstellt.

        Danach durfte er wieder zu seiner Gruppe. Während der Weidezeit war das kein Problem, denn die Fläche war ausreichend groß. Nur der Winterauslauf mit schlechter Bodenbeschaffenheit, forcierte unser Hufproblem. Matsch-Urin-Gemisch liess die Bakterien munter in das Loch einwandern und verschlimmerte zunächst die Situation.

        Ich bin in einen kleinen Stall gezogen, der mir ganzjährigen Weideauslauf garantiert. Die Flächen werden zuverlässig sauber gehalten und gepflegt. Der Heilungsprozeß dauerte über drei Jahre, neben dem medizinischen Beschlag hat uns dieser sehr gepflegte Boden geholfen. Seit zwei Jahren benötigt das Pferd kein Eisen mehr.

        Wie gesagt, mit gesunden Hufen, war der Pensionsstall kein Problem für uns, erst die Hufverletzung ließ mich über die notwendige Umgebung für einen gesunden Huf lernen.

        Auf Stallwechsel reagiert er immer etwas unruhig, so auch, wenn wir zum Lehrgang fahren - aber so etwas möchte ich nicht überbewerten, schließlich lernen die Tiere durch diese Situationen.
        Zuletzt geändert von silas; 02.10.2012, 16:02.
        Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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        • Monemondenkind
          • 13.07.2011
          • 2278

          #5
          Ganz klar, nein.
          Wir haben ein älteres Pony mit Spat und halten ihn zu Hause. Bisher haben wir keinen Pensionsstall gefunden der uns bieten kann was wir benötigen. Offenstall ging gar nicht, da er die Eisen hinten nicht runter bekommen kann.
          Kein Offenstall nimmt ein Pferd mit Eisen.
          Hinzu kommt daß er sehr schwerfuttrig ist man ihm das aber nicht unbedingt ansieht. Ich habe kein Lust mehr da ewig drum zu diskutieren.
          Jetzt steht unser Opi am Haus und wir können optimale Bedingungen für ihn schaffen.

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          • Tanja22
            • 19.08.2004
            • 2360

            #6
            Auch bei uns kommt es darauf an. Natürlich wird bei Einstellern, die schon länger da sind, mehr gerissen.
            Generell haben wir eine bestimmte Haltung, die vorgegeben ist.
            Im Sommer bis auf den Vormittag ganztägig Weide mit Zugang Paddock und Unterstellmöglichkeiten.
            Im Winter Tagsüber Paddock mit mehrmaliger Fütterung und Nachts Stall mit täglichen Boxenmisten.
            Die Pferde laufen generell in der Herde.

            Es ist aber möglich, über einen bestimmten Zeitraum ein Pferd extra zu stellen und hier stellt sich auch keiner an, wenn die Kumpels abwechselnd mal einen Tag Gesellschaft leisten, wenn der Kandidat nicht alleine sein kann.

            Wenn man den Typ Pferd kennt und es zwingend notwendig ist, darf in Absprache mit den anderen Einstellern auch mal ein Pferd hinten Eisen haben-neu würden wir sicher kein Pferd so aufnehmen.

            Wir haben, nachdem zwei Pferde an Rehe erkrankten und auch alle anderen im Sommer echt Fett wurden, vor ein paar Jahren auf Zusteckweide umgestellt.
            Ist Mehrarbeit aber so können die beiden Rehepferde zusammen in der Herde bleiben und die anderen sehen gut aus.

            Auch Medis werden gegeben-ich finde den Deckenservice wesentlich aufwendiger als mal einem kranken Pferd die Sehne einzuschmieren.

            Wir hatten vor 5 Jahren noch zwei Oldies ü 30, die bekamen zwei mal täglich Mash-die lagen uns am Herzen und da macht man das auch extra, ohne nen Aufstand zu machen, den Hustern den Tee übers Futter gießen und den Ekzemern mal den Hals einschmieren.

            Die kleine Ataxie-Stute läuft auch fröhlich rum, auch wenn es nicht schön aussieht.

            Allerdings führen wir einen kleinen 10 Pferde Stall, ich denke bei 30 Pferden hört das einfach in einem gewissen Rahmen auf-meine aber, dass kein Stallbesi davon ausgehen sollte, dass alle immer gesund sind und sich zumindest auch im Sommer mal ein paar Ballen Heu für kranke Pferde weglegen sollte

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            • abc10
              • 19.01.2009
              • 280

              #7
              pensionstall ist leider nicht gleich pensionsstall... auf der anlage wo ich meine junge stute stehen habe, wäre es für mich undenkbar, einen renter oder rekonvaleszenten zu halten da koppelgang und paddock nicht ganztägig möglich bzw. medikamentengabe schon immer ein trara... meine alte stute steht daher in einem kleinen pensionsstall mit 12 pferden und da ist alles tipptopp und ich kann mich 100% verlassen. auf der großen anlage müsste ich mich mehr od weniger jeden tag selbst darum kümmern, dass mein pferd ausreichend draussen ist, und das ist bei einem fulltimejob einfach nicht drin...

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              • #8
                Klar geht das. Wir haben hier auch schon Rekonvaleszenten und Pensionäre gepflegt. Ist alles eine Frage der Organisation und natürlich auch der Bereitschaft des Besitzers, zusätzliche Leistungen auch entsprechend zu bezahlen. Einen Gratispfleger pro Pferd kann natürlich kein Pensionsstall der Welt bieten aber Medikamentengabe oder Behandlung von Verletzungen sollte eigentlich im Service-Angebot enthalten sein. Kann ja immerhin jedes Pferd mal krank werden und wenn der Besitzer berufstätig ist oder weiter weg wohnt, kann er das ja gar nicht selbst machen z.B. mehrmals täglich einzuschmieren, Verletzung reinigen o.ä. etc.

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                • Nanuk2006
                  • 03.11.2009
                  • 149

                  #9
                  Nach meiner Erfahrung sind kleinere Ställe dafür deutlich besser geeignet. Ohne eine Stallbesitzerin die meine alte Stute und mich mochte und sehr viele Extras für die alte Dame ermöglicht hat, wäre sie keine 29 Jahre alt geworden. In den Stall war ich gewechselt, das die Stute im Offenstall mit ihrem Ruhe- und Futterbedürfnis nicht mehr zurecht kam. Dann habe ich sie 3O km weit weggestellt und es keinen Tag bereut. Sie bekam nur bei Regen ne Regendecke drauf und je weniger Zähne hatte umso mehr Brei (Mash, Hafer und später Heucobs), durfte auf den jungen Weiden mümmeln, die für die anderen gesperrt noch gesperrt waren. In einem kleinen Stall kann anderen Einstellern auch erklärt werden, warum für eine alte Lady Ausnahmen gemacht werden. Mit der Stallbesitzerin bin ich immer noch befreundet, obwohl ich jetzt fast 600 km weit weg wohne.

                  Kommentar

                  • angel36
                    • 18.07.2002
                    • 2782

                    #10
                    Auch meine SB hat für meine Rentnerstute mit chronischer Phlegmone eine Extrawurst gebraten und ihr über den Winter den Matschpaddock erspart. Stattdessen durfte sie zusammen mit einer alten Ponydame eine Koppel behalten. Das war wirklich sehr gut für sie. Die SB hatte auch anfänglich Bedenken, dass andere Einsteller meckern würden, ist aber nicht so gekommen, jeder hatte gesehen, was mit meiner Stute war und Verständnis für die Sonderbehandlung aufgebracht.
                    Ich denke, es kommt viel auf die Art der Einschränkung an, und auf die konkreten Möglichkeiten im Stall.

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                    • Bohuslän
                      • 26.03.2009
                      • 2442

                      #11
                      Generell versuche ich immer allen Pferden gerecht zu werden und individuelle Einschränkungen zu berücksichtigen.
                      Die Betreuung eines dauerhaft eingeschränkten Pferdes ist aber immer eine Einzelfallentscheidung und stark vom Handicap und der Persönlichkeit des Pferdes abhängig. Eine allgemein gültige Aussage lässt sich nach meiner Ansicht nicht treffen.
                      Ein deutliches Problem habe ich mit Einstellern, die nur fordern und nichts honorieren. (Nicht betroffen fühlen, das hat NICHTS mit den Posts hier zu tun )
                      http://www.reutenhof.de

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