Wie der Herr, so's G'scherr

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  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4240

    Wie der Herr, so's G'scherr

    Kennt ihr das Sprichwort? Ich finde ja, daß das auf Pferde sehr oft zutrifft.

    Meinen 19-jährigen Oldie habe ich seit er 3 ist, und meinen 6-jährigen Youngster habe ich 4-jährig gekauft. Und ich merke, daß sich beide Pferde in ihrem Verhalten immer ähnlicher werden. Da sich beide Pferde in gewissen Punken charakterlich schon ähneln, in anderen aber völlig verschieden sind, kann man sagen, daß diese Ähnlichkeit sicherlich durch meine Erziehung und meinen Umgang mit den beiden kommt.

    Und gerade deswegen kaufe ich mir junge Pferde. Die sind noch formbar, ich mache sie mir so, wie ich sie haben möchte. Allerdings birgt das auch eine große Verantwortung.

    Allgemein finde ich ja, daß viele Pferde miserabel erzogen sind. Ich glaube, als Besitzer muß man sich regelmässig an die eigene Nase fassen, und sein Tun und Lassen auch mal hinterfragen. Manche Unarten enwickeln sich schleichend... und wenn man's dann merkt, dann ist es meist zu spät. Und man hat eine ziemliche Arbeit es dem lieben Tierchen wieder abzugewöhnen. Aber man war ja selbst schuld dran!

    Ich bin mir sicher, jeder von euch kann Geschichten zu diesem Thema beisteuern! Als Außenstehendem fällt es oft schwer, nichts zu sagen, aber liebe Güte... das Pferd gehört ja jemand anderem. Eigentlich kann das ja jeder halten, wie er möchte... und trotzdem... ich z.B. hasse es, wenn ich andere Pferde auf die Weide bringen, und die zappeln beim Hufeauskratzen rum und witschen aus der Box, wenn man nicht aufpasst (ja, die wissen wie die Tür aufgeht). Oder die nicht stehen bleiben wollen am Koppeleingang, wenn ich das möchte...
  • Browny
    • 13.11.2009
    • 2630

    #2
    hm... ich habe kürzlich eine gute freundin gebeten, meinen großen charakterlich zu beschreiben... lustig war, dass sie irgendwann meinte "oh, eigentlich trifft das ja auch alles auf dich zu!"

    zum thema erziehung: ich will keinen kadaver-gehorsam von meinem pferd, aber gleichzeitig halte ich eine gute erziehung für die beste sicherheitsausstattung, die man haben kann. daher bin ich schon recht konsequent und merke es auch, wenn ich im urlaub war und die RBs ihn alleine hatten. da kommen dann so sachen, wie dass er versucht zu fressen beim ausritt o.ä.. finde es dann immer schade, wenn ich durchgreifen muss, obwohl sich das hätte vermeiden lassen...

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    • Nessi
      • 15.06.2007
      • 498

      #3
      Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
      Allgemein finde ich ja, daß viele Pferde miserabel erzogen sind.
      Die Pferde sind nicht miserabel erzogen, sondern gezielt verzogen. Ich habe festgestellt, dass proportional zu der Anzahl der verfütterten Leckerlies die anerzogenen Unarten steigen.

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      • Dolly
        • 01.01.2003
        • 2339

        #4
        Das stimmt!
        Bettelnde (oder fordernde) Leckerli-Pferde nerven schon sehr.....
        Leben und leben lassen

        Avatar: Stutfohlen von Kostolany - Bormio xx

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        • katie
          • 12.08.2006
          • 425

          #5
          Zitat von Suomi Beitrag anzeigen

          Allgemein finde ich ja, daß viele Pferde miserabel erzogen sind. Ich glaube, als Besitzer muß man sich regelmässig an die eigene Nase fassen, und sein Tun und Lassen auch mal hinterfragen. Manche Unarten enwickeln sich schleichend... und wenn man's dann merkt, dann ist es meist zu spät. Und man hat eine ziemliche Arbeit es dem lieben Tierchen wieder abzugewöhnen. Aber man war ja selbst schuld dran!

          Eigentlich kann das ja jeder halten, wie er möchte... und trotzdem... ich z.B. hasse es, wenn ich andere Pferde auf die Weide bringen, und die zappeln beim Hufeauskratzen rum und witschen aus der Box, wenn man nicht aufpasst (ja, die wissen wie die Tür aufgeht). Oder die nicht stehen bleiben wollen am Koppeleingang, wenn ich das möchte...
          Naja, das mit dem Hinterfragen ist aber ziemlich viel verlangt Glaubst Du denn tatsächlich, dass jemand hören will, dass das Pferd nur zum Wiedezaun kommt weil der Besitzer IMMER Futter dabei hat und nicht weil es den Besitzer ja soooooo lieb hat? Oder, dass ein beim Putzen hampelndes Pferd einfach nicht erzogen ist und NICHT nur einfach ein bißchen lebhaft ist (Pferde, die beim Putzen stehenbleiben sind ja quasi schon tot, weil sie einfach alles über sich ergehen lassen...) Und in die Tasche kriechen ist ja auch soooooo sssssüüüüüüsssssss... "Oh, wie schlau mein Pferd ist, das weiß immer wo die Leckerlis sind"

          Aber alle wundern sich, wie lieb und erzogen mein Pferd ist - gucken mich aber gleichzeitig mit ganz großen Augen an, wenn ich "ausversehen" schon beim Ansatz eines "Ich-will-jetzt-aber-nicht-an-der-Schulter-geputzt-werden-Beißens" meinen Ellenbogen relativ schnell in Richtung Pferdemaul bewege - oh Schreck, Pferd konnte nicht beißen und hat sich auch noch an meinem harten Ellenbogen gestoßen... Aber ich bin ja soooooo gemein zu dem Pferd, das tut ihm doch weh...

          Und glaubt mal, dass sich ein (fremdes) Pferd, welches von mir auf die Weide geführt wird, beim Drängeln und mich Umrennen etc. auch ordentlich umgucken wird (Das Pferd ist dann wahrscheinlich total erstaunt, dass sich das mal jemand nicht gefallen lässt) - so ein Rumgehampel ist mir schlicht und ergreifend viel zu gefährlich!!!

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          • newbie
            • 27.02.2008
            • 2969

            #6
            Ich denke auch, der Besitzer kann sehr sehr viel beeinflussen.

            Obwohl mein 10-J Halbblüter viel Vorwärtsdrang hat und nicht müde bzw. faul zu bekommen ist, ist es kein Problem mit ihm auch bei 6 Wochen Schritt (Verletzung) mit ihm im Schritt ohne Lebensgefahr ins Gelände zu gehen.

            Oder mit ihm im Schritt an langer Longe in der Halle spazieren zu gehen, ohne dass er auch nur 1 Mal losgeht (Spannung ist da und gelassener Schritt ist was Anderes, aber sein Respekt verbietet es ihm einfach loszugehen oder zu bocken).
            Auch kann ich ihn unangebunden stehen lassen während ich noch was in der Sattelkammer direkt gegenüber vom Anbindeplatz hole bzw. beim Abäppeln läuft er hinter mir her ohne dass ich ihn führe - auch wenn andere Pferd auf dem Platz bzw. der Halle sind und vorbeigaloppieren.

            Und auch Fliegenspray mag er besonders am Hals überhaupt nicht, aber er bewegt sich keinen cm, nimmt halt nur den Kopf hoch und spannt sich an.

            Das ist alles reine Erziehung.
            Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin

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            • Bolaika2
              • 22.03.2011
              • 4384

              #7
              Zitat von Nessi Beitrag anzeigen
              Die Pferde sind nicht miserabel erzogen, sondern gezielt verzogen. Ich habe festgestellt, dass proportional zu der Anzahl der verfütterten Leckerlies die anerzogenen Unarten steigen.
              Das ist sowas von wahr. Auf den Punkt gebracht.

              (Die neue Besitzerin eins meiner selbstgezogenen Pferde bemängelte, daß das Stütchen keine Leckerlie "mag". Ich fand das jetzt nicht schlimm... )

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              • KK1
                • 02.05.2010
                • 101

                #8
                Also ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich meinen Oldie wirklich sehr verzogen habe. Grade in den letzten 3 Jahren, als er dauerkrank war, hatte er wirklich totale Narrenfreiheit. Allerdings hat er das niemals und zu keinem Zeitpunkt ausgenutzt und war immer absolut anständig. Eigentlich könnte man sagen, er hat mich in unseren fast 14 Jahren, die wir gemeinsam verbracht haben, erzogen. Als ich ihn damals bekommen hab, war ich ein junges, quirliges Ding, das oftmals ein wenig zu unkonzentriert oder auch ein bisschen zu hektisch war. Mein Lehrmeister hat dies alles, mit einem Lächeln hingenommen. Durch ihn hab ich einfach gelernt, dass es so wichtig ist, ruhig zu bleiben und erstmal den Kopf einzuschalten. Nun hab ich seit zwei Jahren meinen, nun 5 jährigen Wallach und ja, ich muss mich öfter mal selbst an der Nase nehmen, um auch konsequent zu bleiben. Natürlich wartet noch viel Arbeit auf uns, aber wir machen unsere Sache gut und haben viel Freude aneinander. Viel Bodenarbeit hat sicher so einiges erleichtert. Denn Alvaro ist eine durch und durch coole Socke. Selbst wenn andere Pferde in der Halle buckeln oder davon sprinten, bleibt mein Spatz total cool und zuckt nicht mal mit dem Ohr. Ob ich jetzt neben ihm herlauf oder im Sattel sitz, er ist einfach total unkompliziert und eine echte Lebensversicherung. Das liegt sicher nicht alles an meiner Erziehung aber ich hab vielleicht auch ein wenig dazu beigetragen

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                • Nachwuchs
                  • 21.03.2010
                  • 111

                  #9
                  Ja, Pferde können ganz schön verzogen sein - dank ihrer Besitzer.
                  Da wurde mir mal von einer "Stall-Bekannten" geraten, mein pferd loszulassen (Madam stieg etwas beim runterführen von der Wiese, weil die Stall-Bekannte genervt war, weil sie ihren Bock nicht zufassen bekommen hat und aus lauter Frust die Herde scheuchte). Öhm, nene, ich halte mein Pferd schon, ich muss der nicht zeigen, dass sie stärker ist als ich - nachher habe ich so einen Gaul wie du
                  Oder eine Situation im Gelände: Mein Pferd hatte keine Lust mehr und fing an rumzuquängeln und Theater zu machen - ich habe den Schenkeldruck erhöt, half nicht; also gab es mit der Gerte einen auf den PoPo... "Was machst du da? das tut dem Pferd doch weh"
                  Dann gibt es noch einen sehr büffeligen Wallach bei uns - ich bin die einzige, die ihn führen kann, alle anderen rennt er erbarmungslos über den Haufen - 0 Respekt vor dem "Leittier Mensch". Selbst die Besitzerin führt das Tier nur mit Hengstkette
                  Sorry, ich bin der Meinung, dass mein Pferd mich schon als Chef sehen muss - alles Andere ist gemeingefährlich - letztendlich für alle Beteiligten.
                  Auch wenn ich dafür als "Tierquälerin" gelte, weil mein Pferd sich eine fängt wenn sie nach mir schnappt... Wenn ich dann frage, ob man sich schon mal eine Pferdeherde angeschaut hat, und mal beobachtet hat, wie Pferde untereinander so umgehen ernte ich nur schweigen. Und dann sind immer alle ganz fasziniert, weil mein Pferd ohne Strick an meiner Seite geht und sich so zur Wiese, in den Stall geleiten lässt...
                  http://www.leo-von-faelz.de

                  Kommentar

                  • dissens
                    • 01.11.2010
                    • 4060

                    #10
                    Sorry, ich bin der Meinung, dass mein Pferd mich schon als Chef sehen muss - alles Andere ist gemeingefährlich - letztendlich für alle Beteiligten.
                    Ich sehe das genauso. Und ich kann, wenn ich es für nötig halte, durchaus auch mal richtig ruppig werden, wenn Pferd meint, etwas tun zu wollen, das ich für unangebracht halte. Praktischerweise habe ich hier nicht allzuviele Berufsgutmenschen um mich herum, die entsetzt in Ohnmacht fallen, wenn mein Ellenbogen an Pferdes Brust landet, um ihm klarzumachen, dass es bitteschön HINTER mir zu gehen hat o.ä.

                    Das Problem ist m.E., dass inzwischen in allen möglichen Erziehungs-Bereichen "Gewaltlosigkeit" gepredigt wird. Häufig von Leuten, die wenig Ahnung von der Materie haben und ihre eigenen Zöglinge trotz (wegen!) all des Säuselns nicht gebändigt bekommen. Also werden die gewaltlosen Bemühungen gesteigert, der eigene ach so erzieherisch wertvolle Ansatz um so heftiger missionierend in die Welt getragen. Und man verschließt gerne die Augen vor der oftmals so gar nicht "gewaltfreien" sozialen Welt, in der unsere Tiere SELBST leben. Denn wenn man sich mal anguckte, wie die Tiere untereinander umgehen, könnte man ja ins Zweifeln kommen, also guckt man nicht so genau hin.

                    Ich für meinen Teil GUCKE hin. Und handle danach. Hund und Pferd werden durchaus auch physisch gemaßregelt, nämlich genau in der Intensität, bei der sie begreifen, dass das, was sie da gerade zu tun ansetzten, keine gute Idee ist. Anschließend können wir ja wieder beste Freunde sein, aber die Botschaft muss ankommen.

                    Und das funktioniert hervorragend. Es funktioniert auch mit immer feineren Hilfen und Signalen. Eben WEIL die Tierchen verstanden haben, dass ich grundsätzlich auch meine, was ich sage.

                    Kommentar

                    • Martina62
                      • 30.12.2004
                      • 1051

                      #11
                      Wir haben bei uns jemand, deren junger Wallach sie permanent bedrängt, Abstand kennt er gar nicht. Ich habe sie gefragt, warum sie das zulässt. Die Antwort war, das finde sie nicht schlimm, erst wenn er beissen würde, dann würde sie die Grenze ziehen. Klar beisst er SIE nicht, denn immer wenn er ihr sagt, dass er was von ihr will, bekommt er es auch direkt.
                      SIE muss aber auch nicht seine Boxe misten, mit einer Pferdeschnauze direkt auf der Schulter und dem deutlichen Hinweis, dass er JETZT ein Leckerlie haben WILL!!! Und da legt er schon sehr deutlich die Ohren an und bleckt die Zähne.
                      Mir ist völlig egal, ob Leute ihre Gäule verwöhnen, solange sie selbst das ausbaden müssen, aber das hört dann auf, wenn es Unbeteiligte betrifft.

                      Ich weiß nur, dass unsere im April geborenen Fohlen schon mehr Grunderziehung haben als der Wallach.
                      Die kennen genau die Grenze, die sie nicht überschreiten dürfen.

                      Kommentar

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