Hauptsache ein Fohlen

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  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4284

    Hauptsache ein Fohlen

    Bis zu meinem nächsten Pferd ist's (hoffentlich) noch lange hin, aber einige Begebenheiten in den vergangenen Wochen haben mich nachdenklich gemacht.

    Man wird ja auch nicht jünger, und ein junges Pferd zu reiten ist doch meistens mit mehr Risiko behaftet. Trotzdem denke ich, daß ich mir wieder ein Jungpferd kaufen werde, roh oder maximal angeritten. Eines, bei dem ich die Aufzuchtbedingungen sehen kann, den Züchter direkt kennenlerne und merke, wie er tickt. Meinen Oldie (keinen Tag lahm) hab' ich direkt vom Züchter (Landwirt mit Hobbyzucht) und den Youngster vom Aufzüchter (weiß aber, wer ihn gezogen hat). Ich hoffe, daß der Junge hält, was er bis jetzt verspricht: nämlich gesund zu bleiben.

    Warum? - Hier im Pensionsstall ist seit kurzem der Fohlenwahn ausgebrochen. Betonung auf Pensionsstall. Völlig ungeeignet zur Zucht. Im Großraum Stuttgart. Sprich relativ wenig und relativ kleine Weiden. Im Winter und bei Dauerregen gesperrt. Hindert manche Leute aber nicht, trotzdem ein Fohlen zu ziehen. Das den größten Teil des Tages mit der Mutter in der Box verbringt. Spielkameraden natürlich auch Fehlanzeige. Ganz ehrlich? Ich finde, das grenzt schon hart an Tierquälerei. Ich denke, bei so einer "Aufzucht" sind Folgeschäden vorprogrammiert.

    Ein weiteres Fohlen (aber andere Stutenbesitzerin) ist in Planung.

    Und im Nachbarstall haben völlig unbedarfte Menschen auch ein Fohlen gezogen... wegen unsachgemäßer Behandlung hat sich das arme Tier schon zwei Mal überschlagen (und das ist nur das, was publik ist).

    Ich denke, bei einer derart unsachgemässen Aufzucht sind Krankheiten/Spätfolgen doch schon vorprogrammiert. - Oder wie formulierte es ein Tierarzt mal: "Pferde die so aufgezogen werden sind das Anreiten nicht wert".

    Davon abgesehen, daß mind. 2 von den o.g. Stuten nicht in die Zucht gehören. Das kommt ja außerdem noch dazu.

    Ich vermute aber schwer, daß solche Minizüchter (EIN Mal ein Fohlen aus meiner Stute) auf dem Vormarsch sind. Denn die reellen Züchter werden immer weniger, siehe diese vielen Threads im horsegate. Aber solche Minizüchter, die unbedingt ein Fohlen aus IHRER Stute haben wollen, die schauen da weder auf's Geld noch auf die spätere Vermarktbarkeit. Noch ob ihre Stute für die Zucht taugt oder nicht.

    Könnt ihr eine solche Entwicklung auch feststellen?
  • Bohuslän
    • 26.03.2009
    • 2442

    #2
    Ich sehe, dass viele erfahrene und auch erfolgreiche Züchter weniger decken. Es züchtet nur noch, wer es sich leisten kann .

    Wenn ich Fohlen sehe, die mehr oder weniger in der Box groß werden, bekomm ich nen dicken Hals. Aber glaubt nur nicht, dass das einzig ein Problem der ahnungslosen Neuzüchter ist. Erst kürzlich hab ich bei einem hochgeachteten Züchter genauer hin geschaut. Das Fohlen ist jetzt 4 Wochen alt und war noch NIE auf der Koppel !! Es darf ab und an in der Halle laufen, wärend die Stute geführt wird. Argument ist, dass die Stute so grell sei und sich Fohli verletzen könnte !
    http://www.reutenhof.de

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    • Arielle
      • 23.08.2010
      • 2852

      #3
      @ Suomi:

      Das ist in allen Punkten zu unterstreichen. Aber der Wunsch "Einmal ein Fohlen aus meiner tollen Stute ziehen!" ist ja nur zu verständlich und das Erlebnis ist ja auch jedem zu gönnen, solange mindestens 2 Dinge im Sinne der Tiere sichergestellt sind: Erstens, die Stute muss wirklich in jeder Hinsicht "zuchtwert" sein. Nicht nur (erb)gesundheitlich o.k. sein sondern auch züchterisch in die Zeit passen. D. h. das Fohlen muss marktgerecht sein, d.h. einen Käufer finden können. Sonst entsteht ein Fohlen dass kaum verkäuflich ist, möglicherweise ein Dasein als ungeliebtes Lebewesen fristen muss, oder frühzeitig beim Schlachter landen wird. Wer von vornherein unverkäufliche Pferde produziert ( und das passiert in meinen Augen viel zu häufig) handelt in meinen Augen ethisch verantwortungslos. Wer ein Pferd "nur für sich züchtet" und deshalb glaubt die Verkäuflichkeit nicht berücksichtigen zu müssen, muss für die nächsten 20 / 24 Jahre eine feste Lebensplanung haben, die den Besitz des Pferdes einschließt. Das ist verdammt lang, eine ganze Menschengeneration! Wer kann schon so sein Leben planen?
      Zweitens muss sichergestellt werden, dass das Fohlen auch fohlengerecht aufwachsen kann. Das ist in Pensionsställen, die vorwiegend auf Sport- und Freizeitpferde ausgerichtet sind, aber meistens nicht optimal möglich. Da bietet es sich an, eine Kooperation mit einem erfahrenen Züchter zu suchen, der über die entsprechende Zucht-Infrastruktur für mindestens für die letzten 6 Monate der Trächtigkeit und für die ersten 6 Lebenswmonate des Fohlens verfügt, und die Stute dort rechtzeitig einzustallen. Idealerweise sollte schon alles vor der Bedeckung vereinbart werden.
      Zuletzt geändert von Arielle; 05.05.2012, 15:05.
      http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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      • Furioso-Fan
        • 12.08.2004
        • 10945

        #4
        Hier erlaube ich mir eine Mindermeinung.
        Erstens: es landen genug Fohlen aus angeblich so zuchtwertvollen Stuten in der Dose oder werden verramscht. Der Zuchtwert der Mütter und die angeblich ach so tolle Abstammung sind kein Garant für ein schönes weiteres Leben.
        Zweitens: Wer definiert Zuchtwert? Hat eine Stute, die völlig gaga 2 Meter überwindet mehr oder weniger zuchtwert wie eine liebevolle, begrnzte Mami, die brav ihren behinderten oder ihre Seniorin mit tadellosem Interieur durch die Lande schaukelt?
        Drittens: Ist Pferdegerechte Aufzucht keine Sache von Alt- und neuzüchten. ich hab schon Züchter erlebt, von denen würde ich trotz Staatsprämie und Hastdunichtgesehen und Super-SLP nicht maln Goldhamster kaufen, geschweige denn ein Reitpferd,
        Viertens: ist die Entwicklung m.M. nach rückläufig, mit Wirtschaftskrise, G 8, Pferdesteuerdrohung etc.
        Fünftens: Wir leben in einem halbwegs freien land, und wenn ich mir von meiner begrenzten und vielleicht nicht schwarzen, nicht Don-Hit-Meyer-Stute ein Nachwuchspferd ziehen will, ist das meine Entscheidung, die zu respektieren ist.
        Und sechstens: ich kenn Aufzuchtställe, da würd ich meinen Goldhamster nicht hingeben...

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        • Aleiga
          • 01.12.2010
          • 507

          #5
          @ Furioso-Fan, das kann ich nur unterschreiben *Gefällt mir* drück ...

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          • dissens
            • 01.11.2010
            • 4063

            #6
            Ja, ich gebe es zu: Ohne groß (bzw. überhaupt) Ahnung von der Materie zu haben, habe ich schon diverse Jahre mit genau diesem Gedanken gespielt - aus MEINER Stute mal ein Fohlen zu ziehen. Nicht zuletzt, weil mir das, was DERZEIT markttechnisch en vogue ist, schlichtweg in den allerseltensten Fällen auch gefällt. Weil ich selbst - wie FF so schön schreibt - weit größeren Wert auf Interieur als auf die letzte Bewegungsbrillianz lege. Weil ich auch später noch gerne ein Pferd reiten möchte, das von HINTEN her den Schub entwickelt - ich pfeife auf diese ganzen Fuchtelorgien, die derzeit so gefragt sind.

            Aber ich habe nicht die Bedingungen, unter denen ich das Wagnis guten Gewissens eingehen könnte. Nicht, weil es uns an Fläche fehlt, sondern weil es uns an passender Gesellschaft für Stute und Fohlen fehlt. Weil mir Fremdaufzucht widerstrebt und ich mir auch kein Fremdfohlen in den Stall holen will. Ich werde es auch dieses Jahr lassen und damit ist der Zug auch völlig abgefahren. Stute ist jetzt 18, auch da wäre ein Zuchtversuch schon reichlich optimistisch.

            Naja, mit Glück reite ich sie noch einige Jahre. Und mich noch mehr Glück ist dann, wenn Madame in Rente ist, irgendwo ein nettes Pferdchen käuflich zu erwerben, das MEINEN Vorstellungen von einem "guten" Pferd entspricht. Vielleicht von einem anderen Menschen, der eigentlich herzlich wenig Ahnung von der Materie hatte und sich getraut hat ein "nicht marktgerechtes" Pferd zu ziehen, das eben "züchterisch nicht in die Zeit passt" - dafür aber zu mir.

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            • leeloo
              PREMIUM-Mitglied
              • 20.01.2007
              • 718

              #7
              Ich unterschreib auch.
              Allerdings bin ich der Meinung, es werden immer mehr Nicht-Züchter ein Fohlen ziehen. Auch wenn sich wenige Gedanken um Aufzucht etc. machen. Grade weil die sich das leisten können. Wenn Du davon leben musst, lässt man die Stute leer. Wenns aus der Eigenen sein soll, ist Geld erstmal egal. Die machen sich oft keine Vorstellung, was der Spaß eigentlich kostet. Wenns Geld dann ausgeht oder der Traum zum verzogenen Miststück mutiert ist das Geschrei groß. Mir wurde grade eine ältere Traki-Stute angeboten. Geschenkt wg. Pleite-Geier...
              Vor unserem ersten Fohlen haben wir vor der Bedeckung nach einem Aufzuchtstall gesucht. Und alle möglichen Eventualitäten berücksichtigt. Auch wenn wir feststellen mussten, das man tatsächlich nicht an alles denken kann....

              Ich bin z.T. von einigen Leuten regelrecht angefeindet worden, das ich den Kleinen auf die Hengstkoppel gestellt habe. Da hätte ich ja nix von (ich will ja auch nix, das Pferd ist der Faktor). Auf mein Gegenargument, das Hengste mit Hengsten aufwachsen müssen, das auf viel Platz und was ich mit nem Jungen denn machen sollte? kam dann: Kannst ja schon Bodenarbeit machen und longieren, Soviel Geld pro Monat für ein Pferd das Du selten siehst, dann kannst Dir ja gleich nen dreijährigen kaufen, lass ihn halt schnell legen usw.

              Es gibt gute und schlechte Haltung ebenso bei Züchtern wie bei Privaten. Ich könnte noch nichtmal beschwören, das die Züchter die bessere Auswahl an Stuten treffen. Denn: Nur wenn Du nicht davon leben musst, kannst Du Dir auch unpopuläre (alte?) Abstammungen "leisten".

              Ich hoffe natürlich, das ich nie ersthaft Krank werde oder einen Unfall etc habe. Aber auch für den Fall gibt es schon Plan B.
              Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

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              • Super Pony
                • 05.11.2011
                • 5012

                #8
                Bei vielen Neu Züchtern kommen die Fohlen und Jungpferde mehr raus, als bei großen, bekannten Züchtern
                Die haben viele Pferde und weder Lust noch Zeit sich um Bewegung zu kümmern
                Bei uns in der Nähe ist ein großer bekannter Züchter, mehrer gekörte Hengst , Bundeschampionatspferde, Internat. Sieger etc.
                Da kommen die Fohlen, egal wann geboren am 1.5 auf die Wiese, vorher verlassen sie die Box nur wenn Kunden da sind
                Und Zuchtstuten und Jungpferde stehen von Nov bis Mai auch komplett nur in Boxen, nichtmal richtige Laufboxen
                TOTAL NORMALER SCHWACHSINN
                http://www.super-pony.de

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                • Calt
                  • 02.12.2011
                  • 2171

                  #9
                  Ja ja, vor gut 20 Jahren habe ich so den Einstieg in die Zucht gefunden. Ich wollte aus meiner Stute, mit der ich mal das Reitabzeichen gemacht hatte und E ging, ein Sportpferde züchten. Also wurde ein guter Hengst gesucht. Beraten wurde ich vom Tierarzt damals. Der von Zucht keine Ahnung hatte. Mal abgesehen von der Besamung. Die Stute war ein Lette übrigens. Das Fohlen war seiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten, nur in anderer Farbe. Heute nennt man das altdeutscher Typ .
                  20 Jahre später sieht das doch anders aus hier. Das Beste ist gerade gut genug.
                  Aber das Geld was ich da rein gesteckt habe in der Zeit. Oh ha. Andere kaufen ein Einfamilienhaus oder Hof dafür.
                  Übrigens, das Fohlen von damals steht noch immer bei uns im Stall und ist auch in die Jahre gekommen. Ich habe ihn tatsächlich sehr weit im Sport dann geritten, und jetzt zieht er ab und zu noch die Kutsche zum Spaß. Der kostet eigentlich nur Geld. Aber ich konnte mich nie von ihm trennen. Er war halt aus meiner ersten Stute damals.

                  Wie war das Sprichwort mit den Pferden. Wenn man damit 1 Millionen verdienen will, muss man vorher 2 Millionen haben.

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                  • Suomi
                    • 04.12.2009
                    • 4284

                    #10
                    Zitat von Super Pony Beitrag anzeigen
                    Da kommen die Fohlen, egal wann geboren am 1.5 auf die Wiese, vorher verlassen sie die Box nur wenn Kunden da sind
                    Und Zuchtstuten und Jungpferde stehen von Nov bis Mai auch komplett nur in Boxen, nichtmal richtige Laufboxen
                    TOTAL NORMALER SCHWACHSINN
                    Boah... da gruselts einen ja richtig! Ich sehe schon, beim nächsten Jungpferd werde ich die Aufzuchtbedingungen genauestens unter die Lupe nehmen. Ich komme nicht umhin an die Pferde zu denken, die ständig irgendein Wehwehchen haben... eine Studie die Krankheiten des Bewegungsapparats in Relation setzt zu den Aufzuchtbedingungen, die gibt's vermutlich nicht, oder?

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                    • laninja1
                      • 16.03.2008
                      • 43

                      #11
                      Auch ich würde gerne unter die Neu - Züchter gehen und mir ein Fohlen für mich ziehen ... allerdings habe ich das Vatertier !!!
                      Vielleicht habt Ihr einen Tip für mich, wie man diesen Fall am besten angeht !?

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                      • haras
                        • 31.01.2012
                        • 670

                        #12
                        Indem man sich die passende Stute zB pachtet und den Hengst offiziell anerkennen lässt

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                        • Tanja22
                          • 19.08.2004
                          • 2360

                          #13
                          Ich frage mich, welch ein verantwortungs"voller" Stallbesi DAS mitmacht?????

                          Oder sind wir wieder bei dem gedanken: Hauptsache das Portemonnaie stimmt?

                          Eine Schande!

                          Kommentar

                          • Dickerchen
                            • 20.10.2009
                            • 470

                            #14
                            Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen

                            Wenn ich Fohlen sehe, die mehr oder weniger in der Box groß werden, bekomm ich nen dicken Hals. Aber glaubt nur nicht, dass das einzig ein Problem der ahnungslosen Neuzüchter ist. Erst kürzlich hab ich bei einem hochgeachteten Züchter genauer hin geschaut. Das Fohlen ist jetzt 4 Wochen alt und war noch NIE auf der Koppel !! Es darf ab und an in der Halle laufen, wärend die Stute geführt wird. Argument ist, dass die Stute so grell sei und sich Fohli verletzen könnte !
                            Genau solch ein Negativ-Beispiel kenne ich leider auch. Ich rate jedem, sich die Züchter und die Haltungsbedingungen sehr genau anzuschauen. Es ist leider kein Einzelfall, dass alteingesessene und bekannte Züchter ihre Stuten und Fohlen erst ab Mai auf die Weide lassen. Ich kenne nicht nur 1 Fohlen, das über 2 Monate lang quasi nur in der Box stand und allenfalls mal kurz mit der geführten Mutter 10 Minuten über den Hof laufen durfte.
                            Wenn ich als Käufer nicht mit eigenen Augen sehen würde, dass die Fohlen eines Züchters auch im zeitigen Frühjahr draußen laufen, würde ich kein Fohlen mehr in Erwägung ziehen, dessen Geburtstag vor Ende April liegt.
                            Zuletzt geändert von Dickerchen; 05.05.2012, 21:20.

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                            • leeloo
                              PREMIUM-Mitglied
                              • 20.01.2007
                              • 718

                              #15
                              @Tanja
                              Der Stallbesitzer, der sich nicht leisten kann, Einsteller zu verlieren... Da beisst sich die Katze in den Schwanz.
                              Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

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                              • #16
                                Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
                                Boah... da gruselts einen ja richtig! Ich sehe schon, beim nächsten Jungpferd werde ich die Aufzuchtbedingungen genauestens unter die Lupe nehmen. Ich komme nicht umhin an die Pferde zu denken, die ständig irgendein Wehwehchen haben... eine Studie die Krankheiten des Bewegungsapparats in Relation setzt zu den Aufzuchtbedingungen, die gibt's vermutlich nicht, oder?
                                Heute hatte ich Reiter & Pferde von 4. 07 in der Hand, da brachte Dr.Lutz Ahlswede einen Bericht über Osteochondrose im Zusammenhang mit Aufzuchtbedingungen.

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                                • Bolaika2
                                  • 22.03.2011
                                  • 4398

                                  #17
                                  Kleine Story am Rande: letztes Jahr auf der hiesigen Schau war ein Hengstfohlen aus Februar, das auf der Schau (im JUNI!!!) das allererste Mal frei auf Gras lief... Der hätte fast den Richter plattgemacht. Und der Züchter war kein unbekannter!
                                  Vorgestern hatte ich relativ spontan Fohlen-Guck-Besuch, alter Hanno-Züchter, der sagte allen Ernstes zu mir: "Hast du dein Fohlen schon in der Weide???" Ich: "Klar, von Anfang an, die ist jetzt auch 4 Wochen alt und bleibt, solange es nicht friert, ab sofort auch nachts mit der Herde draußen." Ich wurde äußerst ungläubig angesehen. Ich mein ja, so ein Fohlen hat ein Fell und ist nocht aus Zucker... Bin wahrscheinlich die allerschlechteste Pferdemutter .

                                  Ach ja, im Bekanntenkreis haben wir das bei den "Freizeitreitern" auch: "Ich will auch mal ein Fohlen aus meiner Stute ziehen!" Im ganz aktuellen Fall ist die geplante Mutter ein Pferd, dem ich persönlich unterstelle, entspannt 10 Jahre älter zu sein als der Equidenpass vom Händler es behauptet. Die Stute hat ein massives Zahnproblem und die schlechteste Kruppe, die ich je bei nem Reitpferd gesehen hab. Der Stall ist a) zu klein, b) sind die Weiden zu knapp, c) hat der Stallbesi keinen Plan von Fohlenaufzucht bzw Zuchtstutenhaltung und d) haben die Besitzer absolut und unwiderruflich von Tuten und Blasen keinen blassen Schimmer. "Ich hab mir schon nen Hengst ausgesucht, der ist ja soooo hübsch, und die tolle Farbe..."
                                  Ganz große Klasse. Das kann ja was werden.

                                  Kommentar

                                  • satania
                                    • 11.05.2010
                                    • 6295

                                    #18
                                    Mein Wallach (28) ist im Februar geboren. Sein Züchter ließ ihn zum ersten Mal im Mai raus. Habe das erst erfahren, als ich ihn als Absetzer schon gekauft hatte. Hat ihm aber nicht so geschadet. Läuft heute noch munter mit Kindern durch die Landschaft.

                                    Kommentar

                                    • Bolaika2
                                      • 22.03.2011
                                      • 4398

                                      #19
                                      Als ich noch klein war, hatten wir die tragenden Stuten bis kurz vor´m Abfohlen auch auf Anbindung. Da sahen die Pferde auch den ganzen Winter keine direkte Sonne. Außer die Reitpferde, versteht sich. Sind ausnahmslos alle recht alt geworden. Trotzdem will das ja heute keiner mehr machen müssen ...

                                      Kommentar

                                      • Arielle
                                        • 23.08.2010
                                        • 2852

                                        #20
                                        Zitat von Bolaika2 Beitrag anzeigen
                                        Ach ja, im Bekanntenkreis haben wir das bei den "Freizeitreitern" auch: "Ich will auch mal ein Fohlen aus meiner Stute ziehen!" Im ganz aktuellen Fall ist die geplante Mutter ein Pferd, dem ich persönlich unterstelle, entspannt 10 Jahre älter zu sein als der Equidenpass vom Händler es behauptet. Die Stute hat ein massives Zahnproblem und die schlechteste Kruppe, die ich je bei nem Reitpferd gesehen hab. Der Stall ist a) zu klein, b) sind die Weiden zu knapp, c) hat der Stallbesi keinen Plan von Fohlenaufzucht bzw Zuchtstutenhaltung und d) haben die Besitzer absolut und unwiderruflich von Tuten und Blasen keinen blassen Schimmer. "Ich hab mir schon nen Hengst ausgesucht, der ist ja soooo hübsch, und die tolle Farbe..."
                                        Ganz große Klasse. Das kann ja was werden.
                                        Das sind genau die Stuten aus denen aller Wahrscheinlichkeit nach Pferde fallen, die schnell keiner haben will, die, unabhängig von Nachfrageschwankungen, nie jemand kaufen würde, also total am Markt vorbei gezüchtet wurden. Die zu produzieren halte ich für unverantwortlich. Natürlich hat, wie FF schreibt, jeder das Recht zu entscheiden ob, mit was und wie er züchten will, Respekt muss man dem allerdings nicht zollen! Im Gegenteil, eine klare Meinungsansage kann manchmal größeres Übel verhindern.
                                        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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