Wann darf man sein Pferd aufgeben?

[Suomi]

Coyana - auch von mir alles Gute für dich und viel Kraft!

Mir ging es damals so, daß die Entscheidung das Schwierigste war. Als diese getroffen war, ging es mir zwar noch schlecht und ich war traurig, aber gleichzeitig fühlte ich mich auch befreit. Und ich konnte nach vorne schauen, ohne daß meine Gedanken permanent um dieses eine Thema kreisten.

[S.F.]

Was mich interessieren würde, kann man die Stute nach dem töten beim Schlachter untersuchen lassen? Evtl. hat sie ja wirklich einen Hirntumoroder ähnliches, wenn nicht wäre die Genetische Ursache noch wahrscheinlicher.
Ging ja anscheinend bei Ulrikes Fohlen auch.

Wünsch dir auch viel Kraft!

[Petrovic]

Wir hatten im Stall so einen Fall, da war ein Pferd immer wieder lahm, Tierarzt hat nichts gefunden, ein einziges Drama. Am Ende kam das Pferd auch zum Metzger, und der Besitzer hat das lahme Bein mitgenommen... makaber... und dann untersuchen lassen. Ich weiß nicht mehr, was es damals war, aber die Ursache wurde "am toten Bein" gefunden. Wäre glaube ich auch nicht behandelbar gewesen. Aber das ist alles nur mit weiteren Kosten verbunden.

[Coyana_78]

Ich bleibe dabei, dass das Pferd keinen Tumor hat.
Die war schon in der ersten Lebenswoche nicht normal.
Und ohne, dass man was von ihr will, ist sie voellig ok. Keine Auffaelligkeiten.
Noch dazu das sehr aehnliche Verhalten des Halbbruders der Grossmutter.
Und ich habe ganz wenig Lust auf irgendwelche Autopsien. Tot ist tot. Lebendig macht sie dann eh keiner mehr.

Und damit haben sich fuer mich auch saemtliche Zukunftsplaene wegen Zucht nach meiner Kinderpause erledigt.
Ich hab ein Rentnerpferd und nen superlieben 4jaehrigen Wallach, der zur Zeit zur Verfuegung ist. Das reicht.
Meine Tochter bekommt den Wallach in ein paar Jahren und gut ists. Ich fuer meinen Teil mag nicht mehr. Ist auch ok. Reiten tu ich eh nicht.

[gut-stavenow]

ich frage nur mal aus reinem interesse, ohne deine entscheidung in frage stellen zu wollen.
ist die stute mal über einen längeren zeitraum mit schmerzmedikamenten behandelt worden und hat sich darunter das verhalten verändert ?

[Coyana_78]

Nein, wurde nicht gemacht.

Aber das wirds nicht bringen.
Da sind viel mehr Sachen, als man hier aufschreiben kann.
Nimm doch nur die Streichelgeschichte.
Welches normale Pferd, dass freundlich und interessiert zu einem kommt, und wochenlang nur mit Leckerchen gefuettert wird, aber sofort desinteressiert abdreht, nur weil man sie am Hals kraulen will?

[Bolaika2]

Meine Hochachtung vor deiner sicher nicht leichtfertig getroffenen Entscheidung.

Ich wünschte, es würden mehr Leute so vernünftig handeln, dir wünsche ich viel Kraft und alles Gute.

[gut-stavenow]

ich hätte das wohl mal probiert, quasi als ausschluss möglichkeit für eine organische ursache, die mit schmerzen einhergeht. ich bin ja nur humanmediziner und beim menschen gibt es doch unendlich viele möglichkeiten an krankheitsbildern, insb. im neurologischen bereich, die mit schmerzen unterschiedlichster art einhergehen. ich vermute mal, dass es ähnliches auch bei pferden gibt...? du vermutest ja eher eine genetische ursache, quasi die vererbung des "schlechten charakters". wie gesagt, ich möchte deine entscheidung nicht in frage stellen, selbst wenn es unter einer dauerhaften analgesie besser wäre, ist das ja eigentlich keine alternative. ich wünsche dir viel kraft für die weitere zeit.

[peabody]

Ich wünsche dir viel Kraft und dass du mit der Geschichte abschließen kannst.

[Coyana_78]

Ich kenne auch eine Humanmedizinerin.
Sie hat wer-weiss-was fuer ihr sehnenkrankes Zweitpferd getan. Am Ende mit Erfolg. Allerdings gabs auch eine klare Frist zur deutlichen Besserung.
Jedenfalls kennt diese Frau die Geschichte zu meiner Stute und haelt organische Ursachen fuer ausgeschlossen.
Ich aber auch. Der Unterschied vom Verhalten ist zu krass. Pferde mit Schmerzen zeigen das doch nahezu immer auch mal gegenueber anderen Pferden.
Und dann diese grenzenlose Ruhe auf der Stuteneintragung z.B.

[Petrovic]

Nur, da gibt es unendlich viele Dinge, die man noch probieren könnte.
Viele davon sind vorgeschlagen worden.
All das kostet viel Geld!!! Wir haben auch Pferde gehabt, bei denen wir immer wieder neue Therapieversuche gestartet haben, und sie am Ende doch weg tun mussten.
Man soll dem schlechten Geld das gute nicht hinterher schmeissen!
Es ist eine schwere Entscheidung, aber ich verstehe Dich sehr gut!

[gut-stavenow]

wie gesagt, meine frage war reines quasi med. interesse und so oder so denke ich, dass du dich richtig entschieden hast.

[mabele]

Bring die Stute lieber zum Schlachter, anstatt sie dich oder jemand anderen ins Grab befördert!
Bei solchen Pferden hört bei mir die Liebe zum Pferd auf. Mein Leben und meine Gesundheit sind mir wichtiger, als die des Pferdes.

[schnaggels]

Nur mal am Rande für die,die es interessiert:
Mein Wallach hatte am Tag seines Todes einen kinderfaustgrossen Hirntumor und hat niemals Aggression gegen Mensch oder Artgenossen gezeigt,ich denke der Tumor war von Geburt an in seinem Kopf,er ist knapp 8 damit geworden.

[satania]

Im Endeffekt erkundigte sie sich bei einem nahe gelegenen Zoo, ob ihr Pferd dort nicht als Löwenfutter verwertet werden könnte. Das hört sich jetzt ziemlich blöd an, aber die Leute dort waren echt dankbar für ihre Anfrage! Das Futter kostet Geld und so hatten beide Seiten einen Nutzen aus dem Pferd. Die Stute wurde - wie bereits erwähnt unter massiver Gefährdung von den Besitzern - verladen und in den Tierpark gebracht. Dort haben sie sie abgeladen, in ein Gehege gebracht und aklimatisieren lassen. Als sie ganz ruhig und entspannt war, wurde sie von einem fachkundigen Tierpfleger (oder sogar vom TA persönlich - das weiß ich auch nicht genau) erschossen und später verfüttert.

Meine Bekannte war die ganze Zeit dabei und konnte bestätigen, dass die Stute nichts davon mitbekommen hat und sofort tot war. Das wichtigste außerdem: niemand wurde verletzt.

Vielleicht wäre das auch für dich eine Alternative...

Darf man auch Nichtschlachtpferde an Löwen verfüttern?

[Julchen2550]

Die genauen Bestimmungen diesbezüglich kenne ich nicht - ich denke aber schon... Den Löwen wirds wahrscheinlich egal sein und ich glaube nicht, dass etwaige Medikamentenrückstände denen was tun. Aber ich kenne jetzt auch nur diesen einen Fall. Wahrscheinlich wird auch nicht jeder Zoo auf so etwas einsteigen. Ist auch schon ein paar Jahre her

[carolinen]

Das TSchG stellt das Töten eines Wirbeltieres "ohne vernünftigen Grund" unter Strafe (TSchG, §17).
Inwieweit die akute Gefährdung von Gesundheit und Leben der mit ihm umgehenden Menschen im juristischen Sinne einen "vernünftigen" Grund darstellt, kann ich nicht fundiert beurteilen.

Persönlich aber halte ich diesen Grund für höchst vernünftig.

Danke !

und Deinem Nachsatz kann ich nichts hinzufügen.