Vor ca. einem Monat haben wir 2 neue Pensionspferde bekommen, eine 3- und eine 2-jährige Stute, beides Trakehner vom selben Besitzer. Die beiden kamen in eine große Box und als wir sie am nächsten Tag auf die Weide brachten, gab es das erste Problem. Sie wollten nicht in die Weide-alles war neu, klar- als sie dann endlich durchs Tor gingen, rissen sich beide los, die eine schlug dabei nach dem Stallbesitzer. Beim reinholen abends ähnliches- wieder schlug die 2-jährige und traf auch- 2 mal! Dabei drehte sich am Strick laufend einfach um nachdem sie ein Wiehern eines anderen Pferdes aus der Ferne hörte und trat zu, völlig unvermittelt und grundlos. Seit dem lassen wir die Schlägerin immer hinterher laufen, sperren den Weg bis zur Weide ab. Immer wieder einmal, mehrmals pro Woche, nicht jeden Tag, haut sie dabei mit beiden Hinterbeinen nach uns. Immer, wenn man hinter ihr ist, jedoch nicht jedes Mal. Man kann überhaupt nicht einschätzen, wann sie es macht und wann nicht. Zu anderen Pferden zeigt sie eigentlich keine Aggressionen. Beim Füttern wird sie auch manchmal etwas unangenehm gegen ihre Kollegin, aber es hält sich in Grenzen. Wenn man von vorn an sie rangeht, ist alles ok, sie guckt auch freundlich und lässt sich anfassen. Mit der Besitzerin haben wir bereits gesprochen, sie weiss keinen Rat und auch nicht, woher dieses Verhalten kommen könnte. Die Frage ist: Was macht man mit so einem Pferd? Wenn sie in Arbeit kommt, wie geht man vor? Es soll ja auch keinem was passieren...
Schlagende Stute, was tun?
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Schlagende Stute, was tun?
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Schwieriges Problem, wenn man nicht die Ursache kennt.
Ich tipp mal auf Erziehungsfehler. Ohne mal grober zu werden wird man das dann wohl nicht abstellen können.
Vielleicht gehts so: Stute anbinden und vorne beim Kopf soll jemand stehen und mit 2.Strick sichern, beruhigen und ablenken. (wobei man da vorab abjecken soll, ob das Angstzustände oder reine Widersetzlichkeit ist)
Dann hinten mit "Stock-Handschuh" abklopfen. Wenn sie ausschlägt, bekommt sie eine mit der Gerte - oder Strick (da gibts ja diese langen mit Lederschnipsel am Ende) - oder mit Longegerte einen gscheiten Klaps.
Wenn sie nix macht ganz feste loben (Leckerlie??)
Zuckerbrot und Peitsche halt.
Oder das Ganze mal im Roundpen ausdiskutieren.
Pferde die gegen Menschen ausschlagen geht gar nicht!Zuletzt geändert von Gast; 27.11.2011, 19:56.
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Ich glaube auch, dass (fehlende) Erziehung die Ursache ist. Grob werden-auch meine Idee..aber wie, die Stute soll es ja auch verstehen.. Bevor man sie in Arbeit nimmt, kann man da doch sicher nichts ausrichten, was ihr verständlich beibringen könnte, es sein zu lassen?! Ausserdem glaube ich, dass sie sofort zurück haut, wenn man sie verprügelt. Also eine schwierige Sache, sich dabei nicht selbst in Gefahr zu bringen. Habe schon an Fußfesseln gedacht..
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Verprügeln geht da sicher nicht. Aber ihr das klar machen, dass man sich ihre Ausschlägerei nicht gefallen lässt.
Kenn auch so einige Kandidaten - aber da braucht man nur beobachten, wie deren Besitzer mit ihren Pferden umgehen. Wenn sie angerannt kommen, stellen die Menschen aus, wenn sie in der Box den Hintern zum Menschen hindrehen - stürmen die Besitzer aus der Box. Die haben ihre Besitzer meist ganz gut unter Kontrolle.
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Meine Kleine war in ganz jungen Tagen auch ein Schläger.
Da wurde mir die Sache zu bunt und ich habe ihr einen Ball in die Box gelegt.
Jedes Mal, wenn ihr der ans Hinterbein kam, schlug sie aus - allerdings prallte das gute Stück auch regelmäßig von der WAnd wieder ab und traf sie zurück.
Nach gut einer Woche war das Problem weg.
Wie ist die Stute denn beim Hufeauskratzen hinten - schlägt die da auch ?
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Sie ist ja erst 2, steht bei uns erst kurz, war also noch nicht beim Schmied seitdem. Wie es da ist, würde mich auch mal interessieren! Kommt demnächst ja sicher mal. Die Hufe kratzen wir nicht aus. Mit dem Ball das ist ne gute Idee. Sie steht nur im Laufstall mit 2 anderen Stuten. Aber da müsste es ja eigentlich auch gehen. Angst hat sie definitiv nicht, sie ist eher von der forscheren Sorte!
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wenn man auf eine Weide schaut, sieht man, dass ranghöhere Pferde nie getreten werden.
Von daher wäre es für mich eine Sache des Besitzers die Stute unterzuordnen.
Auch wenn ein junges Pferd dazu eingeladen wird, auszuhauen (wenn man in Bewegung hinter die Schulter gerät), würde ich sowas immer mit schwerem Gerät (Mistgabel, voller Eimer Wasser) bestrafen und entweder verjagen oder rückwärts schicken.
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Das Aushauen findet in der Box, beim Weideaustrieb oder beim Reinholen statt. Wir führen sie ja nicht mehr, sondern lassen sie hinterher laufen. Wenn sie schlägt ist sie also frei und kann ungehindert zurückschlagen, wenn man sie treffen würde, womit auch immer. Die Besitzerin ist eine ältere Dame, die da selbst nichts ausrichten kann.
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Zitat von pinksugar Beitrag anzeigenWenn sie schlägt ist sie also frei und kann ungehindert zurückschlagen, wenn man sie treffen würde, womit auch immer.
Es ist nicht Euer Pferd, sodass man sich überlegen sollte, den Kopf hinzuhalten.
Aber theoretisch gehört das Pferd in meinen Augen richtig weggejagt. Und zwar mehrmals.
Wegjagen ist ein blöder Ausdruck... Ich meine damit, dass so ein Pferd erstmal subito dem Menschen ausweichen muss.Zuletzt geändert von Gast; 27.11.2011, 22:17.
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Auch wenn Euch das Pferd nicht gehört, Ihr müsst damit umgehen. Hinterherlaufen ist ja eine tolle Idee - da hat sie genau das, was sie will.
Da hilft nur eines: das was heute so schön Bodenarbeit heisst. Sie muss vernünftig geführt werden können und zwar vorwärts, wobei sie nicht an Euch vorbeischeppern darf. Anhalten ohne großes Tamtam und gezerre am Halfter und auch rückwärts sofort und auf Aufforderung. Dann kann man sie auch als letzte in der Herde führen, da ist keiner hinter einem, der gehauen werden kann. Aber Freilaufen lassen würde ich sofort abstellen !
Wenn das funktioniert, kann man auch daran arbeiten, dass Gehaue zu bestrafen. Aber erstmal muss da wohl ein bischen Erziehungsgrund in das Biest. Die ist erst zwei - jaja und in vier Wochen ist die drei !!! Egal wie alt: Hauen nach den Menschen geht einfach nicht, egal wie alt - selbst (gerade) Fohlen sollten das bereits lernen.
Haut die schon beim Einfangen in der Box ? Dann Halfter dranlassen mit kurzen Tau zum Greifen dran und bei jedem Einfangen vielleicht erstmal mit Futter in die Box, damit das gefährliche Ende erstmal wo anders ist ;-)Zuletzt geändert von carolinen; 28.11.2011, 04:54.Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !
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Wie gesagt haben wir sie am Anfang geführt und sie hat beim Führen getroffen! Wir sind beide keine unerfahrenen Pferdeleute und können es uns einfach nicht leisten wegen so einem Pferd auszufallen. Sie haut ja nicht ein bischen mit einem Huf sondern keilt richtig aus. Dreht sich beim Führen blitzschnell weg und tritt zu. War schon ein paar Mal richtig dicht am Kopf vorbei. Wenn man in die Box kommt und von vorn auf sie zugeht gibt es kein Problem, Halfter kann man auch so drauf machen. Führen geht auch, also sie hält da nicht andauernd an oder so. Die Gefahr beim Führen besteht glaube ich, wenn etwas unerwartetes passiert, also ein Geräusch oder eben ein Wiehern eines anderen Pferdes. Und das kann man ja nun nicht ausschliessen.
Erst 2 war darauf bezogen, das sie noch nicht in Arbeit ist- nicht darauf, dass sie ja noch klein ist und das machen darf.
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Würde auch strenge Regeln einführen und die Rangordnung klarstellen !.Bei jedem neugeborenen Fohlen testen wir in den ersten Tagen die "Elektrizität" : Beim Hantieren in der Box eine Handvoll Stroh an die Hinterbeine werfen. Je nach Reaktion Schmuseeinheiten oder Klaps. So ähnlich würde ich rangehen. Und keinesfalls frei laufen lassen, führen evtl.mit Kette, damir sei nicht vor einen läuft und hinten gut absichern, damit keiner zu schaden kommt.LG.Nane.SF Diarado-Ramiro Z
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Falls Ihr Euch den Hals nicht riskieren wollt...
Der gute MR hat in einem seiner Bücher einen m.M.n recht guten Tip beschrieben.
Er hat dort einem Pferd eine Metallring um den Kronrand gelegt, etwa so groß wie diese Gummiringe (äh, keine Ahnung wie die heissen... Gibts beim L). Beim Treten tuts dann wohl ordentlich weh... Soll richtig gut helfen. Die lieben Tierchen versuchen es dann nicht mehr all zu oft."Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen,sondern mit dem Kopf die Tür zu finden..."
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Zitat von carolinen Beitrag anzeigenAuch wenn Euch das Pferd nicht gehört, Ihr müsst damit umgehen. Hinterherlaufen ist ja eine tolle Idee - da hat sie genau das, was sie will.
Da hilft nur eines: das was heute so schön Bodenarbeit heisst.
Das Pferd wird beim Freilaufen weggetrieben. Und zwar so lange, bis es durch Körpersignale zeigt, dass es die Rangordnung akzeptiert.
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Meine Stute war bis 3 absolut roh. Hat nie ein Halfter gesehen, nie den Umgang mit Menschen gelernt. Der Züchter hat bei der Aufzucht die Pferde nur vom Trecker aus "betreut" oder weggesperrt, wenn er am Boden zu tun hatte. 3 Jahre absolute Weidehaltung abseits vom Hof.
Sie war ein absoluter Wildfang, der es einfach nicht kannte mit Menschen zu tun zu haben und tendenziell eben mit Instinkten reagierte: Angst. Und auch mit recht lockerem Hinterbein....
Im Sommer kam sie dann 6 Wochen zu einer Bekannten in Beritt wo sie alles von Grund auf erst lernen musste: Putzen, Führen etc. Führen war das schlimmste, sie riß sich sofort los und düste ab, mit Ausgekeile nach dem Führenden.
Ich habe mich dann entschlossen dieses Join up von Monty Roberts zu machen. Bei uns hats geklappt, nach 2 Tagen folgte sie mir wie ein Hund. Langsam konnte ich sie dann anfangen zu führen und Druck auf den Nacken durchs Halfter ausüben ohne dass sie gleich in Panik geriet. Join up ist sicher nicht die einzige Methoden und zudem sehr umstritten. Aber als MR bekannt wurde in den 90ern habe ich das schon mit Erfolg angewendet bei Händlerpferden. Es ist keine "sanfte" Methode, aber mit wesentlich mehr Vetrauen gespickt als bei Vorschlägen wie "dem Zossen was mit der Gerte hauen wenn er schlägt".
Noch immer ist sie etwas lockerer im Hinterbein. Da muss aber auch ich einfach umlernen. Jedes Kind lernt schon, dass man nicht von hinten ans Pferd darf bzw sich anmelden sollte. Beim Umgang mit älteren Pferden verlernt man diese Regel schnell. Ich denke im laufe der nächsten Monate wird es sich bei ihr auch mehr entspannen, über den Winter wird sie reiterlich auch wieder in Ruhe gelassen und wieder nur betüddelt.
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Ich denke auch, dass Ihr da, WENN Ihr Euch das antun wollt, auf ZWEI Ebenen arbeiten müsst.
1) Ganz allgemein an der Rangordnung. Ob nun nach MR oder schlichtweg unter der Prämisse "wo Mensch geht/steht/sich hinbewegt, hat das Pferd zu weichen (sonst kommt der Ellenbogen)" oder noch mal ganz anders bleibt jedem selbst überlassen. Mit "Eiteitei" allein aber wird da vermutlich nix laufen.
2) Im Speziellen geht es dann um die Treterei. Und da würde ich versuchen, Situationen zu schaffen, in denen sie zwar austritt, aber eben keinen Schaden anrichten kann. Ich persönlich neige dazu, in solchen Momenten persönlich zurückzutreten, aber kräftig! Das ist m.E. fürs Pferd verständlicher als irgendwelche "Automatikzurücktreter". Zumindest hat eine Stute, die wir mal hier hatten und die beim Hufegeben getreten hat, auf diese Weise sehr fix gelernt dergleichen zu unterlassen.
Mit Glück erledigt sich Punkt 2 MIT Punkt 1. Aber vertraut erst mal nicht drauf...
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Zitat von Wenzel074 Beitrag anzeigenFalls Ihr Euch den Hals nicht riskieren wollt...
Der gute MR hat in einem seiner Bücher einen m.M.n recht guten Tip beschrieben.
Er hat dort einem Pferd eine Metallring um den Kronrand gelegt, etwa so groß wie diese Gummiringe (äh, keine Ahnung wie die heissen... Gibts beim L). Beim Treten tuts dann wohl ordentlich weh... Soll richtig gut helfen. Die lieben Tierchen versuchen es dann nicht mehr all zu oft.Zuletzt geändert von Gast; 28.11.2011, 10:16.
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Zitat von Schätzelein Beitrag anzeigenIch habe mich dann entschlossen dieses Join up von Monty Roberts zu machen. Bei uns hats geklappt, nach 2 Tagen folgte sie mir wie ein Hund. Langsam konnte ich sie dann anfangen zu führen und Druck auf den Nacken durchs Halfter ausüben ohne dass sie gleich in Panik geriet. Join up ist sicher nicht die einzige Methoden und zudem sehr umstritten. Aber als MR bekannt wurde in den 90ern habe ich das schon mit Erfolg angewendet bei Händlerpferden. Es ist keine "sanfte" Methode, aber mit wesentlich mehr Vetrauen gespickt als bei Vorschlägen wie "dem Zossen was mit der Gerte hauen wenn er schlägt".
Noch immer ist sie etwas lockerer im Hinterbein. Da muss aber auch ich einfach umlernen.
Dies sollte man immer wieder üben!
Meine Frau und ich sind in der Lage unsere Pferde (außer die jungen Stuten) mit der "imaginären Loge" und der "imaginären Peitsche" zu longieren! Also ohne Hilfsmittel! Dabei gehen die Pferde natürlich die Tempis die wir "anfordern"!
Wichtig ist immer konsequent zu sein, dabei braucht man nur selten Kraft!
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