Hallo!
Ich habe derzeit ein 3 jähriges Stütchen zum Anreiten bei mir. Im großen und ganzen wirklich ein Traumpferdchen, leider etwas klein geraten, aber mit tollen Grundgangarten, schick und charakterlich ein wahrer Schatz
. Sie steht nun seit ca. 8 Wochen bei mir im Stall, kam direkt von der Weide. Ein bißchen Grunderziehung hatte sie beim Züchter schon genossen, läßt sich am Zwirn führen, geht überall brav mit hin, hampelt auf der Stallgasse nicht rum, abspritzen, Führanlage (nur an Regentagen ohne Koppel), Fliegenspray, alles gar kein Problem. Also was den Umgang angeht benimmt sie sich wie ein alter Hase und kein Mensch der ihr Alter nicht kennt würde denken dass das ne 3jährige ist. Gewöhnung an Longiergurt, Trense, Sattel, Ausbinder auch alles kein Thema. Erste Aufsteigübungen (also auf einer Seite aufgerichtet im Bügel stehen, ohne Bein rüberzuschwingen) konnten sogar ohne Bodenpersonal gemacht werden. Drüberliegen und anführen auch alles gut. Nun kam also der Tag an dem wir dachten, ok sie ist so weit, wir können mal draufsitzen und ne Runde Schritt führen…vorangehend natürlich das altbekannte Trainingsprogramm. Bin also aufgestiegen, konnte in Ruhe alles sortieren, Stuti ganz entspannt, also angeführt. Das ging auch noch ohne Probleme…allerdings fing sie dann plötzlich nachdem wir schon eine halbe Runde rum waren an nach rechts zu schielen…vermutlich nach meinem Bein, spannte sich innerhalb einer Sekunde wie ein Flitzebogen, rammte meine Führerin mit der Schulte und schoss mit 200 Sachen bockender Weise ab. Meine Führerin flog in den Dreck, konnte die Longe dann natürlich nicht mehr halten und zu allem Unglück kam auch noch Pech und mein Halteriemen am Sattel ist gerissen
…sprich eine halbe Runde später lag ich daneben
. Eigentlich wäre ich gern gleich nochmal rauf, aber Stuti war natürlich so durch den Wind, dass wir bestimmt 30min gebraucht haben bis der „alte Zustand“ wieder hergestellt war. Also Fuß in den Bügel und drüberlegen. Allerdings lang nicht so entspannt wie vorher. Haben dann 2 Gänge zurückgeschaltet, quasi wieder von vorne angefangen (Bodenpersonal war dann eh im Urlaub). Da Stuti ja anscheinend vor meinem rechten Bein so Panik hatte, habe ich also eine Hose ausgestopft und sie damit longiert. Das hat sie relativ schnell akzeptiert, dann hab ich das Aufsteig und drüberliege-Programm verstärkt von rechts geübt, bzw. rechts rauf, und auf links Leckerli gefüttert und umgekehrt, damit sie auch wirklich sieht was los ist. Geht nun wieder alles ganz entspannt. Haben dann entschieden den 2. Reitversuch in der Box zu starten. 1. Tag nur im Stand draufgesessen, geklopft und gefüttert, alles gut. 2. Tag auch in der Box vorsichtig ein paar Schritte angeführt, links wie rechts rum. Eigentlich kein Problem…nur sobald sie sich auch nur ein bißchen erschrickt (z.B Nachbarpferd kratz an Wand) spannt sie sofort wieder und schielt immernoch nach rechts, weil sie nicht weg kann entspannt sie dann aber auch schnell wieder. Von oben fühlt es sich an als hätte sie zum ersten Mal den Gurt drauf. Ansonsten zeigt sie aber keinerlei Anzeichen von Gurtzwang, wurde auch ganz langsam dran gewöhnt. Wir werden nun so lange in der Box üben bis sie dort im Bezug auf den Reiter entspannt bleibt, denn in der Halle hat man einfach keine Chance sie zu halten. Ich habe selber 5 Pferde angeritten, war bei bestimmt 15 als Bodenpersonal dabei, und wir hatten noch nie Probleme, das erste Reiten war immer völlig unspektakulär, meist nach dem 3. Mal schon frei in der Bahn, bei manchen auch schon am 1. Tag. Hätte mir voher auch nie vorstellen können so ne Aktion in der Box zu starten!!! Hab immer alle für verrückt erklärt die sowas machen. Nun bin ich selber an dem Punkt
. Wie geht ihr vor, wenn ihr solche Kandidaten habt????
Sorry etwas lang geworden...
Ich habe derzeit ein 3 jähriges Stütchen zum Anreiten bei mir. Im großen und ganzen wirklich ein Traumpferdchen, leider etwas klein geraten, aber mit tollen Grundgangarten, schick und charakterlich ein wahrer Schatz




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