Berufspläne...Pferdewirt + Studium?

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  • Cavaletti
    • 22.10.2008
    • 271

    Berufspläne...Pferdewirt + Studium?

    Hallo ihr Lieben,
    ich bin derzeit im 12. Jahrgang und fange an, mir Gedanken um meine berufliche Zukunft zu machen. Ich werde 2010 mein Abitur machen und hoffe dabei auf gute Noten. Die ersten LK-Klausuren waren im 1er-Bereich und auch in den anderen Fächern klappt es ganz gut, aber wie es in Zukunft wird, weiß ich natürlich nicht .
    Mir ist das Reiten derzeit allerdings wichtiger als die Schule, ich bin leider eine sehr faule Schülerin und verbringe viel Zeit im Stall.
    Daher möchte ich auch nach der Schule wenigstens nebenbei mit Pferden arbeiten. Außer Frage steht auch, dass ich ein Hochschulstudium absolvieren möchte. Infrage kämen momentan Jura, BWL oder auch VWL. Die Frage ist nun, wie ich Reiten und Studium kombinieren soll.
    Eine Möglichkeit wäre, erst die Ausbildung zum Pferdewirt SP Reiten zu machen und danach ein Studium dranzuhängen.
    Das käme für mich nur in Frage, wenn ich einen Ausbildungsplatz bekäme bei einem Trainer, der mir wirklich zusagt. Ich habe eigene Ideale und Ziele, was das Reiten anbelangt und kann mich nicht besonders gut unterordnen. Es müsste also ein Ausbilder sein, der für mich wirklich Vorbild ist, sodass ich mich dort mit gutem Gewissen unterordnen kann.
    Hier meine erste Frage: Wie wahrscheinlich ist es, so einen Ausbildungsplatz zu bekommen?
    Ich werde bis dahin hoffentlich Platzierungen bis M*-Dressur vorweisen können. Außerdem habe ich 2007 A-Springen gewonnen. Ich habe einen Lehrgang zum Trainerassistenten gemacht und gebe momentan ein bisschen Anfängerunterricht. Führerschein B+BE wird ebenfalls vorhanden sein. Ich würde von mir behaupten, eine sehr gefühlvolle Reiterin zu sein und mich gut auf Pferde einstellen zu können.
    Meint ihr ich hätte damit die Möglichkeit, einen wirklich guten Ausbilder zu finden? Ich möchte nächstes Jahr auf jeden Fall zu einer Berufsinformationsveranstaltung und eventuell zum Eignungstest nach Langenfeld, falls ich mich dafür qualifizieren kann.
    Ich könnte mir auch vorstellen statt der Ausbildung ein einjähriges Praktikum zu absolvieren. Allerdings hätte ich danach nichts in der Hand, sondern nur (mit Glück) viel dazugelernt.
    Eine andere Option ist, nach der Schule direkt zu studieren und nebenbei die Trainerscheine zu machen. Dies wäre teurer als die andere Variante und ich hätte eben nur die Amateurscheine.
    Allerdings müsste ich weder Boxen misten noch wilde Böcke bändigen und könnte ganz in Ruhe mit meinem Pferd die Prüfungen machen.
    Was meint ihr?
    (Ich vermute mal, 99% werden mir von der ersten Variante abraten .)
    Hat das jemand gemacht, erst die Ausbildung und dann ein normales Studium hinterher?
  • wolle
    • 30.05.2007
    • 384

    #2
    Ich war letztes Jahr in dem selben Fall wie du.
    Ich habe mein Abi gemacht und da kam halt die Frage auf: Entweder Studium oder Ausbildung.
    Ich habe mich für die Ausbildung entschieden, hatte mehrere Angebote von renommierten Ausbildern (ich habe von Anfang an nur die angeschrieben die mir reiterlich zusagten) und habe mich - im letzten Moment- dann doch fürs (Geschichts)studium entschieden.
    Meine grösste Angst war dass ich vielleicht nach der Ausbildung nicht mehr studieren würde und irgendwann wenn ich meinen eigentlichen Beruf nicht ausüben könnte, blöd dasitzen würde.
    Bei mir stehen und standen die Pferde immer im Vordergrund und kamen ganz klar vor der Schule. Neben dem Abi bin ich mindestens zwei Pferde am Tag geritten.
    So ist das auch jetzt noch. Erst kommt das Pferd, dann das Studium.

    Ich bin mir jedoch sicher dass ich nach beendetem Studium doch noch eine Bereiterlehre machen werde. Ich denke auch nicht, dass etwas dagegen spricht.

    Ich hatte auch keine Turniererfolge vorzuweisen sondern ich bin halt immer sehr viel mitgeritten und konnte durch gute Praktikumszeugnisse einen guten Eindruck machen. So wurde ich von mehreren guten Ausbildern zum Vorreiten eingeladen und da kommt es dann halt nur noch darauf an, wie man sich auf die verschiedenen Pferde einstellt

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    • stimp
      • 08.12.2004
      • 3694

      #3
      Erst Ausbildung, dann Studium wäre eine Variante wenn dein Notendurchschnitt am Ende doch nicht so besonders sein sollte. Dann kannst du dir die Ausbildungszeit als Wartesemester anrechnen lassen und bekommst sofort einen Studienplatz.

      Ich kenne einige die erst durch Arbeit ihr Geld fürs Studium verdient haben.
      Kenne wiederum andere die nach der Ausbildung dann keine Lust mehr auf Studium hatten und lieber Geld verdienen wollten.

      Andererseits würdest du ja auch zur Berufsschule müssen und gerade wenn du BWL studieren möchtest könnte dir das als Vorbereitung aufs Studium ne große Hilfe sein. (Hatte mal BWL angefangen und es war so tot langweilig - hab da aber bei meinen Mitstudenten die schon eine Ausbildung hatten gesehen, dass sie es viel leichter hatten. Außerdem waren die dann schon sicher, das sie BWL auch wirklich interessiert.)

      Stellt sich auch die Frage: Was ist wenn dir nach der Ausbildung sofort eine Stelle angeboten wird?

      Du kannst dich ja erst mal für beides bewerben. Reiten kannste neben dem Studium ja auf alle Fälle und vielleicht bekommst du ja gar nicht auf Anhieb entweder einen Studienplatz oder eine Ausbildungsstelle. Dann löst sich das Problem von alleine.

      Was mich betrifft: Ich studiere grade. Ich könnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen hinterher noch eine Ausbildung zu machen (was auch immer). Irgendwann will ich ja auch mal fertig werden und Geld verdienen. (zumindest mehr als ein Minijob)
      Es kann also gut sein, dass du nach einer Sache (welche auch immer) genug vom lernen hast und lieber gleich richtig loslegen möchtest.

      HIlft dir nicht wirklich, oder?
      Growing old is mandatory; growing up is optional.

      Kommentar


      • #4
        Wie wäre es damit: BWL-Studium in einer Pferde-Gegend (Münster?) und nebenher in Ausbildungsställen reiten und evtl. die Praktika fürs Studium auch im Zucht- oder Ausbildungsbetrieb machen. Anschließend kann man ja immer noch über eine Ausbildung nachdenken, hat dann aber mehr Erfahrung und sicher bessere Kontakte...

        Kommentar

        • zuckerschnute
          PREMIUM-Mitglied
          • 21.01.2007
          • 3965

          #5
          Also wenn du Jura studieren willst musst du dir im Klaren sein, dass Studium und Referendariat zusammen im besten Fall in 7 Jahren zu schaffen sind. Wenn es Jura sein soll, fang sofort an! Die Durchfallquoten sind hoch und es dauert einfach ewig.

          Das Studium ist "lau" und man hat viel Zeit zum Reiten, aber die Examen sind nur zu machen, wenn du wirklich dahinter stehst! Und da ist schon ein Pferd nebenbei nicht ohne.

          Kommentar

          • Cavaletti
            • 22.10.2008
            • 271

            #6
            Wow, das ging ja schnell .
            Vielen Dank für deine Antwort, wolle!!

            Zitat von wolle Beitrag anzeigen
            Ich war letztes Jahr in dem selben Fall wie du.
            Ich habe mein Abi gemacht und da kam halt die Frage auf: Entweder Studium oder Ausbildung.
            Ich habe mich für die Ausbildung entschieden, hatte mehrere Angebote von renommierten Ausbildern (ich habe von Anfang an nur die angeschrieben die mir reiterlich zusagten) und habe mich - im letzten Moment- dann doch fürs (Geschichts)studium entschieden.
            Meine grösste Angst war dass ich vielleicht nach der Ausbildung nicht mehr studieren würde und irgendwann wenn ich meinen eigentlichen Beruf nicht ausüben könnte, blöd dasitzen würde.
            Bei mir stehen und standen die Pferde immer im Vordergrund und kamen ganz klar vor der Schule. Neben dem Abi bin ich mindestens zwei Pferde am Tag geritten.
            So ist das auch jetzt noch. Erst kommt das Pferd, dann das Studium.

            Ich bin mir jedoch sicher dass ich nach beendetem Studium doch noch eine Bereiterlehre machen werde. Ich denke auch nicht, dass etwas dagegen spricht.
            Ich habe auch überlegt, vielleicht erst zu studieren und dann die Ausbildung zu machen. Aber in meinem Fall wäre das nicht so optimal denke ich. Ich bin jetzt schon sehr auf meine Ideale fixiert. Ich halte in der Ausbildung von Dressurpferden viel v/a, Gymnastiksprünge und Geländetraining für sehr wichtig. Ich versuche, mein Pferd sehr schonend zu reiten und auszubilden und achte stets auf Losgelassenheit und ein reelles über den Rücken schwingen. Ich kann noch nicht immer umsetzen, was ich anstrebe, aber ich arbeite an mir. Außerdem finde ich artgerechte Haltung total wichtig, ohne Wiese geht nichts.
            Das Problem ist nur, dass viele Profis das etwas anders sehen. Ich könnte es schon jetzt keine 2 Jahre in einem Stall aushalten, in dem Youngster schon voll aufgerichtet im starken Trab durch die Halle marschieren oder Schlaufzügel an der Tagesordnung sind.
            Und wenn ich nach der Schule noch ein paar Jahre studiert habe und mich reiterlich weitergebildet, werde ich wahrscheinlich noch selbstbewusster sein und überzeugter von meinen Idealen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit einem Studienabschluss noch mal anfangen würde, die Ausbildung zu machen und mit lauter 16jährigen in einer Berufsschule zu sitzen. Ich denke, ich wäre mir dann zu gut dafür und würde sicher irgendwann anecken.

            Traumausbilderin wäre für mich übrigens I.Klimke, aber ich denke kaum, dass man dort einfach so hinkommt.

            Zitat von wolle
            Ich hatte auch keine Turniererfolge vorzuweisen sondern ich bin halt immer sehr viel mitgeritten und konnte durch gute Praktikumszeugnisse einen guten Eindruck machen.
            Wo hast du Praktika gemacht? Wie sah dein Tagesablauf da so aus? Hat es dir gefallen?

            Zitat von wolle
            So wurde ich von mehreren guten Ausbildern zum Vorreiten eingeladen und da kommt es dann halt nur noch darauf an, wie man sich auf die verschiedenen Pferde einstellt
            Hattest du denn bereits Zusagen als du dich für das Studium entschieden hast?



            Da ist ja schon eine zweite Antwort . Ihr seid ja toll!!

            Zitat von stimp Beitrag anzeigen
            Erst Ausbildung, dann Studium wäre eine Variante wenn dein Notendurchschnitt am Ende doch nicht so besonders sein sollte. Dann kannst du dir die Ausbildungszeit als Wartesemester anrechnen lassen und bekommst sofort einen Studienplatz.
            Das habe ich mir auch schon überlegt .

            Ich kenne einige die erst durch Arbeit ihr Geld fürs Studium verdient haben.
            Kenne wiederum andere die nach der Ausbildung dann keine Lust mehr auf Studium hatten und lieber Geld verdienen wollten.
            Naja, Geld verdienen als frisch ausgelernter Pferdewirt ohne eigene Anlage im Rücken wird sich wohl schwierig gestalten.

            Andererseits würdest du ja auch zur Berufsschule müssen und gerade wenn du BWL studieren möchtest könnte dir das als Vorbereitung aufs Studium ne große Hilfe sein. (Hatte mal BWL angefangen und es war so tot langweilig - hab da aber bei meinen Mitstudenten die schon eine Ausbildung hatten gesehen, dass sie es viel leichter hatten. Außerdem waren die dann schon sicher, das sie BWL auch wirklich interessiert.)
            Geht das dort über den Stoff, den man auf dem Gymnasium lernt, hinaus? Dort sitzen doch auch Hauptschulabsolventen, kann mir kaum vorstellen, dass die solche Sachen lernen müssen?

            Stellt sich auch die Frage: Was ist wenn dir nach der Ausbildung sofort eine Stelle angeboten wird?
            Das müsste man dann sehen...Aber ich kann mir generell nicht vorstellen, hauptberuflich als Bereiter zu arbeiten. Ich möchte ehrlich gesagt schon geistig gefordert und fortbildet werden .
            (Soll nicht arrogant klingen!)

            Du kannst dich ja erst mal für beides bewerben. Reiten kannste neben dem Studium ja auf alle Fälle und vielleicht bekommst du ja gar nicht auf Anhieb entweder einen Studienplatz oder eine Ausbildungsstelle. Dann löst sich das Problem von alleine.
            Wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit.

            Was mich betrifft: Ich studiere grade. Ich könnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen hinterher noch eine Ausbildung zu machen (was auch immer). Irgendwann will ich ja auch mal fertig werden und Geld verdienen. (zumindest mehr als ein Minijob)
            Es kann also gut sein, dass du nach einer Sache (welche auch immer) genug vom lernen hast und lieber gleich richtig loslegen möchtest.
            Ja, das könnte sein.
            Aber ich denke nach 13 Jahren Schule tut ein wenig praktische Arbeit ganz gut und danach habe ich vielleicht wieder Lust, meine Nase in Bücher zu stecken?

            HIlft dir nicht wirklich, oder?
            Doch, klar. Danke!!

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            • wolle
              • 30.05.2007
              • 384

              #7
              Ich schicke dir gleich mal eine PN

              Kommentar

              • Robin
                • 24.12.2004
                • 1819

                #8
                Allerdings müsste ich weder Boxen misten noch wilde Böcke bändigen und könnte ganz in Ruhe mit meinem Pferd die Prüfungen machen.
                Was meint ihr?

                Beides wirst Du Dir wohl kaum ausbitten können. In der Lehre gehört Stallarbeit dazu wie das Stiefelputzen. Ein Pferdewirt SR st eben dazu da, die wilden Böcke zu bändigen, die andere nicht reiten wollen und können. Da werden Dir nicht die fertigen M Pferde vorgesetzt.
                Ich spreche aus Erfahrung, da ich seit 27 Jahren als Pferdewirtin arbeite.

                Kommentar

                • Cavaletti
                  • 22.10.2008
                  • 271

                  #9
                  Zitat von ohle Beitrag anzeigen
                  Wie wäre es damit: BWL-Studium in einer Pferde-Gegend (Münster?) und nebenher in Ausbildungsställen reiten und evtl. die Praktika fürs Studium auch im Zucht- oder Ausbildungsbetrieb machen. Anschließend kann man ja immer noch über eine Ausbildung nachdenken, hat dann aber mehr Erfahrung und sicher bessere Kontakte...
                  Das könnte ich machen .
                  Danke für den Tip.

                  Zitat von zuckerschnute Beitrag anzeigen
                  Also wenn du Jura studieren willst musst du dir im Klaren sein, dass Studium und Referendariat zusammen im besten Fall in 7 Jahren zu schaffen sind. Wenn es Jura sein soll, fang sofort an! Die Durchfallquoten sind hoch und es dauert einfach ewig.

                  Das Studium ist "lau" und man hat viel Zeit zum Reiten, aber die Examen sind nur zu machen, wenn du wirklich dahinter stehst! Und da ist schon ein Pferd nebenbei nicht ohne.
                  Der Vorteil bei Jura wäre, dass mein Vater Jurist ist und mir sicher viel helfen könnte .
                  Aber ich habe mich noch nicht genügend damit befasst, um sagen zu können, dass es sicher etwas für mich ist.

                  Zitat von Robin Beitrag anzeigen
                  Allerdings müsste ich weder Boxen misten noch wilde Böcke bändigen und könnte ganz in Ruhe mit meinem Pferd die Prüfungen machen.
                  Was meint ihr?

                  Beides wirst Du Dir wohl kaum ausbitten können. In der Lehre gehört Stallarbeit dazu wie das Stiefelputzen. Ein Pferdewirt SR st eben dazu da, die wilden Böcke zu bändigen, die andere nicht reiten wollen und können. Da werden Dir nicht die fertigen M Pferde vorgesetzt.
                  Ich spreche aus Erfahrung, da ich seit 27 Jahren als Pferdewirtin arbeite.
                  Der Satz war ja auch auf die Trainerscheine bezogen, da müsste ich das eben nicht machen . Respekt, dass du den Job schon so lange durchhälst!!

                  Kommentar

                  • zuckerschnute
                    PREMIUM-Mitglied
                    • 21.01.2007
                    • 3965

                    #10
                    So leid es mir tut, aber ich glaube nicht, dass dein Vater dir viel helfen kann. Gerade bei Jura sind Theorie und Praxis zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.

                    Und durchs Studium musst du generell alleine, da kann dir keiner helfen.

                    Kommentar

                    • Cavaletti
                      • 22.10.2008
                      • 271

                      #11
                      Zitat von zuckerschnute Beitrag anzeigen
                      So leid es mir tut, aber ich glaube nicht, dass dein Vater dir viel helfen kann. Gerade bei Jura sind Theorie und Praxis zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.

                      Und durchs Studium musst du generell alleine, da kann dir keiner helfen.
                      Ich würde das sicher auch alleine schaffen . Trotzdem beruhigt mich der Gedanke "dass der Papa das kann" .

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                      • Twister
                        • 12.03.2006
                        • 246

                        #12
                        Ich habe eigene Ideale und Ziele, was das Reiten anbelangt und kann mich nicht besonders gut unterordnen. Es müsste also ein Ausbilder sein, der für mich wirklich Vorbild ist, sodass ich mich dort mit gutem Gewissen unterordnen kann.

                        Ich bin jetzt schon sehr auf meine Ideale fixiert. Ich halte in der Ausbildung von Dressurpferden viel v/a, Gymnastiksprünge und Geländetraining für sehr wichtig. Ich versuche, mein Pferd sehr schonend zu reiten und auszubilden und achte stets auf Losgelassenheit und ein reelles über den Rücken schwingen.

                        Liebe Cavaletti,

                        diese beiden Zitate kommen mir sehr bekannt vor und sprechen mir aus der Seele. Ich selbst habe NACH meinem trockenen Studium (Steuerrecht) eine Ausbildung zum Pferdewirt/Reiten angefangen, da war ich Mitte 20. Und auch ich hatte genau diese Ideale und war überzeugt davon, daß es auch noch Berufsreiter gibt, die diese teilen und auch leben (wenn vielleicht auch nicht so viele). Ich hatte immer 1-3 Berittpferde und bin über Empfehlungen in einen international erfolgreichen Dressurstall gekommen, der auch noch den Ruf hatte, besonders "pferdeschonend" auszubilden. Dort habe ich als Bereiter ohne Ausbildung einige Monate gearbeitet, bis ich dann eine Leerstelle von denen angeboten bekam. Dachte mir, mit "Schein" hat die Reiterei doch mehr Wert und hab das Angebot angenommen.

                        Die körperliche Arbeit an sich hat mir nie etwas ausgemacht. War täglich von 7 - 21 Uhr im Stall, aber wenn man für die Pferde brennt macht man das gerne. Ausmisten mußte ich nur 15 Pferde/Tag, die Stallarbeiten waren auch immer schnell gemacht. Aber Fenster putzen, Spinnweben fegen, Pferde en masse hinstellen und wieder abnehmen - das ist halt der übliche Alltag. Dafür durfte ich von Grand Prix Pferden lernen und auch wurden mir junge Pferde ganz alleine anvertraut.
                        Ich vertrete die "Zwirnsfaden-Reiterei", schön von hinten nach vorne, vorwärts/abwärts, mit möglichst "nichts" in der Hand bzw. sanfter/leichter Anlehnung, Reiten nur, in dem ich denke - und das Pferd macht, was ich will. Das hat mir jedoch zunehmend Probleme mit dem Ausbilder bereitet. Die Pferde müssen "griffig" sein und 30kg auf der Hand zu haben, das war erstrebenswert.

                        Da kam dann das Thema "Unterordnung" auf den Plan. Wenn ich jemanden nicht reiterlich als absolutes Vorbild sehen kann, fällt es mir schwer, meinen Mund zu halten. Ich hinterfrage es einfach, wenn "Chef" sich auf einmal selbst auf "meine" 4-jährige Stute setzt, weil sie sich ja ach so toll unter mir gemacht hat - mit Schlaufen zusammenknallt, sie die Zunge streckt und Zähne knirscht, wie blöd und er mit ihr stundenlang "Angst auf der Stelle" (anpiaffieren) übt. Da kriegst Du dann zu hören: "Du mit deiner elenden Zwirnsfaden-Reiterei! Wirst schon auch noch kapieren, daß das so nicht geht!"

                        Aber ich weiß aus Erfahrung, daß es geht - es dauert nur etwas länger (auf den ersten Blick gesehen).

                        Ich habe aufgrund einiger Differenzen in einen anderen int. Stall gewechselt (letztens erst wieder in der RR gewesen, auch da genügte nur das Vorreiten, da fühlte ich mich sehr geehrt). Extrem guter Ruf, so pferdeschonend, alter Reitmeister etc.
                        Aber auch da wird nur mit Wasser gekocht. Ich habe sehr unschöne (blutige) Sachen dort gesehen.

                        Bin zu dem Schluß gekommen, daß ich DAS nicht vertreten kann und sich das nicht mit meinem Verständnis von klassischer Pferdeausbildung deckt. Ich kann mich nicht selbst verleugnen auf Kosten der Pferde, die sich nicht wehren können.

                        Das schreibe ich Dir, weil Du Dir wirklich im klaren sein mußt: wenn Du eine Lehre irgendwo anfängst, MUSST Du Dich den dortigen Gepflogenheiten unterordnen. Das bist Du Deinem Arbeitgeber schuldig, entweder Du stehst hinter ihm - oder Du arbeitest nicht für ihn. Als Azubi bist Du der unterste "Depp" und manche Kunden behandeln Dich auch so. Im Grunde ist das mit einem guten Selbstwertgefühl absolut zu verschmerzen und nicht weiter schlimm, aber die Sache mit der Eintstellung zur Reiterei ist doch ausschlaggebend.

                        Ich kann verstehen, daß Du nicht gleich von Schule zum Studium überwechseln möchtest. Bin auch eher der praktisch veranlagte Typ und von endlosem, unsinnigem Gelaber (wie im Studium oft der Fall) schnell gelangweilt. Überleg es Dir einfach gut, ich denke durch die ganzen Erfahrungsberichte kannst Du Dir schon ein erweitertes Bild machen. Und warum nicht einfach bei Ingrid Klimke persönlich anfragen - sie ist sehr nett und aufgeschlossen!


                        Ich kenne eine sehr begabte Reiterin, die die o.g. Werte auch in sich trägt. Sie macht aus genau diesem Grund KEINE Ausbildung, sondern geht den Amateur-Weg. Hat viel zu reiten und lernt von verschiedenen Ausbildern, selbst zwei eigene Pferde (wovon sie einen mittlerweile von A-S gebracht hat). Der dauert halt doppelt so lange, wie eine Ausbildung (mit Abi 4 Jahre) aber sie kann sich so wirklich aufs Reiten konzentrieren und geht dann "auf eigene Faust" zur Prüfung.

                        Ich persönlich finde die Trainer-Scheine auch nicht schlecht. Wird allerdings natürlich nicht ganz so ernst genommen/angesehen, wie eine "richtige" Ausbildung.

                        Im Endeffekt habe ich erfahren, daß es nur darauf ankommt, WAS Du kannst, wie Du mit den Kunden umgehst (zuvorkommend, zuverlässig, ehrlich, freundlich, immer ein offenes Ohr haben,...) und mit den Pferden arbeitest.
                        Wenn die Leistung stimmt, ist das Papier egal.

                        Meine persönliche Erfahrung. Möchte niemanden angreifen und freue mich, wenn es doch noch Ställe gibt, wo es anders läuft.

                        Wünsche Dir viel Weisheit bei Deiner Entscheidung - und hör immer auf Dein Bauchgefühl!

                        Liebe Grüße,
                        Twister
                        Zuletzt geändert von Twister; 23.11.2008, 21:55. Grund: jetzt hab ich doch glatt Lehre mit Leere verwechselt - oder war das ein "Freudscher"? ;-)
                        Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann.

                        Kommentar

                        • baghira
                          • 21.11.2006
                          • 388

                          #13
                          Zitat von zuckerschnute Beitrag anzeigen
                          Also wenn du Jura studieren willst musst du dir im Klaren sein, dass Studium und Referendariat zusammen im besten Fall in 7 Jahren zu schaffen sind. Wenn es Jura sein soll, fang sofort an! Die Durchfallquoten sind hoch und es dauert einfach ewig.

                          Das Studium ist "lau" und man hat viel Zeit zum Reiten, aber die Examen sind nur zu machen, wenn du wirklich dahinter stehst! Und da ist schon ein Pferd nebenbei nicht ohne.
                          Also, im Studium hat man schon gut Zeit zum Reiten, aber lau ist wohl was anderes!Ich hab noch nach der alten Studienordnung studiert, aber jetzt gibt es ja Zwischenprüfungen etc. die auch schon zum Examen zählen.
                          Ich hatte im Studium eine Bekannte, die erst Pferdewirtin gelernt hat, und dann studiert hat. Sie hat sich dann durch die Reiterei ihr Geld fürs Studium verdient.

                          Kommentar

                          • zuckerschnute
                            PREMIUM-Mitglied
                            • 21.01.2007
                            • 3965

                            #14
                            Zum Examen zählt nur der Schwerpunktbereich, nicht aber die Zwischenprüfung. Ich fand das Studium selbst ziemlich harmlos, aber das Examen wird nicht umsonst als das schwerste aller Studiengänge bezeichnet. Nicht umsonst sitzen bei den Psychologen so viele Juristen...

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                            • #15
                              Ich finde, eine abgeschlossene Lehre vor einem Studium hat in jedem Fall etwas für sich. Das Lernen an der Uni bewegt sich (egal was man studiert) doch immer ein bißchen an der Realität vorbei und ein etwas dickeres Fell (was man sich in der Lehre denke ich immer zulegen muss) schadet auch für einem späteren Studiengang nicht. Ich bin jedenfalls heute heilfroh, dass ich nicht gleich nach dem Abi einen Studienplatz bekommen sondern erstmal ein paar Jahre gearbeitet und Geld für's Studium beiseite geschafft habe. In der Zeit habe ich jede Menge berufliches Rüstzeug gesammelt, geritten bis es mir zu den Ohren herauskam und nebenbei auch immer noch Zeit gefunden, in vollen Zügen meine Jugend zu genießen. Das hat mir im Studium (vet.med.) sehr geholfen und ich hatte nie das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben als ich die Turnierreiterei drangegeben habe um schnellstens mein Studium durchzukriegen. Nach rund 15 Jahren ländlicher Turnierreiterei stellte sich da eh' die Frage, ob man entweder noch eine größere Anstrengung (Unterricht, Zeit, Geld) unternimmt um zu gucken ob man in S mitmachen kann oder es damit gut sein lässt, mal ein paar Kreismeistertitel gewonnen zu haben und mal ein M-Springen überlebt zu haben *LOL*. Das Turnierreiten ist mir in den vergangenen 10 Jahren zunehmend unwichtiger geworden, das hätte ich mir als Jun./JR nie vorstellen können. Insofern würde ich mich bei der Berufsplanung als heutiger Abiturient mit der Erfahrung von Mitte 30 auf keinen Fall darauf verlassen, dass Deine Prioritäten in 10 Jahren noch die gleichen sind wie heute.
                              Das Leben ist zu kurz um Schritt zu reiten und schlechte Zigarren zu rauchen, ich weiß nicht mehr wer von den alten Meistern das mal von sich gegeben hat aber ich finde, da ist was wahres dran. Drum: Wenn sportlicher Wettbewerb und Reiten Dir heute am wichtigsten ist, dann mach das erstmal. Wartesemester kann man auch ohne Lehre anhäufen, dauert dann halt nur etwas länger. Aber wann willst Du Deine sportlichen Ziele (so vorhanden?) verwirklichen wenn nicht jetzt? Wenn Du ein Pferd mit Anstand bis M fördern kannst, wirst es Dir auch ohne Lehre an Berittpferden nicht mangeln. Die Amateurtrainerscheine sind eine prima Sache, so kann man sich auch ohne 3-jährige quasi Leibeigenschaft an deren Ende man wenn man Pech hat keinen Deut besser reitet als vorher etwas aufbauen. Wenn Du sicher bist, ohnehin noch studieren zu wollen hat es ja auch irgendwie eine etwas unsoziale Komponente, jemandem unter Umständen eine Lehrstelle 'wegzunehmen' der vielleicht genau diesen Beruf als Lebensziel vor Augen hat, nur damit der eigene Lebenslauf kosmetisch besser daherkommt oder der Studienplatz schneller ergattert ist.
                              Für Freigeister ist die Bereiterlaufbahn glaube ich eh' nichts, es sei denn, man ist von Haus aus finanziell unabhängig. Mir würde es ehrlich gesagt nach kurzer Zeit zum Hals heraushängen, mir von irgendwelchen vielleicht selbst völlig unfähigen Besitzern die Ohren vollnörgeln zu lassen, was mein Beritt für wahnsinnige Kosten verursacht und es aber doch nicht am Pferd liegen könne, dass es nach x Wochen noch nicht daundda ist. Das ist dann womöglich auch noch genau das Pferd, das Dir jeden Tag so richtig einen vor den Hintern gibt, dass es Dir die Bandscheiben fast raussprengt aber Dir einen vernünftig passenden eigenen Sattel für das Tierchen hinzuhängen dafür ist beim Besitzer selbstverständlich keine Neigung vorhanden der könnte ja beim Reiten durch Dich abgenutzt werden, nein da leg man eine Fellunterlage zwischen dann geht das schon blablabla. Nä, geh mir los...

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                              • monti
                                • 13.10.2003
                                • 11758

                                #16
                                kann da nur zustimmen.....und in 10 spätestens 15 Jahren ist das Kreuz kaputt....und wenn du Pech hast und nicht gut oder clever genug bist, fliegst du in den Vereinen rum und kannst dich noch mit den inkompetenten Vorständen rumschlagen....

                                ich finde die Laufbahn nur sinnvoll, wenn die Eltern Geld oder einen eigenen Betrieb haben, der später übernommen werden soll - am besten Geld und Hof...
                                Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                                • Veracruz9
                                  • 26.03.2002
                                  • 3848

                                  #17
                                  Liebe Cavaletti,

                                  vor einer ähnlichen Entscheidung stand ich 2 Mal... Studium oder Ausbildung in etwas „nützlichem“ oder das Hobby zum Beruf machen. – Ich habe mein Studium verfolgt (bzw. Studium im Praxisverbund) und habe die Reiterei weiter als Hobby gesehen.

                                  Vorweg, mit deinem Abi in der Tasche kannst du die Aubildungszeit auf 2 Jahre verkürzen.
                                  Macht natürlich nur Sinn wenn du sicher reitest und einen entsprechenden Lehrbetrieb hast, wo auch dein „schwächeres“ Springen weiter gefördert wird.

                                  Ansonsten begibst du dich in eine 2 jährige Leibeigenschaft, mit viel Knochenarbeit, und du kannst dir nicht aussuchen was zu tun ist. Stallarbeit und „Wildpferde“ gehören eben dazu.

                                  Ebenso, wie du wohl leider nicht den Traumausbildungsbetrieb vor der haustür hast. Und finanziell Unabhängig bist du da auch nicht... Wenn dir Essen und Unterkunft gewährt wird, hast du noch ca. 100€ Taschengeld. Das reicht schwerlich für alles was man so braucht.

                                  Trainerschein ist sicher eine gute Alternative um etwas in der hand zu haben.

                                  Ansonsten kenne ich genug Leute die ohne Ausbildung/Trainerschein bereiten und Unterricht geben, und tlw. Davon ganz gut Leben.

                                  Zu beachten ist nur, dass ohne Qualifikation die Versicherung teurer ist.

                                  Eine Bekannte hat vor dem Studium 1 Jahr nur Beritt und Unterricht gemacht, und hat während der zeit noch den Trainer C gemacht. Den haben ihre Eltern ihr gesponsort, da sie damit ja ihr Studium unterhalten hat (vielleicht können deine Eltern das ja auch tun? Ist ja auch eine Zukunftsinvestition, und günstiger, als wenn sie dich noch während des Studiums unterstützen müssen)

                                  Während des Studiums hat sie sich dann mit etwas Beritt und Unterricht über die Runden gebracht.

                                  Ganz böse Pferde kannst du ablehnen, und bist dein eigener Herr.
                                  Mit etwas Glück findest du auch nette Besitzer, die dir auch entsprechende Pferde geben, oder du sie länger halten kannst, um dich auch noch mehr weiter zu bilden.
                                  Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

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                                  • Cavaletti
                                    • 22.10.2008
                                    • 271

                                    #18
                                    @Twister
                                    Danke für deinen ausführlichen Beitrag .
                                    Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du die Ausbildung nicht zuende gebracht?
                                    Kannst du mir vielleicht eine PN schreiben, in welchen Betrieben du warst? Das interessiert mich jetzt schon.
                                    Der Vorteil der Lehre gegenüber den Trainerscheinen ist denke ich, dass man viel mehr lernt und mit vielen verschiedenen Pferden umgehen muss. Für die Trainerscheine übe ich zuhause, mache Prüfung auf meinem Pferd und fertig...
                                    Es geht mir auch ein bisschen um meine Förderung.


                                    Zitat von baghira Beitrag anzeigen
                                    Also, im Studium hat man schon gut Zeit zum Reiten, aber lau ist wohl was anderes!Ich hab noch nach der alten Studienordnung studiert, aber jetzt gibt es ja Zwischenprüfungen etc. die auch schon zum Examen zählen.
                                    Ich hatte im Studium eine Bekannte, die erst Pferdewirtin gelernt hat, und dann studiert hat. Sie hat sich dann durch die Reiterei ihr Geld fürs Studium verdient.
                                    Das finde ich auch sehr attraktiv an der Sache.
                                    Ich würde dann während des Studiums meinen Eltern nicht so sehr auf der Tasche liegen...


                                    Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
                                    Ich finde, eine abgeschlossene Lehre vor einem Studium hat in jedem Fall etwas für sich. Das Lernen an der Uni bewegt sich (egal was man studiert) doch immer ein bißchen an der Realität vorbei und ein etwas dickeres Fell (was man sich in der Lehre denke ich immer zulegen muss) schadet auch für einem späteren Studiengang nicht. Ich bin jedenfalls heute heilfroh, dass ich nicht gleich nach dem Abi einen Studienplatz bekommen sondern erstmal ein paar Jahre gearbeitet und Geld für's Studium beiseite geschafft habe. In der Zeit habe ich jede Menge berufliches Rüstzeug gesammelt, geritten bis es mir zu den Ohren herauskam und nebenbei auch immer noch Zeit gefunden, in vollen Zügen meine Jugend zu genießen. Das hat mir im Studium (vet.med.) sehr geholfen und ich hatte nie das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben als ich die Turnierreiterei drangegeben habe um schnellstens mein Studium durchzukriegen. Nach rund 15 Jahren ländlicher Turnierreiterei stellte sich da eh' die Frage, ob man entweder noch eine größere Anstrengung (Unterricht, Zeit, Geld) unternimmt um zu gucken ob man in S mitmachen kann oder es damit gut sein lässt, mal ein paar Kreismeistertitel gewonnen zu haben und mal ein M-Springen überlebt zu haben *LOL*. Das Turnierreiten ist mir in den vergangenen 10 Jahren zunehmend unwichtiger geworden, das hätte ich mir als Jun./JR nie vorstellen können. Insofern würde ich mich bei der Berufsplanung als heutiger Abiturient mit der Erfahrung von Mitte 30 auf keinen Fall darauf verlassen, dass Deine Prioritäten in 10 Jahren noch die gleichen sind wie heute.
                                    Ich kann mir durchaus vorstellen, das Turnierreiten irgendwann aufzugeben. Ich möchte versuchen mit einem reell gerittenen Pferd so weit zu kommen wie möglich. Sollte irgendwann der Punkt kommen, an dem künstliches Strampeln und spannige Schwebetritte nötig werden, höre ich auf. Ich werde nicht meine Überzeugungen für ein paar Schleifen verkaufen! Aber momentan bin ich noch ganz zuversichtlich, auch auf schonendem Wege ein paar Erfolge sammeln zu können .

                                    Zitat von Kareen
                                    Das Leben ist zu kurz um Schritt zu reiten und schlechte Zigarren zu rauchen, ich weiß nicht mehr wer von den alten Meistern das mal von sich gegeben hat aber ich finde, da ist was wahres dran. Drum: Wenn sportlicher Wettbewerb und Reiten Dir heute am wichtigsten ist, dann mach das erstmal. Wartesemester kann man auch ohne Lehre anhäufen, dauert dann halt nur etwas länger. Aber wann willst Du Deine sportlichen Ziele (so vorhanden?) verwirklichen wenn nicht jetzt? Wenn Du ein Pferd mit Anstand bis M fördern kannst, wirst es Dir auch ohne Lehre an Berittpferden nicht mangeln.
                                    Aber ob ich das bis dahin kann, ist fraglich.
                                    Mein Pferd ist sehr rittig und super lieb und sicher kein "typisches Berittpferd".

                                    Zitat von Kareen
                                    Die Amateurtrainerscheine sind eine prima Sache, so kann man sich auch ohne 3-jährige quasi Leibeigenschaft an deren Ende man wenn man Pech hat keinen Deut besser reitet als vorher etwas aufbauen. Wenn Du sicher bist, ohnehin noch studieren zu wollen hat es ja auch irgendwie eine etwas unsoziale Komponente, jemandem unter Umständen eine Lehrstelle 'wegzunehmen' der vielleicht genau diesen Beruf als Lebensziel vor Augen hat, nur damit der eigene Lebenslauf kosmetisch besser daherkommt oder der Studienplatz schneller ergattert ist.
                                    Ehrlich gesagt ist mir das ziemlich egal .
                                    Der beste Bewerber bekommt den Ausbildungsplatz und wenn ich das Glück hätte, dieser zu sein, würde ich nicht aus Mitleid mit anderen ablehnen!

                                    Zitat von Kareen
                                    Für Freigeister ist die Bereiterlaufbahn glaube ich eh' nichts, es sei denn, man ist von Haus aus finanziell unabhängig. Mir würde es ehrlich gesagt nach kurzer Zeit zum Hals heraushängen, mir von irgendwelchen vielleicht selbst völlig unfähigen Besitzern die Ohren vollnörgeln zu lassen, was mein Beritt für wahnsinnige Kosten verursacht und es aber doch nicht am Pferd liegen könne, dass es nach x Wochen noch nicht daundda ist. Das ist dann womöglich auch noch genau das Pferd, das Dir jeden Tag so richtig einen vor den Hintern gibt, dass es Dir die Bandscheiben fast raussprengt aber Dir einen vernünftig passenden eigenen Sattel für das Tierchen hinzuhängen dafür ist beim Besitzer selbstverständlich keine Neigung vorhanden der könnte ja beim Reiten durch Dich abgenutzt werden, nein da leg man eine Fellunterlage zwischen dann geht das schon blablabla. Nä, geh mir los...
                                    Wie gesagt kann ich mir auch kein Leben als Berufsreiter vorstellen. Ich möchte studieren, um durch meinen Hauptberuf finanziell unabhängig vom Reiten zu sein und das nebenher machen zu können.

                                    Zitat von monti Beitrag anzeigen
                                    kann da nur zustimmen.....und in 10 spätestens 15 Jahren ist das Kreuz kaputt....und wenn du Pech hast und nicht gut oder clever genug bist, fliegst du in den Vereinen rum und kannst dich noch mit den inkompetenten Vorständen rumschlagen....

                                    ich finde die Laufbahn nur sinnvoll, wenn die Eltern Geld oder einen eigenen Betrieb haben, der später übernommen werden soll - am besten Geld und Hof...
                                    Hast du meinen Beitrag überhaupt gelesen?
                                    Ich plane KEIN Leben als Berufsreiter.



                                    Zitat von Veracruz9 Beitrag anzeigen
                                    Liebe Cavaletti,

                                    vor einer ähnlichen Entscheidung stand ich 2 Mal... Studium oder Ausbildung in etwas „nützlichem“ oder das Hobby zum Beruf machen. – Ich habe mein Studium verfolgt (bzw. Studium im Praxisverbund) und habe die Reiterei weiter als Hobby gesehen.

                                    Vorweg, mit deinem Abi in der Tasche kannst du die Aubildungszeit auf 2 Jahre verkürzen.
                                    Macht natürlich nur Sinn wenn du sicher reitest und einen entsprechenden Lehrbetrieb hast, wo auch dein „schwächeres“ Springen weiter gefördert wird.
                                    Ich würde auf jeden Fall versuchen wollen, das in 2 Jahren durchzuziehen. Ein L-Springen sollte denke ich nicht das Problem sein .

                                    Ansonsten begibst du dich in eine 2 jährige Leibeigenschaft, mit viel Knochenarbeit, und du kannst dir nicht aussuchen was zu tun ist. Stallarbeit und „Wildpferde“ gehören eben dazu.

                                    Ebenso, wie du wohl leider nicht den Traumausbildungsbetrieb vor der haustür hast. Und finanziell Unabhängig bist du da auch nicht... Wenn dir Essen und Unterkunft gewährt wird, hast du noch ca. 100€ Taschengeld. Das reicht schwerlich für alles was man so braucht.
                                    Ich denke, meine Eltern würden mich da noch finanziell unterstützen. Dafür könnte ich dann ja während des Studiums mehr eigenes Geld verdienen.

                                    Trainerschein ist sicher eine gute Alternative um etwas in der hand zu haben.

                                    Ansonsten kenne ich genug Leute die ohne Ausbildung/Trainerschein bereiten und Unterricht geben, und tlw. Davon ganz gut Leben.

                                    Zu beachten ist nur, dass ohne Qualifikation die Versicherung teurer ist.

                                    Eine Bekannte hat vor dem Studium 1 Jahr nur Beritt und Unterricht gemacht, und hat während der zeit noch den Trainer C gemacht. Den haben ihre Eltern ihr gesponsort, da sie damit ja ihr Studium unterhalten hat (vielleicht können deine Eltern das ja auch tun? Ist ja auch eine Zukunftsinvestition, und günstiger, als wenn sie dich noch während des Studiums unterstützen müssen)
                                    Meine Eltern würden mir auf jeden Fall den Trainer C bezahlen, wäre das nicht so blöd mit den Ferienzeiten (wird nicht in den Schulferien angeboten), hätte ich ihn auch schon längst gemacht .


                                    DANKE für die Antworten!!
                                    Ich zweifle momentan auch noch an den Plänen, weil ich mir irgendwie noch nicht recht vorstellen kann, 2 Jahre lang jeden Morgen Boxen zu misten und immer zu "kuschen". Ich neige einfach dazu, alles zu hinterfragen.
                                    Ich habe zwar schon mal ein einwöchiges Praktikum in einem Springstall gemacht, aber das ging eher liberal zu. Ich habe morgens ein paar Boxen gemacht und bin dann bis mittags geritten.
                                    Ich denke, ich werde mich für nächsten Sommer bei ein paar Ausbildern für ein Praktikum bewerben, um mal zu sehen, wie es in größeren Ställen überhaupt abläuft.
                                    Denn auch, wenn ich noch nicht von der PfW-Ausbildung überzeugt bin, die Schule nervt mich jeden Tag mehr und ich wünsche mir endlich etwas Abwechslung!

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                                    • #19
                                      ??? Und Abwechslung versprichst Du Dir von der Lehre? Das ist doch kein Entertainmentprogramm für unterbeschäftigte Abiturienten... Und dass es Dir egal ist, ob Du jemandem den Ausbildungsplatz wegschnappst, der tatsächlich in den Beruf hineinwill obwohl Du selbst von Dir sagst, dass Du Dir ein Leben als Berufsreiter nicht vorstellen kannst? Das ist genau die Einstellung deretwegen die 'heutige Jugend' ein so schlechtes Image hat. Nach mir die Sintflut. Dass bei zig Bewerbern um einen Ausbildungsplatz eher das Zufallsprinzip entscheidet als die Eignung, liegt doch auf der Hand. Ich sehe das selbst gerade, musste unter 12 Bewerbungen um eine Bürostelle die wir ausgeschrieben hatten, eine Auswahl treffen. Glaub mir, aufgrund der Bewerbungen weiß man nichts aber auch nicht das geringste darüber, wer sich für den Job wirklich eignet und wer nicht. Diese Haltung von Dir finde ich ziemlich unmöglich und gelinde gesagt ganz schön schofelig.

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                                      • Cavaletti
                                        • 22.10.2008
                                        • 271

                                        #20
                                        Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
                                        ??? Und Abwechslung versprichst Du Dir von der Lehre? Das ist doch kein Entertainmentprogramm für unterbeschäftigte Abiturienten...
                                        Aber praktische Arbeit, die einen ganz anders fordert als Theorie und Auswendig-Lernen. In der Schule fliegt mir alles zu...Es würde mir sicher gut tun, mal wirklich an meine Grenzen gehen zu müssen und vollkommen ausgelastet zu sein.

                                        Und dass es Dir egal ist, ob Du jemandem den Ausbildungsplatz wegschnappst, der tatsächlich in den Beruf hineinwill obwohl Du selbst von Dir sagst, dass Du Dir ein Leben als Berufsreiter nicht vorstellen kannst? Das ist genau die Einstellung deretwegen die 'heutige Jugend' ein so schlechtes Image hat. Nach mir die Sintflut.
                                        Es ist ja nicht so, dass ich die Ausbildung nur aus Spaß machen möchte . Ich will ja auf jeden Fall während des Studiums und wenn zeitlich möglich auch danach mit Pferden arbeiten. Nur eben nicht Vollzeit.
                                        Und sich gar nicht erst zu bewerben, nur weil jemand anders den Ausbildungsplatz vielleicht nötiger hätte, finde ich sehr weit hergeholt.
                                        Dann dürften wir uns gar nichts mehr leisten, weil in Afrika alle 2 Sekunden ein Kind verhungert...

                                        Dass bei zig Bewerbern um einen Ausbildungsplatz eher das Zufallsprinzip entscheidet als die Eignung, liegt doch auf der Hand.
                                        Ich denke gerade bei Bereiteranwärtern kann man die Eignungen durch Vorreiten und Praktika/Probearbeiten relativ gut einschätzen.

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                                        Erstellt von happysingle, 24.01.2008, 10:01
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                                        Erstellt von Eisenschimmel, 26.10.2013, 22:06
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                                        Erstellt von Sabine2005, 31.03.2022, 17:12
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                                        Erstellt von Sabine2005, 06.01.2025, 07:04
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                                        Erstellt von Sabine2005, 26.11.2024, 11:22
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