Selbstkasteiungs-Reiter bzw. Pferdebesitzer

[Devil's Dance]

@ FF
Ja, natürlich, so'n Rentner betüddeln und mit ihm spazierengehen und mal Mash kochen - alles o.k.
Aber nicht, ein gesundes leistungsfähiges und -williges Pferd krankpflegen und ihm die Möglichkeit nehmen, einfach ein Pferd zu sein....

[Faye]

Dann kontere ich mal: Muss ein Pferd als Spezies überleben, um 2m zu springen, 400m in ?sekunden zu laufen, um Wettleidenschaft zu befriedigen?
Nein, müsste es auch nicht.
Wir erwarten doch, daß man unseren Sport und die sportliche Nutzung des Pferdes akzeptiert, wenn jemand das Pferd als PflegeTier hat, sollte man es nicht auch tolerieren?

Du findest das alleinige "Pflegen" des Pferdes als eine artgerechte Form der Haltung?

Und ich dachte Pferde sind BEWEGUNGSTIERE. Für mich ist eine angemessene Nutzung als Sport- und Reitpferd ehrlich gesagt existenzberechtigter als die Haltung des Pferdes als reines "Pflegetier" Wenn ich ein Tier zum Spazierengehen oder Tüddeln brauche, kann ich mir auch einen Hund oder eine Katze anschaffen. Aber doch kein Pferd! *kopfschüttel*

Nachtrag: Okay, Rentner und nicht belastbare Pferde nehme ich davon mal aus.

[Furioso-Fan]

@ FF
Ja, natürlich, so'n Rentner betüddeln und mit ihm spazierengehen und mal Mash kochen - alles o.k.
Aber nicht, ein gesundes leistungsfähiges und -williges Pferd krankpflegen und ihm die Möglichkeit nehmen, einfach ein Pferd zu sein....

Ist es besser, ein gesundes leistungsfähiges Pferd kaputt zu reiten und ihm die Möglichkeit zu nehmen, einfach Pferd zu sein?

[Devil's Dance]

Aber "reiten" heißt doch nicht automatisch auch "KAPUTTreiten", oder?

[Furioso-Fan]

Du findest das alleinige "Pflegen" des Pferdes als eine artgerechte Form der Haltung?

Und ich dachte Pferde sind BEWEGUNGSTIERE. Für mich ist eine angemessene Nutzung als Sport- und Reitpferd ehrlich gesagt existenzberechtigter als die Haltung des Pferdes als reines "Pflegetier" Wenn ich ein Tier zum Spazierengehen oder Tüddeln brauche, kann ich mir auch einen Hund oder eine Katze anschaffen. Aber doch kein Pferd! *kopfschüttel*

Ein Pferd braucht uns Menschen nicht. Meistens.
Ich maße mir nicht an, die individuelle Existenzberechtigung bestimmen zu wollen.
Der eine springt 2m, der nächste reitet 160km, der nächste tüddelt und klangschalt im Pferdestall, der nächste geht mit seinem Tier spazieren, der andere übt Piaffen.

Na und?

[Furioso-Fan]

Aber "reiten" heißt doch nicht automatisch auch "KAPUTTreiten", oder?

Nein. Ich habe nur zu Deinem "schwarz" ein genauso konstrastereiches "weiß" hinzugefügt.

[Devil's Dance]

o.k. , ich geb mich geschlagen, einigen wir uns also auf den Mittelweg?

[Britta]

Wir erwarten doch, daß man unseren Sport und die sportliche Nutzung des Pferdes akzeptiert, wenn jemand das Pferd als PflegeTier hat, sollte man es nicht auch tolerieren?

nur unter der Bedingung, daß dem Pferd noch ein einigermaßen pferdegerechtes Leben zugestanden wird. Ich weiß, daß das bei den meisten Profis und "Möchte-gern-Profis" auch nicht der Fall ist und das kritisiere ich in diesen Fällen ebenfalls.
Wenn jemand seinen eigenen Ehrgeiz oder seinen Pflegewahn ausleben muß, dann sollte er dem Tier wenigstens seine natürlichen Bedürfnisse zugestehen.

[Furioso-Fan]

Eben. Und wenn wir das schon bei uns und anderen ermöglicht sehen wollen, ist das doch schon ein erreichtes Ziel?
Ich kann mich ehrlich gesagt über die Tüddler nicht groß aufregen. Vielleicht kenne ich davon zu wenig.
Und manche Dinge aus dem Bereich des Esoterischen sind für die einen lächerlich, für die anderen eine wertvolle Erfahrung.

[Faye]

Ist es besser, ein gesundes leistungsfähiges Pferd kaputt zu reiten und ihm die Möglichkeit zu nehmen, einfach Pferd zu sein?

Wie soll es denn Pferd sein, wenn es sich nicht bewegen darf?!!

Also ich kann als Beispiel nur unsere Stute anführen, die eigentlich sehr artgerecht lebt: Im Herdenverband Sommer, wie Winter ganztags draußen, ganz viel Heu, nachts 15 Quadratmeter Box mit Fenster.
Die Stute ist sechs und trotz, dass sie den ganzen Tag draußen ist, WILL sie arbeiten. Ganz im Ernst, wenn du die zwei Tage hintereinander stehen lässt, wird die richtig übellaunig und beginnt zu zicken und zu giften ...
Die braucht die tägliche Arbeit sowohl körperlich, als auch als mentale Auslastung.

Wenn die in Tüddlerhände käme, würde die nur noch an der Decke hängen!!!

Außerdem reden wir hier doch über die absoluten Übermuttis - und die haben für mich ebenso wenig Toleranz zu erwarten, wie diejenigen, die ihre Gäule unter dem Sattel peinigen. Aber wir sind uns doch alle einig, dass die goldene Mitte der idealste Weg ist, oder nicht???

EDIT: Und das ich hier so klare Worte dafür finde liegt vielleicht mitunter daran, dass ich einige dieser Tiermamis in den letzten Jahren täglich live erlebt habe. Am Anfang kann man die Sache vielleicht noch milde belächeln, aber am Ende nehmen die Pferde bei so viel Übersorge ganz gewaltigen Schaden, bis sie tatsächlich krank werden. Durch Überfütterung und zu wenig Bewegung zum Beispiel plötzlich Rehe (meistens geht EMS voraus, was natürlich nicht erkannt wird) bekommen oder andere schlimme Erkrankungen - und aus falsch verstandener Tierliebe werden solche Pferde weiter todgepflegt, bis sie wirklich keinen Schritt mehr gehen können und man wartet bis wirklich NICHTS mehr geht bis das Pferd endlich eingeschläfert wird. Sorry, aber das hat mit Tierliebe nichts zutun.

[Furioso-Fan]

Ja sicher.
Nur muß ich über andere Menschen, die ihren Weg mit dem Pferd haben, rechten? Steht einem das zu?

[Riesoll]

Mal ganz dumm gefragt, da mir sowas noch nicht untergekommen ist :

Sowas (solche Leute) gibts wirklich ???

Ja, manchmal denkt man, man ist im falschen Film oder denkt so wat jibt det doch garnich und denn gibt et det doch .... und das schönste ist dabei, die sind lernresistent. Da muß man sie lassen nur schade wenn dadurch ein Pferd schaden nimmt.

[HotSpot2007]

Mal eine zwischenfrage an alle hier, (beschftige mich grade intensiv mit dem Thema, naja was heißt grade, schon sehr lange)

Was ist für euch genau eine Artgerechte haltung??

Was haltet ihr von den verschiedenen haltungsformen?

-Offenstall
-Nur ne Wise
-Reistall
- diverse Mischungen?

[Britta]

Ja sicher.
Nur muß ich über andere Menschen, die ihren Weg mit dem Pferd haben, rechten? Steht einem das zu?

in manchen Fällen nehme ich mir das Recht. Nämlich dann, wenn es unerträglich wird. Wie in dem Fall meines früheren Boxennachbarn, der ein grausames Schicksal hatte. ALLE TÄ, Homöopathen und sonstigen Heiler (ich bin alternativen Heilmethoden gegenüber sehr aufgeschlossen!) haben den Dienst quittiert, die TÄ wollten nur noch zum Einschläfern kommen. Ich glaube, Du hast wirklich noch keine solchen Fälle gesehen und ich hoffe, daß Du das auch niemals ansehen mußt. Wie ein Tier sich Tag für Tag quält und aus purem Egoismus am Leben erhalten wird. In solchen Fällen nehme ich mir das Recht, in einem Gespräch meine Meinung zu vertreten. Das haben aber außer mir noch viele andere getan und es hat auch nix gebracht. Wir waren alle sooo böse...

[CoFan]

Dann kontere ich mal: Muss ein Pferd als Spezies überleben, um 2m zu springen, 400m in ?sekunden zu laufen, um Wettleidenschaft zu befriedigen?
Nein, müsste es auch nicht.
Wir erwarten doch, daß man unseren Sport und die sportliche Nutzung des Pferdes akzeptiert, wenn jemand das Pferd als PflegeTier hat, sollte man es nicht auch tolerieren?

Ich denke es gibt da überhapt kein Richtig und Falsch. Es gibt sowohl bei der reinen Sportnutzung des Pferdes als auch bei der Tamagotchi-Fraktion Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Wenn ein Pferd nicht mehr Pferd sein kann (gilt genauso für Hund und Katze etc), sondern nur noch instrumentalisiert wird. Mit zuviel Pülverchen kannst Du ein Pferd genauso schädigen, wie mit übermässigem Sporteinsatz.

Es spricht für mich überhaupt nichts dagegen, wenn man sein Pferd zB regelmässig von nem (seriösen!) Chiro durchchecken lässt. Ein seriöser behandelt aber nicht immer, sondern sagt auch mal "Alles in Ordnung" oder "da müsstest Du mal reiterlich das oder das machen". Das ist übrigens etwas was sich durchaus auch bei Sportreitern durchgesetzt hat.

Ich habe kein Problem mit der Tüddel-Fraktion, so lange es den Pferden "nicht weh tut". Sollen die doch den HS, den TA und den Reitsporthandel finanzieren. Das Geld müssen die dann an mir (bzw. meinem Pferd) nicht mehr verdienen. Solange es zB Käufer für die alljährlich wechelnde Reitmode gibt, kann ich dann wiederum im Schlussverkauf Schnäppchen machen.

Ergänzung: Ich muss Euch aber zustimmen. Meine Toleranz ist grundsätzlich dann erschöpft, wenn Pferde sozusagen kaputt geritten oder kaputt gepflegt werden. Beide Extreme gibts - leider.

[Furioso-Fan]

in manchen Fällen nehme ich mir das Recht. Nämlich dann, wenn es unerträglich wird. Wie in dem Fall meines früheren Boxennachbarn, der ein grausames Schicksal hatte. ALLE TÄ, Homöopathen und sonstigen Heiler (ich bin alternativen Heilmethoden gegenüber sehr aufgeschlossen!) haben den Dienst quittiert, die TÄ wollten nur noch zum Einschläfern kommen. Ich glaube, Du hast wirklich noch keine solchen Fälle gesehen und ich hoffe, daß Du das auch niemals ansehen mußt. Wie ein Tier sich Tag für Tag quält und aus purem Egoismus am Leben erhalten wird. In solchen Fällen nehme ich mir das Recht, in einem Gespräch meine Meinung zu vertreten. Das haben aber außer mir noch viele andere getan und es hat auch nix gebracht. Wir waren alle sooo böse...

Ich könnte mit mindestens 20 Fällen Ex und hopp kontern.
Diejenigen, deren Leben beendet wurden, bloß weil sie im sportlichen Sinne nutzlos waren.

Was mich hier an dieser Diskussion nachhaltig gestört hat, ist der toleranzlose Umgang mit Leuten, die einen anderen Weg zu und mit ihrem Pferd gefuden haben. Solange es dem Pferd gut dabei geht.

[kuhstrophobie]

Ich glaube, es geht hier um die Spezies, die in der Tat nicht glücklich ist, wenn dem Pferd mal nix fehlt. Und wenn man an solchen Tagen nochmal gaaaanz genau hinguckt wird sich doch wohl in dreiteufelsnamen was finden lassen, was nicht ok ist. Schon ist der Tag gerettet!

Und von diesen Menschen gibt es wirklich welche....

@ FF: Ich glaube eben nicht, dass es um solche Menschen geht, sondern wirklich um die von mir beschriebene Spezies. Und ich glaube nicht, dass es einem Pferd, bei dem jeder auch nur etwas krumme Schritt mit Argusaugen aufgesogen wird, wirklich besser geht. Vor allem, wenn dann nicht wirklich Ursachen gesucht werden, sondern mit einer unglaublichen Hingabe nur die Symptome behandelt werden und die am besten noch auf eine Krankheit zurückzuführen sind, die nicht wirklich nachweisbar ist...

[Britta]

Solange es dem Pferd gut dabei geht.

das ist eben der entscheidende Punkt. Wer hat hier was dagegen?

[Furioso-Fan]

Na dann ließ Dir die Postings mal durch...
Ich kenne nicht wenige Pferde, die froh wären, mal krankgeschrieben klanggeschalt mal Pferd sein zu dürfen.

Andererseits habe ich bei vielen dieser Tüddler macnhmal das Gefühl, sie haben Angst vor ihrem Pferd, trauen sich nicht es zu arbeiten oder zu reiten und laufen im grunde vor sich davon.
Anstelle sich darüber lustig zu machen, sollte man ihnen lieber helfen.

Das das mühsamer und undankbarer ist als sich im Internet drüber lustig zu machen, ist mir klar.

[Britta]

Anstelle sich darüber lustig zu machen, sollte man ihnen lieber helfen.

Ich war früher in einem etwas elitären Dressurstall - das hat sich im Lauf der Zeit glücklicherweise gelegt. Ich habe so viele Tüddler erlebt, wie Du Dir gar nicht vorstellen kannst. Nur einen einzigen anderen Fall von "ex und hopp".
Und ich kann Dir ganz sicher sagen, daß sich diese Leute nicht belehren lassen wollen. Weder vom TA, noch von Bekannten oder Freunden. Sie sind so überzeugt von sich und ihrer Art und Weise, daß es für diese Menschen im seltensten Fall eine andere Möglichkeit gibt. Wir haben viel diskutiert (Reiterstübchen ) und trotzdem blieb alles beim alten.