Wo bleibt die Ehrlichkeit der Einsteller?

[zentaur]

Pferde sind wie sie sind...

Sie können es ohne Komplikationen heute leider nur nicht mehr immer sein.
Vielfach ist nicht genügend Platz auf Weiden und Paddocks vorhanden, als das in einer Herde nicht dominate Pferde dominanteren ausweichen können und es dadurch zu Kloppereien kommt.
Besitzer eines in einer Herde dominanten Pferdes sind auch nicht grundsätzlich unehrlich, wenn sie dies nicht bekennen (können), denn in einer Herde dominante Pferde benehmen sich auf der Stallgasse, im Umgang mit dem Reiter, beim Transport auf den Anhänger und auf einem Turnier zusammen mit anderen Pferden nicht zwangsläufig dominant und rüppelig.
Zudem gibt es genügend Pferde, die die "Pferdesprache" nicht mehr verstehen. Diese leben z.B. ihr "Nähebedürfnis" zu einem anderen Pferd selbst dann aus, wenn dieses wiederholt und deutlich signalisiert "bleib mir vom Leib, sonst kick ich". Eine insbesondere bei eingeschränktem Platzangebot brisante und unausweichlich zu Konflikten führende Mischung, die der Besitzer oft gar nicht mitkriegt, da er nicht rund um die Uhr mit seinem Pferd zusammenlebt.

[Suomi]

Ich hatte vor langer Zeit auch mal das Projekt "Offenstall" in Angriff genommen und muss zugeben, dass ich mein Pferd auch nicht richtig eingeschätzt habe. Denn entgegen meiner Einschätzung ist er sehr ranghoch.

Ich hätte nicht gedacht, dass er sich so massiv gegen die Angriffe der anderen Pferde wehrt. Wobei ich dazu sagen muss, dass er sich nur gewehrt hat (aber da machte er eben keine halben Sachen), wenn die anderen auf ihn losgegangen sind. Selber angegriffen hat er nicht, hat sich nicht mal von der Stelle gerührt. Haben (hätten) die anderen Pferde ihn in Ruhe gelassen, wäre alles paletti gewesen.

Aber so (und die anklagenden Besitzer der anderen Pferde im Nacken) war mir das dann zu gefährlich (der anderen Pferde wegen). Und im Nachhinein betrachtet, war es platzmässig vll auch ein bisschen zu beengt, dass sich alle über längere Zeit aus dem Weg gehen hätten können.

@Bohuslän - wie ging es bei Dir weiter?

[Bohuslän]

Das willst Du nicht wirklich wissen .... Wir haben fristlos gekündigt, nachdem sich die Stute in keiner unserer Kleingruppen zu benehmen wusste. Sie war einfach nur unkalkulierbar. Ihr erstes "Opfer", eine unserer langjährigen Zuchtstuten, mussten wir leider vor 4 Wochen einschläfern. Die Schulterverletzung war behandlungsresistent.

Unsere arme Galaxy und wir haben viel Lehrgeld gezahlt. Der Besitzer rückte immer nur häppchenweise mit der Wahrheit raus. Grad eben so viel, wie sich nicht vermeiden ließ.

Die Konsequenz davon ist, dass ich NIE WIEDER Zuchtstuten in Pension nehme. Die Gesundheit meiner Eigenen geht vor!

[Bohuslän]

Und um die Frage nach dem Platzangebot zu beantworten: Die Stuten waren auf einer 2 ha großen Koppel mit reichlich Gras ohne Engstelle.

[Suomi]

o m g - das ist ja furchtbar! Und wenn das noch die Stute eines anderen Einstellers anstatt eurer eigenen (was ja auch schlimm ist) gewesen wäre, hättest du jetzt evtl noch eine Klage etc am Hals?

[Djaschka]

Ich glaub die Problematik liegt darin, dass die meissten PB sehr viel in ihr liebes Tier reininterpretieren.
Die einen wollen das sanftmütige Lamm, die anderen das mega dominante Alphatier.
Und was da teilweise in das Verhalten der Tiere reingedeutet wird, wenn es nicht manchmal so traurig oder wie bei Bohuslän dramatisch wäre, man könnte sich amüsieren.
So bleibt meisst nur Kopfschütteln und sein wir doch mal fair; auch Tierärzte wollen leben.

[Mina]

Leider gibt es auch Leute die genau wissen was für ein sozialer Krüppel ihr Pferd ist und sagen mit Absicht nichts damit das Tier im neuen Stall wieder in eine Herde kann. Da es im alten Stall ja nur Einzelhaft hatte weil es die ganze Herde verdroschen hat. Hab ich selbst auch schon mehrfach erlebt. Traurig wenn man den Aussagen der PB glaubt und dann ein Pferd zu Schaden kommt und im nachhinein erfährt das das liebe Tier das ja immer so macht. Ich kannte Bohuslän s Stute und bin entsetzt das der PB alles so verschwiegen hat....unmöglich so was