Warum müssen 2,5 Jährige Hengste unter dem Reiter gezeigt werden ??

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  • marquisa
    • 08.02.2006
    • 3410

    #41
    Für mich persönlich ganz klar: Prüfungen ab vierjährig.Den Youngster Zeit zur Reifung lassen.

    Ich verdien aber auch nicht meine Brötchen mit den Pferden.
    Für diejenigen,die davon leben bedeutet das ein Jahr lang mehr Kosten pro Jungpferd in der Aufzucht.
    Wie soll sich das für das Gros der Pferde amortisieren? Reicht da die normale Mischkalkulation zur Kompensation?

    Dreijährige sind momentan eh schlecht verkäuflich und wenn man sie nicht durch Platzierungen aufwerten kann wird es schwer,die Pferde für den Interessenten attraktiv zu gestalten und sich ggf. von der Konkurrenz abzuheben.

    Wenn ich so einen abgekörten Hengst kaufen würde,würde der abtrainiert und käme selbstverständlich erst mal den nächsten Sommer komplett auf die Weide,um dann im Spätherbst knapp vierjährig neu angearbeitet zu werden.So,wie wir es mit unseren selbst gezogenen Zauseln auch machen.Das ist aber meine Sicht als Endverbraucher,der die Pferde gerne lange gesund halten möchte.

    Aus Verkäufersicht sind die Kosten,die ein abgekörter bereits verursacht hat so immens,dass der sich in der Regel schon längst selbst aufgefressen hat.Da ist die Sicht: Schnell noch mal unter dem Sattel präsentieren und weg durchaus nachvollziehbar.Sollen die noch ein Jahr Zeit und Kohle in das Pferd stecken ?
    Da können die Aussteller doch getrost ein Ei auf die Animositäten der Zartbesaiteten mit dem erhobenen Zeigefinger pellen: Ganz klar erweitert sich hierdurch der Interessentenkreis,wenn der Youngster nett unter dem Sattel läuft.Das bringt noch zusätzlich ein paar Euro mehr.

    Im Falle des zweieinhalbjährigen Edward liegt die Problematik noch woanders:Ganz ehrlich,haben die tatsächlich geglaubt,dass so ein blutleerer Möbelwagen gekört wird?
    Nicht falsch verstehen,ich finde den total knuffig und kann ihm mir sehr gut unter dem Dressursattel vorstellen.Wenns meiner gewesen wäre,hätte ich mir die Körvorbereitungskosten geschenkt,hätte ihm noch ein Jährchen gegönnt und wie unsere anderen spät angeritten.
    Dann als Reitpferd vermarktet,denn so einen bekommt man dann auch noch adäquat vermarktet und man hat gleichzeitig ein gutes Fundament für eine langlebige Pferdekarriere gelegt.

    So,dass waren mal ein paar meiner Gutpferdemenschträume.
    Ich geh gleich in den Stall in der Hoffnung,unsere Zausel zeigen aufrichtige Dankbarkeit für den Zampano,den wir mit Ihnen betreiben :-)

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    • Kat
      • 12.05.2004
      • 3533

      #42
      Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
      Zitat von kat:


      Weil man diesen Jungspund nicht so ohne Weiteres in die Gruppe zurück stellen kann. Die Machos zerpflücken den in der ersten halben Stunde! Und wer bitte hat den Platz für die "Abgelehnten" eine eigene Koppel und nen eigenen Laufstall anzubieten?
      Darüber hinaus sind die Junghengste gut rausgefüttert, auftrainiert und in Saft und Kraft. Da bietet es sich doch an sie über den Winter leicht weiter zu arbeiten, legen zu lassen und im Frühjahr nochmal für eine Weidesaison weg zu stellen.

      Man müsste es einfach nur mal "machen" - wir wurden auch schief angeschaut, dass wir die 2j. Hengste im Herbst von der Aufzucht (wie es ja leider gängig ist) geholt haben und diese mit anderen Junghengsten vergesellschaftet wurden. Völlig problemlos stehen sie jetzt gemeinsam im Offenstall.
      Wieso soll das nicht mit Pferden gehen, die schon gearbeitet wurden?
      Es soll sogar Championatsreiter geben, die ihren Krachern nach der Saison Pause geben - Weidegang, Spazieren oder ein kleiner Waldausritt um den Kopf mal frei zu bekommen.
      Bei Wallachen und Stuten ist es auch gängig, dass man die anreitet und wachstumsbedingt nochmal wegstellt.
      Nein - ich sehe das Problem wirklich nicht.
      Wenn man keinen Platz hat, um Pferde artgerecht zu halten (dazu gehört für mich Weidegang bzw. Paddockgang im Winter) ,gehören sie verkauft.
      Ein nicht angenommener Junghengst kann gelegt werden, wenn er zu hengstig sein sollte.

      Und bezüglich rausfüttern - da enthalte ich mich einfach mal, denn teilweise sehen die aus, wie Mastschweine im Pferdekostüm.
      Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

      Kommentar

      • Nixe
        • 21.05.2012
        • 381

        #43
        Vielleicht wäre das die Antwort. Wieviele Hengstbesitzer würden durchhalten,wenn sie ihren erst 4 jährig vorstellen könnten. Dann würde sich bestimmt das eine oder andere relativieren. Ich würde dann nur einen wirklichen Krache solange Hengst sein lassen.

        Kommentar

        • fanniemae
          • 19.05.2007
          • 3204

          #44
          Zitat von Kat Beitrag anzeigen
          Man müsste es einfach nur mal "machen" - wir wurden auch schief angeschaut, dass wir die 2j. Hengste im Herbst von der Aufzucht (wie es ja leider gängig ist) geholt haben und diese mit anderen Junghengsten vergesellschaftet wurden. Völlig problemlos stehen sie jetzt gemeinsam im Offenstall.
          Wieso soll das nicht mit Pferden gehen, die schon gearbeitet wurden?....

          weil ein gearbeiteter junghengst im herbst 2 1/2jrg eine andere spezi tier ist als eure 2 1/2jrg hengste aus der wiese, die mit anderen unbehandelten gleichaltrigen vergesellschaftet werden.

          deine idee ist gut gemeint aber völlig unpraktikabel.
          bist du schonmal bei einem ausbilder gewesen der junghengste für die körung vorbereitet?
          hast du mal gesehen was die in den trog bekommen?
          hast du eine vorstellung davon was da an energie verballert wird?
          abgesehn davon dass die jungs völlig entsozialisiert sind und nicht (mehr) herdenfähig. jedenfalls nicht in dem zustand.

          ohne hier eine grundsatzdebatte loszutreten ob das nun gut ist oder nicht - so ist es nunmal und dem begegnet man wenig konstruktiv wenn man verklärten idealen folgt. das ist vor allem nicht im sinne des pferdes.
          aufstallen, anreiten, abtrainieren, sommerweide - so sollte das aussehen wenn man es sich leisten kann.
          www.muensterland-pferde.de

          Kommentar

          • marquisa
            • 08.02.2006
            • 3410

            #45
            Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
            weil ein gearbeiteter junghengst im herbst 2 1/2jrg eine andere spezi tier ist als eure 2 1/2jrg hengste aus der wiese, die mit anderen unbehandelten gleichaltrigen vergesellschaftet werden.

            deine idee ist gut gemeint aber völlig unpraktikabel.
            bist du schonmal bei einem ausbilder gewesen der junghengste für die körung vorbereitet?
            hast du mal gesehen was die in den trog bekommen?
            hast du eine vorstellung davon was da an energie verballert wird?
            abgesehn davon dass die jungs völlig entsozialisiert sind und nicht (mehr) herdenfähig. jedenfalls nicht in dem zustand.

            ohne hier eine grundsatzdebatte loszutreten ob das nun gut ist oder nicht - so ist es nunmal und dem begegnet man wenig konstruktiv wenn man verklärten idealen folgt. das ist vor allem nicht im sinne des pferdes.
            aufstallen, anreiten, abtrainieren, sommerweide - so sollte das aussehen wenn man es sich leisten kann.
            So isses.

            Kommentar

            • Frufru
              • 17.01.2005
              • 4616

              #46
              Der 2,5 jährige Hengst einer Züchterfreundin wurde auf der Auktion der Ungekörten an einen belgischen Hengsthalter verkauft. Dort wir er im Frühjahr 2014 zur Körung von sBs vorgestellt. Dazu muss er nicht vorgeritten werden. Angeritten wird er erst Mitte 2014, denn die belgischen Züchter sind nicht so verrückt, dass die 3j Hengste bei der HV unter dem Sattel vorgestellt werden müssen. Als HLP werden die Hengstwettbewerbe als 4j, 5j und 6j gewertet. Wenn er sich da in 2 Altersklassen fürs Finale qualifiziert hat, hat der Hengst die HLP abgeschlossen.
              Der 2,5j Hengst geht momentan täglich auf die Koppel und wird auf kleiner Flamme an der Longe gearbeitet.
              Wie man momentan den Neuigkeiten aus dem Springreiterlager entnehmen kann, kaufen sich momentan international erfolgreiche Springreiter sehr viel Belgische Pferde. Also kann dieses System nicht so verkehrt sein.

              Bei uns muss alles immer früher immer schneller sein, Zeit wird den Pferden nicht mehr gegeben. Läßt sich ja leicht begründen mit: ich mag den nicht länger durchfüttern.
              www.sportpferdezucht-haygis.de
              Springpferdezucht

              Kommentar

              • Kat
                • 12.05.2004
                • 3533

                #47
                Ich weiss, was solche jungen Tiere im Trog vorfinden - grauselig genug. Dennoch denke ich, könnte man so einen Hengst peu a peu vom Futter umstellen und die Arbeit nach und nach ausklingen lassen.

                Wie machen es denn die GP-Reiter? Die haben auch hochtrainierte und speziell gefütterte Pferde, aber auch die werden abtrainiert und bekommen ihre Pausen. Warum soll das nicht mit jungen Hengsten funktionieren?
                Nur weil da ein Pferd noch die Eier dran hat und 2 Jahre alt ist, wird es nicht zu einem Monster.
                Ich gehe tendenziell davon aus, dass sie auch bis zum Frühjahr 2j. wenigstens in Herden aufgewachsen sind - wieso sollten die Futtermenge und die Longen-Freispring- Führmaschinenarbeit plötzlich in einigen Monaten ein desozialisiertes Pferd verursachen? Das würde mir ehrlich gesagt zu denken geben.

                Versteh mich bitte nicht falsch - ich denke einfach, dass in sehr vielen Köpfen die Altvorderenmeinung über Hengste herrscht.
                Das sind doch auch nur junge Pferde - in freier Wildbahn bekämpft sich nicht jeder Hengst mit jedem Hengst bis auf den Tod - im Gegenteil. Es gibt ganz viele, die nie eine Stutenherde haben. Und ein Hengst wird aufgrunddessen auch nicht zum Einzelgänger - es ist ein Herdentier und solche Hengste schliessen sich zu Junggesellengruppen zusammen. Da ist auch mal einer dabei, der dann den Macho raushaut und einen Stutenherdenhengst sicherlich herausfordert, aber die Mehrheit ist nicht so.
                Genauso gehen die Leithengste einer Stutenherde ab und an von dem Weibergezicke weg und gesellen sich - oh Wunder - zu den anderen Hengsten der Junggesellengruppe.

                Man muss ja nicht wild alle Pferde zusammenschmeissen, aber zum Beispiel verträgliche Boxennachbarn erstmal und dann nach und nach andere nebendran stellen. Die arrangieren sich ganz schnell, denn sie sind fürs Überleben in freier Wildbahn auf Artgenossen angewiesen. Das ist auch noch bei unseren hochgezüchteten Pferden im Kopf.

                Ich kenne Hengste, die jahrelang in der Box standen, dann peu a peu auf die Koppel durften - natürlich einzeln. Dann Paddockboxen alle nebeneinander bei offenen Türen - da muss man eben gucken, wie es passt und evt. ein bisschen tauschen. Aber die sind zufrieden. Und jetzt gehen davon schon Hengste gemeinsam raus. Völlig problemlos. Und es gibt nur eine Zwischenweide zu den Stuten. Passiert nix.

                Ich spreche jetzt hier auch explizit von umgänglichen Hengsten - das es auch richtig fiese Haudrauftypen gibt, die immer raufen wollen, steht ausser Frage. Diese würde ich bei einer Nichtzulassung sowieso baldigst legen lassen.

                Und ob nun unsere Hengste Weidegang durchgängig gewohnt sind oder nicht - die sind ziemlich "wild" aufgewachsen, wurden 1x wöchentlich von mir besucht. Die sind, im Gegensatz zu unserer 3j. Stute (die auch lieb ist) wirklich Lämmer. Das glaubt immer niemand, dass das noch Hengste sind.
                Es spukt eben so ein typisches Bild in den Köpfen herum - und das finde ich schade, und ist meiner Meinung nach nicht völlig verklärt.

                Wer Interesse hat, kann sich sicherlich gern mit Frau Willa Bohnet kurzschliessen. Die versucht schon lange eine artgerechte Haltung auch für Deckhengste salonfähig zu machen. Es gibt zig Doktorarbeiten darüber, Versuchsreihen... man muss sich das eben auch mal trauen - Platz setze ich bei Pferdehaltung IMMER voraus, sowie Pferdeverstand und eine gute Beobachtungsgabe haben, dann kann man das sicherlich durchaus umsetzen- so man denn will.

                PS: ich bin zwar kein Fan vom minikurzen Anreiten 2,5j - aber wegen mir auch das. Aber springen in dem Alter mit Reiter ist wirklich ein No-Go.
                Zuletzt geändert von Kat; 20.11.2013, 21:06.
                Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                Kommentar

                • Tanja22
                  • 19.08.2004
                  • 2346

                  #48
                  In der neuen Reiter Revue gibt es aktuell einen Artikel zu diesem Thema.
                  Ganz Interessant, insbesondere was dort über die späteren Schäden des nicht mal ansatzweise ausgereiften Pferdes steht.
                  Falls ein langfristiges Interesse an dem Gesundheitszustand dieser Pferde bestehen würde, gäbe es dieses Thema nicht.

                  Kommentar


                  • #49
                    Und die Klage der Hengsthalter sie könnten dann mit den Dreijährigen noch kein Deckgeld einnehmen ist unverständlich. Es werden jährlich soundsoviel Stuten gedeckt, dann würden die Züchter eben die älteren Hengste auswählen.

                    Kommentar

                    • LunaFFM
                      • 02.01.2010
                      • 765

                      #50
                      ...
                      Zuletzt geändert von LunaFFM; 08.12.2013, 21:10.

                      Kommentar

                      • C-Inkognito
                        Gesperrt
                        • 27.11.2008
                        • 2333

                        #51
                        Zitat von LunaFFM Beitrag anzeigen
                        ...
                        Interessanter Beitrag!

                        Kommentar


                        • #52
                          Also ich hatte noch nie Probleme, einen Hengst nach Körvorbereitung wieder in seine Truppe zu integrieren. Das geht wunderbar wenn die Truppe passt. Ich musste überhaupt erst zweimal in meinem ganzen Leben einen Hengst wegen Sozio-Inkompatibilität aus einer Gruppe nehmen. Waren allerdings beide Male welche mit einer ausgesprochenen Spring-Leistungsabstammung. Giftige, testosteronübersteuerte Biestelein... Aber alle anderen und darunter auch teilweise sehr hochwertige Jungens kommen hier ohne Probleme wieder rein in die gemischte Boygroup. Man muss es natürlich auch wollen und machen. Außerdem sind solche Hengste auch in der Arbeit viel viel angenehmer weil sie nicht dauernd diesen Soziostress mit sich herumschleppen und entsprechend überkochen. Wer will sich denn damit reißen jeden Tag? Also ich nicht!

                          Kommentar

                          • Ramzes
                            • 15.03.2006
                            • 14562

                            #53
                            Kann es sein , daß früher die zweieinhalbjährigen Hengste
                            an die Hengstprüfungsanstalten z.B. Zwion übergeben wurden ?
                            Angeritten in der Reitbahn ,gleichzeitiges Einfahren vor dem Traberwagen ,
                            3j. Ausbildung im Jagdgelände ( 1km unter 3 min. ).
                            Nach einem Jahr Training Abschlußprüfung .
                            Ähnlicher Ablauf z.B. in Westercelle .
                            " Eine verständige Arbeitsnutzung kann von diesem Zeitpunkt an ohne
                            Schaden stattfinden , wofür das Training der zweieinhalbjährigen Hengste in Zwion
                            und in Adelheidsdorf ( früher Westercelle ) ein deutlicher Beweis ist . "
                            ( Fritz Schilke : Trakehner Pferde , S.53 )

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