Der Pferdekäufer von Morgen....

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  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7791

    Der Pferdekäufer von Morgen....

    Sowohl hier im Forum, als auch in der allernächsten Umgebung wie dem heimatlichen Stall etc. pp hört man den Unmut Pferde kostendeckend (von Gewinn rede ich mal gar nicht) verkaufen zu können.

    Auch häufen sich die Fälle, wo Pferde angeschafft wurden und offenbar beim Verkauf falsche Tatsachen angegeben wurden und in relativ kurzer Zeit eben diese Pferde wieder zum Verkauf stehen, bzw. von den Vorbesitzern versucht wird, diese Tiere zurück zu bekommen, da es die Situation dringend bedarf zum Wohle des Pferdes.

    Aktuell habe ich (noch) ein Pferd.
    Ganz realistisch gesehen kann mich aber nächste Woche auch eine Kolik treffen und ich hatte mal ein Pferd.

    Würde ich mir baldmöglichst ein neues Pferd kaufen können ?

    Aus rein finanziellen Aspekten erst mal nicht. Mir ist bewußt, was ein Pferd - entsprechend meinen Wünschen - kostet und dafür wäre bei mir erstmal ein längerer Sparmodus angesetzt.

    Ich sage mal, selbst im Ernstfall steht bei mir die nächsten Jahre definitiv kein Pferdekauf an.

    Da ich im Moment keinen Mangel an Reitpferden habe (gehören alle nicht mir !), weiß ich auch gar nicht, ob ich nach diesen Jahren noch sagen würde, ich kaufe mir ein Pferd, oder ich lasse es so laufen wie es derzeit ist..........

    ....könnte ich im Moment wirklich nicht sagen.


    In meinem nahen Freundeskreis (ich separiere in Freundeskreis und Bekanntenkreis!) sieht es genau so aus.

    Derzeit habe ich im Freundeskreis niemanden, die in Versuchung geraten könnten, sich ein Pferd kaufen zu wollen, bzw. ihre Reitbeteiligungen gegen ein kostenintensiveres eigenes Pferd zu stecken.

    Auch eine Stallkollegin, deren Pferd erst kürzlich über 20 jährig eingeschläfert werden mußte, spielt eher mit dem Gedanken, im Turnierstall weiterzureiten als sich ein neues Pferd zu kaufen.

    Andere Freunde, immer aktiv im Reitsport und nun mit eigenen Familien versehen, gehen eher in Richtung Reitbeteiligung, Reitunterricht wo sie eben nur diese Stunde zahlen, etc. pp mit der Aussage, das mit der Familie im Hintergrund, ein Pferd finanziell einfach nicht tragbar sei.

    Kurz: Ich wüßte in meinem Freundes und Bekanntenkreis niemanden, der aktuell wirklich auf Pferdesuche wäre.
    Also zumindest nicht in die Richtung eigenes Pferd.

    Dem gegenüber stehen ettliche Pferde, die für unterschiedliche Geldbeutel auf dem Markt zu haben sind.

    Jeder hier im Forum hat andere Lebenserfahrungen, jeder lebt ein anders Leben.

    Wie stellt Ihr Euch den aktuellen Pferdekäufer vor ?

    Wer sucht aktuell ein Pferd ?

    Ist die Anzahl der potenziell zu verkaufenden Pferde auf dem Markt größer, als die Nachfrage tatsächlich ist ?

    Wie schaut es in Eurem Umfeld aus - sind hier mehrere Leute, die die Anschaffung eines eigenen Pferdes planen, bzw. schon aktiv bei der Suche sind ?

    An wen wollt Ihr Eure Pferde verkaufen - und was tut ihr dafür, um eben diese Zielgruppe zu erreichen ?

    Durch welche Medien erreicht Ihr die potenziellen Käufer - Mund zu Mund Propaganda, Foren, Anoncen in Zeitungen, Vorstellung des Pferdes auf Turnieren.....

    Bricht vielleicht eine potenzielle Käuferschicht Aufgrund von Unsicherheiten im Arbeitsleben etc. pp einfach weg, die man nicht als Interessenten halten kann ?

    Können evtl. Verbände hier gar nicht mehr gegensteuern. Wo kein Kunde ist, kann eben kein Interesse geweckt werden ?

    Wer ist noch der Pferdekäufer von Morgen, und wie erreicht ihr diesen ?
  • Joules
    • 07.02.2012
    • 330

    #2
    Ich glaube es wird sich alles etwas Spalten.die deutsche Mittelschicht entfällt nach und nach.
    Viele ( erschreckend viele) die ich mit zb alten oder kranken Pferden kenne sagen: nach dem kommt Kin eigener mehr...
    Dann gibts die Freizeit-Schnäppchenjäger-Motto:ja,ist nen Tinker,lähmt manchmal,ist 16,war aber billig( um mal etwas zu übertreiben)
    Und dann gibt's die denen es egal ist ob das Pferd 20000 oder 80000 Euro kostet....

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    • sahen
      • 11.10.2005
      • 1045

      #3
      Ein Pferd kostet im günstigsten Fall 3.000 € pro Jahr, wenn man korrekt rechnet. Das sind zwei Wochen Urlaub mit der gesamten Familie irgendwo, wo es warm ist. Ich habe es in den letzten Jahren immer mehr so erlebt, wie es Sabine beschreibt, denke aber, dass es durchaus auch am Alter liegt.
      www.lohmann-hannoveraner.de

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      • max-und-moritz
        • 04.06.2006
        • 3441

        #4
        Hallo,

        der Großteil Käufer von morgen ist glaube ich nach der Anschaffung Erstpferdebesitzer.

        Entweder jung, unabhängig mit relativ gutem Einkommen und einer guten Portion idealer Vorstellungen, oder so 35 bis 50, mit dem Jahrzehnte alten Traum vom eigenen Pferd. Weil man früher als Kind ja mal geritten ist und immer schon wieder anfangen wollte und jetzt oder nie oder was auch immer.

        Diese Käufergruppe gibt kleines Geld aus oder läßt sich gar eins schenken, "weil es ist ja noch bedingt reitbar, und wenn ICH es pflege / reite, alle 10 Vorbesitzer innerhalb 2 Jahren vorher waren Deppen, was heißt hier "austherapiert", wahlweise "der ist unreitbar" ???

        Die, die bereit sind Geld auf den Tisch zu legen werden z. T. beim Kauf oft ordentlich über´s Ohr gehauen und nach spätestens einem halben Jahr sind alle Illusionen vom eigenen Pferd weg. Genauso wie bei denen, die ihre reiterlichen Fähigkeiten einklein wenig überschätzt haben.

        Ein Teil zieht die Geschichte durch und behält das Pferd, der andere gibt es wieder her, und nur ein winzig kleiner Teil macht einen neuen Versuch.

        Natürlich besteht die Hoffnung, daß ein paar der Erstpferdebesitzer Glück haben, sie den Pferdebesitzer-Alltag nicht durch die all zu rosarote Brille gesehen haben und sie richtig Spaß am eigenen Pferd haben.

        Weil das soll es ja angeblich auch noch geben sag ich mal

        Viele Grüße, max-und-moritz
        Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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        • Fife
          • 06.02.2009
          • 4403

          #5
          und hat dann jemand Lösungsansätze ?
          = > ich bin ja schon lange für die Besteuerung von Flugbenzin. Fangen wir doch EU weit damit an.
          (EU hat gutes Einkommen, Banken stützen uä. können dann die. Flugreisen werden weniger)

          aber mal anders.
          Wenn der Wunsch zu reiten bleibt. Aber die Verantwortung und Geld für Einzelpersonen zu viel ist/wird, dann wird es mehr Verleihpferde geben. Oder Besitzergemeinschaften.

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          • Furioso-Fan
            • 12.08.2004
            • 10945

            #6
            Der Pferdekäufer von morgen:
            - hat keine Kinder in G 8
            - hat keine Angst vor Arbeitslosigkeit und krankheitsbedingten Ausfall durchs Pferd
            - hat keine Angst vor der Pferdesteuer
            - altert nicht
            - hat immer 2,3, 4tausend Euro monatlich über
            - hat eigenen Besitz mit eigenen Weiden, die ihm auch zum Heu machen reichen (Biogasanlagen!)
            - hat genug Zeit und Muße, noch Lust zum Reiten zu haben

            Jetzt überlegt mal, auf wen das in Eurer hippologischen Umgebung zutrifft...
            Bei mir ist meine Junge auch die Letzte.

            Kommentar

            • Ramzes
              • 15.03.2006
              • 14691

              #7
              Passt ja alles ,FF ...nur wie machst Du das mit dem " Nicht-Altern " ?

              Kommentar

              • Fife
                • 06.02.2009
                • 4403

                #8
                Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                Passt ja alles ,FF ...nur wie machst Du das mit dem " Nicht-Altern " ?
                die moderne Medizin machts möglich.. schnippschnapp

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                • dissens
                  • 01.11.2010
                  • 4063

                  #9
                  Zitat von Fife Beitrag anzeigen
                  die moderne Medizin machts möglich.. schnippschnapp
                  Ich weiß nicht, inwieweit die Medizin gegen mit dem Alter zunehmende Selbsterkenntnis, Vernunft und ... Vorsicht/Risikoscheu hilft.

                  Mit Mitte 20 denkt man noch "irgendwie klappt das", mit Mitte 40 dominiert "und was, wenn es nicht klappt?"

                  Kommentar

                  • Millie
                    • 30.06.2008
                    • 286

                    #10
                    Nur mal am Rande: ich kenne zwei Personen, die sowohl Geld also auch Zeit hätten, und die auch eigentlich sehr gerne wieder ein Pferd kaufen würden. Sie tun es sich nicht, weil sie nicht wissen, wo sie ihre Pferde unterstellen sollen. Ansprüche: Jeden Tag "geordneten" Auslauf mit anderen Pferden auf ordentlich befestigtem Untergrund mit Unterstand/Heu/Wasser, ausreichend qualitatives Rauhfutter, Reithalle, niveauvolles Ausbildungsangebot ...

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                    • maulwurf
                      • 16.06.2010
                      • 667

                      #11
                      So geht es mir als potentieller "bald" Pferdebesitzer auch. Mittlerweile bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich mir in 1-5 Jahren überhaupt noch ein Pferd kaufen soll, obwohl wir sicherlich auch als die sogenannte Mittelschicht zu sehen sind und der finanzielle Rahmen für ein Hobbyfreizeitpferd bis zur ländlichen M vorhanden ist. Wenn ich sehe, mit welchen Problemen die Pferdebesitzer in meinem Freundeskreis zu kämpfen haben, weiß ich wirklich nicht, ob ich mir das noch antun soll. Und dabei geht es "lediglich" um Fütterung, Koppelgang/Haltung allgemein, Verhältnis zum Stallbesitzer (z.B. Gespräche über: ja, ich möchte selbst entscheiden, ob mein Pferd schimmliges Heu bekommt und wenn tgl. 3 x Heu vereinbart und bezahlt ist, möchte ich auch 3xHeu haben und nicht z.B. plötzlich nichts oder gar Stroh anstatt Heu finden; tägliches, ebenfalls bezahltes, ordentliches Misten wird ja auch nicht mehr so genau genommen; regelmäßig Wasser auf der Koppel wird allgemein auch überbewertet wie mir scheint). Und egal wo man hinsieht - die Preise der Boxen steigen, die Leistungen sinken oder man wird bevormundet. Kann das sein? Möchte ich mir dies wirklich mal antun?
                      Und was ich so aus Käufersicht und Verkäufersicht bei der Pferdesuche gelesen habe, macht mir auch heute schon Angst. Muss ich jetzt schon anfangen zu suchen, damit ich in 5 Jahren ein Pferd gefunden habe, das meinen Vorstellungen entspricht?

                      Irgendwie verdirbt das wirklich die Vorfreude...

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                      • IceCream
                        • 06.08.2011
                        • 639

                        #12
                        Zitat von maulwurf Beitrag anzeigen
                        Und was ich so aus Käufersicht und Verkäufersicht bei der Pferdesuche gelesen habe, macht mir auch heute schon Angst. Muss ich jetzt schon anfangen zu suchen, damit ich in 5 Jahren ein Pferd gefunden habe, das meinen Vorstellungen entspricht?

                        Irgendwie verdirbt das wirklich die Vorfreude...
                        Also die Pferdesuche ist wirklich kein Problem. War gestern auf der Sommerauktion in Hannover. Da waren wirklich sehr gute Pferde für 10.000-20.000 Euro dabei.

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                        • finesse411

                          #13
                          Ich bin ja aktuell auf der Suche. Und die Realität ist sehr hart. Man muß als Käufer vorab ganz genau wissen, was ich will und was ich mir leisten kann. Leider ist es bei uns so, dass man ohne einen richtigen Kracher hier nicht mehr auf eine Reitpferdeprüfung fahren braucht. Die Konkurrenz hat so viel Qualität, dass ich mit einem relativ guten aber normalen Pferd da nicht mehr auftauchen brauche. Die Zeit kann ich mir also sparen. Das heißt die erste Entscheidung ist Turnierreiten oder nicht und gibt mein Geldbeutel das her. Das man wie früher als "Normalo" mit einer guten Leistung noch platziert wird, ist also Geschichte. Das alles wird vom Geld regiert und die Mittelschicht kann oft nicht mehr mithalten. Ebenso stellt man fest, dass die Unterhaltskosten für ein Pferd ständig steigen, das eigene Einkommen aber nicht. In ein paar Jahren kann sich nur noch die Oberschicht dieses Hobby leisten oder DINKS (ich bin leider auch einer von denen). Oft ist da nicht mehr drin als ein Freizeitpferd. Denn die richtig guten Pferde in die es sich auch lohnt in die Ausbildung zu investieren, kosten immer noch gutes Geld. Ich bin gestern fündig geworden. Allerdings muß noch über das finanzielle gesprochen werden. Eine Traumstute, 5jährig, sehr brav, wunderschön, bereits Dressurpferde A mit einer WN von 8,17 gewonnen, qualifiziert für die Weltmeisterschaft der Dressurpferde in Verden 2012, sehr guter TÜV. Aber auch nicht ganz billig, dennoch eigentlich auch noch mehr wert.

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                          • Calippo
                            • 24.06.2007
                            • 583

                            #14
                            Wie Joules oben schon sagte, auch nach meinen beiden Senioren wird es für mich kein Reitpferd mehr geben, obwohl ich die Pferde in Eigenregie halte und von Weide bis Stallung eigentlich alles da ist. Aber: ich werde auch nicht jünger, die Arbeiten rund ums Pferd fallen mir jetzt schon wesentlich schwerer als vor 20 Jahren und leider gehöre ich nicht zu denen, die nicht altern . Dann haben sich die Interessen schon verlagert, früher war es in der Hauptsache das Reiten, jetzt reicht es mir oft schon, einfach nur mit den Pferden rumzutüddeln und sie anzugucken. Gelegentlich mal ein Ausritt, aber ehrlich: Richtig reiten geht anders! Das einzige, was ich mir gut vorstellen könnte, sind 2 Minipferde, mit denen man sich am Boden beschäftigen kann. Aber man wird sehen - noch leben meine Senioren ja noch!

                            In meinem Bekanntenkreis ist es so halbe/halbe: da gibt es welche, die sich aktuell noch ein ganz junges Pferd angeschafft haben (für später) und auch einige, die irgendwann das Ableben ihres jetzigen Pferdes abwarten und dann das Reiten und die Pferdehaltung aufgeben.

                            Ach ja, mein bekanntenkreis setzt sich überwiegend aus "Hobbyreitern" zusammen, deren Pferde sich alle im untersten Preissegment bewegen.

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                            • wilabi
                              • 21.05.2008
                              • 2338

                              #15
                              Insgesamt kann ich die geschilderten Verhältnisse auch aus meinem Umfeld bestätigen.

                              Unser Reitverein besteht heute fast ausschliesslich aus s.g. Hobbyreitern, die ihre derzeitigen "Altbestände" an Pferden zu Tode pflegen. Da hat kaum jemand -auch das finanzielle Polster-, um danach ein anderes Pferd zu kaufen. Der Jugendbereich reitet ausschliesslich auf den (betagten) Schulpferden bzw. auf den "Altbeständen" der Eltern.
                              Gestern habe ich die Zeiteinteilung des Turniers eines Nachbarvereins gesehen. Da ist doch tatsächlich der Jugendreiterwettbewerb mangels Masse abgeblasen worden. Für einen Pony-RW haben die noch 8 Nennungen zusammenbekommen. Vor 10 Jahren wäre das unvorstellbar gewesen. Jugendreiterwettbewerbe bei uns auf dem Turnier garantierten uns sonntags nachmittags "volles Haus", weil Mama/Papa/Oma/Opa mit angereist sind.

                              Dagegen stelle ich auch fest, dass es in sochen Prüfungen wie DressurreiterL/LDressurTRense 2 Abteilungen geben muss, da weit mehr als 80 Nennungen da sind. Altersdurchschnitt wohl auch steigend.

                              Ist die Zukunft des Pferdesports jetzt die "betagte, wohlhabende Dressurreiterin" - ist diese Wiedereinsteigertendenz von gut situierten Damen, die familiär "aus dem gröbsten raus sind" die Hoffnung für die Zukunft ?
                              Zuletzt geändert von wilabi; 22.07.2012, 10:31.

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                              • finesse411

                                #16
                                Erschwerend dazu kommt ja auch, dass das Leben nicht mehr planbar so wie früher ist. Thema Job, Eurokrise usw. Niemand weiß, ob er sich das angeschaffte Pferd in 2 oder 3 Jahren noch leisten kann...

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                                • Schanell_01
                                  • 16.01.2008
                                  • 339

                                  #17
                                  Ich habe aktuell ein Pferd, kerngesund, 11-jährig und hoffe, dass wir zwei die nächsten 5 bis 7 Jahre noch im Turniersport dabei sein können. Wir zwei starten derzeit in A und L Dressur, der Ausbildungsstand ist M. Ob wir in den nächsten Jahren auch noch in M starten, das muss die Zeit, Lust und Laune zeigen. Derzeit bin ich schon der Meinung, dass ich mir in ein paar Jahren wieder ein Nachwuchspferd kaufen möchte. Aber wer weiß schon, was in 5 bis 7 Jahren ist? Selbstverständlich bleibt mein jetziges Pferd bis zu seinem letzten Tag auch noch in meinem Besitz.
                                  Im letzten Jahr hatte ich mal mit dem Gedanken gespielt, mir bald ein Fohlen zu bestellen, das dann, wenn mein jetziges Pferd aus dem Turniersport geht, einsatzbereit ist. Diesen Gedanken habe ich jedoch verworfen, weil bis es soweit ist, kostet das gute Tier so viel, wie wenn man sich gleich ein erwachsenes Tier kauft. Nach hin und her überlegen, ist mir hier das Risiko nun doch zu groß.
                                  Mal angenommen, ich kaufe mir dann in 5 bis 7 Jahren ein Nachwuchspferd, dann möchte ich natürlich kein ganz junges Pferd mehr haben, sondern eins, mit dem ich da weitermachen kann, wo ich dann aufgehört habe, also wieder ein Pferd ab 6 Jahren, das auf M Niveau läuft, bzw. das Talent dazu zeigt. Hier rechne ich mit mindestens 15.000 Euro Anschaffungswert.
                                  Dazu werde ich jetzt demnächst ein Pferdesparbuch anlegen. Und wenn ich mich in 5 bis 7 Jahren entscheide, den Reitsport an den Nagel zu hängen, dann kauf ich mir was anderes schönes dafür! :-)
                                  Dream of Angelo: Dream of Glory x Romantica von Royal Angelo x Angriff

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                                  • Sabine2005
                                    • 17.06.2005
                                    • 7791

                                    #18
                                    In meiner Umgebung haben diverse Landwirte die Zucht derzeit eingestellt oder zumindest kräftig runtergefahren.

                                    Die nun derzeitig nicht aktiven Zuchstuten werden wieder reiterlich "angeschoben" mit Hinblick, zumindest auf Dauer Reitbeteiligungen an diesen Stuten zu vergeben, bzw. diese sogar wieder zurück in den Sport zu bringen (dabei rede ich jetzt aber nicht von TV ausgestrahlten Reitsportevents) - zumindest bis zu dem Tag x, wo der Markt sich gewandelt haben soll und diese wieder der Zucht zugeführt werden sollen.

                                    Bei der Suche nach passenden Reitern, werden klar die Reiter bevorzugt, die die Landwirte bereits als Einsteller auf dem Hof haben, bzw. deren Pferde vor kurzem verstorben sind und wo man eben diese Reiter halten möchte, weil man sie kennt - wobei hier aber eine Selektion unter den Reitern stattfindet, nicht jeder Einstaller bekommt ein Pferd unter den Po.

                                    Wie auch in meinem "Freizeitreiter" Beitrag angesprochen - hier hat kaum ein Außenstehender reell eine Chance rein zu kommen.
                                    Ausgeschriebene Reitbeteiligungen enden oft damit, daß entsprechende Reiter ein zu schwaches Bild abgeben, als das diese eine Zuchtstute wieder kontinuierlich aufbauen können - womit diese eben wieder an bereits bekannte Personen im Stall vergeben werden.

                                    Sprich: Eine neue potenzielle Käuferschicht fällt weg - und unter den derzeitigen Reitern, möchte keiner Kaufabsichten umsetzen, da

                                    a) entweder das eigene Pferd vorhanden ist oder

                                    b) es angenehmer ist, sich das kostenintensive Hobby von jemand anderem (also dem Stutenbesitzer) finanzieren zu lassen.
                                    Man kann reiten - hat aber nicht die Kosten für ein Pferd.

                                    Den Spruch, man soll antizyklisch Züchten, hört man ja nun seit nunmehr 10 Jahren !

                                    In dieser Zeit sind x Generationen Pferde gezüchtet worden, die nun auf dem Markt sind - wo es aber an Käufern fehlt.

                                    Die, die also im Moment tatsächlich Kaufabsichten verfolgen, haben eine breite Masse an Pferden, die sicherlich um einiges günstiger zu bekommen sind, als man dem Verkäufer eigentlich wünscht.

                                    Dennoch wüßte ich selber derzeit nicht, wo die Verbände + Verkäufer aktiv werden könnten, um neue potenzielle Käufer zu aktivieren - egal wie gut das Pferdematerial ist.

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                                    • moonlight
                                      • 04.06.2002
                                      • 4269

                                      #19
                                      Ich glaube, die Frage ist auch für den globalen Pferdemarkt spannend. Früher haben viele Profis rohe Pferde gekauft, heute ist die Nachfrage meist 6-8jährig, platziert, gesund, idiotensicher. Sind die Pferdekäufer von morgen alle reiche Amateure?

                                      Darüber muss man auch in der Zucht nachdenken: Brauchen die Kunden von morgen das intelligente Blutpferd mit Überqualität? Oder vielleicht lieber etwas ausgeglichenes, rittiges, ehrliches, was zwar ab und zu mal einen umhaut, aber IMMER auf die andere Seite zieht?

                                      Wie sieht der Spitzensport der Zukunft aus? Wie der Breitensport? Wie wichtig werden die "emerging markets"? Spannendes Thema für eine Zukunftsstudie...

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                                      • Suomi
                                        • 04.12.2009
                                        • 4285

                                        #20
                                        Letztens las ich, daß immer weniger Menschen im Turniersport und in den RV aktiv sind. Wenn man darüberhinaus noch davon ausgeht, daß der Mittelstand immer mehr schrumpft... ja wo sollen denn die Käufer herkommen? Ich würde schätzen, daß etliche Leute auf "günstige" Feld-Wald-Wiesenpferde (aus dem Ostblock) umsteigen, weil sie erstens gar nicht die Ambitionen zum turniermässigen Reiten haben, und sich es zweitens nicht leisten könnten. Und die wohlhabende Generation 50 + auf Spezialrassen umsattelt. Sehr gefragt sind ja momentan PRE - wer weiß, welche Rasse das in 10 Jahren sein wird?

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