Wie ein kleiner Engel vom Himmel fiel....

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  • Salsa1204
    • 21.05.2007
    • 3158

    Wie ein kleiner Engel vom Himmel fiel....

    ....und der Weihnachtswichtel Willy ihn suchen musste

    Eine Weihnachtsgeschichte, die ich heute geschrieben habe, weil ich krank bin und die eigentlich für meine Kindergartenkinder ist. Aber vielleicht habt ihr ja auch Freude dran

    Wie ein kleiner Engel vom Himmel fiel und der Weihnachtswichtel Willy ihn suchen musste


    Habt ihr schon einmal gesehen, wie sich der Himmel rosa verfärbt, wenn es im Winter ganz kalt draußen ist? Die kleinen Wölkchen strahlen dann in den schönsten warmen Tönen, von ganz blass rosa, ja fast weiß, bis hin zu einem kräftigen rosa, ja fast rot. Man sagt, dass die Engelchen im Himmel Plätzchen backen, wenn er so verfärbt ist. Aber, ob das stimmt? Lasse wusste es nicht. Er saß an seinem Fenster und schaute in den Himmel. Es war der Morgen an Heiligabend, es war bitterkalt und gestern hatte es geschneit. Lasse freute sich auf Weihnachten. Seine ganze Familie würde da sein, sie würden zusammen in die Kirche gehen, dann gab es ein Festessen und dann würden er und seine kleine Schwester Lea endlich ihre Geschenke bekommen. Wenn es bis dahin doch nur nicht mehr so lang hin wäre! Die Zeit des Wartens war für Lasse kaum auszuhalten. Mama und Papa waren mit den Vorbereitungen beschäftigt und Lea malte viele Bilder mit Tannenbäumen und kleinen Engeln für Oma, Opa, Tante und Onkel. Lasse langweilte sich, wie er da so saß und auf Weihnachten wartete.
    Plötzlich fiel genau vor Lasses Augen ein dicker Zapfen Eis vom Dach. Zumindest dachte Lasse das zuerst. Es sah fast so aus, als sei etwas vom Himmel gefallen, murmelte Lasse zu sich selbst. Er schaute nach unten, um zu sehen, wo der Zapfen in den Schnee gefallen war. Hoffentlich hatte er nicht Mamas Weihnachtsdekoration getroffen. Zum Glück war er nur direkt neben einen großen Busch gefallen, wo er ein tiefes Loch in den Schnee gegraben hatte. Aber, na nu? Bewegte sich da nicht etwas im Schnee? Oh, nein! Bestimmt hatte der Eiszapfen ein Tier getroffen! Bestimmt hatte unter dem Schnee im Busch ein kleiner Igel Winterschlaf gehalten. Lasse zog sich seine Stiefel an und seine Pudelmütze auf und rannte in den Garten. Kurz vor dem Loch im Schnee blieb er stehen, er musste nun sehr vorsichtig sein, um das Tier nicht zu erschrecken. Lasse betrachtete achtsam das Loch, als sich tatsächlich wieder etwas im Schnee bewegte. Das kleine Wesen schüttelte sich im Schnee und kam langsam hervor. Doch es hatte keine Stacheln und auch keine kleine schwarze Nase, wie Lasse es erwartet hatte. Langsam schauten immer mehr blonde Löckchen aus dem Schnee und dann ein niedliches Gesicht, mit großen, dunklen Kulleraugen und roten Bäckchen und einem kleinen Schmollmund. So saß das Wesen dort im Schnee und schaute Lasse an und Lasse schaute ganz verdattert zurück. „Wer oder was bist du denn?“, fragte er. „Ich bin der kleine Engel Jona und wer bist du?“, antworte das Wesen. „Ich bin Lasse“, seine Augen wurden immer größer, „Aber wie kommst du denn nur hier her?“. „Das weiß ich auch nicht so genau, aber ich glaube, ich bin einfach aus dem Himmel gefallen.“, auch Jona schaute Lasse mit großen Augen an.


    Wie konnte das nur passieren, wie konnte das nur passieren? Und dann auch noch an Heiligabend, Hochbetrieb! Wo ich doch jede Arbeitskraft gebrauchen kann. Dieses Kind treibt mich noch in den Wahnsinn. Noch nie in meiner zweihundertdreiundsiebzigjährigen Laufbahn ist mir eins der Engelskinder verloren gegangen.“, Willy lief verzweifelt über seine große Wolke. So etwas hatte er noch nie erlebt. Was sollte er nun tun? Wie sollte er dem lieben Gott erzählen, dass eines seiner lieben Engelskinder einfach vom Himmel gefallen war? Weil er, Willy der Weihnachtswichtel, der doch hier die Verantwortung trug, nur einen Moment nicht richtig aufgepasst hatte? Seine Assistentin, eine kleine Hummel namens Hummelby, sah ihn traurig an. „Hummelby, was soll ich jetzt nur machen? Ich kann den kleinen Engel doch nicht einfach alleine dort unten lassen.“, er wirkte immer verzweifelter. Er dachte nach. Vielleicht könnte er die Geschenkauslieferungsengel fragen, ob sie nicht auf ihrer Reise nach ihrem kleinen Freund umschauen könnten. Doch die Geschenkauslieferungsengel waren an diesem Tag immer mehr als überlastet, sie würden also gar keine Zeit haben, um nach dem kleinen Jona zu suchen. Vielleicht sollte er einfach einmal durch das große Himmelsfernrohr schauen und versuchen seinen verlorenen Engel zu entdecken. Doch auf vielen Teilen der Erde hatte es geschneit und die Sicht war sehr schlecht. Es war also sehr unwahrscheinlich, dass er den kleinen Engel unter dem ganzen Wirrwarr von Menschen, die sich aufmachten, das Weihnachtsfest zu feiern, wiederfinden würde. Da fasste Willy einen Entschluss: „Hummelby, es gibt nur eine Lösung: Wir müssen selber zur Erde hinunter fliegen und nach unserem verlorenen Engelskind suchen!“
  • Salsa1204
    • 21.05.2007
    • 3158

    #2
    Vom Himmel gefallen? Geht das denn einfach so?“, Lasse wusste immer noch nicht, was er von der Geschichte halten sollte. „Nein, natürlich geht das nicht einfach so, es ist sogar eigentlich sehr unwahrscheinlich. Vielleicht einmal in hunderttausend Jahren fällt ein Engel vom Himmel. Es gibt ja nur diese kleinen Lücken zwischen den Wolken, die eigentlich mit Sicherheitsnetzen abgesichert sind. Nur an Weihnachten, da ist manchmal so viel los, dass Sicherheitsengel zu den Paketengeln geschickt werden, um dort zu helfen und so ist es wohl nicht aufgefallen, dass eins der Netze ein kleines Loch hatte. Und, na ja ich bin ja so ungeschickt und kann auch noch nicht so gut fliegen, schließlich bin ich erst siebenundneunzig Jahre alt, und als ich mit einem Blech Plätzchen von der Vorbereitungswolke zur Backwolke fliegen wollte, na ja, da kam eins zum anderen und ich....“
    Moment“, unterbrach Lasse den kleinen Engel. „Ihr backt also wirklich Plätzchen da oben im Himmel?“, seine Augen strahlten. „Na, was denkst du denn? Wir backen Plätzchen und nähen Teddybären und verpacken Geschenke und liefern sie an Weihnachten an alle Kinder aus. Jeder hat seine Aufgabe und ich bin ein Bäckerengel, wenn auch nur ein ganz kleiner. Brrrr.“, erzählte Jona stolz. Erst jetzt sah Lasse, dass der kleine Engel vor Kälte zitterte. „Ist wohl etwas wärmer bei euch in der Backstube bei euch als hier, was? Komm, wir gehen rein, dann kannst du dich aufwärmen und wir überlegen, wie es jetzt weitergehen soll.“. „Aber eigentlich darf mich doch gar keiner sehen!“, sagte der kleine Engel traurig. So steckte Lasse in kurzerhand unter seine Jacke und schlich sich mit ihm in sein Zimmer.


    Im Himmel machte derweil der Weihnachtswichtel Willy seinen Heißluftballon startbereit. Er war nur für absolute Notfälle gedacht und schon etwas eingestaubt. Er besaß auch einen uralten Kompass, aber da der Weihnachtswichtel Willy mit seinen zweihundertdreiundsiebzig Jahren nicht mehr der Jüngste war, fiel es ihm schwer ihn zu lesen. „Hummelby, wenn ich mich recht entsinne, müsste der kleine Engel über Deutschland abgestürzt sein. Dort müssen wir ihn also suchen. Wir müssen also ein klein wenig nach Süden, aber mehr nach Westen, also, das glaube ich zumindest. So müsste es richtig sein. Und looooooooooos geht’s!“


    Kurze Zeit später setzte der Heißluftballon zum Landeanflug an. „Mensch Hummelby, wusstest du, dass es in Deutschland um diese Jahreszeit so warm ist?“ „Feliz Navidad, meine Lieben!“, verwundert drehen sich Willy und Hummelby um. Vor ihnen steht ein kleiner Junge mit schwarzem Haar und dunklen Knopfaugen. Oh Schreck, nun sind sie entdeckt worden! „Ihr braucht keine Angst vor mir zu haben, ich heiße Paolo und schließlich ist heute Weihnachten, das Fest der Liebe, da heiße ich euch herzlich Willkommen im schönen Mexiko!“ „In Mexiko? Oh je, da sind wir ganz falsch wir wollten nach Deutschland. Wir suchen nämlich einen kleinen Engel. Hast du ihn vielleicht gesehen? Und überhaupt: Hast du denn gar keine Angst vor uns? Wann kommen denn schonmal ein Wichtel und eine Hummel in einem Heißluftballon vom Himmel geflogen?“, Willy und Hummelby sehen sich skeptisch an. „An Weihnachten ist alles möglich. Aber euren kleinen Engel, den habe ich leider nicht gesehen.“, sagt Paolo und lächelt freundlich. „Ihr hattet sicher eine anstrengende Reise und nach Deutschland ist es ein weiter Weg und wo ihr schonmal hier seid, kann ich euch auch gleich mal zeigen, wie wir hier in Mexiko Weihnachten feiern.“
    Die Straßen der kleinen Stadt sind hell erleuchtet, als Willy und Hummelby sich auf den Weg zu Paolos Haus machen, um dort eine kleine Stärkung zu sich zu nehmen. „In Mexiko leuchten wir zu Weihnachten alle unsere Straßen mit unzähligen Lichterketten aus und an Heiligabend ziehen die Kinder in sogenannten Posadas durch die Straßen, das sind Umzüge, bei denen sie Kerzen durch die Straßen tragen, das soll die Herbergssuche von Maria und Josef symbolisieren“, erklärt Paolo.
    Vor Paolos Haus ist eine riesige Festtafel aufgebaut, auf der ein großer Truthahn und Kakao und Milch mit Vanille, alles Essen, das aus Mexiko stammt. Zur Dekoration steht ein lustiges buntes Pferd auf dem Tisch, das Paolo „Pinata“ nennt. Willy und Hummelby verstecken sich unter dem Tisch und Paolo reicht ihnen etwas von den köstlichen Speisen. „Jetzt müssen wir aber dringend los, der kleine Engel wartet sicherlich schon auf uns und ist sehr traurig.“ Sie steigen zurück in ihren Heißluftballon und schauen von oben auf die leuchtende Stadt und dort, ganz klein, sehen sie Paolo winken.
    Sie fliegen weiter nach Norden. Doch als sie landen, merken sie schnell, dass das nicht Deutschland sein kann. „Oh, nein, ich habe den Kompass die ganze Zeit falsch rum gehalten.“, schimpft Willy entsetzt.

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    • Salsa1204
      • 21.05.2007
      • 3158

      #3
      Lasse und Jona haben es sich in Lasses Zimmer gemütlich gemacht. Sie trinken zusammen heiße Schokolade. „Wusstest du, dass Kakao ursprünglich aus Mexiko bzw. aus dem Amazonasgebiet stammt?“, fragt Lasse Jona. „Das haben wir in der Schule gelernt.“. „Du Dummerchen, ich war doch noch nie auf der Erde. Aber bei uns im Himmel gibt es Milch und Kakao nur einmal an Jahr zu Weihnachten, ansonsten benutzen wir es nur zum Plätzchenbacken. Schließlich müssen wir es immer von der Erde importieren, oder kannst du dir vorstellen, dass es im Himmel Kühe gibt?“, da muss Lasse herzlich lachen.


      Willy und Hummelby sind in der Wüste gelandet. Es ist schrecklich heiß dort und staubtrocken und die beiden sind schrecklich müde von der Reise. Sie laufen umher und suchen nach Wasser. Sie suchen und suchen, doch sie können keins finden. Nach langer Suche sinken sie erschöpft zusammen und schlafen ein.
      Als sie wenig später aufwachen, liegen in einer Hütte aus Lehm. Hier ist es angenehm kühl.
      „Krismas Njema Na Heri! Das war ja ganz schön mutig von euch so in der Wüste umher zu irren. Ein Glück, dass ich euch gefunden habe und euren Ballon, wirklich hübsch ist der. Ich bin übrigens Efe.“, das Mädchen mit der schönen dunklen Haut reicht ihnen die Hand. „Leider habt ihr das Festessen schon verpasst. Wir haben gerade alles schön sauber gemacht, denn morgen feiern wir ja richtig Weihnachten. Dann wird die Ziege geschlachtet, das ist so Tradition hier bei uns in Kenia.“.
      „Wir sind in Kenia, liegt das nicht in Afrika? Dann sind wir sicher ganz falsch oder hast du hier irgendwo einen kleinen Engel gesehen, der vom Himmel gefallen ist? Eigentlich müsste er in Deutschland sein“, Willy sieht Efe hoffnungsvoll an. „Oh Deutschland, das ist eine weite Reise, fast um die halbe Welt. Ich hoffe, dass ihr euren Engel dort findet, können die denn einfach so vom Himmel fallen? Das ist wahrscheinlich eine lange Geschichte. Wartet, ich packe euch noch etwas Hirse für die Reise ein. So steigen Willy und Hummelby wieder in ihren Ballon und fliegen los, diesmal wirklich in Richtung Norden.


      „Weißt du Jona, uns geht es ganz schön gut hier an Weihnachten. Wir haben so viel zu Essen und zu Trinken, dass wir immer ganz satt werden. Doch manchen Kindern in Afrika, denen geht es nicht so gut. Mama sagt, dass wir Ihnen ein bisschen helfen müssen, weil Weihnachten doch das Fest der Liebe und der Nähe ist. Deshalb spenden wir jedes Jahr ein wenig Geld, damit die Kinder dort auch ein schönes Weihnachtsfest haben. Wenn wir dann an Heiligabend in die Kirche gehen, denke ich an diese Kinder.“, Lasse ist ein wenig ins Grübeln gekommen. „Ja das ist wirklich traurig, aber weißt du, ich glaube, besonders wichtig ist es, dass man an Weihnachten mit seinen Freunden und seiner Familie zusammen ist“, jetzt schaut Jona ganz traurig, denn auch, wenn er gerne bei Lasse ist, möchte auch er gerne Weihnachten bei seiner Familie feiern. „Sag mal Jona, wie kommst du denn eigentlich wieder nach Hause?“, fragt Lasse. „Das ist nicht so einfach, nur die Wichtel können mir die schwere Himmelspforte öffnen und ich glaube auch nicht, dass ich es mit meinen schwachen Flügeln bis in den Himmel schaffe, ich hoffe einer von denen findet mich bald...“


      „Schau mal Hummelby, wir sind endlich in Deutschland, hier ist überall Schnee!“, jubelt Willy, als sie wieder zum Landeanflug ansetzen. Sie landen in einem kleinen Wald. Auf einer kleinen Lichtung steht nur ein kleines Haus. Willy und Hummelby gehen langsam auf das Haus zu und schauen durch eins der Fenster. Im Haus laufen die Vorbereitungen für ein Festessen. Auf dem Tisch stehen Schinken, Brot, Nüsse, Feigen und Datteln.
      „God Jul!“, erklingt es hinter Willy und Hummelby. Vor ihnen steht ein kleines Mädchen mit blonden Haaren, einer weißen Kutte und einem Tannenkranz mit Kerzen in den Haaren. „Wer bist denn du und warum wundert sich eigentlich kein Kind, wenn ein Wichtel und seine Hummel mit einem Heißluftballon vom Himmel kommen?“

      „Ich bin die heilige Lucia, ich habe vor niemandem Angst.“, antwortet das kleine Mädchen frech.
      „Du bist wer?“, „Die heilige Lucia, na ja eigentlich heiße ich Marlin, aber hier bei uns in Schweden ist es so Tradition, dass sich die kleinen Mädchen als heilige Lucia verkleiden. Eigentlich schon am Lucia-Tag, der war am 13. Dezember. Aber ich mochte mein Kostüm so gerne, dass ich es unbedingt auch heute an Weihnachten anziehen wollte, da hat Mama es mir erlaubt.“, Marlin beginnt zu tanzen. „Hummelby, wir sind schon wieder falsch. Wir sind in Schweden, das liegt zwar im Norden, aber viel zu weit im Norden. Weißt du Marlin, wie suchen nämlich einen kleinen Engel, der uns verloren gegangen ist, aber in Deutschland, nur leider bin ich kein besonders guter Pilot und verfliege mich immer wieder. Du hast ihn nicht zufällig gesehen, oder?“, fragt Willy. „Leider nicht. Aber nach Deutschland ist es mit dem Heißluftballon nicht allzu weit. Einfach wieder etwas nach Süden fliegen, das schafft ihr schon. Darf ich euch noch etwas Julbord und Julskinka anbieten? Dieses Brot und diesen Schinken gibt es nur an Weihnachten bei uns in Schweden.“. „Nein, das ist lieb, aber wir haben noch genug Hirse aus Kenia“, Willy steigt schon in den Heißluftballon ein. „Oh, da hattet ihr aber wirklich schon eine lange Reise“, aber da sind Willy und Hummelby schon abgeflogen.

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      • Salsa1204
        • 21.05.2007
        • 3158

        #4
        „Wir müssen jetzt in die Kirche gehen.“, sagt Lasse zu Jona und zieht sich seinen besten Anzug an. „Zum Glück fahren wir an Weihnachten immer in die große Kirche, dort ist es sehr kalt und ich kann dich gut unter meiner Jacke verstecken“, erklärt Lasse.
        Und so ziehen sie los: Mama und Papa und Lasse und Lea und versteckt unter Lasses warmen Mantel auch der kleine Engel Jona.


        „Da, sieh nur, jetzt sind wir richtig! Das ist der Kölner Dom Hummelby, ein berühmtes Wahrzeichen von Deutschland. Hier muss Jona irgendwo sein!, Willy ist überglücklich. „Schau nur, wie schön alles beleuchtet ist und kannst du die Kirchenglocken hören? Sie läuten zum Weihnachtsgottesdienst!“, Ding Dong Ding Dong Ding Dong.
        Willy und Hummelby wollen gerade zur Landung ansetzen, da erfasst sie ein heftiger Windstoß, sie werden weit hinaus getragen, bis über das Meer und landen, was für ein Pech genau in einem Schornstein. Hustend und völlig verdreckt landen sie in einem Kamin.
        „Katy komm schnell, das ist sicher Santa Claus, der durch den Kamin kommt. Merry Christmas Mr. Santa Claus!“, Ben schaut ein bisschen traurig, als er nur den Wichtel und seine Hummel im Kamin sitzen sieht. Bald ist auch schon seine Schwester Katy da, die ebenfalls nicht gerade begeistert über den Besuch ist. „Wer ist denn bitte Santa Claus und wo sind wir eigentlich?“, fragt Willy. „Santa Claus bringt uns Kindern in England die Geschenke, schau da haben wir Kekse und Milch für ihn hingestellt und ihr seid in London, der Hauptstadt von England“, Willy sieht erstaunt aus: „In London, also schon wieder falsch. Aber Santa Claus? Noch nie gehört, also die Geschenke bringen jedenfalls die Auslieferungsengel und Kekse haben wir im Himmel mehr als genug.“, Hummelby stupst ihm in die Rippen und sieht ihn böse an: „Oh, aber euer Santa Claus ist sicherlich auch ein sehr netter Kerl. Sagt mal, ihr habt nicht zufällig einen kleinen Engel gesehen? Der ist uns nämlich verloren gegangen. Und wir haben ihn schon auf der ganzen Welt gesucht, in Mexiko, in Kenia und in Schweden waren wir schon und dann waren wir kurz vorm Ziel, als uns ein Windstoß hier her zu euch verschlagen hat.“, Willy setzt sich in die Ecke und sieht sehr traurig aus. „Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich den kleinen Jona noch finden soll.“. Ben und Katy sehen sich traurig an. Ein verlorener Engel und ein trauriger Wichtel und das an Weihnachten, das ist wirklich nicht schön. Plötzlich kommt Katy eine Idee. „Sag mal, lieber Wichtel, die Engel sehen wir die nicht morgens am Himmel, weil sie dann den Himmel rosa färben und nachts weil sie dann funkeln wie Sterne?“, fragt sie den traurigen Willy. „Ja, genau, am Himmel, dort wo er hingehört. Aber er ist verloren. Wie soll ich ihn nur finden?“, jetzt breitet sich auf Katys Gesicht ein breites Grinsen aus: „Na, wenn der kleine doch so hell und leuchtend funkelnd wie ein Stern, dann musst du ihn doch sehen können. So wie damals, als Gott den Stern über die Krippe in Bethlehem gestellt haben, damit alle Menschen das Jesuskind finden können.“, Willys Augen beginnen zu leuchten. „Aber natürlich, warum bin ich darauf denn nicht früher gekommen? Das ist die Idee! Ich brauche den alten Kompass gar nicht, wenn ich ehrlich bin, kann ich ihn sowieso nicht lesen!“, Willy springt vor Freude in die Luft. „Vielen Dank ihr lieben Kinder oder besser gesagt „Thank you“, schließlich, sind wir ja in England.“, Willy und Hummelby steigen eilig den Schornstein hoch und fliegen los und Ben und Katy sehen ihnen nach, denn ein bisschen leuchten auch Wichtel im Dunkeln.


        Lasse und seine Familie sitzen inzwischen beim Abendessen, alle sind gekommen, die ganze Familie. Lasse hat sehr viel zu tun und freut sich sehr auf seine Geschenke, so dass er nur zwischendurch kurz Zeit hat, dem kleinen Engel durch sein goldenes, lockiges Haar zu streicheln.
        Der Engel freut sich, dass er, versteckt hinter einer Pflanze auf dem Fensterbrett dem regen Treiben zuschauen kann und der Freude und der Liebe, die die Familie miteinander hat. Doch dann schaut er zum Fenster raus in den Himmel, wie gerne wäre auch er an Weihnachten bei seiner Familie...


        Willy und Hummelby sind inzwischen zurück über das Meer geflogen. Sie sehen Deutschland und den Kölner Dom und den Rhein und in der Ferne sogar das Brandenburger Tor in Berlin, nur das Licht, das ihnen zeigen soll, wo der kleine Engel ist, das finden sie nicht. So fliegen sie von Norden nach Süden und von Westen nach Osten. Doch dort, ist es das? In einem kleinen Fenster, in einem noch kleinerem Haus, in einem winzigen Stadt mitten in Deutschland, leuchtet es da nicht ganz besonders? Dort gleich hinter der Pflanze? Es ist ein warmes und gemütliches kleines Licht, das aber trotzdem ganz besonders schön aus dem Haus scheint, dessen Schornstein kleine Wölkchen ausspuckt, die ein ganz klein bisschen blass rosa leuchten. Das muss es sein!
        Langsam gleiten Willy und Hummelby mit ihrem Ballon in Richtung Erde, doch was ist das, da im Schnee? Ein Loch! Auf einmal purzeln sie in das Loch, das der kleine Engel bei seiner Bruchlandung in Lasses Garten hinterlassen hat. Der Schnee macht die Landung so leise, dass nur Lasse, der gerade zum kleinen Engel auf der Fensterbank schaut, sie bemerkt. Lasse steht auf. Das ist doch nicht möglich! Ist da etwa schon wieder etwas vom Himmel gefallen? „Kleiner Engel, komm du musst mit mir in den Garten kommen und den Weg leuchten!“, Lasse zieht sich wieder seine Stiefel und seine Pudelmütze an. Er versteckt den kleinen Engel unter seinem Mantel und zusammen gehen sie in den Garten. Dort ragt aus dem Schnee nur noch die oberste Spitze des Heißluftballons raus. Lasse zieht ihn aus dem Schnee. „Weihnachtswichtel Willy und Hummelby, ihr seid es wirklich, hurra! Ich bin vom Himmel gefallen und dann wusste ich nicht mehr wo ich bin und dann hat Lasse mich mitgenommen und dann habe ich mit ihm Weihnachten gefeiert, das war ganz toll und jetzt bin ich so froh, dass ihr hier seid, dann kann ich ja doch noch mit allen Engeln und Wichteln und natürlich mit dir kleiner Hummel Weihnachten feiern, Lasse ist das nicht toll?“, der kleine Engel ist so aufgeregt, dass er immer mehr anfängt zu strahlen. Nur Lasse, der schaut sehr traurig. „Aber Lasse, warum bist du denn so traurig?“, fragt Jona ihn. „Ach weißt du, ich freue mich für dich, aber die nächsten beiden Weihnachtstage werden bei uns sehr ruhig und ich dachte dieses Jahr hätte ich dich, um mit meinem neuen Spielzeug zu spielen.“, nun ist auch der kleine Engel sehr traurig. „Na, da haben wir doch sehr viel Glück, dass der liebe Lasse uns noch zwei Tage aufnehmen will. Weißt du Lasse, wir im Himmel feiern nämlich immer erst Weihnachten, wenn bei euch auf der Erde alles vorbei ist, weil Gott möchte, dass alle Menschen gut versorgt sind in dieser schönen Zeit. Aber dieses Jahr werden sie wohl auf uns verzichten können, denn unsere Reise war lang und wenn wir ehrlich sind, haben Jona, Hummelby und ich dieses Jahr schon genug Unfug für die nächsten hundertdreiundvierzig Weihnachtsfeste angerichtet. Wahrscheinlich sind die anderen alle froh, wenn sie uns erst nach dem ganzen Stress wieder in die Arme schließen können, denn lieb haben sie uns natürlich trotz alledem.“, da müssen Lasse und der kleine Engel Jona lachen und tanzen vor Freude im Schnee und auch Willy und Hummelby schauten zufrieden.


        So feierten sie gemeinsam Weihnachten und spielten mit Lasses neuem Spielzeug und hörten Willy zu, wie er von Weihnachten in Mexiko, Kenia, Schweden und England erzählte und tranken dabei heiße Schokolade, die es ja im Himmel nur ganz selten gibt, weil es keine Kühe im Himmel gibt und deshalb die Milch immer von der Erde importiert werden muss.


        Am Abend des 26. Dezember, wenn das Weihnachtsfest bei uns auf der Erde langsam zu Ende geht, Willy der Weihnachtswichtel und seine Hummel Hummelby und der kleine Engel Jona im Heißluftballon wieder in den Himmel.
        Lasse sah ihnen noch lange nach, bis er nur noch einen kleinen Stern, der aber besonders schön leuchtete sehen konnte.
        Und immer, wenn Lasse seit diesem Tag in den Himmel schaut sucht er seinen Freund, den kleinen Engel Jona, entweder als blass rosa Wolke oder als kleiner, funkelnder Stern und meistens findet er ihn auch.

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        • Uniqua
          • 20.03.2005
          • 6631

          #5
          hallo
          schöne geschichte !
          und die hast du heute mal eben geschrieben ?
          es ist ja auch eher ein ganzes buch, wie eine geschichte für kindergarten kinder ;-)

          hast du schon einmal ein buch heraus gebracht ????
          illustriertes könnte mir aus dem ersten drittel der geschichte ein toll illustriertes bilderbuch vorstellen :-)

          respekt :-)

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          • Salsa1204
            • 21.05.2007
            • 3158

            #6
            Ich hab das Ganze ja in Abschnitte unterteilt, mit Bedacht, weil ich es sonst einfach zu lang finde. Aber an zwei bis drei Tagen schaffen das unsere Kinder sicher, wir legen sehr viel Wert aufs Vorlesen und auf interkulturelle Arbeit.

            Die Geschichte habe ich heute morgen gegen acht angefangen und war gegen elf damit fertig, das war sehr flott, heute flog es mir einfach zu. Ich habe immer schon Geschichten geschrieben, aber das hier ist die Erste, die mir so gut gefällt, dass ich Sie online gestellt habe. Ich bin aber ja auch noch sehr jung und fange auch gerade erst an zu arbeiten. Bei dieser Geschichte hat mich ein kleiner, gebastelt Heisluftballon inspiriert, der immer zur Weihnachtszeit in meinem Zimmer hing, als ich klein war. Ich denke ich kann das so gut, weil mir meine Eltern von Anfang an immer Geschichten erzählt haben, die Helden meiner Kindheit waren Moliere, Verdi und Van Gogh, selbstverständlich drei Pferde ;-)

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            • Uniqua
              • 20.03.2005
              • 6631

              #7
              ....ich liebe es auch geschichten zu erfinden und zu erzählen, und meine geschichten werden auch sehr gemocht, nur habe ich schon oft verpasst sie dann aufzuschreiben.....

              jetzt bin ich aber am überlegen ein bilderbuch zu schreiben und von meiner tochter illustrieren zu lassen, mal sehen was da bei heraus kommt :-)

              Kommentar

              • Salsa1204
                • 21.05.2007
                • 3158

                #8
                Ich habe eine Freundin, die Mediendesign studiert, ich habe auch schon überlegt, Sie zu fragen, ob Sie nicht Lust hat, das Ganze zu illustrieren, da Sie auch mit großer Leidenschaft Disney Figuren zeichnet. Vielleicht probiere ich es aber auch mal selber. Am schönsten finde ich die Zeichnungen von Ilon Wikland bei Astrid Lindgren, die sind sehr klassisch und realistisch, ich mag die neueren Zeichnungen, die oft in Richtung Comic gehen, gar nicht. Außer den Grüffelo, der ist einfach toll.

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