Leben und arbeiten ohne...

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    Aus aktuellem Anlass möchte ich mal folgendes zur Diskussion stellen: eine sehr gute Bekannte, Architektin mit z.Zt. etlichen Baustellen hat irgendwelche Probleme mit ihrem Telephon-Handy, sie kann also die div. Baufirmen,einzelne Handwerker,Auftraggeber usw. nicht richtig erreichen. Das Problem ist erst seit ca.10 Tagen. Ich war nachmittags bei ihr, hatte den Eindruck sie wär total am Ende.

    Wie hatten die Leute vor "nur" 30 Jahren gearbeitet? Es gab kein Handy, kein Internet, 1985 ungefähr kamen die ersten Auto-Telephone. Wie haben die Leute damals gearbeitet? Ich kann mich nicht erinnern, daß sie damals schlechter gearbeitet hatten!
    Uns stand nur ein einziger normaler Tel.- Anschluss zur Verfügung, nix mit vielen Nummern, Fax kam da auch grad erst auf, wir haben aber alles geschafft. Wir konnten unsere Arbeit auch erledigen, die Kunden immer gut bedienen.

    Wie kann es sein, daß sich so viele Leute total abhängig gemacht haben von den neueren Medien? Oder wie kann es sein, daß Leute der jüngeren Generation keinen Weg mehr ohne Navi finden?
  • one
    • 25.07.2011
    • 700

    #2
    Wir bekommen regelmäßig Fortbildungskurse in Sachen IT und haben unser Betriebsinternes E-Mail System.
    Alle Angestellten werden mit Diensthandys und Dienstwagen ausgestattet, die einzig und allein für Dienstzwecke bestimmt sind. Wieviele "wir" sind? Ich weiß keine genauen Zahlen. Ich kenne nicht mal alle Mitarbeiter. Ich bekomme tagtäglich an die Hundert E-Mails von Mitarbeitern. Voll mit Informationen, Beschwerden und Fragen. Den Dienstplan gibt es auch nur via E-Mail.
    (M)ein Team besteht aus 10 Leuten, 8 davon betreue ich und mit einer Person berate ich mich. Dann gibt es in meinem Zuständigkeitsbereich noch XXX weitere Teamleiter und Coaches, mit denen Probleme gelößt und Vereinbarungen getroffen werden müssen. Einzelne Mitarbeiter müssen persönlich betreut werden. Termine müsse lang und kurzfristig geplant werden. Das könnte ich noch weiter fortsetzten Annemarie. Ohne Multimedia bräuchte ich für meine Arbeit mehr als 3x so lang und müsste am Tag mehrere Hundert Kilometer zurücklegen. Außerdem würde jeder machen was er für richtig hält. Unvorstellbar!
    Ob ich abhängig bin von Handy und Laptop? Nein, aber es erleichtert meine Arbeit deutlich abgesehen davon, dass das ganze System darauf ausgerichtet ist.

    Edit: Und so wie jetzt, wo ich krank bin, kann ich sogar von zu Hause aus arbeiten!
    Zuletzt geändert von one; 11.08.2011, 23:15.

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    • #3
      Könntest Du Dir vorstellen diese Arbeit zu machen mit nur einem einzigen Tel.-Anschluss wie vor 30 Jahren? Mit nur einer elektrischen Schreibmaschine im Bürö, mit nur einer Fax-Leitung? Das war eigentlich meine Frage.
      Die Leute hatten vor 30 Jahren auch ihre Arbeit gemacht, und das nicht schlecht. Vor 30 Jahren gab es z.B. viele gut bezahlte Arbeitsplätze für fast A L L E Leute, das ist aber ein anderes Thema.

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      • one
        • 25.07.2011
        • 700

        #4
        Da würden sich reichlich Überstunden anhäufen. Die bekomme ich nur in Form von Urlaub und nicht in Euros
        Funktionieren k ö n n t e es, vorstellen kann ich es mir auch, aber wollen tue ich es nicht!

        Vor 30 Jahren gab es meinen Job auch schon, ich würde sogar sagen, dass er damals fast besser gemacht wurde. Viele meiner Kollegen sind bestechlich, totale Nieten. Dank der Gewerkschaft kommen auch Leute ohne Bildung an Jobs für die man normalerweise ein abgeschlossenes Studium braucht. Diese Nieten, also wirklich NIETEN!, bekommen ganze 4 Jahre Probezeit um sich unter Beweis zu stellen. Ich muss den Mist den die Leute bauen dann wieder ausbaden. Sowas hätte es damals nicht gegeben. Unsere "Manager" sind keine Manager in dem Sinne, sondern meinen sie wären welche und entlassen grade Leute nach dem Prinzip wer am längsten in einer Position ist bekommt ein Veto. So werden Mitarbeiter die schon seit 10 Jahren für den Dienst arbeiten aufgrund ihrer Beförderung vor 2 Jahren entlassen.
        Ich rege mich hiernur wieder über unseren Dienst auf. Einige meiner Kollegen beteuern, damals sei es besser gewesen. Vielleicht wars das auch. Zwei Kollegen haben einen Burnout. Eine andere zugegeben etwas emotionale Kollegin ist vor kurzem an Krebs gestorben und wurde kurz vor ihrem Tod noch von so einer ungebildeten Niete entlassen, sodass sie die letzten Woche vor ihrem Abschied noch anwaltlich gegen unseren Dienst vorgehen musste. Grausam wie sich das alles in den letzten Jahren entwickelt hat.

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        • Furioso-Fan
          • 12.08.2004
          • 10940

          #5
          Für meinen Job - Wissenschaftlerin - sind die neuen Medien ein echter Segen.
          Das fängt damit an, daß vieles, was ich brauche, als Digitalisate im Netz ist (vor allem im Angelsächjsischen Bereich, die sind da weiter), ich vieles elektronisch vorsortieren und bestellen, und ich mir meinen Tag effektiver einteilen kann, Stichwort "Home office". Wir beschäftigen in anderen Orten und in den USA Zuarbeiter, die sind z.T. in den Archiven selbst online. Wenn ich also etwas brauche, ein Mailchen, und dann warte ich da nicht 6-12 Wochen drauf, sondern habe das manchmal am nächsten Tag in der Mail.
          Wenn ich Home Office habe, sitze ich manchmal, je nach Arbeit und Wetter, mit Laptop im Stall.
          Ich muss nicht abends, wenn ich meist gegen 10 oder 11 nach Hause komme, AB abhören und auf meine Kosten Leute zurückrufen.
          Wenn ich nicht erreichbar sein will, mache ich die Handies aus. Ich habe ein privates und ein eher Diensthandy, und viele informiere ich momentan dergestalt, daß ich sage, Handy auch wegen Sitzungen aus, aber ich bin online. Da kann ich dann z.B. wenn ich im Archiv oder in einer Bibliothek arbeite mit absolutem Handyverbot Bürokratisches erledigen, und hab nicht daß Problem, daß wenn ich rauskomme, deren Dienstzeiten (öffentliche Verwaltungen) zu Ende sind.
          Und ich halt die Verbindung zu meinen Freunden zuhause nach dem Umzug. Man muss Dinge nicht zehnmal mit der hand schreiben und einwerfen, sondern kann alles zeitnah und wesentlich günstiger elektronisch verschicken.
          Was mir noch fehlt bzw. wo ich technsich ein wenig hinterher hinke, ist ein Navi - mein neues Multimedia-handy hat es angeblich, aber ich bin noch zu dusselig, es zu bedienen. Bei einem Umzug eine feine Sache!
          Und: Ich habe einen Twin-Empfänger für den Lap, daß´ich dienstlich Sendungen gleich aus dem Äther auf den Lap mitschneiden kann. Je nach Region bootet er mir die eingespeisten TV-Sender, auch das ist schön.
          Nicht daß ich an der Koppel säße und Black Beauty schaue, soweit isses dann GsD nach nicht, aber es erleichtert den Alltag.

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          • Gluecksgraf
            • 12.05.2010
            • 2067

            #6
            Ich habe im IT-Bereich gearbeitet ... Gott sei dank habe ich für mich erkannt, dass wir irgendwann nur noch von den Computern gelengt werden... Ja, Handy habe ich auch, mhm? Ganz ehrlich.. oft ist es aus! Viel Technik im Haus? NÖ! Meine Frau und ich versuchen ohne allzuviel Technik auszukommen. PC ja natürlich, sonst könnte ich ja hier nicht schreiben. Rechner auf Arbeit? aber "JA" aber wieder ein "aber" ständig bekomme ich Datenblätter, Tabbellen, Listen usw...., JA! na gut ich bin Chef... dennoch last mich nach meinem Gefühl entscheiden ...
            Sorry .. zu viel Technik mag ich nicht mehr(!).

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            • dissens
              • 01.11.2010
              • 4060

              #7
              Vor 30 Jahren kam ich in die Oberstufe. Wir hatten ein Telefon und natürlich KEINEN PC. Wenn ich ein Referat vorbereiten musste, durfte ich mit ÖPNV in die Bibliothek fahren und dort per Karteikarten nach der nötigen Literatur suchen, die dann - aber nur, wenn ich Glück hatte! - in der Ausleihe zu bekommen war. Schreiben? Mit Hand oder - ganz selten - Schreibmaschine. In der Familie gab es eine uralte mechanische. Schön, wenn es dann noch einer lesen konnte.

              Vor 20 Jahren habe ich meine Diplomarbeit und Vorlesungs-Skripte geschrieben - am PC. Wunderbar! Man konnte im Nachhinein Dinge einfügen, man konnte beliebig korrigieren/abwandeln und musste nicht etwa die ganze Seite NEU schreiben. Gut, die Grafik-Programme und Drucker waren noch nicht so dolle. Aber das machte nichts, da hat man sich dann eben hingesetzt und sämtliche Grafiken in allen Dipl.-Arbeits-Ausgaben (waren es 5? Weiß nicht mehr!) mit BUNTSTIFT und Lineal nachcoloriert. Sehr simple (Text-)E-Mails, meine ich, gab es erst etwas später. Internet? Nö, nicht für normale Menschen. Einen nicht wirklich geringen Teil meines Studiums habe ich damit zugebracht, Artikel und Bücher aus der Bibliothek auszuleihen und den Kopierer damit zu füttern. Einen nicht geringen Teil meines GELDES habe zudem ich für Fachbücher aufwenden dürfen, die ich übrigens bis heute habe und ab und an konsultiere.

              Vor etwas über 10 Jahren habe ich mir mein erstes Handy angeschafft: ein Alcatel-Brikett mit Prepaid-Karte (die aber damals wohl noch nicht so hieß). Kurz vorher hatte ich nachts auf der Autobahn einen Unfall und konnte – mangels Handy – meinen Mann nur schwer erreichen um ihm zu sagen, dass ich okay bin, aber bitte abgeholt werden möchte (Auto war Schrott). Kurz DANACH habe ich das Handy im Apfelsaft meines Kleinkindes ertränkt …

              Heute? Schreibt mein Sohn als Hausaufgabe englische Artikel zu PC-Spielen und schickt die via E-Mail an seine Lehrerin. Er bekommt auf Mausklick faszinierende 3D-MRT-Aufnahmen von ägyptischen Mumien angezeigt. Er hat sein Handy (ein kleines, altes Siemens(!), auch Prepaid) und nutzt es, um mich anzuklingeln, wenn er abgeholt werden möchte – sonst GAR nicht. Ich habe ein Handy, das meist in der Ecke liegt, nur beim Reiten zuverlässig dabei ist, und ich schätze die gefühlte zusätzliche Sicherheit (ich KANN um Hilfe rufen, wenn es sein muss!) sehr hoch. Meine Kunden und Kollegen allerdings wissen ALLE, dass sie mich zuverlässig nur über Festnetz und AB oder eben per E-Mail kriegen.

              Was ich sagen will: Man kann den technischen Fortschritt durchaus nutzen und genießen, OHNE sich von ihm versklaven zu lassen.

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              • Hundeschnautze
                • 07.09.2009
                • 560

                #8
                Es gibt immer zwei Seiten der Medaille. Ich muss zugeben, auch etwas sehnsüchtig an die alten Zeiten zurückzudenken, möchte aber trotzdem den Computer nicht missen. Generell finde ich die technischen Errungenschaften für die Arbeit sehr gut, für den privaten Bereich eher nicht. Von den Schulen wird heute eine schnelle Internetleitung vorausgesetzt, bei mit gibt es die aber nicht und ist auch nicht in Planung. Auch über einen Stick geht es nur manchmal und dann sehr langsam. Dadurch wird man schon unter Druck gesetzt.
                Die Zeiten sind heute einfach schneller, aber das ist nicht immer besser. Ich glaube, dass das auch mit dazu beiträgt, dass es immer mehr Psychische Erkrankungen gibt.

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