aachen einmal anders

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3204

    aachen einmal anders

    lesenswert:


    ich hatte selber gar nicht geplant nach aachen zu fahren weil ich mir den stress nicht antun wollte. dann bekam ich eine nette einladung für die grosse tribüne im springstadion und dachte, hmmmmm... das kostet trotz allem noch ne halbe tankfüllung sprit und viel geld... aber wann hat man schon mal die gelegenheit den sonntag in aachen von der tribüne mitzuerleben?
    da begräbt man den schnöden mammon gern.
    also habe ich mich auf den weg gemacht und hatte die gelegenheit, den grossen preis life zu erleben. und ich muss sagen:
    es war atemberauend. nicht nur für pferdeleute. meine gastgeber haben mit pferden nichts zu tun und doch haben sie mitgezittert, allesamt mit 50tausend anderen, als janne und luziana diniz die letzten beiden runden im zweiten umlauf drehten und alle hatten feuchte hände. jeder sprung war spannung pur und erschrockenes aufschreien, unterdrücktes stöhnen aus wenigen kehlen wenn ein sprung brenzlig aussah und man es einfach nicht mehr aushielt wurde prompt mit "schschschscht!" aus fünzigtausend kehlen quittiert - spannung pur. man war gefangen. alle haben mitgezittert und gejubelt und hatten tränen in den augen als luziana so formidabel bis zum letzten oxer null war und wirklich jeder hätte es ihr gewünscht, diese runde mit null zu beenden und in einem stechen mit janne kopf an kopf um den sieg reiten zu dürfen. einfach weil sie bis zur letzten sekunden allerfeinsten reitsport auf höchstem niveau geboten hat und 50.000 zuschauer in jeder phase ihres körpers gute siebzig sekunden mit den beiden amazonen mitgezittert haben - und beide hatten die herzen der zuschauer auf ihrer seite.
    als luziana sich nach dem letzten sprung traurig enttäuscht die hände vors gesicht hielt und sicherlich ein paar tränen weinte schluchzten sicher 50.000 zuschauer mit ihr - und das hatte nichts damit zu tun dass man es janne nicht gegönnt hätte.
    es hatte alles damit zu tun dass hier zwei gleichwertig sympathische amazonen allerfeinsten sport auf ihren pferden geboten hatten und beide paare hätten den sieg nach diesem sportlichen wettkampf aufs ehrlichste verdient.
    emotionaler höhepunkt eines grossen preises wie man ihn nur ganz selten sieht und wie man das drehbuch dazu besser nicht hätte schreiben können.
    und wenn ich am tag danach durch die gazetten surfe dann steht da nichts von diesem formidablen sportlichen zweikampf zweier sensationeller und darüberhinaus überaus sympathischer amazonen zu lesen. gefeiert werden lediglich die sieger und natürlich totilas. der zur abschliessenden siegerehrung der kür nichteinmal mehr auf dem hauptplatz erschien. das kostbare pferd könnte sich verletzen.
    nun ja.
    leben ist eben immer lebensgefährlich.
    die frage ist was man daraus macht.
    risiken sind kalkulierbar, wertschätzung nicht.
    die verdient man sich oder eben nicht.
    und vor allem weiss man sie zu schätzen.
    eine frage des anstands und der ehrerbietung.
    da fragt man sich in der tat was hier eigentlich gefeiert wird?
    der sport oder der kommerz?
    und so gab es an diesem tag nach meinem empfinden in der soers zwei ganz grosse verlierer:
    luziana diniz und MAR.
    die erste weil sie im sportlichsten aller wettkämpfe mit ihrem pferd bis zur letzen sekunde alles gegeben hat und am letzten sprung alles zu verlor.
    der zweite weil er beginnt respekt zu verlieren.
    der grösste aller verluste.
    und da kann er selber wahrscheinlich noch nichteinmal etwas dazu weil er selber nur ein kleines rädchen in einer perfekt gemachten kommerziellen inszenierung ist.
    armer MAR.
    aachen ist in der tat emotionen pur - der abschied von shutterfly ging unter die haut, auch wenn man nicht ausgesprochener fan einer MMB war oder mit dem reitsport an sich nichts zu tun hat. verstohlener blick nach rechts und links:
    überall tränen, selbst bei den gestanden herren.
    das erlebt man nicht alle tage.
    mittlerweile hatten die ränge sich ein wenig gelichtet,aber wo verbeugen sich schon noch 40tausend verbliebene zuschauer vor einem pferd, ohne dass man sie überhaupt dazu auffordert?
    das hat mit respekt und anerkennung und wertschätzung zu tun.
    sportlichkeit eben. schade dass der deutsche sprachgebrauch dem englischen "horsemanship" nichts entprechendes entgegenzusetzen hat.
    das war gelebtes horsemanship.
    auch für nicht-pferdeleute.
    wertschätzung und hochachtung, die unter die haut gehen.
    und gerade eben finde ich dann diesen artikel - gewohnt zynisch aus der feder dieses autors, aber irgendwie eben doch den nagel auf den kopf treffend.
    beim anschliessenden abschied der nationen waren einige der weniger kommerziell bedachten nationen nur durch gespannfahrer vertreten. und als nur noch die letzten beiden viererzüge in der bahn waren standen immer noch 40tausend zuschauer aufrecht in den rängen und wurden nicht müde zum takt des "muss i denn" ihre tüchlein zu schwenken. für einen kurzen moment fragt man sich ob man noch ganz richtig im kopf ist als erwachsener mensch, mittlerweile durchgefroren und in der tat müde, stehend ein taschentuch zum takt der musik zu schwenken... aber es war wirklich nur ein kurzer moment. die frage beantwortet sich von selbst. einfach weil es sich gut anfühlte. wirgefühl. sportlichkeit. gelebtes horsemanship eben. und dann setzte der erste 4erzug mit karacho und völlig ungeplant zu einem rasanten spurt durch das grosse wasser an - jubel auf den tribünen brandete auf und war unbeschreiblich als der zweite 4erzug sich ebenso nicht lange bitten liess, 40tausend zuschauer hatten mühe bei dem frenetischen jubel nicht aus dem takt des "muss i denn" zu kommen, sie meisterten es mit bravour. zwei, drei weitere rasante karachofahrten durch das wasser waren die folge ohne dass jemand "zugabe" schrie - das hätte nun wahrlich nicht in den takt des liedchen gepasst - und die tüchlein gaben den takt noch immer unbeirrt und fröhlich vor. weil es gut war. und die mit sicherheit an schnödem geld weniger reichen gespannfahrer (im vergleich zu anderen gefeierten siegern) hatten ihre helle freude, einfach weil die zuschauer ihre helle freude daran hatten - tatsächlich:
    man kann sich gemeinsam freuen.
    und es kostet gar nichts und ist dennoch unbezahlbar.
    gemeinsam mit 40tausend leuten so etwas empfinden.
    emotionen pur eben, und ja, wir SIND deutschland, und das nicht nur zur siegerehrung für janne, als niemand sich schmämte die nationalhymne laut (und falsch) mitzusingen und auch dabei reichlich tränen flossen.
    und wenn es so richtig unter die haut geht, dann muss es wohl gut sein.
    weil ehrlich verdient eben immer gut ist und von herzen gegönnt wird. egal wem. horsemanship ist nationenübergreifend.
    verdienter sieg ist gegönnt und berauscht alle beteiligten.
    und das muss dann wohl der wesentliche unterschied zu dem gewesen sein, was an dem tag im dressurstadion vor sich gegangen ist - jedenfalls wenn man den gazetten glauben darf. gegönnt hätte man es wohl einem steffen peters.
    gesiegt hat der kommerz.
    recht hat er, dieser artikelschreiber.

    bleibt zu hoffen dass MAR dieses gefühl auch einmal kennenlernen durfte in seinem leben. zu einer zeit vielleicht, als er noch nicht zum kommerzienesel der nation erhoben wurde.
    weil es wohl das einzige auf der welt ist, das man eben für geld nicht kaufen kann:
    wenn emotionen so richtig unter die haut gehen und uneingeschränkte freude eines riesen publikums einem dieses mächtige wir-gefühl beschert, und das herz schlägt einem bis zum halse.
    das sind die momente, da weiss man:
    dafür lebt man.
    danke luziana.
    danke janne.

    www.muensterland-pferde.de
    www.muensterland-pferde.de

  • #2
    Schön geschrieben!

    Kommentar


    • #3
      Fanniemae - wie immer: deine Statements - ein HIT! Zum Mitfiebern und viel Hirnstoff.
      Auf der verlinkten Site sind noch einige Artikel online, wo es einem die Sprache verschlägt ob solcher offener Worte gegen die gesamte Oberliga der Background-Szene.
      Der da hats auch in sich - RESPEKT!!!

      Kommentar

      • No Risk No Fun
        • 14.02.2011
        • 388

        #4
        Finde ich richtig gut !
        Alles sehr gut zusammen geschrieben !
        Und mit dem, was du da geschrieben hast, stimme ich auch voll überein !

        Kommentar

        • dumbledore
          • 11.04.2006
          • 1168

          #5
          Matthias Alexander Rath tat mir am Sonntag in Aachen auch leid, ich habe mir die Kür dort live angesehen. Respekt verloren hat er bei mir allerdings nicht.
          Am Samstag, nach einem guten Grand Prix Special, hat er sich für seine Verhältnisse - und er ist ja eher zurückhaltend und bescheiden - sehr gefreut über die gute Leistung, der Sieg war verdient.
          Am Sonntag wusste er genau, dass die erbrachte Leistung nicht gut war, also reagierte er sehr verhalten und fast schon verklemmt. Er kann sich halt nicht freuen über einen unverdienten Sieg. Aber du kannst eben auch nicht zu den Richtern gehen und sagen: "He, das war heute nicht so gut, lauter Fehler drin, setzt doch bitte den Steffen auf Platz eins." Es stimmt, hier hat er gute Miene zum bösen Spiel gemacht.
          Aber trotzdem ist und bleibt Rath, genau wie sein Vater, ein absoluter Pferdemensch, der sensibel reitet und Pferde durchaus auch selber ausbilden kann, wie er bereits mehrfach bewiesen hat (siehe Triviant). Stimmt, ein Totilas war noch nicht dabei, aber er ist auch noch jung. Verglichen mit dem Rumgerupfe anderer Reiter am Sonntag war Matthias' Vorstellung eine Augenweide, was die Grundsätze der Reiterei angeht: keine rückwärts wirkende Hand, immer tief im Pferd sitzend, nie das Pferd störend oder quälend und immer auf Durchlässigkeit achtend. Klar, die Fehler waren da, das kann man nicht leugnen und verdient war der Sieg nicht, das ändert aber nichts an der hohen Qualität seiner Reiterei. Aber seine Reaktion darauf hat ihn mir nochmals sympathischer gemacht.
          Richtig, er ist finanziell privilegiert durch seine Stiefmutter, aber das hat ihn nicht daran gehindert, ein wirklich guter Reiter zu werden, DIE Mühe hat er sich schon selbst gemacht. Und selbstkritisch ist er ebenfalls geblieben. Ich bin mir sicher, dass nach ein paar weiteren Monaten gemeinsamem Training Pferd und Reiter auch die Wechsel und den starken Trab besser hinbekommen.
          Respekt hat er meiner Meinung nach verdient, weil er eben nicht auf die harte Linie der meisten internationalen Dressurreiter verfällt, um den Sieg auf jeden Fall zu sichern. Er bleibt, auch unter dem enormen Druck, der jetzt auf ihm lastet, noch den guten Richtlinien der Reiterei treu.
          Ein guter Reiter auf einem guten Pferd, Deutschland sollte sich einfach nur einmal darüber freuen.

          Kommentar

          • dumbledore
            • 11.04.2006
            • 1168

            #6
            Wer mir übrigens ebenfalls sehr gut gefallen hat, war Tinne Vilhelmson-Silfven. Was für eine schöne Reiterei, ganz anders als das, was dann meist so kam. Aber leider ist so etwas den Richtern nur den 10. Platz wert.

            Kommentar

            • Frufru
              • 17.01.2005
              • 4616

              #7
              auch Diniz hat Winnigmood erst mit 10 Jahren von ihrem Sponsor Edouard Rothschild gekauft bekommen. Vorher wurde er von dem Belgier Ludo Philippaerts geritten und er hatte mit ihm *****Große Preise gewonnen. Sie hat ihn also auch nicht selbst ausgebildet, was sie mit den allen ihren GP Pferden nicht gemacht hat, soweit ich informiert bin und trotzdem ist sie eine tolle Reiterin.
              Der Unterschied zu Rath ist, dass sich im Springsport keiner darüber aufregt , wenn sich jemand ein fertiges Championatspferd kauft und das im Springen ein Fehler ein Fehler ist, den die Richter nicht wegrichten können
              www.sportpferdezucht-haygis.de
              Springpferdezucht

              Kommentar

              • Waltess
                • 31.12.2006
                • 2107

                #8
                @ fanniemae

                toll geschrieben. Ich finde sowieso das in Aachen die Uhren anders laufen. Da ist noch viel Tradition und Zusammengehörigkeit vorhanden, was vielen abhanden gekommen ist.
                Leute mit Pferden
                haben das Glück auf Erden
                doch wenn sie sterben, gibt es nichts zu erben.

                Kommentar

                • Lady~Dracula
                  • 13.04.2010
                  • 30

                  #9
                  @ fanniemae

                  wunderbar geschrieben- macht sehr wehmütig.

                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von Frufru Beitrag anzeigen
                    Der Unterschied zu Rath ist, dass sich im Springsport keiner darüber aufregt, wenn sich jemand ein fertiges Championatspferd kauft und das im Springen ein Fehler ein Fehler ist, den die Richter nicht wegrichten können
                    Bin voll bei dumbledore und frufru.
                    Und die Hetze gegenüber MAR in dem Artikel find ich völlig unmöglich, weil ich selten einen gegenüber dem Medienrummel so sympathisch zurückhaltenden und dem Pferd gegenüber immer absolut fairen Reiter gesehen habe. Da gibt und gab es in den letzten jahren keine unschönen Szenen auf dem Abreiteplatz, was ich über die meisten anderen der Dressur-Weltelite nicht sagen kann.
                    Regt sich ja auch keiner über die Spanierin auf, die Painted Black aufgekauft hat und jetzt mit dem abräumt. Oder über andere Championatspferde, die den Stall wechseln. Geld regiert die Welt, dürfte bekannt sein. Jetzt das Pferd zum geistigen Eigentum des EG zu machen find ich absolut daneben.

                    Kommentar

                    • Dark-Angel
                      • 04.12.2008
                      • 1404

                      #11
                      @ dumbledore

                      Kommentar

                      • Bellaa
                        • 14.04.2010
                        • 136

                        #12
                        Ich glaube im Springen wird auch kein Pferd als DAS Wunderpferd o.ä bezeichnet, so wird auch weniger aufruhr darum gemacht wenn ein Pferd verkauft wird. Dies ist im Springsport nunmal so.

                        Kommentar


                        • #13
                          Zitat von Bellaa Beitrag anzeigen
                          Ich glaube im Springen wird auch kein Pferd als DAS Wunderpferd o.ä bezeichnet, so wird auch weniger aufruhr darum gemacht wenn ein Pferd verkauft wird. Dies ist im Springsport nunmal so.
                          Naja, wenn seinerzeit Milton verkauft worden wäre.....

                          Kommentar


                          • #14
                            Hinter dem Totilas steckt das größte Marketing, was es jemals für ein Pferd gegeben hat. Wenn der Marketing-Chef von Aachen gleichzeitig der Marketing-Chef von Totilas ist, da muß er doch gewinnen, oder?

                            Der Schwatte ist ein wirklich ein absolut aussergewöhnliches Pferd, hab nix gegen ihn. Aber solche Außnahmepferde gibt es jedes Jahr, oder alle 2-3 Jahre, immer mal wieder. Daß er ein Jahrhundert-Pferd ist stelle ich in Frage, wieviele Pferde können eigentlich ein Jahrhundert-Pferd sein oder werden??? Vor 20 Jahren war es Rembrandt unter Nicole Uphoff,kurz vorher Ahlerich.
                            Unsere Enkelkinder werden uns diese Frage beantworten können. Möglicherweise sind dann aber wieder Schimmel total modern, wie zu Zeiten von Mariano oder Remus.

                            Kommentar

                            • cps5
                              • 07.07.2009
                              • 1586

                              #15
                              Naja, wenn seinerzeit Milton verkauft worden wäre.....
                              Ich kann mich auch noch an den Aufschrei erinnern, als Ludger Beerbaums Classic Touch, mit der er gerade Olympiasieger geworden war, an einen aufstrebenden jungen Reiter (Namen habe ich vergessen) verkauft wurde und er dafür die damalige Silbermedaillen-Gewinnerin Ratina in den Stall bekommen hat.

                              Kommentar

                              • Dany
                                • 25.01.2007
                                • 236

                                #16
                                Vorweg, ich war nicht dort, hab aber sehr viel im TV sehen können.

                                Mich hat vor allem genervt, dass in jeder freien Minute ein Totilas - Bericht kommen musste - mit Infos, die mittlerweile wahrscheinlich jeder, der halbwegs an Pferden interessiert ist, weiß. So entstand der Eindruck einer "Totilas Show" und die Erwartung (v.a. auf die Kür) wurde nochmals gesteigert, ließen die Kommentatoren doch keine Gelegenheit aus, um das Pferd mit allen Superlativen, die die deutsche Sprache hergibt, zu beschreiben.
                                Natürlich erwarteten viele Zuschauer nun auch eine spektakuläre Leisung. Aber speziell am Sonntag konnten MAR und Totilas diese einfach nicht zeigen, die Leistung war sicher sehr gut, aber eben nicht eine Sensation, so wie in unzähligen Momenten im Vorhinein angekündigt.
                                Mir tut MAR auch ein wenig Leid, selbst wenn er ja "nein" sagen hätte können, auf die Frage, ob er Totilas reiten wolle... nun, aber es ist wohl auch nachvollziehbar, warum er dies nicht tat.
                                Abgesehen davon, dass ich diesen Kommerz und dieses übertriebene Getue für total lächerlich halte, finde ich doch, dass MAR und Totilas auf einem guten Weg sind. Sie machen Fehler, aber wenn man sich ein Video von EG von Aachen 2010 anschaut, dann sieht man, dass auch dieses Paar Fehler machte, allerdings noch immer mit Bewertungen jenseits der 90% belohnt wurde.... also diese unrealistische Richterei fängt ganz sicher nicht erst bei MAR / Totilas an.
                                Und man muss auch eines bedenken, EG hatte zum einen wirklich Zeit, um das Pferd zu trainieren und um mit ihm ein Team zu werden.... vor allem hatte er aber Ruhe, vor ein paar Jahren noch interessierte sich kein Mensch für den Hengst.
                                Deshalb darf man nicht erwarten, dass neben dem Druck, dem riesigen Medieninteresse und dem Fakt, dass Totilas sicher mehr deckt als zuvor, MAR innerhalb weniger Monate ein genauso gutes Team mit Totilas abgibt. Meiner Meinung nach sah der Special in Aachen schon sehr gut aus.
                                Ein bisschen seltsam fand ich auch, dass neben Totilas Rembrandt als einzig vergleichbares Pferd genannt wurde - dabei hat die Geschichte der Dressur so viele andere herausragende Paare vorzuweisen.

                                ich hätte mir halt gewünscht, dass sachlichere und weniger sensationsbetonte Moderation statt findet, mit vielen Berichten, so wie es in den letzten Jahren auch war... aber vielleicht nächstes Jahr, wer weiß.

                                ahja,
                                Luciana Diniz halte ich auch für eine tolle Reiterin und ihr Winningmood ist einfach sensationell
                                Hut ab auch vor MMB, die Entscheidung, Shutterfly zu verabschieden, ist ihr sicher nicht leicht gefallen, aber ich finde es sehr schön, mit wie viel Respekt und auch Dankbarkeit sie ihre Pferde behandelt.

                                Für mich ist Aachen immer wieder schön, selbst wenn ich leider noch nie vor Ort sein konnte - auch das muss sich in den nächsten Jahren mal ändern
                                das ist doch eine Art Mekka für Pferdesportfreunde
                                Zuletzt geändert von Dany; 20.07.2011, 14:46.
                                Mystic horses - all grace and beauty,
                                these elegant beings...
                                Strong legs pulsating, pounding
                                rhythms upon the earth
                                like a drum beating in resonance
                                with my own ancestral heart.
                                Is there anything more beautiful
                                than the horse?
                                ... I think not.
                                (Laurel Burch)

                                Kommentar

                                • Landdame
                                  • 23.09.2007
                                  • 600

                                  #17
                                  Zitat von cps5 Beitrag anzeigen
                                  Ich kann mich auch noch an den Aufschrei erinnern, als Ludger Beerbaums Classic Touch, mit der er gerade Olympiasieger geworden war, an einen aufstrebenden jungen Reiter (Namen habe ich vergessen) verkauft wurde und er dafür die damalige Silbermedaillen-Gewinnerin Ratina in den Stall bekommen hat.
                                  Super Beispiel! An Ralf Schneider wurde Classic Touch übrigens übergeben und die waren auch schon vorher Besitzer der Stute und Beerbaum dort Bereiter (also bei Herrn Al.Moxel - Ralfs Vater war Geschäftsführer der Fleischfabrik). Im Gegenzug dazu wurde für Ludger Beerbaum Ratina Z gekauft, gerade mit Gold und Silber bei den Olympischen Spielen bedacht unter P. Raymakers!
                                  So - einer der Reiter hats hingekriegt, sein "neues" Pferd weiter auf dem Niveau zu reiten (Beerbaum und Ratina haben ja jahrelang den Spitzensport bestimmt) einer ist mehr oder weniger an den hohen Erwartungen zerbrochen (Ralf Schneider) und Herr Raymakers hat es später mit ihr auch nicht viel besser hingekriegt.
                                  Damals hat sich in der Tat keiner aufgeregt und die Wechselsumme dürfte der heutigen um nicht allzuviel nachgestanden haben.
                                  Warum jetzt diese Hetze gegen einen so sympathischen, fähigen und bodenständigen jungen Mann????
                                  Keiner hatte doch den A... in der Hose Totilas nachzureiten, denn es war von vorne herein klar, dass man dabei leichter verlieren als gewinnen kann!
                                  Ich lass mal dahingestellt, ob man Fan des Hengstes ist oder nicht (ich jedenfalls finde Totilas toll) aber die ganzen Schwafler hier, die noch nie annähernd auf einem Niveau > L oder M geritten sind, sich aber anmaßen über Reiter auf weltklasseniveau so vernichtend zu urteilen, hab ich echt satt! MAR hat meinen aller-aller-größten Respekt, denn ein Pferd innerhalb so kurzer Zeit auf diesem allerhöchsten Niveau nachzureiten, ist schon eine ganz, ganz starke Leistung! Und viele hätten das schon rein nervlich gar nicht so hingekriegt, wage ich mal zu behaupten. In all seinen Interviews ist er stets freundlich, selbstkritisch und mit Bodenhaftung.
                                  Wäre ja noch schöner, wenn er sich für das Geld seiner Stiefmutter entschuldigen müsste, oder dafür, wie die Richter ihn beurteilen!
                                  There is always a bigger fish...

                                  Kommentar

                                  • Landdame
                                    • 23.09.2007
                                    • 600

                                    #18
                                    ... und noch was: Die aller wenigsten Spitzenreiter (egal ob Dressur oder Springen) bilden noch Jungpferde aus, was sich schon alleine durch den Turnierterminkalender eines Weltklassereiters ausschließt (die brauchen schließlich Ranglistenpunkte um Einladungen zu bekommen)!
                                    Dafür stehen denen eben geeignete Bereiter zur Verfügung, die mit den Jungen auf die geeigneten Turniere fahren und das ist doch auch gut und richtig und hat nichts damit zu tun, dass sie es nicht auch könnten. Ein guter Freund hat auf seiner hp den Satz stehen: "Jeder Reiter/Ausbilder zu seiner Zeit!"
                                    Da ist viel Wahres dran, wenn man sich schon mal eingehender mit dem Thema Pferdeausbildung von A-Z (und als Z meine ich jetzt internationales Niveau) beschäftigt hat. Und alleine läuft kein Pferd durch eine GP-Prüfung - kein Shutterfly, keine Ratina und auch kein Totilas!
                                    There is always a bigger fish...

                                    Kommentar

                                    • Sallycat
                                      • 05.05.2004
                                      • 1301

                                      #19
                                      Sorry, aber dem Vergleich Diniz/Rath im Sinne von Gut und Böse kann ich auch nix abgewinnen. Die saßen beide auf fertig ausgebildet gekauften Pferden.
                                      Ich will die Leistung beider nicht schmälern, überhaupt nicht.....egal, wie toll das Pferd ist, nachreiten muss man das alles erstmal können- und das unter extremen Druck auf hochklassigen Turnieren. Zu Hause sind ja alle Grand-Prix-Reiter;-).
                                      Und wer bitte von den Profireitern bildet sein Pferd denn von A bis Z ALLEINE aus....auch IW hat ihre Bereiter - obwohl sie da ja wirklich eine Ausnahmeerscheinung ist. Goldfever z.B. habe ich auch als 5 oder 6 jährigen ich glaube unter Ahlmann damals in Springpferdeprüfungen gesehen. Da saß LB erst später drauf.

                                      Mir geht das Rath-Bashing übrigens ziemlich auf die Nerven, auch der gepostete Link auf diese Pfedesportzeitung. Den Artikel finde ich extrem unsympathisch.
                                      Der Junge reitet seit ewigen Zeiten, sein Vater reitet seit ewigen Zeiten und beide haben das Glück, eine sehr wohlhabende Gattin/Stiefmutter zu haben, die nebenbei wirklich nett und sympathisch ist. So what?
                                      Und Profireiter wollen alle Geld verdienen.
                                      Schöne Grüße

                                      Sallycat

                                      Kommentar

                                      Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                                      Einklappen

                                      Themen Statistiken Letzter Beitrag
                                      Erstellt von Sabine2005, 30.04.2025, 15:02
                                      118 Antworten
                                      3.007 Hits
                                      0 Likes
                                      Letzter Beitrag donnerlottchen  
                                      Erstellt von Sabine2005, 31.03.2022, 17:12
                                      115 Antworten
                                      7.605 Hits
                                      0 Likes
                                      Letzter Beitrag Flix
                                      von Flix
                                       
                                      Erstellt von Sabine2005, 06.01.2025, 07:04
                                      41 Antworten
                                      2.047 Hits
                                      0 Likes
                                      Letzter Beitrag Sassenbergerin  
                                      Erstellt von Eisenschimmel, 26.10.2013, 22:06
                                      10.829 Antworten
                                      105.193 Hits
                                      0 Likes
                                      Letzter Beitrag Ramzes
                                      von Ramzes
                                       
                                      Erstellt von Greta, 01.05.2025, 15:03
                                      4 Antworten
                                      249 Hits
                                      0 Likes
                                      Letzter Beitrag Kareen
                                      von Kareen
                                       
                                      Lädt...
                                      X