hundetricks - kopfarbeit ....wie seht ihr das

[dissens]

@dissens
Aber genau deswegen finde ich das Wort "Tricks" genau richtig. Es geht dabei eben nicht um "Arbeit", sondern um Schabernack und völlig unnützes Zeug.

Wo hört "Arbeit" bzw. "Gehorsam" auf - und wo fängt "Schabernack und völlig unnützes Zeugs" an? http://www.youtube.com/watch?v=rFuLFwJ7rJA

Wenn ich ein Würstchen essen will, dann gibt es appetitlichere Wege, an eines heranzukommen. Insofern ist so etwas völ-lig un-nütz. Von der Gehorsamsleistung her aber ...? Ist ja nun nicht so, als würde sie das Würstchen nicht liebend gerne direkt fressen.

[countess]

Hey, beleidige nicht meinen Grauen.


Die Malzpaste für die Katz hat er damals auch der einfachheit halber samt Tube vertilgt. Wer will sich schon mit sowas aufhalten.

Ha! Da hab ich auch ne Story!
Vor einigen Jahren hab ich für unsere Familie und Freunde 9 Döner geordert und auf der Rücksitzbank meines Mazda626 etwa 10km nach Hause transportiert. Beide Hunde (selbstverständlich bestens erzogen) saßen artig im Laderaum. Zuhause angekommen wollte ich die 9 Döner aufteilen, da warens nur noch 8, dh. einer von uns müßte in die Röhre kucken. Ich war natürlich stinksauer, bin postwendend zurück zum Dönerman gefahren und hab mich beschwert, weil er nur 8 anstatt 9 Döner eingepackt hatte. Der war sich zwar sicher, dass es 9 waren, aber er meinte, irren ist menschlich,ersetze mir den fehlenden Döner und als Entschädigung gabs ne Flasche Rotwein dazu.Alle waren zufrieden...
Am nächsten Tag war unserem Deutsch Kurzhaar Rüden sichtlich übel, er zitterte, lag nur rum und hatte anscheinend Bauchweh. Schließlich mußte er dringend raus und stand winselnd an der Tür.Er rannte auch sofort zum nächsten Grünstreifen, setzte sich und drückte wie ein Weltmeister. Und was kam wohl zum Vorschein?Ein riesig großer Hundehaufen und obendrauf ein großes Stück zusammengeknäulte Alufolie! Die gleiche übrigens, in die die leckeren 9 Döner vom Vortag eingewickelt waren. Ich wäre im Traum nicht drauf gekommen, dass der Lümmel sich im Auto selbst bedient hat.

[CoFan]

Stimmt schon - kein Trick ist unnötig. Denn es schult ja meist den Gehorsam des Hundes bzw die Kommunikation zwischen Hund und "Herrchen". Wir beide haben vieles zu Hause gelernt, weil es lange Zeit draußen viel zu viele Ablenkungen gab. Und gerade die Kommunikation mit Handzeichen haben wir da wirklich gut und schnell gelernt.

Ansonsten war eine der grössten Errungenschaften, dass ich einen Futterball gefunden habe, der widerstandsfähig genug ist, dass er nicht gleich kaputt geht und trotzdem flexibel genug, dass er keinen Ansatzpunkt für die Zähne bietet Mit dem kullert er gerade motiviert um mich rum

[Tanja22]

Und hast ihm gleich den Rotwein hinterher gegeben
Der Döner war doch nicht mit der "Etwas-scharf-Sauce" oder?? Armer Kerl, dass hätte dann auch zweimal gebrannt......

[Francis_C]

Ich habe da ein ganz anderes Exempar zu Hause. Mein 6 Monate alter Boxer ist mit Futter nicht wirklich zu belohnen. Sie mag zwar hin und wieder ein Leckerchen aber sie ist nicht "futtergeil" wie mein Labrador war. Man kann eine Salamipizza vor ihrer Nase stehen lassen und einfach sagen "leave it" und den Raum verlassen - sie geht da nicht dran.

Daher habe ich den Hundeplatz im Boxerclub auch mittlerweile gekündigt, weil mein Hund "Futtertreiben" nach zwei Minuten langweilig findet und eben nicht mehr hinter meiner Hand herläuft. Die Trainerin meinte, ich würde das eben falsch machen und hat mir den Hund abgenommen.

Ich erziehe sie mit Ball und Seil - denn zur Belohnung spielen ist für sie das größte. Um an den Ball oder das Seil zu kommen, macht sie alles - sogar singen und Männchen. Diese Futterspiele hatte sie schnell gelöst, wobei es ihr mehr Spass macht, mit den Kegeln und Hütchen zu spielen. Sie versteckt auch ihre Kauknochen, Schwieneohren etc., wenn sie keinen Bock mehr drauf hat. Die liegen dann in Wäschekörben, unter den Sofakissen oder in den Schränken. Sie weiß aber genau, wo sie sind und holt sie dann eben irgendwann wieder, wenn sie wieder dran nagen möchte.

[CoFan]

Meine Vorgängerhündin war (ehemaliger Strassenhund von Lanzarote) zwar schon verfressen. Aber zu Hause einfach so ein Schweineohr o.ä. fand sie langweilig. Das musste vorher "gefunden" werden - soll heißen ich musste es meist mehrfach verstecken und erst dann hat sie es genüsslich vertilgt.

Jeder Hund tickt da halt anders, umso merkwürdiger wenn "Fachleute" darauf nicht eingehen können.

[Francis_C]

Meine Vorgängerhündin war (ehemaliger Strassenhund von Lanzarote) zwar schon verfressen. Aber zu Hause einfach so ein Schweineohr o.ä. fand sie langweilig. Das musste vorher "gefunden" werden - soll heißen ich musste es meist mehrfach verstecken und erst dann hat sie es genüsslich vertilgt.

Jeder Hund tickt da halt anders, umso merkwürdiger wenn "Fachleute" darauf nicht eingehen können.

Ja, das finde ich auch. Ich dachte ein TRainer geht auf die verschiedenen Typen ein..
Die Dame wollte mir das dann zeigen, mit dem Erfolg, dass mein Hund sich hinsetzte und sie verständnislos anschaute. Ich habe gefragt, ob man das nicht anders machen sollte, wenn es ja nun mal so nicht klappt, aber sie meinte, der Hund wäre dann eben nicht erziehbar.

Komisch nur, dass sie sehr wohl alle Grundkommandos kennt und aben auch noch mehr. Nur eben erlernt nicht durch Futterbelohnung sondern durch spielen... Da will man bloss alles richtig machen und geht zur einer "professionellen Schule" und bekommt dann sowas gesagt. Ich wollte ja gerne mit Ihr in den Parcours, nur darf ich das nur, wenn sie vorher 12 Stunden Futtertreiben lernt....nach 5 Stunden war es mir dann zu blöd - nun bin ich auf der Suche nach einer anderen "Rassefreien" Agility Gruppe...

[dissens]

Francis C: Keine Ahnung, wieviel Geld die Trainerin verlangt, aber ... sie ist ihr Geld nicht wert.
Nicht ein Hund tickt exakt so wie der andere. Den einen (Z.B. meine Große) kannste prima über Futter arbeiten, den anderen (deinen) über Spiel, wieder andere schlagen Rad für einen liebevollen Knuddeler, eine ganze Reihe (meine Kleine etwa, aber auch ein früherer Gasthund) findet es das Höchste apportieren zu dürfen (Jagdsequenz!) etc. pp.

Und oft genug ist das, was für den einen Hund das Größte überhaupt ist, dem nächsten kein müdes Grinsen wert (die Setterine nimmt im Normalfall Leckerchen gerne an, aber wenn das Thema Jagd ins Spiel kommt, kannste der eine komplette Rinderlende vor die Nase halten, das interessiert sie dann schlichtweg nicht).

Lass Dir bloß von ihr nicht erzählen, Dein Hund wäre nicht erziehbar, nur weil SIE ihn offenbar nicht arbeiten kann. Such Dir lieber jemanden, der ein AUGE für den Hund hat und weiß bzw. auch vermitteln (bzw. bei Dir wohl eher nur finetunen?) kann, wo und wie Du ihn am effizientesten zur Arbeit motivieren kannst.

[peabody]

Wo hört "Arbeit" bzw. "Gehorsam" auf - und wo fängt "Schabernack und völlig unnützes Zeugs" an? http://www.youtube.com/watch?v=rFuLFwJ7rJA

Wenn ich ein Würstchen essen will, dann gibt es appetitlichere Wege, an eines heranzukommen. Insofern ist so etwas völ-lig un-nütz. Von der Gehorsamsleistung her aber ...? Ist ja nun nicht so, als würde sie das Würstchen nicht liebend gerne direkt fressen.

Klar, das ist in der Regel ein fließender Übergang.
So wie der Nasenbär Trick meines Hundes. Es ist eben eine Gehorsmasleistung für Hunde, wenn sie potenzeilles Fressen ignorieren müssen.
Unnütz ist es trotzdem. Den Trick brauche ich nicht notwendigerweise für die Grunderziehung und schon gar nicht fürs tägliche Leben.

Ein Down in der Hetze ist doch eine andere Kategorie.

[silas]

Jeden Trick kann man auf seine Alltagstauglichkeit überprüfen.

Totstellen, Pfoten geben, etc lässt sich gut beim TA einsetzen, Futter ignorieren finde ich persönlich sehr wichtig, möchte auf jeden Fall vermeiden, dass mein Hund von Dritten Futter annimmt oder draussen unkontrolliert aufnimmt - je vielseitiger die Übungen, je besser der Erfolg.

Ballspielen als Belohnung fùr andere Aufgaben, zB farbliches Sortieren, etc

Persönlich bevorzuge ich Aufgabenstellungen, die ich mir dann zunutze mache. Also das Apportieren festigen, immer wieder mit neuen Gegenstaenden, um später in bestimmten Alltagssituationen, Gegenstände durch den Hund bringen zu lassen.

Ich will ja mit dem Hund leben, er wird meinen Tagesablauf ueber viele Jahre begleiten und auf diese Weise leben wir dann "Rudel" - wo jedes Mitglied auch eine Aufgabe hat.

[tenni]

Meine beiden Fellnasen werden neben dem Gassigehen auch anderweitig beschäftigt
Mein mittlerweile 9jähriger Rüde war früher auch Agility-Turner, jetzt ist er aber in Rente. Er hat einen sehr guten Grundgehorsam. Trotzdem feilen wir da immer wieder dran damit das auch alles ordentlich abrufbar ist. Wenn er mit ausreiten gehen will muss ein Platz ein Platz sein und zwar direkt und auch solange bis ich das Kommando auflöse. In der Regel kann ich mich da aber wirklich zu 98% drauf verlassen.
Zur Kopfbeschäftigung (an Regentagen) steht er absolut auf Tricks, das ist voll und ganz sein Ding. Er lernt gerne, schnell und hat mittlerweile einige Tricks auf Lager. Sein absolutes Highlight ist es mit zum Pferd zu gehen. Wenn ich einen netten Tag habe darf er sogar beim Longieren oder Putzen "hüten", ja ich weiß das ist prinzipiell gefährlich, aber er beschränkt sich da ausschließlich auf "sein" XXL Schaf und das Stuti erträgt es mit Fassung, sprich sie ignoriert ihn komplett... Er fühlt sich bei der Sache ober mega wichtig
Meine Hündin hingegen (aus reine Hütelinie) hat null interesse an Pferden, Schafen und ähnlichem Getiers. Zum Glück für mich Sie geht auch im Agility turnen, hat vor einem knappen Jahr die BH Prüfung gemacht, feilt immernoch hin und wieder am sicheren Gehorsam (ab und an überhört sie vor Aufregung noch meine Ansagen... daran arbeiten wir noch... erst das Gehirn, dann die Füße) und kann auch ein paar Tricks. Sie findet Tricks aber nicht ganz so toll wie der Rüde, demnach darf sie nur wenn der Rüde geübt hat auch kurz was machen, dann ist sie zufrieden. Ihre große Leidenschaft sind weggeworfene Sachen -.- Egal ob Frisbee, Ball, Stock, Huzzel,... man kann den Hund mit nichts mehr zum Strahlen bringen, als wenn man ihr etwas wirft. Das Zurückbringen ist da so ne Sache... mittlerweile hat sie kapiert, dass das Frisbee nicht mehr geworfen wird wenn man es nicht zurückbringt... Apportieren an sich findet sie aber ziemlich doof, Futterbeutel apportieren funktioniert, sie will dann aber als Belohnung nichts drauß fressen, sondern will, dass er wieder fliegt
Der Rüde apportiert übrigens noch weniger gerne... für ihn ist es schon eine Zumutung generell etwas länger als 2 sec ins Maul zu nehmen. Soll er etwas zu mir bringen wirft er es meterweise in meine Richtung, aber ich finde seine Art das Problem zu lösen sehr kreativ, also ist es in Ordnung

So, soviel zu meiner Hundebespaßung