Eine Begegnung der anderen Art

[Bohuslän]

Ich kann es immer noch nicht ganz fassen, was sich vor einer Stunde auf unserem Hof abgespielt hat. Es ist ein Vierseithof, Alleinlage, über eine kleine Nebenstraße zu erreichen. Ich stand auf dem Hof und musste zweimal hinsehen um zu realisieren, dass ein junges Reh zum Tor rein gerannt kam. Es rannte quer über den Hof in den Rentnerstall. Ich hab den Weg abgekürzt und bin durch das vordere Tor in den Stall. Da stand das Reh in der Ecke zwischen den Futtertonnen und versuchte in die angrenzende Box zu springen. Die Boxenwände sind 155 cm hoch und fast wäre es ihm gelungen. Dann rannte es durch die Stallgasse an mir vorbei wieder aus dem Stall und verschwand durch das Tor.

Das arme Tier war völlig kopflos und panisch. Keine Ahnung was es so verschreckt hat. Ich hoffe nur, dass es irgendwo ein ruhiges Plätzchen findet und wieder zur Ruhe kommt.

Heute war ein schöner sonniger Tag und alles was zwei gesunde Beine hatte, war nach Feierabend unterwegs - spatzieren, walken, joggen, radeln und was weiß ich noch alles. Für die Wildtiere ist das manchmal einfach zuviel. Aber sowas hab ich noch nie erlebt.

[Pani]

Ich hatte auch einmal eine Begegnung der anderen Art.
Ist schon viele Jahre her,als ich mit meinen Pony gemütlich nach Hause ritt.
Gedankenverloren ritt ich den Berg hinauf,da querte aufeinmal ein Elch den Weg, aber knapp vor uns.
Gemütlich schlenderte er weiter und verschwand in den Wald.
Mir fiel fast die Kinnlade runter,meinem Pony wahrscheinlich auch.

Zuhause glaubte mir das keiner.
Die lachten sich kugelig.
Jeder meinte ich habe einen Hirschen gesehen,aber das wäre ein überdimensionierter Hirsch gewesen.
Leider fand ich keine Spuren,da es sehr trocken war.
Am nächsten Tag erfuhr ich durchs Radio das Elche das Gebiet durchzogen um nach Tschechien zu ziehen.

Am nächsten tag erfuhr ich

[countess]

wir haben letzten winter im tiefschnee ganz nah am stall ein erschöpftes reh gefunden und natürlich mitgenommen. haben den jagdpächter informiert, der abends dann zum nachkucken kam und leider hatte es einen alten unterkieferbruch, der schief zusammen gewachsen war und damit konnte es nicht fressen. er meinte, dass es ein halbjähriges sei, dass wohl noch bei der mutter trank, aber nach dem entwöhnen keine feste nahrung aufnehmen kann. er mußte es dann leider erschießen.

[Finy]

mich haben mal 4 Wildschweine im Stall besucht...eine Sau mit 3 so Halbwüchsigen, 1 Ferkel muß zuvor schon auf der Landstraße von einem Auto erwischt worden sein. Hab mich grad noch auf die Einzäunung des Longierzirkels flüchten können und gebetet dass die nich durch die Paddocks in die Boxen rennen ...wurde zum Glück erhört!!! Mit Mutter-Sauen soll ja nich gut Kirschen essen sein

Ach ja...und die Rehe grasen gerne auf unseren Weiden und da wundert man sich warum so wenig Gras da ist

[Bolaika2]

Ich hatte im Sommer nen Papagei im Baum. Mitten im Hühnerauslauf; ich dachte, ich guck nicht richtig. So ein mittelgroßer, schön bunter Vogel . Der hat dann auch in "mehreren Sprachen" krakeelt, ist den ganzen Nachmittag von einem Baum zum nächsten geflattert (mit den Katzen im Nacken) und war an nächsten Tag weg (ich hab aber keine bunten Federn gefunden, anscheinend waren die Katzen nicht erfolgreich )...

[Sabine2005]

Ich wurde letztes Jahr im Sommer auch für verrückt erklärt, als ich sagte, ich hätte auf der Pferdeweide einen Flamingo gesehen.

Storch, Fischreiher und co. wurde mir eingeredet - aber es war definitiv ein Flamingo ! (obgleich auch nicht in der uns so bekanntem rosa Gefieder).


Aber ansonsten kenne ich noch diverse "Einfanggeschichten" von meinem alten Reiterhof, der direkt neben dem Zoo lag.

Nasenbären, Känguruhs, und co. wurden da bestimmt einmal im Jahr eingefangen.

Als allerdings irgend etwas wolfsähnliches ausgebrochen ist, wurden wir schon angewiesen innerhalb der Stallungen zu bleiben.

[Lori]

Hier in Stuttgart ist ein ganzer Schwarm Gelbkopfamazonen unterwegs (wohl inzwischen über 50 Stück), die es sonst nur in Südamerika gibt.
Als ich die vor etlichen Jahren das erste Mal gesehen habe, habe ich krampfhaft überlegt, wer mir wohl unbemerkt was in den Tee getan haben könnte ...

http://content.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/1991047_0_9124_-vogel-frei-die-wilden-papageien-von-cannstatt.html

[Ariadne]

Als ich noch in meinem vorigen Stall war stand mitten auf dem Zufahrtsweg zum Stall ein Herde von ca. 60 Schafen und glotzte mich an. Ich also Auto angehalten und mal gehupt - Schafe glotzten weiterhin. Auto wieder angemacht und gaaanz langsam gefahren - Schafe nur langsam zurückgewichen.

Da habe ich unseren Stallmeister gerufen der gerade am fegen war - er hingelaufen, Besen in der Hand - Schafe gingen wie auf Kommando von der Straße auf die Wiese.


Ich bin dann zum Schafzüchter gefahren der ein Stück oberhalb des Stalles wohnt - er (nur mit Unterhose bekleidet) hatte nicht bemerkt, daß die Schafe aus dem Freigehege vor dem Stall entfleucht waren ;-)

[Arame]

Ich hatte auch mal so eine Begegnung der dritten Art.
Ich dachte mal ernsthaft ich hätte "Jesus" gesehen und wäre nicht mehr ganz dicht!

Ich war grade mit dem Auto auf dem Weg zum damaligen Stall...
Läuft da am helllichten Tag ein Mann mit Bart, langen (ekligen) Haaren, Dornenkrone, barfuß (!) und mit ner weißen Kutte am Straßenrand!!! Wie Jesus eben....
Weil er auch noch ein rießen Holzkreuz auf dem Rücken getragen hatte (und nen lila Rucksack ) wäre ich fast gegen nen Baum gefahren!
Ich hab echt gedacht ich tick nicht mehr richtig!
Sowas hab ich auch noch nicht gesehen und war mir dann auch gar nicht mehr sicher, ob ich nicht doch den "echten" Jesus gesehen hab...

Aber das Beste kam dann im Stall!
Ich ganz aufgelöst raus aus dem Auto: "Ihr glaubt nicht, was mir grade passiert ist!"
"Wieso, hast du etwas "Jesus" gesehen?!"
"JA! Woher weißt du das!?" (Dachte ich bin jetzt vollkommen irre!)
"Na, weil die XY den auch grade unten an der Straße gesehen hat!"

Das Gelächter war dann natürlich groß als sich herausstellte, inkl. Zeitungsbericht, dass es sich bei meinem "Jesus" um einen tschechischen Pilger handelte, der in dieser "originalgetreuen" Aufmachung unterwegs nach Spanien zum Pilgern war.... Was ja an sich schon krass ist...

[Ariadne]

Und der ist mit dem Holzkreuz bis nach Spanien gelaufen ?

[Arame]

Man weiß es nicht... In dem Zeitungsbericht stand, dass er nach Santiago de Compostella wollte... Meinen Segen hat er! Aber ich glaube er war doch nicht barfuß, er hatte wohl so Sandalen an... Ich bin nicht mehr sicher... Ist schon fast 5 Jahre her, aber doch in sehr bleibender Erinnerung geblieben.

[Ariadne]

Oh, da fällt mir auch noch was ein, ist aber bestimmt schon über fünfzehn Jahre her. Ich hatte noch keinen Führerschein und mein Vater hat mich vom Stall abgeholt. Es war schon Abend, dämmerte schon und es schneite wie verrückt, Schnee lag auch recht viel.

Als wir durch den Wald fuhren liefen vor uns zehn bis zwölf ganz weiß vermummte Gestalten über die Straße - sahen aus wie Gespenster. Mein Vater bremste ab und sah mich entsetzt an "Du sieht die doch auch, oder ?"

Ich:" Ja, ich seh die auch".

Vermutlich waren es Soldaten der nahen Kaserne die eine Winterübung machten, wir haben es nie erfahren.