Verstrickung FN/ Lauterbach - Boehringer Ingelheim & GOT

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  • ehem
    • 10.12.2013
    • 502

    Verstrickung FN/ Lauterbach - Boehringer Ingelheim & GOT

    Ein finde ich sehr interessanter Artikel auf ludwigs-pferdewelten.de von Stephanie Schoppmeier, der einiges klarer sehen läßt!

    http://ludwigs-pferdewelten.de/index...n-in-ingelheim
    Alles fein in Ingelheim... PDF Drucken E-Mail
    Geschrieben von: Stephanie Schoppmeier/ dl
    Dienstag, 22. Oktober 2024 um 18:39
    Die Ungereimtheiten im deutschen Reiterverband (FN) erreichen immer neue Dimensionen und scheinen endlos, nur von den Betroffenen sind keine Stellungnahmen zu hören…

    Im Jahr 2015 entließ FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach den Leiter der veterinärmedizinischen Abteilung der FN. Nach 22 Jahren musste Dr. Düe als bekennender Tierschützer das Haus bei der FN verlassen. Er wurde immerhin mit einer schönen Abfindung vor die Tür gesetzt. Geräuschlos und wie es in der Presseerklärung hieß “Im gegenseitigen Einvernehmen”. Der schonungslos ehrliche Tierarzt, der bekannt für klare Worte ist, dürfte Lauterbach zu unbequem gewesen sein. Im gleichen Jahr, 2015, kam es zur Partnerschaft zwischen dem Pharma-Riesen Boehringer Ingelheim und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN.

    Dass der Warendorfer Dachverband ein großer Befürworter umfangreicher Impfungen für Sportpferde ist, weiß man. Dass Boehringer führender Hersteller ist, sieht jeder Pferdebesitzer auf den Aufklebern in seinem Pferdepass. Während der Internationale Verband (FEI) deutlich weniger Impfungen fordert, geht der FN-Impfzwang über die Empfehlungen der STiKo hinaus.
    Zwei mal im Jahr sieht jedes Sportpferd und -pony den Tierarzt mit der Spritze. Ca. 120.000 Pferde sind Kunden, ob sie wollen oder nicht. Die Gewinner sind die Tierärzte, aber insbesondere die Impfstoffhersteller und damit wohl auch das Unternehmen Boehringer.


    Als es 2021 in Spanien zu einem Herpes Ausbruch kam, schlug Lauterbach Alarm. Als einziger Pferdesportverband machte die FN die Herpesimpfung zur Pflicht. Kein anderes Land, und nicht einmal die FEI, zog mit. Die umstrittene Impfung, über deren Wirkung und Folgen Experten streiten, wurde ab 2023 zur Pflicht für deutsche Turnierpferde. Die Kosten für die Pferdehalter explodierten. Viele Reiter blieben Turnieren fern, aus Kostengründen und vielfach auch wegen befürchteter Schäden an ihren Pferden. Der Gewinn an Lauterbachs Alleingang dürfte beim Impfstoffhersteller locker im zweistelligen Millionenbereich liegen.

    Welch glücklicher Zufall, dass Lauterbach in seinem Präsidium einen profunden Kenner hat: Dr. Norbert Camp. Er war mehr als 30 Jahre für Boehringer tätig und dort mit dem Marketing betraut. Schade allerdings, dass die Landesverbände in der FN bei Lauterbach und Camp zwischenzeitlich die Bremse gezogen haben. Die Herpes- Impfpflicht der FN ist Geschichte, nur auf der Homepage der Firma Boehringer offensichtlich noch nicht.


    Interessant ist auch, dass die FN ein Präparat mit Namen Omeprazol zugelassen hat, jenen Wirkstoff, der Turnierpferde vor Magengeschwüren schützen soll. Das führende Produkt mit diesem Wirkstoff heißt Gastrogard und, wie kann es anders sein, stammt aus dem Hause Boehringer. Die monatlichen Behandlungskosten belaufen sich auf sage und schreibe knapp 1000.- Euro pro Pferd und Monat - trotzdem ist die Nachfrage groß.

    Ob es Dr. Norbert Camp gelingen wird, seinen treuen Partner Lauterbach im Sattel zu halten, ist fraglich. Dass der geschäftstüchtige Herr, der auch Präsident des ehrwürdigen Trakehner-Verbandes ist, einen Wachwechsel an der Spitze der FN vermeiden möchte, ist nachvollziehbar, aber irgendwann kommt sie - die Stunde der Wahrheit !
  • Fair Lady
    • 13.03.2015
    • 132

    #2
    Beim Lobbyismus geht es immer um Geld. Da wurden sich die Taschen vollgemacht zu Lasten der Gesundheit der Pferde. Wobei das ist ja gut für Boehringer, kann man direkt noch mehr an den Mann / die Frau bringen. Die Sache mit GastroGard empfinde ich schon seit Jahren als eine Frechheit. In den USA gibt es das gleiche Produkt unter anderem Namen viel billiger, aber importieren darf man es natürlich nicht.
    Ich bin ehrlich, die halbjährliche Influenza Impfung mache ich zähneknirschend mit, als die Herpes Impfpflicht kam, war ich raus. Dann halt kein Turniersport mehr, für die 5 Dorfturniere im Jahr lohnt sich das kostentechnisch gar nicht und das haben viele Amateure so gesehen, die halt leider (für die FN) die breite Masse im Turniersport darstellen. Von den gesundheitlichen Nebenwirkungen ganz zu schweigen. Ich habe in meinem nahen Umfeld mitbekommen wie ein junges, gesundes, voll im Saft stehendes Pferd nach der Herpes Impfung noch max. 3 min Lebenszeit hatte ehe es tot umgekippt ist. Seit diesem Tag war klar, dass keines meiner Pferde jemals eine Herpesimpfung bekommen wird und daran halte ich auch fest. Würde die Impfung das einzelne Pferd effektiv schützen okay, aber sie hilft ja nur wenn der ganze Bestand geimpft ist. Und über einen milderen Verlauf mit Impfung diskutiere ich nicht, in Spanien sind damals viele von den Herpes-Geimpften über die Regenbogenbrücke gegangen.

    Kommentar

    • Drenchia
      • 21.12.2012
      • 3678

      #3
      Neu ist das ja alles nicht. Die Verstrickungen der FN mit ihren Sponsoren sind ein alter Hut. Von Anfang an war klar, dass die FN die Neuordnung der GOT ebenso unterstützt, wie den Verkauf von Impfstoff fördert.
      Jeder wußte, dass die Agria Tierversicherung neuer Sponsor der FN wird. Keiner in D kannte den Laden, aber kaum griff die neue GOT, wurde eine riesen PR-Kampagne gestartet. Auch Dank FN kennt die heute jeder. https://www.agriatierversicherung.de...eversicherung/

      Die FN hat sich noch nie für Pferde, Reiter oder Züchter eingesetzt. Es geht seit Jahrzehnten um Besitzstandwahrung der Funktiomnäre. Die FN hat schon immer ihr eigenes Süppchen gekocht. Das war/ist bekannt, man musste es nur wissen wollen.

      Ich hoffe, dass jeder, aber wirklich jeder, der von diesem Sumpf profitiert hat, endlich zur Verantwortung gezogen wird, dass die Gebühren sinken, wenn nicht mehr soviele Hände geschmiert werden müssen und dass endlich die Impfvorschriften internationalem Standard angepasst werden.

      Die technische Aufrüstung der Pferdekennzeichnung geht auch auf das Konto der FN. Niemand hat vorgeschrieben, dass der Heißbrand abgeschafft werden muss, aber einige waren ganz erpicht darauf, Chips und Lesegeräte zu verkaufen. EU-weit ist der Heißbrand mitnichten ausgestorben; diese kostengünstige, verläßliche Kennzeichnungsmöglichkeit.

      Kommentar


      • Kareen
        Kareen kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Und nicht zu vergessen deutlich komplikationsärmere. Am Brand ist meines Wissens nach noch nie ein Pferd gestorben oder ernsthaft erkrankt. Die Schmerzhaftigkeit des Heißbrands wurde seinerzeit ausführlich wissenschaftlich beleuchtet aber vergessen, dies auch für die Transponderkennzeichnung zu tun und die Wahrscheinlichkeit ernsthafter Komplikationen mit zu erwägen. Es wurde einfach behauptet die Transponderkennzeichnung sei komplikationslos obwohl zahlreiche - teils fatale - Beispiele aus der Praxis das Gegenteil belegen. Der Drops ist aber genau so gelutscht wie die gesamte sonstige Misswirtschaft. Gekonnt an die Wand gefahren. Kann keiner sagen, er habe von nichts gewussst denn die Machenschaften die jetzt im Focus stehen spielten sich mehr oder weniger offen unter den Augen aller ab.

      • Drenchia
        Drenchia kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        nö, der Drops ist mitnichten gelutscht. Die Transponderkennzeichnung kann jederzeit rückgängig gemacht werden; man muss nur wollen.
        In Ö ist das, meiner Erinnerung nach, den Trakehnern gelungen. Die Elchschaufel gibts wieder.

      • anthea7819
        anthea7819 kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        In Österreich wird nachwievor gebrannt, nicht nur bei den Trakis.
    • Nickelo
      • 16.07.2024
      • 42

      #4
      Ludwigs Pferdewelten ist eine Seite mit etlichen interessanten Artikeln. Blättern - und lesenswert!

      Es geht in der Tat um sehr viel Geld, wie in dem Artikel angesprochen wird. Die Impflicht ging vom. 1.1.23 bis zum 15.4.24. Das waren pro Turnierpferd/ Pony drei Impfungen. Eine Impfung kostet den Eigentümer pi mal Daumen 100 €. Damit sind bei 118.129 offiziellen Turnierpferden in dieser Zeit knapp 36 Millionen aus den Geldbeuteln der Turniereiter in alle Bereiche der Tiermedizin (Arzt, Hersteller) und über die Steueranteile an den Staat geflossen.
      Finanzielle Interessen und Lobbyismus sind wohl naheliegend.

      Dennoch sollten andere Zahlen nicht übersehen werden. Den größten Einschnitt gab es laut der Turniersportstatistik durch Corona, nicht durch die HerpesImpflicht.
      Die Turnierstatistik zeigt
      2023 wurden von der FN 118.129 Fortschreibungen für Turnierpferde und -ponys (Vorjahr: 120.453, 2019: 132.257) vorgenommen sowie 2.888 FEI-Pässe für international startende Turnierpferde (Vorjahr: 2.929, 2019: 2.572) erteilt. Die Zahl der neu ins Turnierpferderegister eingetragenen Pferde und Ponys betrug 22.272, im Vorjahr waren es etwas mehr, nämlich 22.654 Pferde und Ponys.

      Die Eintragungszahl sank damit zwischen 2019 und 2022 um 14128 Pferde. Das sind sechsmal mehr Pferde, die nicht mehr in der Turnierliste erschienen sind, als in der Zeitspanne von 2022 auf 2023,
      Denn von 2022 auf 2023 wurden nur 2324 Pferde weniger als Turnierpferde eingetragen und nur 382 Pferde weniger neu eingetragen.

      Dass die Herpesimpfung sehr großen Einfluss auf die Turnierszene genommen hätte, belegen die obigen Zahlen also nicht wirklich, auch wenn manche Stimmen diese als Grund angeben. Die Mehrheit hat sie in Kauf genommen. Wäre es anders, müssten nämlich mehr ihre Pferde zurückgezogen haben. Die meisten, die ich kenne, spüren 100 € Impfkosten als Einzelposition nicht wirklich. Gesundheitliche Bedenken gab es öfters.

      Heute 2024/25, mit der allgemeinen Kostenexplosion im Alltag und der gesamten Pferdebranche, dürfte der finanzielle Background tatsächlich ein Hauptgrund für Turnierabstinenz sein.

      In der Turnierstatistik-Analyse von damals aber heißt es zusammenfassend
      Nach den beiden Corona-Jahren ist der deutsche Turniersport fast wieder zur „Normalität“ zurückgekehrt. 2022 entsprach das Angebot an Turnierveranstaltungen weitgehend dem von 2019, wenngleich mit etwas weniger Prüfungen.

      Warum die Pferde von 2022 auf 2023 tatsächlich nicht weitergeführt wurden, erfragt niemand. Eine groß bzw. größer angelegte Studie, wer sich aus welchen Gründen kein neues Turnierpferd mehr gekauft hat und auch nicht mehr kaufen wird, wäre als Marktanalyse doch mal sehr empfehlenswert. Wie viele der Pferde schieden 2022/23 ( bzw. heute) aus Altersgründen aus? Welche sind gestorben? ? Welche Reiter/ Besitzer zogen aus Altersgründen zurück? Es dürften eine Menge der Boomer-Generation gewesen sein. Auch interessant: Wer hat durch welche Ereignisse oder Eigenreflexion seine Einstellung ggü.. dem Turniersport grundlegend geändert?
      Das Thema Gastrogard gehört ja genau hierhin. Wie kann es sein, dass Turnierpferde es anscheinend so oft bekommen, obwohl Studien angeführt werden mit dem Tenor, die Turnierpferde würden stetes Flug- Reisen von Hunderten , ja Tausenden von Kilometern ebenso problemlos verkraften wie den Aufenthalt in engen Stallzelten, ja seien sogar happy Athlets?! Als happy würde sich zumindest der Reiter mit Magengeschwür nicht bezeichnen! Im Sinne des Pferdes sollte bei Dauergabe von Gastrogard Startverbot erteilt werden, und zwar egal, wie es konkret heißt, und auch egal, ob es in den USA weniger kostet.
      Im Kleinen wird das Tierwohl Gott sei Dank immer öfters in den Mittelpunkt gestellt. Viele wollen nicht mehr für einen Turnierstart mit 30 Min Abreiten und 1 Min Parcours ( und vielleicht 60 min Pause bis zu nächsten Start) bei 40 Grad im Sommer 100 km fahren. Gut so! Schlecht freilich für die Finanzen der FN.

      Kommentar


      • Drenchia
        Drenchia kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        ne, oder? Vielleicht wäre es möglich den Text inhaltlich zu überprüfen und zu überarbeiten.
        Das fängt schon damit an, dass pro Turnierpferd im fraglichen Zeitraum nicht 3, sondern 4 Impfungen angefallen sind. 2 für die Grundimmunisierung und 2 für die geforderten Wiederholungsimpfungen und so zieht sich das durch den ganzen Text.

        Man setzt sich ja gerne mit den Posts Dritter auseinander, aber als Grundlage sollten schon valide Inhalte vorliegen. So ist das schlichtweg zu anstrengend.
        Zuletzt geändert von Drenchia; 23.10.2024, 13:37.
    • Nickelo
      • 16.07.2024
      • 42

      #5
      Nicht grundimmunisiert? Die Zahl würde ich z.b. gerne wissen. In den Pensionsställen, in denen ich stand, war schon vorher Impfplicht, da immer ein Teil Zucht- und Berittstall war. Im Übrigen habe ich versucht, nach gegebenen, zugänglichen Quellen die Faktenlage zu ergründen. Mich nervt im Fernsehen, wenn „gefühlte Wahrheit“ und Zahlen zu weit auseinander gehen.


      Außerdem wird keiner gezwungen, auf einen Post zu antworten.

      Kommentar

      • ehem
        • 10.12.2013
        • 502

        #6
        Und es geht weiter:

        http://ludwigs-pferdewelten.de/index...10-24-17-21-36
        Das nächste "Geschmäckle" hängt der FN an... PDF Drucken E-Mail
        Geschrieben von: Peter F. Cronau/ dl
        Donnerstag, 24. Oktober 2024 um 18:21
        Wuppertal. Aus eigener Sicht und als früher auch stark involvierter Berater von Versicherungen veranlasste Tierarzt Dr. Peter F. Cronau zu einem Kommentar, nachdem bei der deutschen Federation und deren Praktiken mit Versicherungen und Arzneimittelherstellern viele Fragen bisher unbeantwortet blieben…

        Mercurius gilt als Götterbote und Gott der Händler und Diebe. Versicherungen verkaufen zwar keine anfassbaren Objekte, sondern sie geben vor, dem sogenannten Versicherungsnehmer (VN) Sicherheiten zu gewähren und im sogenannten Versicherungsfall dem VN die versicherte Prämie zu erstatten. Sie handeln mit einer ideellen Ware. Wenn man die Aufnahmebedingungen der Anbieter der Versicherungen und Broker liest, bekommt man den Eindruck, dass dem Versicherungsnehmer überhaupt nichts passieren kann, sofern er die Prämie bezahlt. Der Slogan ist: „Transparente Kapital- & Risikoversicherung von Sport-und Zuchtpferden durch individuelle und top ausgearbeitet Versicherungslösungen“. Ich erlaube mir, aus persönlichem vertraglich gebundenem Berater einer Assekuradeur Broker Versicherung und in der freien Beratung von Pferdebesitzern über Versicherungsangelegenheiten kompetent urteilen zu dürfen.

        Der nach 22 Jahren von der FN mit einer schönen Abfindung entlassene Dr. Due, dem ich persönlich Korrektheit, Kompetenz und Sachverstand lobend unterstelle, zumal ich mit ihm in mehreren Angelegenheiten mit ihm zu tun hatte, wurde gefeuert. Es bestand kein Anlass, ihn aus dem Vertragsverhältnis mit der FN zu entlassen. Vielmehr drängt sich auf, dass hier persönliche Gründe dafür sprachen, er dürfte mutmaßlich Herrn Lauterbach zu unbequem geworden sein.

        Der Versicherer R+V war seit 1995 Hauptsponsor der FN. Diese Partnerschaft endete Ende 2022. Es folgte die AGRIA Tierversicherung Hauptsitz in Schweden. Über die Hintergründe, einen skandinavischen Versicherer ins Boot zu nehmen darf man nur munkeln. Sind die Bedingungen offenbar geworden? Flossen Gelder bzw.Provisionen irgendwohin? Hat sich Agria ggf. eingekauft? Trude Herr sang einst „Niemals geht man so ganz“. Wieso muss ein langjähriger deutscher Versicherer Abschied nehmen? Im Rahmen der Aufarbeitung der finanziellen FN-Krise steht Aufklärung neben vielen anderen Dingen zur Notwendigkeit an.

        Die Pferd-Auktionen sind in der Regel in den Auktionsbedingungen auch mit Versicherungszuständigkeiten in den Statuten vertreten. Bei einem Reklamationsfall eines Käufers wurde an der Tierärztlichen Hochschule Hannover mit mehreren Beteiligten diskutiert, unter anderem auch mit einem hochrangigen Vertreter einer namhaften Versicherung. Meine Frage über den Umfang des Engagements beantwortete der Versicherungstierarzt: M 49 Tausend versicherten Pferden. Meine nächste Frage nach Entschädigungen aufgrund von Schadensfällen, sagte er: „Wir haben nur einen einzigen Fall. Diese Zahl soll nur die Dimensionen dieses Business erklären.“

        Der 10 Jahre von mir beratene Versicherungsbroker schielte nach einer Zusammenarbeit mit der AGRIA und signalisierte mir, mich mit in das Boot nehmen zu können. Es wurden wiederholte Versprechungen gemacht, die nicht eingehalten wurden. Ein gemeinsames Gespräch mit dem Country Manager und zwei Angestelltinnen an einem Tisch zielte nur darauf hin, taktisch die Abläufe bei dem Broker und meinem KnowHow zu erforschen und eine künftige Zusammenarbeit zu ermöglichen. Aber, wie das Leben so spielt, nur warme Luft kam raus. Der deutsche Hauptgeschäftsführer und Country Manager der AGRIA hüllte sich in Schweigen, und nach seiner beendeten Mission wurde das Buch ohne bindende Konsequenzen geschlossen. Eine Antwort auf ein von mir an ihn gerichtetes Schreiben sah er neben der Unhöflichkeit nicht einmal als geschäftlich erforderlich an.

        Der Pharmahersteller Boehringer Vetmedica in Ingelheim zeichnet sich im Rahmen seiner globalen Aufgabengebiete durch seine engagierte Tätigkeit um das Pferd aus. Was einen Kontakt von Boehringer mit der FN angeht, zeigen sich einige typische Verhaltensmuster. In der Tat preist die FN auch heute noch auf ihrer Homepage die Impfung gegen EHV-i und EHV-4 unter Angabe eines detaillierten Impfplans an. Die Impfpflicht ähnelt der aus heutiger Sicht katastrophalen Vorgehensweise bei Corona.

        Die einseitige Sicht nach deutscher Auffassung des obligaten Impfzwangs – empfohlen durch die FN – spülte einen finanziellen Beitrag nicht nur in die Kassen der Hersteller, Vertreiber und Tierärzte. Die Freigabe des verschreibungspflichtigen Medikaments Gastrogard® stellt auch einen Verkaufsschlager als "winwin Situation" für Hersteller und FN dar. Anstatt den Verkauf regelnd zu reduzieren, sollten eigentlich von der FN mögliche Alternativen als magen- und pferdefreundliche Prophylaxe protegiert werden.

        Auch als mögliche Befangene des Tierarztberufs müssen sich die Veterinäre in vielen Fällen den Dekreten von oben beugen. Ohne eine substantiierte Vermutung anstellen zu wollen, mutmaßt die Inanspruchnahme des ehemaligen Marketingberaters bei der Firma Boehringer durch seinen Trakehnerpräsidenten, Vizepräsident der WBFSH und Mitglied des Präsidiums der FN, eher als von ihm zitierte „alte Geographie“ und könnten ein „Gschmäckle“, wie die Schwaben sagen, darstellen. Es lohnt sich die Hintergründe dieser Beziehungsgeflechte und Interessenskonflikte zu analysieren und vor allem im Sinne einer corporate identity Unternehmenskultur ganz einfach korrekt zu leben, praktizieren und umzusetzen. Jeder Stein muss umgelegt werden. Das bedeutet auch die Hoffnung und Aussicht auf eine perspektivisch gute Chance.

        "Honi soit, qui mal y pense..." (Ein Schelm, der Böses dabei denkt)

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