Interview mit Thomas Münch nach der Körung in Westfalen

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  • one
    • 25.07.2011
    • 708

    Interview mit Thomas Münch nach der Körung in Westfalen

    Ich habe eben den Artikel der St. George gelesen.

    Ich habe nicht schlecht gestaunt über folgende Passagen:
    1. Aber ich würde schätzen, von den 19 Hengsten, die wir gestern gekört haben, gehen vielleicht vier in den Deckeinsatz. Letztendlich entscheidet doch der Markt, ob und wie der Hengst genutzt wird.
    2. Aber am Ende ist es ja unsere Aufgabe Pferde zu selektieren und zu züchten, die der Markt braucht. Vielleicht legt man als Vermarktungsleiter mehr Wert auf Pferde, die sich auch verkaufen lassen, als ein Zuchtleiter, der sich vor allem mit genomischer Selektion auseinandersetzt.
    3. Am Ende entscheiden nicht die Körkommission oder der Zuchtleiter, welche Hengste genutzt werden, sondern die Züchter. Es ist ihre Aufgabe, sich zu informieren, welcher Hengst auf ihre Stute passt. Sie sind ja selbst mündig.


    Das birgt sehr viel Diskussionsstoff.
    Thomas Münch ist eigentlich Vertriebler und nicht Zuchtleiter, dieses Jahr hat er bei der Körung des Job von beiden übernommen.

    Pferde für den Markt kören und züchten? Züchter entscheiden selbst (Markt oder Ideologie?)? Soso?
    In den letzten vier Tagen blickten die zuchtinteressierte Pferdewelt nach Münster-Handorf zur Hauptkörung der Reitpferdehengste. Da war dieses Jahr einiges anders als gewohnt. Wir haben mit Zuchtleiter Thomas Münch über sein Fazit gesprochen, über Selektion und seine Rolle.
  • Zebra
    • 31.10.2008
    • 126

    #2
    Hm. Ich war der - wahrscheinlich etwas naiven - Auffassung, dass Aufgabe der Körkommission sei, die Hengste zu kören, die der Zucht gut tun sollen. Aber einem Vertriebler geht es dann vielleicht eher darum, mit hohen Erlösen zu punkten. Wenn es gar nicht darum geht, die gekörten Hengste auch in der Zucht sehen zu wollen, würden es ja auch Wallache tun...
    Avatar: Stutfohlen (*2008) v. Acodetto - Chambertin - Sacramento Song xx

    Kommentar

    • Paradox4life
      • 01.09.2008
      • 2468

      #3
      Um züchterische Selektion geht es bei Körungen doch seit mindestens 15 Jahren nicht mehr.
      Auf allen Körplätzen wird genau das aussortiert, was gar nicht geht, was mindestens einen derart offensichtlichen Mangel hat, dass es nicht vertretbar ist, dieses Pferd für "vermehrungswürdig" zu erklären.
      Die besseren, also die, die aufgrund der am Körplatz gezeigten Leistungen vermuten lassen, dass sie der Zucht einen Fortschritt bringen, werden dann prämiert. Die richtige Selektion für den ersten Jahrgang beginnt nach der Körung. Es kommt drarauf an, ob die Hengste zu einer Station gehen, wenn ja, zu welcher Station sie gehen, was für Reiter diese Station hat, wie gute Kameraleute diese Station hat, wieviele Sack Späne in die Bahn passen, wer am besten mit Regenschirmen wedeln kann und wer die beste Musik zusammenschneidet.
      Dafür muss, da hat Herr Münch absolut Recht, keine Körkomission der Welt ihren Segen geben. Viele prominente Vieldecker der letzten Jahre haben entweder gar keinen Körplatz gesehen(z.B. Secret und Viva Gold), sind über einen zweiten Körplatz gekommen (z.B. Karajan) manche haben sich auch in der Diaspora ihren Segen zurück geholt(z.B. Vainqueur, wobei der jetzt nicht unbedingt Vieldecker war)
      Ganz viele Hengste, die auf den Hauptkörungen nicht genügend erschienen, überzeugten auch erst unter dem Sattel über ihre Leistung. Ein Escolar z.B. ist hier ein prominentes Beispiel und aus der Zucht nicht mehr wegzudenken.
      Jetzt mal andersherum gedacht: Wenn wir also davon ausgehen, dass auf den Körungen eine züchterische Selektion mit Wertung(Rangierung) stattfindet, müssten ja folgerichtig die Siegerhengste nachher immer die besten Vererber sein. Oder zumindest oft. Oder zumindest manchmal...?
      Sind sie aber nicht. Weil eine Körung eben nur ein klitzekleiner Ausschnitt eines in der Entwicklung stehenden Pferdes und somit ein bisschen wie eine Wette auf die weitere Entwicklung eines Tieres ist.
      Und solange dort Menschen Entscheidungen treffen, sind diese vollkommen subjektiv und dürfen keinesfalls undiskutierbar und unumstösslich sein.
      Genauso siehts übrigens bei der Bewertung von Hengstleistungsprüfungen aus. Der eine Richter mag dies, der andere das, der Dritte hatte mit dem Aussteller mal Ärger, der Vierte findet Rappen hübscher als Füchse und so weiter und so fort.
      Ich glaube Herr Münch spricht einfach stumpf das aus, was seit vielen vielen Jahren landauf landab praktiziert wird, kein Grund zur Aufregung.

      Achja, noch ne Frage zum Schluss: Wer von den hier anwesenden höätte denn gerne, dass der Verband/der Zuchtleiter/ die Körkomission die Anpaarung für die eigene Stute aussucht? Die lassen sich bestimmt gerne mal auf solche Experimente ein.
      www.schulze-lefert-pfer.de

      Kommentar

      • fanniemae
        • 19.05.2007
        • 3291

        #4



        one die antwort gibt TM im weiteren verlauf des interviews ja schon selber:

        St.GEORG: So gesehen, bräuchte man dann ja gar keine Körung mehr.

        Thomas Münch: Diese Frage kann man in der Tat stellen. Ich denke aber, dass eine Körung nach entsprechender Vorauswahl durch die Körkommission wichtig ist, um ein Spiegelbild des Jahrgangs zu erhalten. Da kören wir doch lieber etwas großzügiger, wissend, dass die Aussteller sonst sowieso zum nächsten Verband gehen würden, und sei es im Ausland. Irgendwo bekommen sie ihren Hengst gekört. Aber die letztendliche Selektion übernimmt doch ohnehin der Markt und der Züchter, nicht der Zuchtleiter oder die Körkommission.

        das lable "zuchtveranstaltung" trägt die körung heutzutage nur noch, weil sie einen überblick über den jahrgang bietet.
        m.e. ist die vorauswahl da noch sehr viel wichtiger.
        jedenfalls in westfalen, weil man dort jahr für jahr in einer woche mehrere hundert junghengste an einem ort unter den selben bedingungen zu sehen bekommt.
        die körung selber ist immer nur noch die halbe, weil bereits subjektiv verzerrte wahrheit, weil man die vermeintlich suboptimaleren exemplare dort schon nicht mehr selber beurteilen kann.
        das wiederum fördert die subjektive und häufig falsche wahrnehmung der züchter.
        diejenigen, die eine körung für das mass der dinge halten, orientieren sich allein an der creme, die oben schwimmt.

        unabhängig davon, was ein verband durch körung zur zucht initial bereitstellt (initial! HLP, sport und schlussendlich vererbung, sind die wesentlichen folgekriterien), über die nutzung entscheidet in der tat der züchter.
        ob durch körung intial auf den weg gebrachte hengste tatsächlich gute vererber sind und werden, kann weder ein zuchtleiter, noch eine noch so qualifizierte kommission entscheiden.
        das ist in westfalen nicht anders als anderswo.

        markt oder ideologie?

        das hat mit ideologie nichts zu tun.
        die körung bedient heute überall im land allein den markt, ohne dessen umsatz die verbände nicht mehr lebensfähig sind.
        das kann man mögen oder nicht, das ist so.

        was der züchter am ende daraus macht, ist keine frage von zuchtleitung oder vertriebler.
        das ist der einzige punkt, in dem ich TM hier widerspreche.
        von mündigkeit der züchter i.s.von zuchtfortschritt kann sicher nicht die rede sein.
        die meisten züchter beurteilen heute nicht das pferd sondern dessen preis. der grund, weshalb unerwiesene junghengste heutzutage die meisten stuten decken.

        das kann man weder einem vertriebler, noch einem zuchtleiter vorwerfen.


        diskussionsstoff vertriebler oder zuchtleiter?

        welcher zuchtleiter hat in den letzten zehn bis zwanzig jahren noch etwas bewegt und zeichen gesetzt, die die heutige zucht erkennbar beeinflussen?
        keiner.

        was hat die heutige zucht nachhaltig beeinflusst?
        vieldecker.

        hätte ein zuchtleiter das verhindern oder bewusst protegieren können?
        nein.
        weil heutzutage allein der markt entscheidet, und mit ihm die züchter, die sich mehrheitlich an preisen orientieren.

        wenn man überhaupt der körung wieder den anspruch eines zuchtfortschrittlichen entscheides zukommen lassen wollte, so, wie das vor fünfzig jahren noch der fall war, müsste man das rad zurückdrehen und konsequente massnahmen ergreifen:

        1. ungeprüfte hengste dürfen gar nicht decken.
        2. geprüfte junghengste werden beschränkt auf 60, 80, 100 stuten.

        kann das ein zuchtleiter entscheiden?
        nein.
        das können allein die verbände entscheiden und die sind heute nur noch dienstleister. weil sie sich seit langem finanziell vom markt abhängig gemacht haben:

        Da kören wir doch lieber etwas großzügiger, wissend, dass die Aussteller sonst sowieso zum nächsten Verband gehen würden, und sei es im Ausland. Irgendwo bekommen sie ihren Hengst gekört.

        wo er recht hat, hat er recht.


        stichwort vertriebler

        TM hat sich als pfiffiger vertriebler erwiesen und in schulterschluss mit seinem geschäftsführer CR (der auch kein zuchtleiter ist) allein mit dieser körung mehr für den zuchtfortschritt und die transparenz desselben getan, als alle gremien und verbände in all den jahren zuvor.

        die massnahmen, die mit dieser körung einhergingen, das verbot eigener bandagen/gamaschen schon zum longieren der dressurhengste und ganz besonders das zweite freispringen über den einzelsprung, waren durchaus revolutionär und augenöffnend. wer also für sich in anspruch nehmen will, zumindest ein springpferd reell auch selber zu beurteilen, hatte hier erstmals gelegenheit dazu.
        in wieweit die mündigen züchter hiervon gebrauch machen, sei dahin gestellt.
        den käufermarkt dürfte das aber durchaus positiv beeinflusst haben, weil man so vertrauen aufbaut.

        ich kenne die käuferstruktur nicht, aber die vermutung liegt nahe, dass die auktion von einer höheren anzahl bietern getragen wurde, als das anderswo in diesem herbst der fall war. das dürfte in der breite zu höheren preisen geführt haben, weil ein mehr an bietern numal für grössere konkurrenz sorgt und manch einen preis selbst im mittelmass nach oben wuppt.

        das wiederum freut die aussteller, die im nächsten jahr ihre hengste dort ausstellen werden, wo es die meisten interessenten gibt.
        das wiederum ist gut für die züchter. zumindest diejenigen, die sich bereits auf der vorauswahl ein eigenes bild von dem jahrgang machen wollen.
        und das wiederum ist das einzige kriterium, das wirklich direkten einfluss auf den zuchtfortschritt hat:
        dem mündigen züchter die möglichkeit geben, sich anhand der s ö h n e ein eigenständiges bild von der vererbung der v ä t e r zu machen, um so den passenden hengst für die eigene stute zu finden. oder noch besser: den falschen hengst gezielt ausschliessen zu können.

        fazit:
        wenn ein pfiffiger vertriebler in der lage ist, in schulterschluss mit seinem geschäftsführer spontan solche impulse i.s. des tierschutz und der transparenz zu setzen, die den verband nichteinmal etwas kosten (!) und dennoch echten mehrwert schaffen, kann der mündige züchter getrost auf einen nominellen zuchtleiter verzichten.










        www.muensterland-pferde.de

        Kommentar


        • fanniemae
          fanniemae kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          danke für den hinweis!
          ich kennne mich in holstein nicht aus, daher meine frage:

          betrifft diese begrenzung auch die nicht in holstein ausgestellten deckscheine solcher junghengste?
          will heissen:
          kann ein für holstein auf 60, 80, 100 stuten begrenzter hengst nicht darüberhinaus dennoch in anderen zuchtgebieten unbegrenzt eingesetzt werden?
          umfasst die holsteiner beschränkung tatsächlich auch fremde zuchtgebiete?

        • Carley
          Carley kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          fanniemae ich denke es umfasst nur Holstein. Wenn die Hengste für andere Zuchtverbände zugelassen sind, gelten dann für die Zuchtgebiete die Regeln.

        • fanniemae
          fanniemae kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          herzlichen dank!
      • Eisenschimmel
        • 31.12.2004
        • 2042

        #5
        Nicht nur in den letzten 20 Jahren gab es jede Menge Siegerhengste auf Körungen, die nachher die züchterische Welt nicht bewegt, geschweige denn verändert haben ... das ist ein quasi "ur-"altes Phänomen ... ich erinnere da z. B. nur an einen ehemaligen westfälischen Körsieger namens "RICHTHOFEN" - war in den 1990er- oder sogar in den 1980er-Jahren - ... ein Bild von einem Pferd, der in dem Jahr dann auch der "Strahlemann" mit rotweißer Siegerschärpe auf dem Titelbild der "Reiter und Pferde in Westfalen" war, und der noch aus der laufenden HLP herausgenommen wurde, weil er mehr auf zwei, respektable drei Beinen stand, und danach in der Versenkung verschwand - viel züchterischen Schaden hat er somit nicht gemacht, außer die NRW-Steuerzahler belastet ... da hatte sich die Körkommission, inkl. des meistens mit großem hippologischem Gespür versehenen "letzten preußischen Landstallmeisters" eben mächtig vertan ... das passierte seit zig-Jahren und das wird auch zukünftig immer wieder passieren ...

        Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
        ...

        diskussionsstoff vertriebler oder zuchtleiter?

        ... fazit:
        wenn ein pfiffiger vertriebler in der lage ist, in schulterschluss mit seinem geschäftsführer spontan solche impulse i.s. des tierschutz und der transparenz zu setzen, die den verband nichteinmal etwas kosten (!) und dennoch echten mehrwert schaffen, kann der mündige züchter getrost auf einen nominellen zuchtleiter verzichten.
        Das sehe ich nicht so ... Beispiele aus der Vergangenheit zeigen die überwiegend mehr als unglückliche Lösung der Personalunion Zuchtleiter-Geschäftsführer, wie seinerzeit Dr. Sch. in Hannover oder Dr. M. bei den Westfalen, zumal bei letzterem noch die mehr als deutliche Dominanz des damaligen "Vertrieblers" das westfälische "Schiff" fast "kieloben" schwimmen ließ ... und allein die Vorgaben des EU-rechtes machen die Besetzung der Zuchtleiterstelle erforderlich und ganz grundsätzlich ist in der heutigen Zeit diese Ämtertrennung das Maß der aktuellen Zeit, da diese Positionen - jede in ihrer eigenen Weise der Durchführung und Ausgestaltung - ein solches quantitatives und qualitatives Pensum enthalten was von einer Person alleine garnicht mehr zu stemmen ist!

        Gruß vom Eisenschimmel

        Kommentar


        • Sallycat
          Sallycat kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Da gab es einiges in Westf, dass hochdekoriert wenig gebracht hat, ich erinnere an die Disco Star-Sippe oder - ich glaube der war auch Körsieger- einen Trakkie-Sohn, auch bildschön, aber sonst nix.
          Wobei man fairerweise sagen muss, dass auch hannoversche und Holsteiner Körsieger überwiegend wenig Einfluss auf spätere Generationen hatten.
          Ja, keine Ahnung, ob man Zuchtleiter braucht.
          Frage ist ja auch, was soll dessen Ziel sein? Die Zucht vernünftiger Reitpferde, die ohne große Baustellen zweistelliges Lebensalter erreichen oder spektakuläre Jungpferde, die möglichst schnell vom Züchter/Vertriebler hochpreisig unter die Leute gebracht werden. Diese beiden Ziele korrelieren meiner Meinung nicht unbedingt positiv miteinander.

        • fanniemae
          fanniemae kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Sallycat die frage stellt sich eigentlich nicht - ?

          zuchtleitung hat dem zuchtfortschritt zu dienen. für alles andere gibt es vermarktung und (im weitesten sinne) geschäftsführung.
          gerade weil die "zuchtleitung" seit jahren in erster linie dem kommerz unterworfen ist, macht sie sich überflüssig.

          belastbarkeit und langlebigkeit waren einmal wesentliches kriterium i.s. des zuchtfortschritts. die meisten verbände haben das so oder ähnlich in ihren statuten verankert:
          "zuchtziel ist das gesunde und belastbare sportpferd ...."

          von der zucht spektakulärer jungpferde mit dem primärziel des kassemachens ist dort nichts zu lesen. das dient nicht dem zuchtfortschritt sondern dem kommerz und damit der vermarktung.

          wozu benötigen wir heute also noch zuchtleiter?

        • Sallycat
          Sallycat kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          @fanniemae: Sehe ich auch so. Der ZL ist heute eher überflüssig. Zumal wie paradox weiter oben schon schrieb die Präsentation des „neuen heißen Stoffs“ sei es beim Kauf oder bei Schauen und Videos im Netz vermutlich mehr Stuten ranschafft, als Empfehlungen von Offiziellen????
      • Eisenschimmel
        • 31.12.2004
        • 2042

        #6
        Nicht nur in den letzten 20 Jahren gab es jede Menge Siegerhengste auf Körungen, die nachher die züchterische Welt nicht bewegt, geschweige denn verändert haben ... das ist ein quasi "ur-"altes Phänomen ... ich erinnere da z. B. nur an einen ehemaligen westfälischen Körsieger namens "RICHTHOFEN" - war in den 1990er- oder sogar in den 1980er-Jahren - ... ein Bild von einem Pferd, der in dem Jahr dann auch der "Strahlemann" mit rotweißer Siegerschärpe auf dem Titelbild der "Reiter und Pferde in Westfalen" war, und der noch aus der laufenden HLP herausgenommen wurde, weil er mehr auf zwei, respektable drei Beinen stand, und danach in der Versenkung verschwand - viel züchterischen Schaden hat er somit nicht gemacht, außer die NRW-Steuerzahler belastet ... da hatte sich die Körkommission, inkl. des meistens mit großem hippologischem Gespür versehenen "letzten preußischen Landstallmeisters" eben mächtig vertan ... das passierte seit zig-Jahren und das wird auch zukünftig immer wieder passieren ...

        Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
        ...

        diskussionsstoff vertriebler oder zuchtleiter?

        ... fazit:
        wenn ein pfiffiger vertriebler in der lage ist, in schulterschluss mit seinem geschäftsführer spontan solche impulse i.s. des tierschutz und der transparenz zu setzen, die den verband nichteinmal etwas kosten (!) und dennoch echten mehrwert schaffen, kann der mündige züchter getrost auf einen nominellen zuchtleiter verzichten.
        Das sehe ich nicht so ... Beispiele aus der Vergangenheit zeigen die überwiegend mehr als unglückliche Lösung der Personalunion Zuchtleiter-Geschäftsführer, wie seinerzeit Dr. Sch. in Hannover oder Dr. M. bei den Westfalen, zumal bei letzterem noch die mehr als deutliche Dominanz des damaligen "Vertrieblers" das westfälische "Schiff" fast "kieloben" schwimmen ließ ... und allein die Vorgaben des EU-Rechtes machen die Besetzung der Zuchtleiterstelle erforderlich, und ganz grundsätzlich ist in der heutigen Zeit diese Ämtertrennung das Maß der aktuellen Zeit, da diese Positionen - jede in ihrer eigenen Weise der Durchführung und Ausgestaltung - ein solches quantitatives und qualitatives Pensum enthalten, das von einer Person alleine garnicht mehr zu stemmen ist, bzw. sein wird!

        Gruß vom Eisenschimmel

        Kommentar

        • fanniemae
          • 19.05.2007
          • 3291

          #7
          schöner kommentar dazu im aktuellen züchterfourm:

          ....
          nochmal zurück zu den neuen besen:
          TM ist ist derzeit als chefvermarkter, auktionator und kommissarischer ZL tätig. als auktionator authentisch, unterhaltsam, mit wohltuend eigenem stil, als ZL wertvoll für das gebiet, mit fachlicher kompetenz und gefühlt hoher akteptanz in der züchterschaft. so lange er es aushält und es ihm nicht zu viel wird:
          machen lassen.
          etwas besseres kann westfalen gar nicht passieren.

          gefällt mir.
          www.muensterland-pferde.de

          Kommentar

          • Eddi
            • 27.03.2019
            • 238

            #8
            Solange es keine Showveranstaltungen sind ist ja alles in Ordnung. Eine alte Weisheit ist :
            am ende des Tages wird abgerechnet und da zeigt sich ob das Geld und die hohen Verkaufsquoten bei den Züchtern ankommen.
            Ich kriege den Eindruck nicht los daß die deutsche Pferdezucht mit den Spitzenpreisen nur noch von sehr sehr wenigen dirigert wird.

            Kommentar


            • Kleinzüchter
              Kleinzüchter kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Den Eindruck? Die Pferdezucht wird doch schon lange von den großen bestimmt; wenn Sie nicht schon sowies in Besitz der "In"-Hengste sind, dann kaufen sie diese auf. Ich schätze, dass mittlerweile 50% der Bedeckungen von denen gestellt werden.....
          • Carley
            • 25.01.2019
            • 1513

            #9
            Also ich war mit unserem Zuchtleiter Dr. Nissen immer sehr zufrieden. Habe mich von ihm auch mal beraten lassen, für eine Anpaarung. Er hat vorallem früher ja auch wirklich alle Fohlen im Lande gesehen. Und er hat sich auch dafür eingesetzt und mit umgesetzt, dass die Amerikanischen Holsteiner mit ins Zuchtbuch kommen und dass das Zuchtbuch für Fremdhengste mehr geöffnet wurde und es jetzt Holstein Global gibt. Er hat mit der Körkomission Cascadello als Reservesieger gekürt, Casall gekört (obwohl sehr unauffällig), Diarado als Siegerhengst gekürt. Ich denke schon das diese Hengste der Zucht einen Stempel aufgedrückt haben Natürlich ist auch da nicht alles perfekt und es gibt Unzufriedenheiten oder Unstimmigkeiten, aber sowas gehört nun dazu, wo es Menschen gibt, da menschelt es. Ich bin gespannt wer in die Fußstapfen tritt.

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