Zitat FN / Pferd Aktuell!!!
08.10.2008
Bundestrainer Springen: DOKR-Springausschuss mit neuem Trainerkonzept
von Dennis Peiler
Warendorf (fn-press). Mit einer veränderten Trainerkonstellation und neuer Aufgabenverteilung im Springsport geht das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) in die kommenden vier Jahre.
Gleich fünf Trainer mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten kümmern sich um den Spitzen- und Nachwuchssport. "Die neue Struktur entspricht den Zielvereinbarungen, die wir im April mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verabredet haben", erklärt Reinhard Wendt, DOKR-Geschäftsführer.
So soll der ehemalige Mannschaftsolympiasieger Otto Becker (Sendenhorst) ab Januar 2009 das Amt des Cheftrainers Springen im Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei übernehmen. Diesen Vorschlag unterbreitete der DOKR-Springausschuss dem DOKR-Vorstand, der dieser Empfehlung noch zustimmen muss. "Nach Sichtung aller Kandidaten haben wir festgestellt, dass Otto Becker der am besten geeignete Kandidat ist. Er ist ein Mann aus dem Sport, hat eine klare Meinung und kann sich durchsetzen", begründete Peter Hofmann (Mannheim), Vorsitzender des DOKR-Springausschusses, die Entscheidung. Otto Becker tritt damit die Nachfolge von Bundestrainer Kurt Gravemeier (Sendenhorst) an, der seinen Vertrag als Cheftrainer zum Ende des Jahres auslaufen lässt. "Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass man mir das Vertrauen schenkt, dieses Amt auszuüben", erklärte Becker. "Allerdings ist dieser Schritt auch mit einem großen Einschnitt für mich verbunden, denn ich muss meine aktive sportliche Laufbahn beenden. Beides, Cheftrainer und aktiver Reiter, geht nicht. Ich blicke der neuen Herausforderung zuversichtlich entgegen."
Während Kurt Gravemeier die Geschicke des Olympiakaders und der Spitzenmannschaften bislang allein verantwortlich gelenkt hat, wird dem neuen Cheftrainer mit dem Olympiareservisten Heinrich-Herrmann Engemann (Bissendorf) ein Disziplintrainer zur Seite gestellt.
Dem Cheftrainer obliegen wie bisher das Management des Olympiakaders und der Spitzenmannschaften. Als Equipechef betreut er die Springreiterteams bei Olympischen Spielen, Championaten und hochrangigen Nationenpreisen. Er hat unter anderem die fachliche Führung des Trainerteams Springen. Eine Neuerung ist, dass der Cheftrainer für konzeptionelle und praktische Maßnahmen zur Leistungsentwicklung im deutschen Springsport verantwortlich ist. Zudem initiiert er und wirkt mit an Maßnahmen zur Weiterenwicklung der Regelwerke und Bestimmungen sowie zu deren Einhaltung und Überwachung.
Neu ist im Springen auch der Disziplintrainer, der den Cheftrainer im Management des Olympiakaders und der Spitzenmannschaften unterstützt. Der Disziplintrainer übernimmt die Trainerfunktion bei Olympischen Spielen, Championaten und hochrangigen Nationenpreisen. Er ist unter anderem für den Aufbau, das Management und Training einer Perspektivgruppe Springen zuständig. Darüber hinaus gibt er B-Kaderreitern und Kaderanwärtern bei ihrem Training sowie Management Hilfestellungen und führt entsprechende Lehrgänge am DOKR-Bundesleistungszentrum durch.
Gleich drei Trainer sind dafür verantwortlich, den Springreiternachwuchs systematisch an den Leistungs- und Spitzensport heranzuführen. So ist Dietmar Gugler (Pfungstadt) für den Bereich der Junioren und Jungen Reiter zuständig. Er betreut und trainiert die Reiter vor allem in Hinblick auf die jeweiligen Europameisterschaften. Zu seinem Aufgabenbereich gehört unter anderem die Auswahl und Vorbereitung der Teilnehmer für die verschiedenen Nachwuchsprüfungen. Ein neuer Schwerpunkt Guglers ist die Initiierung und das Management von Trainingsaufenhalten ausgewählter Nachwuchsreiter bei festgelegten Springställen. Lars Meyer zu Bexten (Herford) kümmert sich um die Springreiter an der Sportschule der Bundeswehr und leitet das Springtraining am Bundesleistungszentrum. Auch er führt die Reiter an die Championate der jeweiligen Altersklasse heran. Eine seiner neuen Schwerpunktaufgaben ist der Aufbau, das Training und Management eines Bundeskaders für Springreiter im Alter von 16 Jahren und jünger, die bei Turnieren mit Pferden an den Start gehen. Bislang gab es den Kader für diese Altersklasse nur für Ponyreiter. Das DOKR reagiert damit auf die internationale Entwicklung im Jugendleistungssport. Die Pony-Springreiter werden wie bisher von Peter Teeuwen (Hanstedt) betreut. Auch er bereitet seine Schützlinge unter anderem mit Lehrgangsmaßnahmen und Nachwuchsprüfungen gezielt auf die Europameisterschaften vor.
Zur Person
Otto Becker (Sendenhorst/49): Der gebürtige Franke und Winzer hatte seinen sportlichen Durchbruch 1990, denn in diesem Jahr wurde er das erste Mal Deutscher Meister der Springreiter und fuhr zu den Weltmeisterschaften nach Stockholm. Von seiner ersten aktiven WM-Teilnahme kehrte er mit der Silbermedaille in der Mannschaft und einem fünften Platz in der Einzelwertung zurück. In den kommenden Jahren folgten zahlreiche weitere Erfolge: So wurde er 1994 und 1998 erneut Deutscher Meister. Der 49-Jährige nahm gleich drei Mal an Olympischen Spielen teil, wurde 2000 Mannschaftsolympiasieger und 2004 gewann er Team-Bronze. Das Jahr 2000 zählte zu Beckers erfolgreichsten Jahren, denn neben dem Mannschaftsgold in Sydney siegte er auch im Großen Preis von Aachen. Mit Dobel`s Cento fügte er 2002 noch einen weiteren Titel seiner Erfolgslaufbahn hinzu, denn das Paar gewann in Leipzig das Weltcupfinale der Springreiter. Seit 2005 ist Otto Becker, der in der Regel mit seinen beiden Top-Pferden Lando und Cento in Verbindung gebracht wird, Aktivenvertreter im Springausschuss des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR).
Heinrich-Hermann Engemann (Bissendorf/49): Der Pferdewirtschaftsmeister war fünf Jahre alt, als sein turnierreitender Onkel ihn mit dem Pferdevirus infizierte, der ihn dann auch nicht mehr losließ. Im Alter von 13/14 Jahren konzentriert sich Engemann zunächst auf die Vielseitigkeit, bevor er Sönke Sönksen kennenlernte, der sein Talent erkannte und ihn förderte. Der gelernte Metzger hat zahlreiche Turniererfolge auf seinem Konto. International startete er bisher bei 45 Nationenpreisen für Deutschland. Engemann konnte bislang zwei Medaillen bei deutschen Meisterschaften gewinnen: Silber 2006 und Bronze 2007. Mit seiner Stute Candela gewann er mehr als 100 Springen der schweren Klasse, mit Aboyeur W fuhr er 2008 seinen bislang größten Erfolg ein. Beim Weltcupfinale in Göteborg erreichte das Paar Platz drei. "Heiner" Engemann ist aber nicht nur im Sattel aktiv. Seit vier Jahren ist er Vorsitzender des Clubs Deutscher Springreiter (CDS), zudem sitzt er als Aktivenvertreter im Springausschuss des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei (DOKR).
08.10.2008
Bundestrainer Springen: DOKR-Springausschuss mit neuem Trainerkonzept
von Dennis Peiler
Warendorf (fn-press). Mit einer veränderten Trainerkonstellation und neuer Aufgabenverteilung im Springsport geht das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) in die kommenden vier Jahre.
Gleich fünf Trainer mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten kümmern sich um den Spitzen- und Nachwuchssport. "Die neue Struktur entspricht den Zielvereinbarungen, die wir im April mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verabredet haben", erklärt Reinhard Wendt, DOKR-Geschäftsführer.
So soll der ehemalige Mannschaftsolympiasieger Otto Becker (Sendenhorst) ab Januar 2009 das Amt des Cheftrainers Springen im Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei übernehmen. Diesen Vorschlag unterbreitete der DOKR-Springausschuss dem DOKR-Vorstand, der dieser Empfehlung noch zustimmen muss. "Nach Sichtung aller Kandidaten haben wir festgestellt, dass Otto Becker der am besten geeignete Kandidat ist. Er ist ein Mann aus dem Sport, hat eine klare Meinung und kann sich durchsetzen", begründete Peter Hofmann (Mannheim), Vorsitzender des DOKR-Springausschusses, die Entscheidung. Otto Becker tritt damit die Nachfolge von Bundestrainer Kurt Gravemeier (Sendenhorst) an, der seinen Vertrag als Cheftrainer zum Ende des Jahres auslaufen lässt. "Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass man mir das Vertrauen schenkt, dieses Amt auszuüben", erklärte Becker. "Allerdings ist dieser Schritt auch mit einem großen Einschnitt für mich verbunden, denn ich muss meine aktive sportliche Laufbahn beenden. Beides, Cheftrainer und aktiver Reiter, geht nicht. Ich blicke der neuen Herausforderung zuversichtlich entgegen."
Während Kurt Gravemeier die Geschicke des Olympiakaders und der Spitzenmannschaften bislang allein verantwortlich gelenkt hat, wird dem neuen Cheftrainer mit dem Olympiareservisten Heinrich-Herrmann Engemann (Bissendorf) ein Disziplintrainer zur Seite gestellt.
Dem Cheftrainer obliegen wie bisher das Management des Olympiakaders und der Spitzenmannschaften. Als Equipechef betreut er die Springreiterteams bei Olympischen Spielen, Championaten und hochrangigen Nationenpreisen. Er hat unter anderem die fachliche Führung des Trainerteams Springen. Eine Neuerung ist, dass der Cheftrainer für konzeptionelle und praktische Maßnahmen zur Leistungsentwicklung im deutschen Springsport verantwortlich ist. Zudem initiiert er und wirkt mit an Maßnahmen zur Weiterenwicklung der Regelwerke und Bestimmungen sowie zu deren Einhaltung und Überwachung.
Neu ist im Springen auch der Disziplintrainer, der den Cheftrainer im Management des Olympiakaders und der Spitzenmannschaften unterstützt. Der Disziplintrainer übernimmt die Trainerfunktion bei Olympischen Spielen, Championaten und hochrangigen Nationenpreisen. Er ist unter anderem für den Aufbau, das Management und Training einer Perspektivgruppe Springen zuständig. Darüber hinaus gibt er B-Kaderreitern und Kaderanwärtern bei ihrem Training sowie Management Hilfestellungen und führt entsprechende Lehrgänge am DOKR-Bundesleistungszentrum durch.
Gleich drei Trainer sind dafür verantwortlich, den Springreiternachwuchs systematisch an den Leistungs- und Spitzensport heranzuführen. So ist Dietmar Gugler (Pfungstadt) für den Bereich der Junioren und Jungen Reiter zuständig. Er betreut und trainiert die Reiter vor allem in Hinblick auf die jeweiligen Europameisterschaften. Zu seinem Aufgabenbereich gehört unter anderem die Auswahl und Vorbereitung der Teilnehmer für die verschiedenen Nachwuchsprüfungen. Ein neuer Schwerpunkt Guglers ist die Initiierung und das Management von Trainingsaufenhalten ausgewählter Nachwuchsreiter bei festgelegten Springställen. Lars Meyer zu Bexten (Herford) kümmert sich um die Springreiter an der Sportschule der Bundeswehr und leitet das Springtraining am Bundesleistungszentrum. Auch er führt die Reiter an die Championate der jeweiligen Altersklasse heran. Eine seiner neuen Schwerpunktaufgaben ist der Aufbau, das Training und Management eines Bundeskaders für Springreiter im Alter von 16 Jahren und jünger, die bei Turnieren mit Pferden an den Start gehen. Bislang gab es den Kader für diese Altersklasse nur für Ponyreiter. Das DOKR reagiert damit auf die internationale Entwicklung im Jugendleistungssport. Die Pony-Springreiter werden wie bisher von Peter Teeuwen (Hanstedt) betreut. Auch er bereitet seine Schützlinge unter anderem mit Lehrgangsmaßnahmen und Nachwuchsprüfungen gezielt auf die Europameisterschaften vor.
Zur Person
Otto Becker (Sendenhorst/49): Der gebürtige Franke und Winzer hatte seinen sportlichen Durchbruch 1990, denn in diesem Jahr wurde er das erste Mal Deutscher Meister der Springreiter und fuhr zu den Weltmeisterschaften nach Stockholm. Von seiner ersten aktiven WM-Teilnahme kehrte er mit der Silbermedaille in der Mannschaft und einem fünften Platz in der Einzelwertung zurück. In den kommenden Jahren folgten zahlreiche weitere Erfolge: So wurde er 1994 und 1998 erneut Deutscher Meister. Der 49-Jährige nahm gleich drei Mal an Olympischen Spielen teil, wurde 2000 Mannschaftsolympiasieger und 2004 gewann er Team-Bronze. Das Jahr 2000 zählte zu Beckers erfolgreichsten Jahren, denn neben dem Mannschaftsgold in Sydney siegte er auch im Großen Preis von Aachen. Mit Dobel`s Cento fügte er 2002 noch einen weiteren Titel seiner Erfolgslaufbahn hinzu, denn das Paar gewann in Leipzig das Weltcupfinale der Springreiter. Seit 2005 ist Otto Becker, der in der Regel mit seinen beiden Top-Pferden Lando und Cento in Verbindung gebracht wird, Aktivenvertreter im Springausschuss des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR).
Heinrich-Hermann Engemann (Bissendorf/49): Der Pferdewirtschaftsmeister war fünf Jahre alt, als sein turnierreitender Onkel ihn mit dem Pferdevirus infizierte, der ihn dann auch nicht mehr losließ. Im Alter von 13/14 Jahren konzentriert sich Engemann zunächst auf die Vielseitigkeit, bevor er Sönke Sönksen kennenlernte, der sein Talent erkannte und ihn förderte. Der gelernte Metzger hat zahlreiche Turniererfolge auf seinem Konto. International startete er bisher bei 45 Nationenpreisen für Deutschland. Engemann konnte bislang zwei Medaillen bei deutschen Meisterschaften gewinnen: Silber 2006 und Bronze 2007. Mit seiner Stute Candela gewann er mehr als 100 Springen der schweren Klasse, mit Aboyeur W fuhr er 2008 seinen bislang größten Erfolg ein. Beim Weltcupfinale in Göteborg erreichte das Paar Platz drei. "Heiner" Engemann ist aber nicht nur im Sattel aktiv. Seit vier Jahren ist er Vorsitzender des Clubs Deutscher Springreiter (CDS), zudem sitzt er als Aktivenvertreter im Springausschuss des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei (DOKR).
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