Echte Reitpferdequalität

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  • Nele
    • 28.01.2004
    • 151

    Echte Reitpferdequalität

    Hallo!
    Gibt es noch Hengste im Bereich der deutschen Warmblutzucht die klassische Reitpferdeeigenschaften (i.S. eines Gueriniere) vererben?

    Also: Hohe Sensibilität gepaart mit Leistungswille.
           Temperament ohne grell zu sein.
           Hohe Tragkraft der Hinterhand mit entsprechender        
           Versammlungsbereitschaft.
           Langlebigkeit und gesundheitliche Robustheit.
           Gute Schulterfreiheit (mit evtl auch etwas
            Vorderbeinaktion).
           Intelligenz.
           Hinterbeine, die in der Verstärkung auch mitkommen.
    Beeindruckende Halsung mit viel Aufsatz (das ist jetzt
    allerdings ein persönlicher Tick von mir)


    Sind das Eigenschaften, die vom Käufer noch gefordert werden? Selektiert ihr darauf? Gibt es noch Hengste dafür?

    Oder ist nur noch der schöne Lampenaustreter gefragt, der sich vom schlechten Reiter auch mal bereitwillig ein wenig quälen lässt?

    Bin auf Stellungnahmen und auch insb. Hengsttips gespannt.
    Yvonne

  • #2
    Wenn Du so fragst, gibt es "noch" solche Hengste, sag uns doch Beispiele, welcher Hengst in der Vergangenheit dieses alles vererbt hat ?

    Kommentar

    • hannoveraner
      • 11.06.2003
      • 3238

      #3
      das sind natürlich sehr viele Eigenschaften die Du hier forderst. Mir fällt spontan kein Hengst ein, der es schafft, diese ganzen Eigenschaften konsequent an seine Nachkommen weiterzugeben. Das hat eigentlich einen ganz einfachen Grund. Es wird keinen Hengst geben, der nur oder überwiegend auf Stuten trifft, die eben genau diese Eigenschaften auch haben!!
      Diese Ziele haben wir auch als Züchter, sicher!! Die meisten Käufer bevorzugen aber das frühreife, schwarze und dämliche Pferd (danke abi, treffende Formulierung!!!! )
      auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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      • #4
        Ist das wirklich so?

        Seit Jahren lese und höre ich, dass Pferde schwarz und dämlich sein müssen damit sie sich verkaufen lassen.
        Jeder behauptet man bräuchte ja mehr Blut aber das lässt sich nicht verkaufen.
        Bei der Umfrage hier welche Farbe bevorzugt wird, liegt glaube ich Fuchs vorne.
        Ich kenne genau zwei Leute die sich ihr Pferd nach der Farbe gekauft haben, die meisten haben irgendwelche Vorlieben aber eigentlich ist es nicht ausschlaggebend.
        Genauso glaube ich nicht, dass Frühreife ein ausschlaggebendes Kriterium ist. Ich würde mir nie ein Pferd kaufen, dass 3jährig nicht mehr babyhaft aussieht, da ich viel zu viel Angst hätte, dass das 5jährig ein Holzrückepferd wird. Für mich ist schonende Ausbildung und eine lange Aufzuchtphase entscheidend und da bin ich sicher nicht alleine.
        Und ich glaube gerade in Sachen Rittigkeit wurden die allergrößten Fortschritte überhaupt erreicht und zwar in Rittigkeit gemäß den oben genannten Aspekten nicht bei Dämlichkeit. Was gab es früher an stätigen Verbrechern. Die sind doch quasi weg.

        Kommentar


        • #5
          Ich denke, einen Hengst zu finden der all diese Eigenschaften verkörpert und auch noch ausnahmslos weitergibt, egal bei welcher Stute - fröhliches Suchen! Wieder eine Sache, die man wohl schlecht verallgemeinern kann, denn immerhin gibt es ja auch immer eine Stute dazu. Und dann kommt es wohl auch immer drauf an in was für Hände entsprechendes Pferd kommt, wenn dieser 3-jährige von jemandem geritten wird, der evtl. die Qualität dieses Pferdes nicht nutzen bzw. bedienen kann, kann man dem Pferd oder dem Vater letztendlich keinen Vorwurf machen.

          Bezüglich der Eigenschaft Rittigkeit und charakter kann ich sagen, dass wir sehr gute Eigenschaften mit Fabriano gemacht haben. Dazu sind die beiden Fabrianos auch ganz nett anzusehen!

          Also ich würde mir schon ein Pferdchen mit den aufgelisteten Punkten wünschen

          Kommentar

          • hannoveraner
            • 11.06.2003
            • 3238

            #6
            vielleicht ist bei uns in Hannover auch n anderer Markt!! Hier werden ja sehr viele ins Ausland verkauft, der Geschmack wird sehr durch die Auktionen geprägt!! Und da ist wirklich zu beobachten, daß die schon in jungen Jahren statiösen, dunklen Typen bevorzugt werden. Dämlich bedeutet hier eher dumpfe Gutmütigkeit und zeitliche Schmerzfreiheit damit jede Socke auch mit denen umgehen kann!! Zu sensibel dürfen die Pferde nicht sein, sonst kommen die nur durcheinander, wenn die/der Reiter(in) dort unruhig sitzt und nicht das feinste Händchen hat.
            auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

            Kommentar


            • #7
              Da gebe ich Hannoveraner sehr recht. Wir sollten vielleicht auch mal überdenken, ob Otto-Normal-Reiter die Pferde, die diese Eigenschaften vielleicht sogar zufällig mitbringen auch wirklich richtig bedienen und fördern können.

              Kommentar


              • #8
                Hehe, und dann heisst es wieder "Frühreife" wäre nen rein westfälisches Problem
                Dabei weiß eigentlich jeder, dass die ganzen Auktionkinder meist ihrer Zeit voraus sind. ( nicht immer im positiven Sinn)

                Kommentar

                • hannoveraner
                  • 11.06.2003
                  • 3238

                  #9
                  Zitat von [b
                  Zitat[/b] (Guest @ Nov. 24 2004,10:05)]Hehe, und dann heisst es wieder "Frühreife" wäre nen rein westfälisches Problem
                  ...ganz sicher nicht......

                  die Frage ist nur, wie schwerwiegend dieses Problem wirklich oder ob es überhaupt ein Problem ist! Die meisten Pferde gehen ja nun wirklich nicht in den Spitzensport!
                  auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                  Kommentar


                  • #10
                    Ich sehe da schon nen Problem Den Pferden wird viel zu früh, viel zu viel zugemutet.
                    Aber vielleicht bin ich da zu "gebrandmarkt"

                    Kommentar

                    • hannoveraner
                      • 11.06.2003
                      • 3238

                      #11
                      normalerweise sollten die Pferde da nichts für können, wenn die Menschen sie überfordern!!
                      auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                      Kommentar


                      • #12
                        Hmm, habe ich das gesagt? Im Gegenteil, ich finds traurig. Und noch trauriger ist oft was rauskommt!

                        Kommentar

                        • hannoveraner
                          • 11.06.2003
                          • 3238

                          #13
                          nein! wollte nur da drauf hinweisen, daß die frühreifen auch gerne mal überfordert werden vom Menschen, öfters jedenfalls als die spätreifen! das liegt irgendwie in der Natur der Sache! Jetzt laufen wir allerdings wieder etwas aus dem Thema....
                          auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                          Kommentar

                          • Tina76
                            • 13.05.2002
                            • 4919

                            #14
                            Ich finde das paßt trotzdem ganz gut zum Thema, weil man vielen Pferden gar nicht erst die Möglichkeit gibt, das sie ihre positiven Reiteigenschaften entfalten können. Da wir dieses Jahr auf vielen Materialprüfungen unterwegs gewesen sind, konnte man sich mal wieder ausreichend davon überzeugen, wieviel junge Pferde überfordert werden, in eine Aufrichtung gezwungen werden, die sie noch überhaupt nicht ausbalancieren können und dementsprechend der Schwung, der Raumgriff und vor allem auch die Gehlust draunter leidet.

                            Daher ist es äußerst schwer Hengste zu nennen, die die geforderten Eigenschaften mitbringen. Ich bin mir sicher das viele junge Pferde wesentlich rittiger und arbeitswilliger wären, würde man ihnen nur die Zeit lassen die sie brauchen.

                            Aber man wird heut ja schon fast schief angesehen, wenn man ein junges Pferd erst mit 3 1/2 anfängt zu arbeiten.
                            Foto : Stutfohlen von Duke of Hearts xx aus der Rosenblüte von Rainbow x Ganymed

                            http://pferdevomschwalbenrain.de.to/

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                            • lexikothek

                              #15
                              Hallo,

                              also, wenn man den pott schon aufmacht, dann muss man auch umrühren ;o)

                              bei aller liebe, das pferd, das deinen vorstellungen entspricht, solltest du wohl eher bei den barocken rassen suchen. schon allein deshalb, weil sich die leute oftmals (seit dem andalusier-hip leider nicht mehr) zeit lassen, die pferde reifen zu lassen.

                              ein weiterer aspekt ist auch, das meiner meinung nach die reiter immer schlechter werden. wer kann den heute noch die ausbildungsskala aufsagen, respektive nacharbeiten?
                              wer bringt den jungen leuten im reitstall oder in der reithalle den bei, sein pferd auszubilden? da werden "fertige" pferde gekauft, 5 jahre alt, dunkelfarbig und brav....tschuldigung....aber das ist, was der markt haben will.

                              die ausbildung eines pferdes bedeutet eine investition an zeit und geld, wer hat die möglichkeit?

                              ich ich leite da immer einen spruch von meinen jagdhunden ab, der da heisst 3 jahre lernt er was, 3 jahre kann er was und 3 jahre wird er alt. beim pferd kann man da wohl 6 jahre für einsetzen.

                              ich bevorzuge es, meine pferde VOR dem anreiten einzufahren, weil sehnen, muskeln und gelenke sich kräftigen, die bauchmuskulatur gekräftigt wird und der rücken in die lage versetzt wird, gewicht zu tragen. ausserdem "klärt" es die birne, vermittelt takt, schwung, losgelassenheit und die bereitschaft, gewicht aufzunehmen.

                              der hengst, der all die von dir gewünschten eigenschaften vererben würde, würde glaube ich, am markt gar nicht bestehen können, weil wer soll da "sensible, feinfühlige PFerde" bedienen?

                              meine vorliebe für diese pferde (auch mit viel blut) brauch ich hier ja nicht noch mal zu erwähnen, oder?

                              lg
                              lexi

                              Kommentar


                              • #16
                                zitat:ich bevorzuge es, meine pferde VOR dem anreiten einzufahren, weil sehnen, muskeln und gelenke sich kräftigen, die bauchmuskulatur gekräftigt wird und der rücken in die lage versetzt wird, gewicht zu tragen. ausserdem "klärt" es die birne, vermittelt takt, schwung, losgelassenheit und die bereitschaft, gewicht aufzunehmen.

                                wow, DAS ist interessant. was spannst du dahinter?

                                Kommentar

                                • mietz
                                  • 22.04.2004
                                  • 978

                                  #17
                                  pferd ist auch oft nur ein spiegel des reiters.
                                  wer viel mit jungen pferden arbeitet kann bestimmt bestaetigen, dass es bei heutiger zucht wenige holzkoeppe gibt, sondern die meisten jungpferde fein und taktrein unter dem reiter laufen (gibt natuerlich immer ausnahmen). nur die pferde werden halt durch ihre reiter gepraegt.
                                  und nen pferd was ueber ne auktion laueft, das hat schon so einiges gesehen bis es dann verkauft wird, da ist es dann auch nicht wunderlich dass das tier sich dann etwas abgehaerteter/erwachsener gibt.
                                  auch beim "dicken hals" muss ich sagen kommt der einfach nach ner zeit, wenn das pferd korrekt gearbeitet und gefuettert wird (auch hier gibt es wieder ausnahmen).
                                  schoene verstaerkungen koennen geritten werden, und schoene grundgangarten vererben zB die celler hengste auch (kommt auch hier wieder auf die anpaarung [stute] an).
                                  eigentlich ist doch alles da weiss gar nicht was ihr habt
                                  who needs reality?
                                  render your own!

                                  Kommentar

                                  • sascha
                                    • 03.10.2003
                                    • 188

                                    #18
                                    die reitpferdequalität die du forderst ist und sollte vorhanden sein. bloß wo bleiben die reiter, die diese qualitäten auch rausreiten können?
                                    wenn ich mich auf turnieren und in normalen reitställen umschaue, da findest du tolle junge pferde, die aber nach 1 jahr oft total veritten sind. nicht mehr viel zu sehen von takt, losgelassenheit und mitdenken. genauso schnell wie die ausbildung der jungen pferde vorangetrieben wird, ohne auf die grundlagen der pferdauasbildung zurück zugreifen, werden reiter ausgebildet, ohne die grundlagen der reiterausbildung zu beachten.

                                    Kommentar


                                    • #19
                                      Zitat: wow, DAS ist interessant. was spannst du dahinter?

                                      dazu brauchst du nicht viel hinterhängen. Allein daß was dranhängt reicht schon für den Muskelaufbau. Sehnen und Bänder brauchen nunmal mindestens die doppelte Zeit wie Muskeln um sich an eine Belastung zu gewöhnen.

                                      Mache es meist ähnlich, Bodenarbeit, einfahren, anreiten. Glücklicherweise muss ich meine Youngster nicht verkaufen oder dann und dann dort und dort präsentieren und "fertig" haben.

                                      Kann in aller Ruhe mit 3 1/2 anfangen zu arbeiten. Habe meinen jetzigen vor 4 Wochen von der Weide geholt und er findet es ganz toll und interessant durchs Dorf zu laufen und alles anzugucken, oder über ein paar Stangen die Füße zu sortieren.
                                      Grüße Tina

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Ja kann mir auch vorstellen, daß Einfahren eine sehr gute Vorbereitung ist. Leider fehlen mir hierzu die Kenntnisse.

                                        Aber um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen. Ein Hengst, der alle gewünschten EIgenschaften hat, ist Charming. Inwieweit er das vererbt, muß man abwarten.
                                        Wobei vor allem auch das außergewöhnliche Interieur zu erwähnen ist. Gehfreudig, intelligent und leistungsbereit und trotzdem kein bißchen schwierig.

                                        Kommentar

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