Reitsport am Boden ->> Krise

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  • Chagall
    • 27.12.2004
    • 3864

    Reitsport am Boden ->> Krise

    Also, nachdem der ganze Reitsport mit Doping, Rollkur, offenen Zungen, blutendem Maul und Schlaufivergewaltigung zugrunde geht, bin ich echt am überlegen wo das denn noch hinführen soll!

    Ich selbst habe vor ca 6mon meinen alten Turnierwallach in Rente geschickt und wollte mir in absehbarer Zeit wieder was vergleichbares zulegen. Aber die Ereignisse überschlagen sich..................

    Alle schreien die bösen Holländer aber habt ihr schon mal in unsere kl. Turnierställe geschaut, wie wo ich war...........Ponykinder mit Schlaufzügel weil sie den Gaul nicht an Zügel bekommt! Stundenlanges Jungpferdelongieren nachdem sie 3Tage in der Boxe gestanden sind. Hygienische Boxenzustände zum Saugrausen! 23 Stunden am Tag in der Box .............. dass ihn ja nix passiert........... nicht Ausreiten -> dass ihm ja nix passiert -> wobei die Leut meistens die Hosen voll haben um raus zu gehen!
    Und es wird sich über nen Profi beschwert...........?

    Soll ich euch mal was sagen, da haben es die Profipferd ja noch schön, die kommen wenigstens 3mal am Tag raus. Gut meist mal grasen an der Hand oder Führmaschine aber trotzdem raus!

    Mir ist das ja eigentlich nie so richtig aufgefallen was wir da machen. Aber die Veränderung meines 20(!) jährigen Charlys, der jetzt tägl. auf der Koppel steht und sich aufführt wie ein junger Lausbub hat mich scho stutzig gemacht!
    Aber man muss wohl erst mit der Nase reigetunkt werden bevor man´s erkennt!?!


    Ich hätte ja echt gerne wieder ein gutes Reitpferd! Aber wohin stellen?
    Da muss ich ne Halle für eigengebrauch bauen - mal schaun wär ja ne gut Idee!

    Die andere Möglichkeit besteht darin, dass ich hier zum Superfreizeitreiter werde!

    Ich glaube mal ich kaufe mir einfach nen Andalusier und nen Westernsattel
    damit wären doch wohl alle am glücklichsten!!!
    Kämpfe mit Leidenschaft, siege mit Stolz,
    verliere mit Respekt, aber gib nie auf
  • King George
    • 05.02.2008
    • 1617

    #2
    Man kann auch gut ohne eigene halle leben und trainieren :-) pferd in einen kleinen privaten stall, halle in erreichbarer nähe und gut ist (ok, übers belächelt werden, weil man so ja kein turnierpferd hält mal abgesehen, aber denen kann man es ja zeigen )
    "Shettys sind keine Pferde, sondern verkleidete Hobbits und somit nicht in der Wertung.
    Außerdem bist du selbst schuld, wenn du versuchst, dich mit einer höheren Intelligenz anzulegen."

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    • Terk
      • 18.08.2009
      • 538

      #3
      Also hier in Rhein-Main bzw. RLP gibt es auch noch einige Ställe wo das Pferd mind. Tagsüber rauskommt in Gruppen.
      Mein alter Wallach lief Turnier und stand sogar in VP Offenstall und Reithalle 10 Minuten weg vom Verein. Es gibt es schon.
      Sonst stehen unsere nachts halt in Boxen, morgens in Gruppen raus bis spätnachmittags Abends (Lichtverhältnisse). Winter Paddocks, Sommer Wiese in der Herde, trotzdem laufen da einige Turnier mit. also zumindest hier habe ich das Gefühl das viele SB's wie auch Reiter umdenken, Pferd raus und trotzdem Halle. Die Boxenhaltungsställe sind bei uns in der Gegend eher vom Leerstand bedroht, die anderen haben Wartelisten.

      Es gibt sogar mittlerweile hier teilweise OS mit Füttern und Misten. Die sind echt gefragt, dann noch Platz dabei, Weidebringdienst, Halle erreichbar, das zieht hier wirklich.

      Ich würde Eigenregie zeitlich gar nicht mehr schaffen, aber VP mit aufmerksamen Sb und Pferde kommen raus, anders würde ich kein Pferd mehr halten.

      Was oben im Sport passiert finde ich auch schlimm, allerdings versuche ich als erstes im Kleinen an mir zu arbeiten, dann evtl. hier andere Sachen ansprechen. Oben anonym kritisieren kann jeder, aber es Leuten ins Gesicht zu sagen zu Hause. Da fängt für mich das Übel schon an. Ich möchte als erstes das es meinem Pferd so gut wie möglich geht, denn jeder Reiter der sich selbst Gedanken macht und für das Pferd wirklich das Beste will, ist für ein paar Pferde schon ein Gewinn.

      dann kommt vielleicht auch die Einsicht irgendwann wieder oben an. Aber alleine für den Nachwuchs zu Hause muss man es vorleben finde ich.

      The Best: OB Wallach V: Alabaster - MV: Hessenstein
      16.04.1995 - 08.10.2009

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      • Furioso-Fan
        • 12.08.2004
        • 10945

        #4
        Ich habe für mich zumindest für das Haltungsproblem die Lösung gefunden, daß ich meine Pferde in einer eigenen Offenstallanlage unterbringe un.d mir das Reiterleben nur in kleineren Dosen antue. Momentan fahre ich noch ab und an zu einer Freundin in die Halle. Dort gibt es keine Einsteller, kaum Mitbenutzer und ich kann abends in Ruhe dann mein Pferd arbeiten, wann mir danach ist.
        Im neuen Stall werde ich das genauso handhaben. Ob ich nochmal Turnier reite, weiß ich nicht, mal sehen.
        Ich hatte vor einiger Zeit dazu unter Erfahrungen und Erlbenisse ein Topic aufgemacht, Reiterliche Sinnkrise von Seniorin oder so, kannst Du ja mal nachlesen.
        Ich denke, es geht immer mehr Leuten so, daß sie angesichts immer knapper werdender Zeit und auch knapper werdendem Geld manche Dinge nicht mehr so hinnehmen wie früher

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        • #5
          Jep - Vor"Reiter"Rolle und andere damit "anstecken".
          Leider gibts immer noch zu viel "Deppen" die glauben ihr Pferd ist nicht wasserfest, hat in ner Box genug "Auslauf" und reiten in der Halle ist für beide (Pferd und Reiter) gesünder als Ausreiten. Aja und Bisse von den anderen "bösen" Pferden gibts dann auch keine.
          Übrigens: die meisten Bisse und sonstiges kommen eigentlich vom Spielen und Rumtoben in der Herde.
          Und wenn das ein Pferd nicht mehr darf - ist gscheiter es wär ein Fleischkäs geworden!

          @Chagall: du hast vollkommen recht, dass die Pferde bei den Profireitern oft ein besseres Leben haben, als bei den ganzen Sonntags-Schönwetter-Reiter, die ihre Pferde die ganze Wochen in ihren stinkenden Boxen stehen haben.
          Aber es gibt auch noch solche, die zwar sehr auf ihr Pferdchen schaun und das beste fürs Pferd wollen, aber dabei vergessen, dass ein Pferd ein Herden- und Lauftier ist und an sich mit nem guten wetterfesten Haarkleid ausgestattet ist. Und quasi, wenns regnet oder kalt ist, darf das Pferdi dann nicht auf die Koppel, weil sonst wirds krank. Und die Viehcher am liebsten in Watte gepackt werden, damit ihnen ja nix passiert.
          Wenn man natürlich 2x die Woche das Pferd mit Schampoo waschen muss, ist die Sache nicht mehr wasserdicht. Oder mitten im Winter draufkommt, dass das Pferd sooo ein dickes Fell bekommen hat und dann geschoren wird, damit man nicht so lange "trockenreiten" muss. Da wirds auch schon kritisch wegen Pferdeliebe (oder doch nur Eigenliebe)
          Die tollsten Errungenschaften sind im Moment die Paddock-Boxen. 4m² Box und 5m² Paddock und ein Pferd ist glücklich!!!???? Dann brauchts auch keine Koppel und keine Wiese mehr, weil es hat ja zu seinem Schlaf/Wohnklo mit Fressplatz noch nen Luxusbalkon dazu!!
          Zuletzt geändert von Gast; 09.03.2010, 10:46.

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          • Ginella NB

            #6
            es fehlt den meisten kindern halt schon an der grundsätzlichen reitausbildung.
            da kann man hinterher auch nicht verlangen, das sie wirklich gut reiten können und überhaupt verstehen, warum sie was machen und das eins auf dem anderen aufbaut.

            wenn ich da an meine anfangszeit zurückdenke - wir haben erstmal 10 std. theorie gebüffelt und am holzpferd geübt, bevor man uns ans lebewesen pferd rangelassen hat.

            heutzutage lernen die kinder nicht mal mehr, das man nach dem putzen das putzzeug sauber macht........

            echt erschreckend!

            da müsste bei der ausbildung der trainer schon grundsätzlich was überdacht werden.

            da haben´s damals die mädels, die uns den umgang mit dem pferd und die ersten grundsätze auf dem pferd in ihren schulferien beigebracht haben, wirklich gewissenhafter gemacht als heutzutage so mancher "profi".

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            • Terk
              • 18.08.2009
              • 538

              #7
              Also Paddockboxen sind zunächst mal besser als nix, aber eher für mich 1 Zimmerwohnung mit Balkon.
              Soweit so gut. Wetterfest sind bei uns alle, fluchen übern den Matsch tun wir immer mal. Weg zur halle führt 10 Min durchs freie, die muss man laufen. Ging selbst bei schnee und Eis, fazu eben Paddocks zu 2 - 4 Pferden mind.
              Meiner aht ständig Schrammen und blutet auch mal, so what Abends wird kontrolliert evtl. Haare an Wunde weg, H2O2 drauf und dann schaun wir mal. 2 Mal dickes Bein weil Bluterguss, klar Schock, aber so lange er alle nervt mit seinem will spielen muss er auch mit der deutlichen Antwort vom Chef leben.
              Da der Vorgänger Montagsexemplar war muss ich erst wieder lernen nicht ständig bei allem nen Herzinfarkt zu bekommen. Aber ich vermeide das wattepacken so viel wie möglich.
              Einzig eindecken gegen den Matsch tue ich im Winter.
              Sommer ist dann Herde mit 10-15 Pferden das ist total schön für die.
              Zumal meistens ist es so je normaler rauskommen ist, desto weniger passiert. Ach ja und Spaß hat der ganz sicher, könnte ihm stundenlang zu sehen wie er alles bespaßt.

              Aber jeder sollte doch versuchen das vorzuleben, damit die Kids lernen wie es geht. Was ein Pferd so braucht und warum, es sit schon erschreckend wie viele das nicht wissen, longieren können die wenigsten, Bahnregeln warum, Pferd richtig lösen und aufwärmen, sorry aber das dauert länger als 5 Minuten insgesamt mit Schritt im Winter. Es gibt echt viel was da läuft, oft möchte man die vom Pferd ziehen Große wie Kleine, aber mein Weg wäre als erstes zu Hause Schnauze auf wenn was nicht passt und auch versuchen es besser vorzuleben. Dann versuchen immer ein wenig weiter im Sport zu kommen und dort durch feines Reiten mit Pferd als Partner aufzufallen, zeigen das es anders geht.

              Mein Mann war das beste Beispiel, wie die brauchen mehr wie eine Schubkarre Stroh ihm OS für 2 Pferde als Einstreu, nie gelernt. Da sehe ich das Problem.
              The Best: OB Wallach V: Alabaster - MV: Hessenstein
              16.04.1995 - 08.10.2009

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              • Chagall
                • 27.12.2004
                • 3864

                #8
                Sicher hast du ganz recht dass die Haltung eher wenig mit dem Reitspot zu tun hat!

                Oder etwa doch?
                Ich meine dass es doch ein Gesammtpaket Pferdeliebe geben sollte. Es geht hier um den gegenseitigen Respekt. Und das fängt sicherlich nicht erst beim Satteln an.
                Ich meine dass ich nur ein Pferd ordentlich Arbeiten kann, wenn ich auch seine "Grundbedürfnisse" zufriedenstelle, obwohl mir auch klar ist, dass man sicher kein Pferd nur mit Zucker bis GP ausbildet, hab ich auch nicht getan - geht nicht!

                Du hast auch recht, dass der Sport nicht wirklich am Boden ist, aber für mich, denke ich, schon! In diesem Zirkus kann sich ein Normaldenkender doch nicht wohlfühlen!

                Aber vielleicht bin ich auch schon satt, was das alles angeht, dass ich nicht mehr objektivgenug bin!

                Ich werde mir die Andalusier/Westernsattelidee nochmals durch den Kopf gehen lassen!
                Kämpfe mit Leidenschaft, siege mit Stolz,
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                • suppenhuhn
                  • 25.02.2010
                  • 88

                  #9
                  Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
                  Jep - Vor"Reiter"Rolle und andere damit "anstecken".
                  Ich bemühe mich wirklich, reiterliches Vorbild zu sein, vor meiner eigenen Tür zu kehren, fair zu meinem Pferd zu sein, es pferdegerecht auszubilden und nichts übers Knie zu brechen.
                  Und? Ich werde belächelt. Bewundert werden die, die es dem blöden Bock mal so richtig zeigen.

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                  • gata
                    • 03.01.2009
                    • 631

                    #10
                    @Chagall, ich würde von der Iddee Abstand nehmen. Es gibt kaum ein Pferd, das vom Exterieur/Interieur her weniger zum Westernreiten geeignet ist, als Andalusier!

                    Was Deine allgemeine Klage angeht. Mit genau denselben Worten ghab ich Ähnliches schon vor 30 Jahren vernommen.
                    Und: ja, leider ist es immer noch schwierig, Ställe zu finden in denen vernünfrige Haltungsbedingungen UND vernünftige Trainingsbedingungen herrschen.
                    Daran wird sich erst was änderen, wenn die Ställe mit den besch... Haltungsbedingungen leer bleiben.
                    Hier kann sich jeder selbst an die Nase fassen. Es ist ja niemand gezwungen, sein Pferd unter solchen Bedingungen zu halten, egal ob WB oder Exot.
                    Es wird auch niemand gezwungen sein Pferd brutal zu reiten.
                    @suppenhuhn, Ob mich dafür jemand belächelt, dass ich im Umgang ruhig und freundlich bin und mir etwas mehr Zeit lasse, ist mir ehrlich gesagt sch... egal. Und die Leute, die andere bewundern, wenn sie "dem Bock mal zeigen was ne Harke ist", sind nicht die, mit denen ich mich umgeben will. Es gibt genug andere. Egal bei welcher Reitweise.
                    Ponies are like cookies, you can't have just one!

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                    • suppenhuhn
                      • 25.02.2010
                      • 88

                      #11
                      gata, da sind wir uns ja einig
                      Ich bin aus dem Alter raus, in dem ich mir und / oder anderen irgendetwas beweisen müsste.
                      Ich bezog mich auf das „Vorbild sein“. Zur Zeit sind bei den Kiddies leider andere Vorbilder in.

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                      • monti
                        • 13.10.2003
                        • 11758

                        #12
                        @Chagall
                        such dir einen vielseitig veranlagten Warmblüter und reite so WIE DU ES FÜR RICHTIG HÄLST.....die Pferde sind intelligent genug, zwischen Dressursattel und Springsattel und Westernsattel unterscheiden zu können !...

                        es gibt sehr viele intelligente Pferde, die sich zu Tode langweilen....und sehr viele nicht intelligente Reiter, die immer wieder stur ihr ewig gleiches Programm abspulen - bis zum Erbrechen....
                        Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                        • Chagall
                          • 27.12.2004
                          • 3864

                          #13
                          Ihr werdet jetzt dochnicht im Ernst auf dem Andalusier und dem Sattel rumreiten! ALso da lang ich mir ja an Kopf.. das war ne übertriebene Metapher!

                          Also unser Suppenhuhn spricht mir sowas von aus der Seele besser kann man es nicht zur Sprache bringen!
                          Kämpfe mit Leidenschaft, siege mit Stolz,
                          verliere mit Respekt, aber gib nie auf

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                          • Stand by me

                            #14
                            Ich finde in den letzten Jahren hat sich vieles zum Guten verändert, was die Pferdehaltung angeht. Viele Ställe haben erkannt, dass die Pferdebesitzer viel Wert auf die Haltung ihres Pferdes legen und bieten tolle Möglichkeiten an.
                            Trotzdem gibt es sicher in jedem Stall etwas, was man als verbesserungsbedürftig erachten könnte. So ist es halt. Kann man damit nicht leben und diesen Kompromiss akzeptieren, muss man scheinbar selbst den für sich perfekten Stall errichten.
                            Fehler in der Ausbildung gab es schon immer und wird es auch immer geben. Ich denke, die Ausbildung eines Jugendlichen war früher viel intensiver.
                            Ich kann mir das nur so erklären: Früher nahm man Unterricht in einem Reitverein, hat dort viel Zeit verbracht und viele Details einfach schon durch zusehen oder erfragen erlernt. Heute gibt es mehr und mehr Privatställe, Ställe wo guter Unterricht angeboten wird sind sehr schwer zu finden.
                            Was ich auch oft beobachtet habe: Die Kinder werden 5 Minuten vor der Stunde von den Eltern abgekippt und 5 Minuten nach der Stunde eingesammelt.
                            Wir dagegen haben früher unsere halbe Kindheit im Stall verbracht, Unterrichtsstunden gelauscht, dadurch gleich zusätzlich gelernt und waren sehr glücklich, mal ein Privatpferd putzen oder gar reiten zu dürfen.
                            Ich für meinen Teil mache mein Ding, rege mich (normalerweise) nicht über andere Personen auf und bin für das dankbar, was ich mit meinen Pferden erreiche. Das ist mein Hobby und mir muss es Spaß machen.

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                            • #15
                              Zitat von Gata:
                              @Chagall, ich würde von der Iddee Abstand nehmen. Es gibt kaum ein Pferd, das vom Exterieur/Interieur her weniger zum Westernreiten geeignet ist, als Andalusier!


                              Sorry - warum sollen Andalusier sich nicht zum Westernreiten eignen????
                              Der Ursprung vom Westernreiten und Westernsattel IST aus dem Spanischen Reiten und Sattel.
                              Beides Arbeitspferde fürs Kühe hüten und einfangen. Und für lange Ritte im Sattel. Und der genetische Ursprung vieler Amerikan. Pferde sind spanische Rassen x Vollblut.
                              Zuletzt geändert von Gast; 09.03.2010, 16:15.

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                              • gata
                                • 03.01.2009
                                • 631

                                #16
                                @Susn,
                                ganz einfach: der moderne Westernsport hat mit Kühe hüten (größtenteils) nicht das Geringste zu tun.
                                Aber selbst wenn: Es fängt schon damit an, dass nur Portugal wirklich Pferde für den berittenen Stierkampf züchtet. (In Spanien wird zu Fuß gekämpft).
                                Die Spanische Pferdezucht hat sich im vorletzten Jahrhundert stark der Zucht repräsentativer Karossiers zugewandt, mit optisch was her machenden, aber unergonomischen Gängen (Stichwort Bügeln / Campaneo - die spanischen Züchter kämpfen immer noch damit, das wieder aus der Rasse raus zu kriegen). Die aufwendigen Gänge machen die meisten Iberer nicht gerade zu idealen Langstreckenreitpferden. Für Distanzritte sind sie praktisch völlig ungeeignet. Ich habe jedenfalls noch nie von einem bei Distanzritten wirklich vorne mitlaufenden Lusitano oder Andalusier (PRE) gehört.

                                Aufgrund des viel größeren Aggressionspotentials der iberischen Stiere muss bneim Stierkampf ganz anders geritten werden als beim Treiben der weglaufenden (scheuen) amerikanischen Rinder. Cutting (Rindertreiben bzw. aussondern) verlangt ein völlig anderes Pferd als der Stierkampf.
                                Ansonsten wird vom Westernsportpferd verlangt, mit relativ tiefem Kopf in Dehnungshaltung am losen Zügel zu laufen. Dazu hat der Durchschnittsiberer viel zu viel natürliche Aufrichtung und für die Arbeit am losen Zügel meist auch ein zu hitziges Temperament.
                                Im genetischen Ursprung des modernen Western-Sportpferdes, des Quarter Horses, spielen spanische Pferde so gut wie überhaupt keine Rolle. Der dominierende Einfluss dürfte beim englischen Vollblut, sowie bei diversen aus old Europe importierten Rassen liegen. Das QH als wirklich systematisch mit Stutbuch gezüchtete Rasse existiert - allen Legenden zum Trotze, erst seit 1937.
                                Das genetische Potential spanischer Pferde ist nur noch in ein paar wenigen Spanish Mustangs in Kalifornien überhaupt nachweisbar. Alles andere ist längst durch die später aus ganz Europa eingeführten Rassen überdeckt. Die erste systematisch in USA gezüchtete Rasse (durch die Army) war übrigends das Morgan Horse, das dann auch alle anderen amerikanischen Zuchten beeinflusst hat. Die Morgans wiederum sind genetisch wohl im Wesentlichen aus Welsh Cob und englischem Vollblut entstanden.

                                Witzigerweise sind auch Quarter Horses idR überhaupt nicht für Distanzrennen geeignet. Das hat mit der Spezialisierung auf kurze Sprints zu tun, (Der Rassenamen kommt immerhin von Viertelmeilenrennen!), die dazu führt, dass die Rasse von Hause aus wenig Ausdauermuskulatur aber aber optimal für kurzzeitige Kraftentfaltung geeignete Muskulatur hat.
                                [/nerdmodus aus]

                                Und sorry für den Off Topic Roman.
                                Zuletzt geändert von gata; 09.03.2010, 17:20.
                                Ponies are like cookies, you can't have just one!

                                Kommentar


                                • #17
                                  Da bin ich jetzt platt über soviel geballtes Wissen. sehr interessant!!!! habs von der Profi-Seite natürlich noch nie betrachtet.
                                  Bei Distanzrennen hab ich eigentlich wirklich noch nie nen Andalusier gesehen.
                                  Aber so gemütlich Tagesausritte (1 Stunde im Sattel - 3 Stunden Essen, dann wieder ne Stunde im Sattel - 6 Stunden Sangria-Time, etc) sind mit den Andalusas schon nett. Und wenn die genügend Arbeit und Beschäftigung haben, sind die auch nicht so temperamentvoll, wie die Leidensgenossen bei uns, die den ganzen Tag in der Box stehn und 2x wöchentlich mit Megakandarre auf Show ausgeritten werden (mein Pferd ist ja so was von heiß und temperamentvoll)
                                  ..............wo wir wieder beim Thema wären

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                                  • #18
                                    wg. Aussage von Stand by me und anderen.
                                    Wir haben seinerzeit ne ganze Woche ausgemistet und Pferde geputzt für 1 Reitstunde!!
                                    Und.... es war die schönste Zeit, die man sich vorstellen kann!
                                    Und meine Kids waren auch den ganzen Tag im Reitstall trotz bezahlter Reitstunden. Haben geputzt gestriegelt ausgemistet gefüttert. Ich wußte die sind gut aufgehoben und den ganzen Tag in Frischluft - abends sind sie ins Bett gefallen!! Aber solche Reitställe sind auch nicht überall zu finden, wo die Kids erwünscht sind, oder? Wir Erwachsenen waren natürlich auch sooft wie möglich dort und haben geholfen oder zumindest den Umsatz vom Reiterstüberl gerettet
                                    Die Kleine von ner Freundin hat mit 3!! besser und sauberer ausgemistet als jeder Erwachsene.
                                    Ich find das gehört zum Reiten dazu!!

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                                    • Dacil
                                      • 03.01.2009
                                      • 381

                                      #19
                                      Ich glaube schon, daß Haltung und Reiten in einem direkten Zusammenhang stehen. Unsere Pferde stehen in Selbstversorgung in Offenstallhaltung. Das Reiten war in diesem Winter natürlich schon sehr erschwert, aber sonst kommen wir mit eigenem Reitplatz und Pacours schon gut klar.
                                      Nun fahre ich seit kurzem wieder zum Unterricht zu meinem früheren Ausbilder ( reitet bis Grand Prix ) in eine Anlage, die dressurorientiert ist. In der einen Stunde, die ich Unterricht habe ( wohlgemerkt morgens ) müssen ca. 4 andere Reiter ihre tobneden Pferde vor dem Reiten ablongieren. Manche kommen schon mit ausgebundenen Pferden in die Halle und man sieht schon das P im Gesicht in anbetracht der geladenen Pferde. Jedes Mal höre ich die verwunderten Komentare, das meine Stute selbst dann nicht mitmacht, wenn die anderen nur noch rumbuckeln. Ich brauche mich nur ums gute Reiten kümmern und nicht um die Probleme, die aus 23 Stunden Box entstehen. Ich glaube schon, daß das einen Unterschied macht. Ich kann auch in der fremden Halle mit langen Zügeln Schritt reiten ohne immer aufzupassen das der Esel nicht losprescht. Natürlich sehen die Leute gar nicht, das ihr momentan größtes Problem ja rein hausgemacht ist.
                                      Natürlich sehen die Pferde dort eindeutig chicker aus als unsere Andalusierstute ( wirklich, war jetzt kein Scherz ) mit ihrem momentan recht langen Fell . Letztens hatte sie ihrem Hals morgens bevor ich fahren wollte noch gerade eine Schlammpackung gegönnt, das finde ich dann schon nicht ganz so klasse, aber ich sehe einfach unsere glücklichen Pferde und dann kann ich damit leben.
                                      www.singer-schabracken.de

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