Überspingt das Talent eventuell eine Generation?

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  • Bajuto
    • 22.05.2003
    • 614

    Überspingt das Talent eventuell eine Generation?

    Hallo!

    Ich habe mal eine Frage an die Zuchtexperten hier im Forum.

    Habt Ihr Euch mal Gedanken dazu gemacht, ob die positiven Eigenschaften vielleicht eine Generation überspringen?

    Wenn man z.B. eine Stute hat, die ein tolles Papier vorweisen kann, aber selbst nicht so gelungen ist.
    Könnten dann nicht doch die beiden Knaller wovon sie abstammt beim Fohlen wieder voll durchschlagen?

    So nach dem Motto:" Oh, ganz der Opa!"

    Ich weiß, das man das nie so voraussehen kann, aber habt Ihr das einfach schon mal gewagt oder ist Euch das Risiko doch zu groß?

    LG
    Bajuto
  • Mandy-Jane
    • 20.12.2007
    • 2459

    #2
    Man unterhält sich hier ja oft über das Thema, ob man nur mit einer Staatsprämienstute züchten sollte, einer Stute die es sozusagen wert ist mit ihr zu züchten. Ich muß sagen, dass ich schon so manche Stute gesehen habe (mit guten Papier) die nach nix aussah, aber nur Spitzenfohlen hervorbrachte, auch St.Pr.st, gekörte Hengste, gute Sportponys.

    Aber klar, man züchtet nicht nur mit den Eltern, es heißt ja nicht umsonst "in Generationen züchten"
    Reitponys aus Weser-Ems
    .....................................

    Kommentar

    • monti
      • 13.10.2003
      • 11746

      #3
      manchmal passen Stute und Hengst nicht zusammen und die Nachkommen daraus sind dann sehr unkorrekt ....in der heutigen Zeit wird dieses Risiko aber selten eingegangen:
      früher wurden z.b. rel. schwere blutleere Stuten mit einem Vollblüter, AA oder ox gekreuzt - das Produkt war dann oft sehr unkorrekt - Charakter, Temperament und Gebäude unpassend (F1-Generation)....die Generation danach (F2) aber oft sehr gut....

      ....ich kann mich an eine Halbblutstute von Zinntaler xx von einem Bekannten erinnern, die stark überbaut war, alle 4 Hufe zeigten eine andere Stellung und sie hat an der Kutsche getöltet....
      Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

      Kommentar

      • Bajuto
        • 22.05.2003
        • 614

        #4
        ....ich kann mich an eine Halbblutstute von Zinntaler xx von einem Bekannten erinnern, die stark überbaut war, alle 4 Hufe zeigten eine andere Stellung und sie hat an der Kutsche getöltet....[/QUOTE]

        und daraus sind gute Fohlen gefallen?

        Kann man das erst erkennen, das die beiden nicht zusammenpassen wenn das Fohlen schon da ist?

        Oder gibt es genauso wie Passeranpaarungen auch, ich nenn es einfach man Unpasserpaarungen?
        Zuletzt geändert von Bajuto; 05.11.2009, 13:56.

        Kommentar

        • Bajuto
          • 22.05.2003
          • 614

          #5
          Nochmehr Fragen:

          Habt Ihr schon mal eine Anpaarung gewagt, wo alle anderen die Hände über den Kopf zusammengeschlagen haben?(ich meine jetzt nicht die ständigen Nörgler sondern die, auf deren Meinung Ihr sonst zählt)
          ..und hat es gepasst?

          Kommentar


          • #6
            Kann hier keinerlei Praxiserfahrung vorweisen, aber da wäre ich vorsichtig.
            Klar kann es mal vorkommen, dass ein Pferd mit super Abstammung selbst 0815 daherkommt aber top Fohlen bringt. Das dürfte jedoch die Ausnahme sein.
            Deine Anfrage hört sich jetzt schon recht speziell an, sicher hängt es auch davon ab was du konkret als "Talent" bezeichnest, bzw. einem Mangel davon. Geht es um Optik, Eigenleistung oder Charakter?
            Wenn du ein Springtalent bei einem Pferd der Abstammung nach erwarten würdest, aber nicht vorfindest, wäre mir das Risiko das Pferd in der Zucht einzusetzen und zu hoffen, dass sich die Vorväter durchsetzen entschieden zu groß!

            Kommentar

            • Devil's Dance

              #7
              ....und im übrigen muss man natürlich auch davon ausgehen, dass auch die unerwünschten Eigenschaften aus früheren Generationen wieder hervortreten können.
              Insofern ist es wahrscheinlich weniger riskant, ein - sagen wir mal: unscheinbares Stutchen mit untadeliger Abstammung in die Zucht zu nehmen als eine hochdekorierte Titelblatt-Schönheit mit fragwürdiger Abstammung.

              Kommentar

              • Bajuto
                • 22.05.2003
                • 614

                #8
                Zitat von Devil's Dance Beitrag anzeigen
                ....und im übrigen muss man natürlich auch davon ausgehen, dass auch die unerwünschten Eigenschaften aus früheren Generationen wieder hervortreten können.
                Insofern ist es wahrscheinlich weniger riskant, ein - sagen wir mal: unscheinbares Stutchen mit untadeliger Abstammung in die Zucht zu nehmen als eine hochdekorierte Titelblatt-Schönheit mit fragwürdiger Abstammung.
                eine fragwürdige Abstammung?

                Meinst Du damit unbekannte Hengste oder bedenkliche Hengste?

                Dahin zielt meine Frage:

                Wie sehen die Mütter aus, die vielleicht schon mehrere gute Pferde gebracht haben?
                Sind es nicht eigentlich die unscheinbaren, bei denen man erst auf dem zweiten Blick die Qualität erkennen kann?

                LG
                Bajuto
                Zuletzt geändert von Bajuto; 06.11.2009, 15:20.

                Kommentar

                • Nessi
                  • 15.06.2007
                  • 498

                  #9
                  Für mich sind "fragwürdige Abstammungen" immer diese Vater Dressurhengst, Mutter Springstute....da hätte ich doch - auch wenn das Stütchen ganz patent wäre, irgendie Probleme bei der Hengstauswahl.

                  Kommentar

                  • Nessi
                    • 15.06.2007
                    • 498

                    #10
                    Zitat von Bajuto Beitrag anzeigen
                    Sind es nicht eigentlich die unscheinbaren, bei denen man erst auf dem zweiten Blick die Qualität erkennen kann?
                    Nein, bei den "guten Zuchtstuten" erkennt man m. E. Qualität auf den ersten Blick. ABER !!!! genau wie bei den Reitpferden wird Qualität nicht am Trab manifestiert !!!

                    Kommentar

                    • Tambo
                      • 23.07.2003
                      • 1876

                      #11
                      Hihi, fragwürdige Abstammung,...... die bei der man dem frischgebackenen Besitzer heimlich eine möglichst verletzungsarme unfreiwillige Landung wünscht. Und sich wünscht, das er einen besseren Berater beim Pferdekauf mitgenommen hätte.

                      Wie war das, fragt man 4 Züchter nach der Top Abstammung kriegt man 27 Vorschläge und fragt man nach Leistungsvernichtern, werden vielleicht die selben Hengste von den anderen Leuten genannt, außer natürlich bei den üblichen Verdächtigen, mir fallen dann Trapper, Dolentino und Gardeulan, Gotthard hin oder her ein.....

                      Kommentar


                      • #12
                        Zitat von Nessi Beitrag anzeigen
                        Für mich sind "fragwürdige Abstammungen" immer diese Vater Dressurhengst, Mutter Springstute.
                        Und davon gibts sooo viele! Frag mich dann auch immer, was hat sich der Züchter nur dabei gedacht?!?

                        Alleine in meinem alten Stall: Lanciano/ Donnerhall/ Pilot/ Polydor oder auch Weltmeyer/ Really Fabulous xx/ Renaldo/ Ramiro (und da ist schon die Mutter trotz Blüterpapa ein Ochse!)

                        Kommentar


                        • #13
                          Ich weiß nicht - kommt vielleicht auf das Zuchtziel an.
                          Soll ich mit meiner sehr elastischen, begnadet springenden Stute, die jetzt optisch nicht so der Hingucker ist und auch einen leichten Dachschaden von der Mutter geerbt hat züchten ?
                          Was erwarte ich aus dieser Stute ?
                          Ein hübsches, von jedem Àmateur zu bedienendes Püppchen ?
                          Dann ist das sicher Fehlanzeige.
                          Da ich aber den Vater kenne und selbst geritten habe, so brav und leistungsbereit war der und da ich einen Sportler als Ergebnis erwarte, suche ich nach einem blutgeprägten Hengst, der die Elastizität nicht kaputt macht mache es.
                          Ich habe momantan 2 Vollbrüder 3 und 4 jährig die sich äusserlich sehr ähnlich sind, beide sehr brav und unkomliziert im Umgang, aus einer Gaga-Mutter, der Ältere bewegungsstark, aber tut sich etwas schwer beim Springen, während der jüngere der reinste Gummiball ist.
                          c'est la vie...
                          Das macht das Züchten so interessant.

                          Kommentar


                          • #14
                            Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
                            Und davon gibts sooo viele! Frag mich dann auch immer, was hat sich der Züchter nur dabei gedacht?!?

                            Alleine in meinem alten Stall: Lanciano/ Donnerhall/ Pilot/ Polydor oder auch Weltmeyer/ Really Fabulous xx/ Renaldo/ Ramiro (und da ist schon die Mutter trotz Blüterpapa ein Ochse!)
                            Bestimmt der Versuch eines Amateurs ein Vielseitigkeitspferd zu züchten

                            Aber mal im ernst, ein guter Stutenstamm ist gold wert. Man muss auf einer Zuchtgrundlage aufbauen können um erfolgreich gute Pferde vermarkten züchten. Klar kann auch einer patenten Stute aus NoName ein gutes Fohlen bringen, die Wahrscheinlichkeit ist aber geringer als die aus einer Stute mit Generationen von StprSt und guten Hengsten ein ebenfalls gutes Fohlen zu bringen. 1+1=2
                            Wenn man einfach mal Lust hat aus seiner Stute ein Fohlen zu ziehen, auch wenn sie nicht das beste Pferd ist oder ne 1A Abstammung hat, dann kann man das ja machen. Man muss aber auch damit rechnen, dass das Produkt wahrscheinlich nicht "sehr gut - gut" ist. Die die es Riskant mögen können es ja dem Zufall überlassen was letzten Endes bei raus kommt, man kann ja auch mal Glück haben.

                            Die Vererbung ansich ist nicht so kompliziert, ein bisschen fachliche Grundlage kann sicher jeder von uns aufweisen, ergo ist natürlich klar, dass auchmal Opa/Oma, Uropa/oma oder auch Ururopa/oma etwas mitgeben.

                            Kommentar

                            • monti
                              • 13.10.2003
                              • 11746

                              #15
                              @Nessie
                              genau aus diesen Springstuten oder doppelt veranlagten in Kombi mit Dressurhengst, kommen viele guten Dressurpferde....deshalb hatten die Springreiter die letzten Jahre u.a. auch Probleme Nachwuchs zu finden - eben weil viele Springstuten für die Dressurpferdezucht verwendet wurden....

                              ein Dressurpferd für höhere Klassen braucht den Antritt aus einer guten HInterhand und einen sehr guten Galopp in Verbindung mit gutem Nerv und gutem Schritt - der Trab wird später aus der Versammlung herausgeritten....
                              Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                              Kommentar

                              • Devil's Dance

                                #16
                                da fällt mir eine Anekdote ein, die über G.B. Shaw erzählt wird:

                                Der berühmte Schriftsteller G.B. Shaw wird von einer Schönheitskönigin gefragt, ob sie nicht ein Kind von ihm haben könnte: "Stellen Sie sich vor, Sir, meine Schönheit und Ihr Intellekt!" - Er antwortet: "Ja, aber das ARME KIND, wenn es anders herum kommt...."

                                Unter fragwürdigen Abstammungen verstehe ich solche Vorfahren, von denen bekannt ist, dass sie ihren Nk. häufig unerwünschte Eigenschaften mitgegeben haben (fehlende Härte, schlechte Konstitution, mangelnde Leistungsbereitschaft, Charakterfehler etc. pp.).

                                Eine gute Springstute mit einem Dressurvererber anzupaaren, kann durchaus Sinn machen - da geb ich Monti recht.
                                Aber ein ewiges Hin und Her Springen und Dressur ohne klares Konzept - und das dann auch noch als HENGST vermarkten zu wollen - das ist nix für mich und meine Stuten ....

                                Kommentar

                                • ~Birgit~
                                  PREMIUM-Mitglied
                                  • 25.03.2008
                                  • 693

                                  #17
                                  ich sehe das ähnlich wie devils dance.

                                  ich halte nichts davon, auf den "glückstreffer" zu warten (oder besser hoffen).

                                  gute abstammung heißt nicht immer gutes pferd, ich hab schon etliche "abstammungs-granaten" gesehen, die aber weder gang hatten, noch exterieurmässig ideal waren (stellungsfehler usw usf)

                                  muss ich es HEUTE riskieren damit zu züchten?

                                  es gibt viele top tiere (stuten wie auch hengst) und selbst die sind keine garantie für spitzen nachzucht, also wieso dann mit "2te klasse pferden" riskieren??

                                  Kommentar

                                  • Bajuto
                                    • 22.05.2003
                                    • 614

                                    #18
                                    Ja, das meine ich damit.

                                    Ich habe auch schon viele Pferde gesehen die ein Papier haben das keine Wünsche offen lässt(auch sogenannte Passerpaarungen), die aber wenn sie sich in Bewegung setzten nichts mehr von dem Papier erahnen lassen.

                                    Kann es nicht sein, das bei diesen Pferden(besonders Stuten) das gute Papier beim Fohlen wieder voll durchschlägt?

                                    Das das ein größeres Risiko ist ist klar, aber sollte man das nicht mal riskieren?

                                    Ich rede hier nicht von große Mängeln, sondern von den einfach etwas "normalen" Pferden.

                                    LG
                                    Bajuto

                                    Kommentar

                                    • monti
                                      • 13.10.2003
                                      • 11746

                                      #19
                                      @Bajuto
                                      was man die letzten Jahre auf den Fohlenschauen an jungen
                                      Mutterstuten gesehen hat - da würde man sich die Finger danach lecken - diese Stuten für den Sport zu haben.....früher sah man oft noch sehr unkorrekte Modelle mit teils schwierigem Charakter - heute kann sich das niemand mehr leisten in der Zucht.....es sei denn, man hat eine ältere Ausnahmestute - Hengstmutter usw., von der man weiß wie man sie anpaaren muss, um überdurchschnittliche Nachzucht zu bekommen....der Markt für "normale" Pferde ist praktisch tot....
                                      Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Zitat von monti Beitrag anzeigen
                                        früher sah man oft noch sehr unkorrekte Modelle mit teils schwierigem Charakter - heute kann sich das niemand mehr leisten in der Zucht.
                                        Dafür laufen aber noch eine Menge wirklich gruseliger Exemplare auf ländlichen Fohlenschauen rum. Wenn ich mir überlege, dass das noch die sind, die öffentlich hergezeigt werden...

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                                        Erstellt von Limette, 16.12.2024, 10:07
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