Problemstute zur Zucht?

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  • Kat
    • 12.05.2004
    • 3533

    Problemstute zur Zucht?

    Bin neu hier, und hoffe, meine Frage wurde noch nicht allzu oft gestellt.
    Ich habe eine junge Stute (6) die irgendwann in ihrem Leben als Reitpferd irgendwas erlebt hat, was sie nun durch Buckeln, Steigen und Wegrennen zu kompensieren versucht. Mittlerweile kann man sie gar nicht mehr reiten, es ist einfach zu gefährlich. Im allgemeinen Umgang ist sie zwar schnell auch schonmal schreckhaft, aber sie hat sich enorm gebssert, seit ich sie habe...ich geb ihr noch 2 Monate um sich auch beim reiten zu mausern, ansonsten würde ich sie eventuell decken lassen. Bekomme aber unterschiedliche Reaktionen. Einige meinen, dass Hormone etliches regeln, und sie hinterher vielleicht sogar reitbar sein kann, andere sagen, es wäre gar nicht gut, solch eine Stute in die Zucht zu nehmen. Ich würde eventuell ein Fohlen ziehen, und dann erstmal schauen, wie es wird. Kenne mich in der Materie aber nicht sooo gut aus, von daher bin ich natürlich verunsichert. Der Markt ist so schon überfüllt von Kamikazeepferden.

    Ausserdem hab ich nun schon häufig gehört, dass Weinzauber grundsätzlich schwierige Pferde macht...ist der Vater meiner Stute. Mutter ist Fantasia von Fortissimo (v. Frühlingsrausch) x Furiosa (v. Furioso II)

    Über Erfahrungsberichte bin ich echt dankbar.

    Im übrigen finde ich den Hessenschimmel Scarlatti gut, jemand Erfahrung, wie er vererbt? Passt er zu der Abstammung meiner Stute?
    Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!
  • flowerpower

    #2
    Habe mir vor 4 Jahren auch so eine Problemstute gekauft. Sie ist zwar schon lange "genesen", aber ängstlich und manchmal auch agressiv war sie trotzdem. Allerdings wunderbar zu reiten nach den von die beschriebenen Anfangsschwierigkeiten. Letzte Woche hat sie ihr erstes Fohlen bekommen. Ich hatte tierische Angst das sie es vielleicht verstößt oder so weil sie sonst auch so zickig ist.

    Sie ist jetzt das liebste Pferd der Welt. Plötzlich darf jeder vor ihrer Box stehen ohne einen Angriff fürchten zu müssen. Sie ist die totale "Übermutter", aber trotzdem dürfen alle ihr Baby streicheln. Das Fohlen hat sie perfekt gemacht. Alle ihre Unarten sind plötzlich weg. Ich glaube, Stuten werden durch ein Fohlen ruhiger und belastbarer. Kenne auf jeden Fall viele Stuten bei denen das so ist.

    es ist natürlich bei jeder Stute anders und wie es bei deiner ist, wirst du nor durch ausprobieren erfahren. Es kommt ja auch darauf an, ob sie durch schlechte Erfahrungen oder hauptsächlich charakterlich so ist.

    Ich würde es versuchen...

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    • manilla
      • 04.03.2003
      • 1479

      #3
      Das geschilderte Verhalten hört sich sehr nach Kissing Spines an und ich würde die Stute nicht unbedingt in die Zucht nehmen, da man jetzt nicht mehr feststellen kann, ob sie die engstehenden Wirbel schon seit Geburt (vererbt) hat, oder sie erst durch falsche Reiterei Kissing Spines erworben hat.
      Nur eine Vermutung, aber sollte man bedenken.

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      • Oppenheim
        • 27.01.2003
        • 3234

        #4
        Naja, wenn sie falsch geritten wurde, dann würde ich das - gesetzt den Fall sie hat KS - dem zuschieben.

        Wenn all diese Schwierigkeiten wirklich auf den Umgang bzw. die Reiterei zurückzuführen sind und ansonsten nix gegen Zucht spricht, würde ich das probieren.
        Sicher sagt man, daß Stuten durch ein Fohlen nervlich abtouren und ruhiger/ausgeglichener werden. Ob man das allerdings auf jede Stute beziehen kann, ist wohl nicht so pauschal zu sagen. Aber da geht probieren wohl über studieren. Ein Fohlen wirkt da schon manchmal Wunder.

        Die Vererbung "im Umgang schwierig" sagt man vielen Hengsten und ihren Nachkommen nach. Das hindert eigentlich auch niemanden daran mit ihnen zu decken. Soviel mal dazu. Ich denke aber, wenn Du Dir vielleicht einen Hengst suchst, der eine gewisse Kopfklarheit vererbt, dann bist Du zumindest ansatzweise auf der sicheren Seite. Also würde ich da schonmal besonders drauf achten bei der Hengstwahl. Vielleicht auch noch Rittigkeit, was bei Deiner Stute sicher nicht schaden kann. Und der Charakter ist wichtig.

        Willst Du das Fohlen verkaufen oder behalten? Dann spielt sicherlich noch die Abstammung eine große Rolle.
        Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

        Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

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        • #5
          Habe ich das richtig verstanden, Du willst die Stute decken lassen, weil sie nicht reitbar ist? Wozu genau soll das gut sein? *kopfschüttel*
          Ich halte es grundsätzlich für keine gute Idee. Man könnte es auch Negativauslese nennen. In die Zucht sollte man heute nur solche Pferde nehmen, die mit großer Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich gute Fohlen produzieren. Damit meine ich nicht unbedingt Olympiasieger, ob so einer rauskommt weiß sowieso kein Mensch. Aber die Resultate sollten schon in irgendeiner Weise marktgerecht sein. Ich kenne ja Deine Stute nicht, aber sie klingt nicht gerade nach einer qualifizierten Zuchtstute...
          Durch 'Verlegenheitszüchterei' entstandene Pferde gibt es wahrlich genug und sind heute fast nicht mehr zu vermarkten. Jedenfalls nicht kostendeckend. Kannst Du sie nicht einfach auf die Weide stellen? Warum nur existiert diese Vorstellung, dass Stuten die nicht reitbar sind, sich ja prima in der Zucht machen?

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          • Oppenheim
            • 27.01.2003
            • 3234

            #6
            Das hat ja in dem Sinne nix mit "unreitbar" zu tun, wenn ein "Reiter" sie dazu gemacht hat.

            Außerdem ist es meistens so, daß die überdurchschnittlichen Stuten nicht die besten Fohlen bringen. Aber Stuten die unscheinbar sind echte Kracher hervorbringen. Das sollte man schon auch an der Nachzucht feststellen. Außerdem denke ich, daß man Kat hier nicht gleich verurteilen sollte.
            Wir haben zwar eine gute Stute, aber wollten auch einfach mal hobbyzüchten und haben ein richtig gutes Fohlen aus ihr gezogen. Im Moment ist er Jährling und wir wissen noch nicht, was wir mit ihm machen werden. Ich denke, wenn man als Hobby mal ein Fohlen zieht, sehe ich das nicht so problematisch. Hier will ja keiner einen professionellen Zuchtbetrieb aufbauen. Man muß da wirklich auch unterscheiden.

            Selektion wäre für mich schon auf der Stuteneintragung. Aber heutzutage wird ja jede Stute eingetragen. Das ist für mich ein entscheidender Teil. Dort müßte angefangen werden.
            Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

            Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

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            • #7
              Das sehe ich genauso wie Kareen.

              Es sind nicht immer die "bösen" Menschen ... Ich würde die Stute TÜV-en lassen, speziell den Rücken fachmännisch (nicht im Stall sondern in einer guten Klinik) röntgen lassen und was sonst noch in Fragekäme lt. Beratung TA/Klinik. Wenn die Röntgenergebnisse unauffällig sind - hat sie es im Kopf und dann würde ich keinesfalls mit ihr züchten. Und wenn die Röntgenergebnisse eindeutige Befunde ergeben (Unfall ausgenommen) würde ich auch keinesfalls mit ihr züchten. Ich kenne eine Grannus-Stute, die total bescheurt war, die wiederum ein Landor S Fohlen bei Fuss hatte und das war genauso bescheuert. Die Stute trat gezielt nach Menschen .. echt lebensgefährlich. Es gibt so viele nette, gemütliche, freundliche Stuten mit halbwegs ordentlichem Papier, wenn man denn dann unbedingt züchten möchte ist das meiner Meinung nach die bessere Alternative. Ich denke immer mal 10, 15 Jahre weiter .... besser Du gibtst einem Fohlen ein freundliches Temperament mit, dann hat es auch später eher eine Chance gut unterzukommen, auch als erwachseenes und älteres Reitpferd, als ein schwieriges Pferd, das dauernd die Hände deswegen wechselt und zwangsläufig (dem werde ich es schon zeigen ...) in die falschen Hände gerät.

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              • #8
                Ich verurteile ja auch niemanden Und es wird zum Glück nicht überall jede Stute eingetragen. Re. Hobbyzucht: Guck doch mal in die einschlägigen Zeitungen. Da werden diese ehemals 'aus Spaß' produzierten Pferde haufenweise angeboten: 'Aus Zeitmangel' 'wegen Auslandsaufenthalt' 'wegen Studium' 'wegen Bestandsverkleinerung' etc.etc.
                Jeder zweit- bis drittklassige Händlerstall ist voll von diesen Pferden die eigentlich niemand braucht und haben will und die aus eben diesem Grunde auch entsprechend behandelt werden, nämlich wie Einwegartikel.
                Wenn jemand bereit und in der Lage ist, für 20 Jahre das aus Verlegenheit erzeugte Fohlen bei sich zu behalten und dafür geradezustehen - schön und gut. Aber wer ist das schon? Ich weiß jedenfalls nicht, was in 20 Jahren passiert...
                Insofern muß man sich schon die Frage gefallen lassen, wie verantwortungsbewußt die 'Zuchtentscheidung' gewesen ist. Und ich finde auch, man macht es sich zu einfach, wenn man den Zuchtverbänden allein die Verantwortung für die Selektion aufdrückt. Ist es denn wirklich vom Züchter zu viel verlangt, dass man problembehaftete Stuten selbsttätig aus der Zucht nimmt bzw. gar nicht erst rein? Bei der Vermarktung interessiert es doch keine Sau, ob die Mutter von Menschanhand versaut ist oder einfach nur einen Schatten hat. Da zählt lediglich, dass Kriterium 'nicht reitbar'. Ehrlich gesagt, würde ich ein Fohlen aus einer solchen Stute auch nicht haben wollen. Warum sich mit potentiellen Problemen belasten, wenn der Markt voll ist von gut gezogenen Pferden aus zumindest leistungs- vielleicht sogar turniersportgeprüften Müttern? Das ist in meinen Augen eine unverantwortliche Vermehrerei und hat mit Zucht echt nix zu tun.
                Das ist keine Verurteilung, lediglich eine Sachmeinung. Schließlich wollte Kat ja wissen, wie so die Meinungen sind und von meiner Warte aus kann ich eben nur abraten. Davon abgesehen finde ich es ja gut, dass sie nach alternativen für ihr Tier sucht. Ich finde eben nur, dass Vermehrung nicht gerade die Paradelösung wäre. Vielleicht kann sie ja Bestellpferd werden.

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                • Kat
                  • 12.05.2004
                  • 3533

                  #9
                  Oje, nun werde ich verurteilt einfach drauflos zu züchten,weil sie ja nicht reitbar ist.
                  Ich muss dazu sagen, dass viele Händler und Züchter sich die Hände nach ihr lecken, ich geb sie aber nicht mehr aus meinen Händen....das hat sie nicht verdient. Sie hat eigentlich Potenzial, nur kann man es derzeit nicht reitbar ausbauen. Im Umgang ist sie problemlos, geröngt worden ist sie in Telgte, ohne Befund...also keine KS. Sie hat eben gewissen Nerv, kennt noch nicht viel, ist aber eigentlich recht gutmütig.
                  Das Fohlen verkaufen will ich vorerst nicht, gesetz dem Fall sie wird gedeckt...ich erhoffe mir eigentlich, dass sie evt ruhiger wird, und dadurch ein gewisses Vertrauen auch zu mir als Reitperson und nicht nur als Fussgänger entsteht.
                  Keine Angst, ich bin schon wieder ganz guter Hoffnung, dass sie ihre Panik doch noch ablegt, dann wird sie sowieso erst gedeckt, wenn sie älter ist, denn ein Fohlen von ihr wünsch ich mir schon.
                  Danke trotzdem für eure Antworten.

                  Trotzdem fände ich es klasse, wenn es hier jemanden gibt, der sich mit Nachkommen von Scarlatti auskennt.
                  Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                  • angel36
                    • 18.07.2002
                    • 2781

                    #10
                    Ich finde schon, daß es einen Unterschied macht, woher die Probleme beim Reiten kommen.

                    Gesundheitlich scheint ja alles ok. Dann bleiben die Alternativen bösartig/widersetzlich- dann ist das Pferd auch nix für die Zucht, finde ich (wie ja auch Kareen, z.B.)- oder eben "versaut". Dann kann man jetzt lange debattieren, ob man das dem Pferd ankreiden will. Manche sensiblen Gemüter verkraften eben Hauruck-Aktionen nicht und sind dann für immer verstört. Sowas haben wir im Stall, ist jetzt Schulpferd (bei ihr betrifft das nur das Springen). Dann gibts solche extremen "Auswendiglerner", d.h. diese Pferde sind oft recht dumm, aber wenn sie sich dann mal was gemerkt haben, geht es nie wieder aus ihrem Kopf. Eine Freundin versucht grad, eine solche Stute zu korrigieren. Die hat halt eine Programmierung im Kopf, dank eines "falschen" Reiters und fällt immer wieder dahinein zurück. Besagte Freundin war auch schon drauf und dran, die Stute in die Zucht zu tun. Jetzt versucht sie es aber weiter mit ihr. Man kann jetzt sagen, auch solche sensiblen oder "programmierbaren" Pferde gehören nicht in die Zucht, weil die Reiter damit nicht umgehen können. Nur ist das doch eher ein Armutszeugnis für die Reiter, oder?

                    Wir können nicht beurteilen, was bei dieser Stute eigentlich für ein Grund vorliegt- ob nun Bösartigkeit oder schlechte Erfahrungen, die sie einfach nicht vergessen kann. Am Ende ist es an Kat, zu entscheiden. Wenigstens scheint die Stute ja im Umgang artig zu sein.

                    Klar ist, daß es bei dieser Stute dann ein absolut rittiger artiger Hengst sein sollte, der selbiges auch vererbt (wenn man es überhaupt versucht). Die Decksaison ist ja aber eh für dieses Jahr gelaufen... in zwei Monaten auf jeden Fall. Dann muß man eh bis nächstes Jahr warten.

                    Wie wärs denn mit längerem Koppelurlaub (ein Jahr?), vielleicht vergißt sie ja? Würde ich erstmal versuchen, ehe ich mich ans züchten mache. Bin allerdings sehr froh, daß ich mich sowas nicht fragen muß- habe selbst ein sehr artiges, rittiges und leistungsbereites Pferd... deshalb bin ich ja gerade unter die Hobbyzüchter gegangen.

                    Katja

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                    • Oppenheim
                      • 27.01.2003
                      • 3234

                      #11
                      Problempferde werden aber oft erst vom Menschen zu Problempferden gemacht.
                      Ich stimme absolut mit Euch überein, daß ein von Natur aus gestörtes Pferd nicht in die Zucht gehört! Das Fohlen schaut sich viel bei der Mutter ab.

                      Ich hatte, mal davon ab, eine Bekannte. Sie hatte eine alte Trakehnerstute mit einem Bilderbuchpedigree und sehr rarem Blut. Als wir uns kennenlernten war die Stute leider schon weit über 20. Meine Bekannte erzählte mir, daß sie sich nie getraut hätte mit der Stute zu züchten, obwohl es ein tolles Pferd wäre. Allerdings hatte die Stute eine sehr schlechte Vergangenheit bevor sie sie kaufte und war regelrecht versaut. Sie war eigentlich unreitbar. Aber das hat ja überhaupt nix mit ihrem Charakter zu tun. Schade.
                      Wie angel schon sagt, gibt es eben verschieden beseidete Pferde. Die einen vertragen eben mehr, die anderen weniger. Und Kat hat ja geschrieben, daß die Stute als junges Reitpferd irgendwas erlebt hat.
                      Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                      Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

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                      • #12
                        Kann mich den "Vorschreibern" nur anschliessen.
                        Meine Zuchtstuten werden alle geritten (mehr als Schwangerschaftsgymnastik zu verstehen wenn sie tragend sind). Ich kann Stuten nicht leiden, die nie wieder vergessen, wenn ich als Reiter mal einen Fehler gemacht habe. Ich bin ganztätgig berufstätig und habe abends echt keine Nerven mich auf einem verstörten Sensibelchen herumzuärgern, nur weil ich vor einer Woche bei irgendeiner Hilfengebung keine Hilfe war sondern eher hinderlich ... wenn sie Reiterfehler auch mal verzeihen können, leistungswillig und genügend "go" haben, gute "Papier-Qualitäten" (Vermarktung&#33 haben, brauche ich nur noch einen passenden Hengst....
                        Diese "ich wünsche mir ein Fohlen" - Einstellung ... nun ja, ich sach mal besser nix dazu ...

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                        • Kat
                          • 12.05.2004
                          • 3533

                          #13
                          Koppelurlaub hatte sie, 10 Monate bei der Vorbesitzerin, und bei mir eigentlich auch, wenn man hin und wieder longieren nicht als Arbeit bezeichnet...ich hab sie nun schon anderthalb Jahre, es hatte sich auch schon gebessert, dummerweise hatte die Bereiterin plötzlich ihre Nerven verloren (keine Ahnung warum) und ihr plötzlich die Hacken in den Bauch gerammt, dass sie steil nach oben ging...seitdem ist es schlimmer als zu Beginn ich kann es ihr noch nichtmal verübeln, wenn ihr Vertrauen, immer wieder missbraucht wird...
                          Nur Beistellpferd ist leider auch nichts für sie...dann wird sie auch wieder nervig...sie braucht eine Aufgabe. Ich hab schon oft gehört, dass heutige Sportpferde, die stark auf Leistung selektiert werden, unglücklich über eine reine "auf-der-Weide-Haltung" sind...es ist schwer.
                          Und niemand kennt sich über Scarlatti-Nachkommen aus?
                          Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                          • Kat
                            • 12.05.2004
                            • 3533

                            #14
                            Vielleicht sollte ich einmal tiefer darauf eingehen was sie nicht verkraftet hat.
                            Sie wurde kurz bevor sie 3 geworden ist, eingeritten...mit Schlaufern und Rohrstöckchen, dass sie schön von hinten untertritt und sich vorn trägt als sei sie ein GP-Pferd.
                            Dann schnell zur Stutenprüfung, die logischerweise nicht so verlief, wie sich das der Züchter erwünscht hat...verkauft an Händler, dann verkauft an einen nicht gerade zimperlichen Reiter, eingetauscht bei Händler, schliesslich wurde sie an eine unwissende Person verkauft bevor ich sie mir geholt habe...zu der Zeit war sie dann noch nicht mal 5...gut möglich, dass da noch ein Besitzer dazwischen war...so genau konnte ich das nicht nachfolgen, da nicht alle den Besitzwechsel der FN gemeldet haben. Meine Frage wäre dann nun: ist es dann nicht sogar rechtens, wenn ein Pferd Angst hat, und sich wehrt? Warum liegt denn das Durchschnittsalter von Pferden in Deutschland bei 9 Bestimmt liegt es auch einen guten Teil an der unmöglichen Ausbildung junger guter Pferde, die dann so unreitbar sind, dass man sie zum Schlachter gibt. Bei solchen Ausbildungsmethoden ist es doch nicht verwunderlich, dass Pferde durchgeknallt sind, oder ständig mit Lahmheiten, KS und anderen körperlichen Schwächen zu tun haben.
                            Wie oft sieht man die glänzenden BuCha-Champions später im grossen Sport, wie oft sieht man die Preisspitzen bei Auktionen auf den grossen Turnieren? So gut wie gar nicht, und meiner Meinung nach, liegt es unter anderem daran, dass solche "Kracher" schnell ausgebildet werden, toll blenden, und es dann zum grossen Knall kommt, sei es gesundheitlich oder nervlich. Gerade gute Pferde werden allzu oft schneller gefordert, als es ihrem Alter und ihrer geistigen + körperlichen Reife entspricht...die Versuchung ist einfach zu gross.
                            Warum sind dann soviele gegen den Versuch solchen Pferden, besonders den Stuten, eine Chance in der Zucht zu geben, statt sie einfach abzuschieben...sicherlich sollte man bei einem "Fehlschlag" seine weiteren Schlüsse draus ziehen, und diese Stute nicht weiter einsetzen. Ich bin aber nach langem Überlegen zu dem Schluss gekommen, dass es viel verwerflicher ist, Stuten mit krankhaften Veränderung an der Hufrolle zum Beispiel in die Zucht zu nehmen, und das auch noch zu tolerieren, denn schliesslich liess sich diese Stute irgendwann mal reiten...die Wahrscheinlichkeit, dass deren Nachkommen körperlich nicht belastbar sind, ist meiner Ansicht nach grösser, als die Wahrscheinlichkeit, dass eine Stute, die sich nicht reiten lassen will, ebensolche Fohlen bekommt...zumal diese Probleme menschengemacht sind.
                            Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                            • #15
                              Ich bin sicher die letzte, die es einem Pferd ankreidet, wenn es sich gegen unlautere Ausbildungsmethoden wehrt. Die Tatsache, dass Du bzw. Deine Bereiterin nun aber schon über ein Jahr mit ihr rummacht und das Tier immer noch nicht wieder reitbar ist, läßt mich schon an der Eignung zweifeln.
                              Ein Pferd braucht auch nicht gefährlich zu werden wenn es schlecht behandelt wird. Eilig oder 'heftig'-werden stellt eine akzeptable Reaktion auf sowas dar. Auch Sachen wie Sattelzwang und ggf. auch Steigen kann man mit zurückliegender schlechter Behandlung entschuldigen. Ein Pferd, das wirklich Hirn hat, sollte sich aber nach spätestens einigen Monaten sinnvoller Korrekturarbeit wieder eingekriegt haben. Ansonsten tendiere ich doch stark dazu, zumindest teilweise mangelnde Arbeitseinstellung bzw. Charaktereigenschaften zu unterstellen.
                              Was 'Unzufriedenheit mit reinem Weideleben' angeht: Ein Pferd, dass nicht mehr in der Lage ist, mit Artgenossen auf der Weide ein zufriedenes Leben zu führen, halte ich für in hohem Maße degeneriert und so ein Pferd würde ich nun auf gar keinen Fall in die Zucht nehmen wollen. Gerade im Hinblick auf Gesundheit
                              Das vielerwähnte 'Unausgelastet-sein' ist wohl in vielen Fällen mehr ein Wunschdenken der zugehörigen Menschen und tatsächlich findet man solche Probleme in Wirklichkeit nur bei Pferden, die über Jahre hinweg ein wirklich ausgefülltes Sportleben hatten. Ein solches Pferd kann zugegebenermaßen nachdem es in den Ruhestand geschickt wurde, in eine richtiggehende Depression verfallen. Das ist aber bei Deinem Pferd ja nicht der Fall. Nach dem was sie Deinen Ausführungen zufolge durchgemacht hat, müßte sie heilfroh und glücklich auf der Weide sein. So wie es sich anhört, ist Deine Stute einfach extrem verdreht und hat auf eine Verkettung unglücklicher Umstände noch unglücklicher reagiert. Wenn sie nicht mal das einfachste aller Pferdeleben (Weidegang mit Artgenossen) zufrieden führen kann, vielleicht ist sie dann einfach nicht zur Zufriedenheit geschaffen...
                              Wenn sie für Züchter und Händler so begehrenswert ist würde ich keine Sekunde zögern, sie zu verkaufen. Du scheinst aber ja nicht besonders optimistisch zu sein, dass sie anderswo besser klarkommt. So wie es aussieht, geht ihr Nutzwert jedoch leider gegen Null. Ich bin nahezu sicher, dass Du das eventuelle Fohlen nicht verkauft bekommst. Mein Rat, von einer Bedeckung abzusehen ist wirklich nur gut gemeint.
                              Ich sehe da nur eine Lösung: Entweder, ihr nehmt sie jetzt mal konsequent in die Arbeit (mit ab und an mal Longieren erreicht man natürlich nichts...) und seht zu, dass ihr Ihre Probleme dauerhaft gelöst bekommt, oder Du findest Dich damit ab, ein Pferd zu haben, dass dauerhaft zu nichts wirklich gut ist. Wenn selbst Weidegang zu stressig für sie ist - mein Gott wie kannst Du annehmen dass da ein halbwegs kopfgesundes Fohlen rauskommt?

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                              • Kat
                                • 12.05.2004
                                • 3533

                                #16
                                ich denke es ist schwer, solche sachen per internet auszudiskutieren, da niemand das pferd gesehen hat, und persönlich kennt.
                                mal vorweg, war sie nicht ein ganzes jahr in arbeit, da ich zwischendrin schwanger war, sie hatte also weideurlaub und wurde, um ihr ein gewisses mass an muskulatur zu erhalten hin und wieder longiert oder freispringen gelassen. danach kam sie wirklich in die intensive arbeit, für knapp drei monate; die bereiterin und ich sind sie kontinuierlich geritten, und es wurde langsam aber stetig besser. ihre angst kann man ganz gut regeln, da sie sich zwar schnell aufregt, aber so schnell sie auf 180 war, so schnell konnte man sie auch wieder beruhigen...bis auf einen tag, wo sie zum äppeln stehen bleiben wollte, die bereiterin völlig genervt zugehauen hat, und schon war das alte problem wieder da...wen wunderts?
                                danach gabs bodenarbeit, mit flatterband und planenlaufen...sie kannte es nicht, und hat erstmal nicht schlecht geguckt, lief aber beim 2 anlauf über alles drüber und drunter...für mich ein zeichen, dass sie eigentlich sehr willig ist.
                                auch auf der weide ist sie zufrieden...es ist jedoch so, dass sie ein gewisses mass an beschäftigung braucht, da sie sonst einfach wieder nerviger wird...oder sollte ich sagen guckiger. man merkt eben, wenn sie eine zeitlang nur auf der weide war, dass sie sich erst wieder an ihr benehmen erinnern muss...vielleicht trifft es das eher.
                                mein freund hat wirklich nicht viel ahnung von pferden, und er kann problemlos mit ihr umgehen. seit einem monat stehen wir nun in einem neuen stall, wo ich sie eigentlich in beritt geben wollte, leider hat uns eine muskelentzündung im rücken einen strich durch die rechnung gemacht...derzeit wird sie jeden tag longiert, und hoffentlich klappt es in ein bis 2 wochen, nochmal einen test zu starten...ich hab schon viele pferde gesehen, viele meinungen gehört, und kann wirklich guten gewissens sagen, dass sie einen gutmütigen charakter hat...beim reiten steht sie sich selbst im weg mit ihrer angst...ich kann es nicht selbstständig lösen, und habe nun einen reiter gefunden, der schon etliche pferde wieder zurecht gebogen hat...im übrigen hat die vorbesitzerin ein vorkaufsrecht auf die stute, ich wüsste also nicht wo sie im ernstfall landet, da diese sie garantiert weiterverkauft...ich kann und will sie nicht verkaufen. was bringt es, sie schon wieder in händlerhände zu sehen? mit drogen vollgepumpt, an leute verkauft, die dann völlig überfordert sind, wieder weg, bis sie dann recht schnell den letzten gang antreten kann...wer kümmert sich schon gern um ein unreitbares pferd?

                                es gibt immer 2 ansichten, und wenn es nun mit dem beritt absolut nicht geht, weil sie sich immer verspannt, werde ich sie nochmal durchchecken lassen, und dann je nach gesundheitszustand probier ich es einfach aus...denn voraussehen kann niemand. die chance damit ins klo zu greifen ist zwar da, aber die ist auch bei absolut tollen zuchtstuten bei jeder bedeckung gegeben...hab ich auch schon einige exemplare gesehen. es gab ja auch einige, die es auch probieren würden...ich will keine massenzucht, und jedes jahr ein fohlen, sondern einfach mal probieren, wie sie sich als mutterstute macht...

                                ich danke euch für eure aussagen, gerade auch die negativaussagen haben mich mehr darin bestärkt, da ihr von einem gänzlich anderen charakter meiner stute ausgegangen seid.


                                LG Kat
                                Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                                • #17
                                  Na dann viel Erfolg

                                  Kommentar


                                  • #18
                                    Also ich würde dir nicht davon abraten, mit dieser Stute zu züchten. Papiertechnisch deutet nichts auf einen schlechten Charakter hin. Weinzauber Nachkommen sind zwar temperamentvoll, aber sehr wohl reitbar. Fortissimo ist mit das beste, was Wetsfalen hinsichtlich Charakter zu bieten hatte.

                                    Angesichts der "Ausbildung", die das Pferd genossen hat, ist es wohl kein Wunder, wenn es sich nachhaltig wehrt. INsbesondere Stuten können da sehr nachtragend sein.

                                    Von Scarlatti würde ich aber abraten. Ich glaube nicht, daß er Ruhe reinbringt. Guck dir mal Montmartre an, der kann Stuten vertragen, die richtig Pfeffer haben, sie sollten aber nicht zu grob im Typ sein.

                                    Ich kenne übrigens reichlich Stuten, die erhebliche Probleme mit der Rittigkeit haben und trotzdem beste Nachzucht liefern (vor allem, wenn diese männlich ist).

                                    Die Verantwortungslosigkeit vieler Züchter besteht m.E. nicht darin, eine Stute decken zu lassen, sondern darin, keine vernünftige Aufzucht und Ausbildung gewährleisten zu können. UNd dann kommt eben sowas raus wie bei deiner.

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                                    • Kat
                                      • 12.05.2004
                                      • 3533

                                      #19
                                      auf welcher station deckt er denn?
                                      im westfälischen verband hab ich ihn nicht gefunden.
                                      Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        guck mal auf www.hengstparade.de
                                        Besamungsstation Attendorn

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