Langer Rücken -Makel oder vertretbar?

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  • Irislucia
    • 22.11.2008
    • 2519

    Langer Rücken -Makel oder vertretbar?

    An alle Reiter und Züchter unter euch: Wie würdet ihr einen langen Rücken bei einem Sportpferd einschätzen? Ist er ein Makel, der züchterisch behoben gehört, oder eine Körperform wie jede andere und die trotzdem Leistung bringt? Wenn man sich mal die Contender-Nachkommen anschaut (Contendro, Montender oder Monte Bellini) haben die ja alle die Tendenz zum langen Rücken, aber keiner würde anzweifeln, dass die Leistung bringen (trotz oder wegen?).
    Würdet ihr eine Stute, die selbst etwas lang im Rücken ist, an einen Hengst mit derselben Tendenz anpaaren, oder grundsätzlich nicht? Bin gespannt auf eure Antworten...
    www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!
  • hike
    • 03.12.2002
    • 6721

    #2
    Man sollte schon nach dem Optimum streben.

    Bekannte haben auch so ein sporterfolgreiche Stute, die wird aber immer mit Hengsten angepaart, die ein Mittelstück im normalbereich haben.

    LG Hike
    Jede Reise fängt mit einem ersten Schritt an!

    Kommentar

    • Benjie
      • 02.06.2003
      • 3249

      #3
      im springbereich ist ein kurzer rücken geradezu unerwünscht. springhengste mit körperschluss sind eine minderheit.
      ...ich rate euch vor allem, die Zuchtstuten in Ehren zu halten;
      ihr Rücken ist ein Thron der Ehre und ihr Unterleib ein unerschöpflicher Schatz.
      (100.Koransure)
      http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4094841
      http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4095145

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      • Salsa1204
        • 21.05.2007
        • 3158

        #4
        na aber trotzdem schicke ich auf eine stute mit langem rücken doch nicht noch einen Hengst drauf, der dieses Merkmal noch verstärkt! Ich stimme da hike zu, das Ziel muss doch das Optimum sein und das ist ein Rücken der harmonisch zum ganzen Körperbau steht....

        Kommentar

        • Benjie
          • 02.06.2003
          • 3249

          #5
          da wird die auswahl aber klein. wie viele springhengste kennst du denn, die in der lage sind einen rücken zu schliessen?
          der springreiter will sein pferd deutlich im rechteckformat. was wollen wir züchten? sportpferde oder standmodelle?
          ich achte auch darauf exterieurschwächen auszugleichen, aber springpferde mit einer optimalen dreiteilung, da muss ich wohl kompromisse machen.
          ...ich rate euch vor allem, die Zuchtstuten in Ehren zu halten;
          ihr Rücken ist ein Thron der Ehre und ihr Unterleib ein unerschöpflicher Schatz.
          (100.Koransure)
          http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4094841
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          • Linaro3
            • 28.09.2003
            • 8079

            #6
            Zitat von hike Beitrag anzeigen
            Man sollte schon nach dem Optimum streben.
            Ja, aber da es die Vollendung und Perfektion bei einem Pferd nicht gibt, muss man lernen nach Zweckmäßigkeit abzuwägen. Ein langer Rücken kann ja durchaus unterschiedliche Ausprägungen haben. Wenn eben dieser überdeutlicher Rechteckrahmen auch noch sehr weich/matt ist und vielleicht lose in der Verbindung zur Kruppe (sieht man recht häufig beim Holsteiner C wie Capitol) - ist das unter Umständen eine Einschränkung der Haltbarkeit, zudem ist ein Pferd mit mattem Rücken meist nicht in der Lage mit dem Hinterbein unter den Schwerpunkt zu fussen, so dass der Eindruck des Hintenraustrabens entsteht. Diese Pferde allerdings sind dennoch in der Lage am Sprung ihren Rücken zu gebrauchen, weil er sich aufwölben lässt.

            Ich verzeihe einem Springpferd eher einen kurzen Rücken als einem Dressurler (wobei es es nicht zu sehr im Quadrat enden darf, so dass der Sattel keinen Platz mehr findet )! Guck dir mal in Holland Voltaire und Nachzucht an - die fallen alle durch eher geschlossene, starke Oberlinien auf und vererben diese auch. Die Elastizität muss gegeben sein und das Pferd muss die nötige Spannkraft aufbauen können! Ein starker Rücken ist bei einem Springpferd durchaus nicht von Nachteil, auch Caletto I war in der Lage diesen recht dominant zu vererben. Auch hannoversches G-Blut ist perfekt, wenn du einen schwachen Holsteiner Rücken ausgleichen musst.

            Bei Springpferden gilt meist, "sie springen in allen Formen" und ich versuche auch eher auf Haltbarkeit zu achten, als in ein Optimum-Gesuche abzugleiten. Sie müssen ihn gebrauchen können und damit auch längere Zeit Belastung standhalten.

            Deine angeführten Beispiele sind wenig zu vergleichen, weil ein Contendro oder ein Montender in Sachen Vererbung oder Exterieur jetzt nicht zu viel miteinander gemein haben.
            Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

            www.pferdezucht-nordheide.de

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            • Benjie
              • 02.06.2003
              • 3249

              #7
              da sieht man mal wieder wie die meinungen auseinandertriften.
              als erstes sollte man vieleicht sagen, das ich in meinen ausführungen jetzt nicht die ganz extremen meine.
              ich finde die tendenz zum quadratpferd kommt in der dressurpferdezucht öffter vor und ist der eignung auch weniger abträglich, wie bei einem springpferd. einen springhengst der so kurz ist wie ein quaterback, hab ich jetzt in der springpferdezucht auch noch nicht gesehn. ein fritz stahlecker, der ja wirlich schon sehr erfolreich bis gp ausbildet, fordert von den züchtern schon seit je her, eine hinwendung zum quadratpferd, weil es seiner meinung nach für die versammlung geeigneter ist.
              ich bin kein freund von springpferden die den rücken nicht aufwölben, wofür ein gewisser rahmen einfach erforderlich ist.
              ...ich rate euch vor allem, die Zuchtstuten in Ehren zu halten;
              ihr Rücken ist ein Thron der Ehre und ihr Unterleib ein unerschöpflicher Schatz.
              (100.Koransure)
              http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4094841
              http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4095145

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              • Linaro3
                • 28.09.2003
                • 8079

                #8
                Der ist ein sehr gutes Beispiel für einen geschlossen, starken Rücken:



                den er zu gebrauchen wusste am Sprung!

                Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

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                • Linaro3
                  • 28.09.2003
                  • 8079

                  #9
                  Rücken aufwölben halte ich acuh für absolut notwendig, die zu übertriebenen Manierspringer allerdings sind jetzt nicht wirklich meine! Es darf eben, kein Extrem werden, wie du schon sagtest....
                  Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

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                  • #10
                    Da hat Herr Stahlecker in gewisser Weise recht, sieht man Lipizzaner oder Lusitanos und Andalusier an.
                    Aber das moderne Dressuerpferd sollte auch über einen guten Grundschwung verfügen, und da fehlt es dann doch bei diesen Rassen.
                    Ich möchte das mal mit einem Brett vergleichen.
                    Ein kurzes Brett ist weniger elastisch, aber stabiler als ein langes Brett.
                    So ähnlich ist es auch mit dem Rücken.
                    Wobei bei einem zu kurzen Rücken die Gefahr groß ist, dass der Reiter auf dem 16. Wirbel, bzw Dornfortsatz zu sitzen kommt und dadurch die Bewegungsmechanik eingeschränkt ist.

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                    • countess
                      • 20.02.2008
                      • 2256

                      #11
                      oder wenn ich an biegung denke,da ist doch ein rechteckpferd klar im vorteil.

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                      • #12
                        Hihi.. ich denke gerade an "einfache Schlangenlinie".
                        Bei Ponies oft ein Problem - Längsbiegung ???? -
                        Nicht möglich - zu kurz und Bauch im Weg.

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                        • monti
                          • 13.10.2003
                          • 11758

                          #13
                          ich denke - ein zu kurzer Rücken ist genauso problemaisch wie ein zu langer Rücken - für beide Bereiche im Sport....aber es kann auch optisch täuschen.....manche Pferde wirken kurz, weil sie eine sehr gute SChulter und eine sehr gute Hinterhand haben - dann ist es ok....lange Pferde mit guter Schulter und guter Hinterhand sind auch ok......aber - egal obe kurz oder lang....wenn Schulter und Niere/HInterhand nicht stimmen - ist es schlecht....
                          Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                          Kommentar

                          • ~Birgit~
                            PREMIUM-Mitglied
                            • 25.03.2008
                            • 694

                            #14
                            naja... schwierig..
                            im prinzip kommts immer draufan wofür das pferd gedacht ist.

                            im sport würde es einen schnelleren verschleiss geben, wenn das pferd grobe exterieurmängel hat (va bei beinfehlstellungen oder winkelungen), und für die zucht ists auch nicht gerade von vorteil zwecks weitervererbung.

                            ein etwas zu langer rücken wär mMn noch aktzeptabel aus der sicht eines reiters, solang es nicht zu extrem ist und keine beschwerden gibt (körperlich gesehen, das reiterliche/pferd zusammenstellen etc nicht miteingenommen). zumindest ist dies weniger schlimm in meinen augen als zb unkorrekt gestellte gliedmassen.

                            das muss man immer je nach fall abwägen würd ich sagen.
                            kommt auch auf das ausmass draufan.

                            aber mir persönlich ist ein korrektes exterieur schon wichtig, va wenn ich züchten möchte. es laufen genug pferde herum, die keinen abnehmer finden, obwohl mehr oder weniger korrekt vom gebäude.

                            also ich täte mir kein solches pferd zulegen,
                            geschweige damit züchten.



                            Kommentar

                            • Irislucia
                              • 22.11.2008
                              • 2519

                              #15
                              Als Reiter sag ich auch, solange ein Pferd nicht unhandlich wird wie ein Frachtschiff, hab ich mit einem langen Rücken kein Problem. Vor 15 Jahren war das (zumindest in meinem Umfeld) von Dressur- und Springreitern durchaus erwünscht.
                              Ein schwächerer Rücken bedeutet ja auch, dass ein (junges) Pferd leichter vorwärts-abwärts zu reiten und eher am Sprung rund ist, weil es mit dem Hals ausbalanciert. Der (weiterhin) schwache Rücken macht dann natürlich in der Ausbildung Probleme.
                              Ein kurzer Rücken ist gerade für Freizeitreiter auf den ersten Blick besser. Das sind oft kompakte, wendige Pferde, die "Gewichtsträger" sind und sich nicht so beschweren, wenn ihnen einer ins Kreuz fällt. (Für mich immer wieder erstaunlich wie leidensfähig so manche Pferde sind) In der weiteren Ausbildung stellt man natürlich fest, dass die sich auch viel eher fest machen als ein Pferd mit schwachem Rücken.

                              Zur Zucht würd ich vom Gefühl her auch versuchen zu optimieren. Ein Springpferdehengst müsste dann ja nicht gleich kompakt sein, sondern vor allem näher am Ideal als die Stute. Wie schon angesprochen spielen ja viele Faktoren in einen belastbaren Rücken hinein, nicht zuletzt die Gymnastizierung des Pferdes, sowie daraus resultierend der Muskelaufbau.
                              www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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                              • fanniemae
                                • 19.05.2007
                                • 3291

                                #16
                                ein langer rücken allein muss kein makel sein, er muss auch nicht automatisch schwach sein. selbiges gilt für einen kurzen rücken,
                                man kann soetwas nicht isoliert betrachten, man muss das individuelle pferd in aktion sehen und erst dann beurteilen wie es in der summe seiner teile funktioniert.
                                bsp argentinus - der hat ja nun gern mal lange rücken gemacht und modelle die rein vom optischen standpunkt mitunter nicht unbedingt gefällig daherkamen. waren die aber schwach oder funktional bemängelt?
                                ganz sicher nicht.

                                rein vom bild her ist es schlicht eine geschmacksfrage, funktionell immer eine frage dessen wie es sich in der praxis bewährt.

                                auch halte ich die these für unsachlich man könne an einen langen rücken nicht noch einen (weiteren) langen rücken anpaaren weil es dann "zu" lang wird - vererbung funktioniert nicht nach dem prinzip der addition. so wenig wie lang u kurz in der vererbung die mitte gibt so wenig ergibt lang an lang überlang oder auch nur zwangsläufig immer lang.
                                aus zwei langen kann durchaus ein kurzes oder mittleres fallen.
                                auch hier ist die frage nicht ob sie lang oder kurz sind sondern wie sie funktional gestaltet sind.
                                nach der theorie der "matches" (also "sich geichende" modelle anzupaaren anstatt von theoretisch sich "ausgleichenden") würde ich immer bevorzugen zwei sich gleichende "lange" modelle anzupaaren wenn sie denn erwiesen funktioniern (und ihre vererbungskraft in der praxis sich auch als solche erwiesen hat) in der hoffnung dann ein ebenso langes funktionierendes modell zu bekommen als einen "ausgleich" (kurz oder mittel) anzupaaren, der dann womöglich die stärken des langen modelles schwächt und dabei gleichzeitig nicht in der lage ist die eigenen stärken des ausgleichenden modelles (tragkraft, schub) entsprechend weiterzugeben.

                                zucht lässt sich nunmal nicht pauschalisieren aber sicherlich in massen sinnvoll kombinieren und dazu gehört "erwiesen lang an lang" sicher eher als "versucht lang durch kurz zu optimieren".
                                Zuletzt geändert von fanniemae; 01.12.2008, 21:30.
                                www.muensterland-pferde.de

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                                • monti
                                  • 13.10.2003
                                  • 11758

                                  #17
                                  ja - und dann kommt es auch auf das Training an.....wenn ich weiß, ich habe in PFerd mit langem Rücken, muss ich Muskulatur aufbauen und evtl. anfangs etwas langsamer machen mit der Rückenbelastung.....ein Pferd mit kurzem starkem Rücken hält sich gerne fest....also muss ich beim Lösen vorwärts reiten - auch mal im Galopp und im leichten Sitz....und ihn zwingen, meine Hand zu suchen im vorwärts/abwärts....leider werden die kurzen PFerde meist mit der Hand vorne noch kürzer gemacht - oft ist der kurze Rücken verbunden mit einem rel. kurzen runden Hals....ich hatte immer beide Sorten und manchmal hab ich mir gewünscht, dass ich die zwei Sorten mischen kann.....
                                  Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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