DSP Neuerung: Dreijährige Hengste ohne Prüfung in den Deckeinsatz!

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  • ehem
    • 10.12.2013
    • 502

    DSP Neuerung: Dreijährige Hengste ohne Prüfung in den Deckeinsatz!

    Corona hat wohl den Anstoß gegeben - die gekörten Hengste können ohne Prüfung in den Deckeinsatz gehen. Das ging zwar früher auch, aber jetzt offiziell.


    02.02.2022


    Neue Regelung für das Jahr 2022

    Pro Pferd, bzw. Hengst, das ist die Entscheidung der Arbeitsgemeinschaft der Süddeutsche Pferdezuchtverbände (AGS), die gemeinsam das Stutbuch des Deutschen Sportpferdes DSP führen. Seit Jahren ist die Hengstleistungsprüfung in Deutschland ein heißes Thema. Reformen wurden diskutiert, beschlossen und umgesetzt. Für das Jahr 2022 haben die deutschen Zuchtverbände ein Pilotjahr ausgerufen.
    Die AGS hat entschieden, eine absolut pferdegerechte Lösung für die dreijährigen für das Deutsche Sportpferd gekörten Hengste umzusetzen: Diese können ohne Prüfung in den Deckeinsatz gehen! Das nimmt Druck von den dreijährigen Youngstern, die u.a. am dritten Januarwochenende die DSP-Hauptkörung durchlaufen haben. Die gekörten Hengste können anschließend in Ruhe auf den Deckeinsatz vorbereitet werden und müssen erst im Herbst/Winter 2022/2023 einen Test unter dem Sattel ablegen. Der von den DSP-Zuchtleitern vorgeschlagene Beschluss wurde von allen DSP-Verbänden einstimmig abgesegnet und stieß auf große Zustimmung in den zugehörigen Ministerien. Nach Abschluss des HLP-Pilotjahres 2022 wird die AGS entscheiden, ob dieser Beschluss auch in Zukunft so umgesetzt wird.
    Hier der Wortlaut des Beschlusses:
    Im Jahr 2022 entfällt für dreijährige für das Deutsche Sportpferd gekörte bzw. anerkannte und aktiv im Hengstbuch eines DSP-Verbandes geführte Hengste die verpflichtende Teilnahme an einer vierzehntägigen Veranlagungsprüfung oder einem Kurztest (Pilotprojekt). Die Hengste werden vorläufig im Hengstbuch I geführt und die Nachkommen aus dem Deckeinsatz im Zuchtjahr 2022 erhalten einen Abstammungsnachweis I. Um für das Zuchtjahr 2023 im Hengstbuch I fortgeschrieben werden zu können, müssen die Hengste im Herbst/Winter 2022/23 entweder einen 50 Tage-Test oder einen Sporttest Teil I in Kombination mit einer vierzehntägigen Veranlagungsprüfung bzw. einem Kurztest (Pilotprojekt) gemäß dem Zuchtprogramm des Deutschen Sportpferdes ablegen
  • Carley
    • 25.01.2019
    • 1513

    #2
    Also grundsätzlich finde ich, ist das ein Weg. Wenn man die Hengste erst 3-jährig an der Hand kört, dann decken lässt, im Winter die erste Prüfung. Allerdings sollte man dann auch konsequent sein, wenn dann einer ausfällt ect den 4-jährig erstmal zu sperren. Man könnte dann auch noch ein zweiten Körtermin Ende 4-jährig machen und den ersten Fohlenjahrgang mit einbeziehen. Geht aber natürlich nur bei genügen Fohlen. Ich wäre allerdings für eine Begrenzung der Stuten im ersten Deckjahr.

    Kommentar

    • Schimmeltier
      • 15.01.2019
      • 1100

      #3
      Diese Regelung sehe ich als Fortschritt an; das könnte sich ruhig auch in den anderen Zuchtverbänden durchsetzen!! Bei anderen Pferderassen --- man denke an zum Beispiel die Quarter Horses oder auch die Vollblutarabischen ---, geht es in diesem Punkt noch ungezwungener zu. Und wer will gerade diesen Rassen einen hervorragenden Pferdebestand absprechen?? Läuft doch.

      Kommentar

      • Bohuslän
        • 26.03.2009
        • 2442

        #4
        Das ist irgendwas zwischen Münchhausen und Bullerbü! Sorry, das was derzeit rund um die Körungen passiert ist mir einfach drei Nummern zu viel.

        Dieses Pilotprojekt bringt uns dahin wo wir vor ein paar Jahren waren. Das ist doch lächerlich. Erst wird von langer, langer, langsamer und noch langsamerer Hand ein opulentes Konstrukt erarbeitet damit kein ungeprüfter Hengst in den Deckeinsatz kommt. Dann wird jährlich daran gesägt und immer weiter aufgeweicht so dass nur das grobe Gerippe in der Zuchtlandschaft steht. Und jetzt wir als Gipfel als Pilotprojekt alles wieder auf Anfang gesetzt.

        Für die 3-jährigen Hengste ist das Programm mit Deckeinsatz und Test sehr stramm. Keine Frage. Und im Sinne des Tierschutzes sollte das auch geändert werden. Aber anstatt die Junghengste vom Test zu befreien könnte man gleich Nägel mit Köpfen machen und die Hengste erst Ende 3-jährig kören. DAS wäre ein ehrlicher Fortschritt in Richtung Tierwohl und keine windelweiche Lösung einzig um den Rubel am rollen zu halten.
        http://www.reutenhof.de

        Kommentar

        • Herzensdieb
          • 05.03.2006
          • 611

          #5
          Aus unserer Sicht ein Schritt in die richtige Richtung. Den dreijährigen nach der Körung Zeit geben zu reifen und den Deckeinsatz freigeben.

          In Zeiten von Manipulation und Doping gewinnt die Körung an der Hand und freilaufend für uns immer mehr von Bedeutung. Wenn man sich die Hengstschauen größerer deutscher oder auch ausländischer Hengststationen ansieht stellt man fest die Vorstellung unter dem Sattel ist sehr professionell. Pferde aus diesen Ställen unter dem Sattel in ihrer naturgegebenen Qualität zu beurteilen traue ich mir nicht mehr zu. Da finde ich die Körung im derzeitigen Format deutlich aufschlussreicher. Wenn ich dann das Argument höre „die Vorbereitung aktuell sei zu professionell“, dann frage ich mich ernsthaft was man der denkt wie viele Vorbereitungsställe für eine Sattelkörung noch übrig bleiben? Eine Handvoll vielleicht..

          Von daher richtig aus unserer Sicht: Körung an der Hand, damit Deckerlaubnis für ein Jahr. Im Herbst dann Test und Entscheidung über weitere Deckerlaubnis.
          Wie sagte ein alter, erfahrender Züchter:

          1 und 1 macht noch lange nicht 2.

          Kommentar


          • Herzensdieb
            Herzensdieb kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Gutes Argument. Aus meiner Sicht heraus ist die Möglichkeit zu manipulieren unter dem Reiter deutlich höher als beim jetzigen Modell an der Hand. Daher ist meine Argumentation pro Körung an der Hand. Und die Zahl der Vorbereiter wird bei Vorstellung unter dem Reiter nochmal deutlich verringert. Gleichzeitig fallen alle mittleren Betriebe, die das im "Nebenbei" gemacht haben auch noch weg. Es müsste ein Jahrgang ein ganzes Jahr länger vorgehalten und finanziert werden.

          • ehem
            ehem kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Achso, ja, Du warst schon einen Schritte weiter. Ich würde da gar nicht mal unbedingt von Manipulation sprechen, denn es gibt da schon solche Spezialisten bei den Reiter, die junge Pferde vorstellen, dass das Pferd gleich 2x so gut auftitt als wenn ein guter Reiter das Pferd vorstellt. Ich kenne viele Pferde unter einige Reitern, die habe ich danch nie wieder so gut gesehen, und denen würde ich von Manipulation freisprechen wollen.....

          • Herzensdieb
            Herzensdieb kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Absolut, da gebe ich dir Recht. Nur wenn ich als Züchter die "naturgegebene Qualität" eines Hengstes sehen will, kann kann der bessere Reiter sie natürlich anders oder verbessert darstellen. Leider wird der Beritt nicht vererbt.
        • Benny
          • 25.01.2011
          • 1673

          #6
          Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
          Das ist irgendwas zwischen Münchhausen und Bullerbü! Sorry, das was derzeit rund um die Körungen passiert ist mir einfach drei Nummern zu viel.

          Dieses Pilotprojekt bringt uns dahin wo wir vor ein paar Jahren waren. Das ist doch lächerlich. Erst wird von langer, langer, langsamer und noch langsamerer Hand ein opulentes Konstrukt erarbeitet damit kein ungeprüfter Hengst in den Deckeinsatz kommt. Dann wird jährlich daran gesägt und immer weiter aufgeweicht so dass nur das grobe Gerippe in der Zuchtlandschaft steht. Und jetzt wir als Gipfel als Pilotprojekt alles wieder auf Anfang gesetzt.

          Für die 3-jährigen Hengste ist das Programm mit Deckeinsatz und Test sehr stramm. Keine Frage. Und im Sinne des Tierschutzes sollte das auch geändert werden. Aber anstatt die Junghengste vom Test zu befreien könnte man gleich Nägel mit Köpfen machen und die Hengste erst Ende 3-jährig kören. DAS wäre ein ehrlicher Fortschritt in Richtung Tierwohl und keine windelweiche Lösung einzig um den Rubel am rollen zu halten.
          Ich sehe das etwas anders. Da in Warendorf auf Wunsch einiger Verbände so lange abgestimmt wurde, bis die Mindestnote nicht mehr bindend war (ist sie bei DSP zum Beispiel aber noch), Hat so ein Test keinerlei Wert. Die Hengste müssen nur anwesend sein, um zum Beispiel bei OL, OS oder H decken zu dürfen. Was für eine Aussagekraft hat dann so ein Test? Jeder 3 jährige darf eine einfache Reitpferdeprüfung erst ab 01.05 laufen. Aber ein Test über mehrere Tage ist dringend npotwendig. Wo ist da die Logik?

          Kommentar

          • fanniemae
            • 19.05.2007
            • 3291

            #7

            mindestnote oder nicht - die interessiert mich nicht. ich bewerte, was ich selber sehe.
            das wirst du genau so tun?
            der unterschied zwischen "mündigem" züchter und "remote control" vom bildschirm/hochglanzvideoausschnitt.
            das ist einfach so.

            sporttest oder VA unter zuchtverbandsregime ist etwas anderes als turnier/reitpferdeprfg.
            auf turnier bewerten sportrichter nur das, was sie in der prfg sehen.
            den zinnober, der möglicherweise zuvor stattfindet, um das pferd "prüfungsgerecht" zu präsentieren, sieht keiner.

            VA oder sporttest bezieht auch das geschehen rundum mit ein.
            mit anderen worten:
            bei einem sporttest/VA ist das interessante immer das, was nicht in der ergebnisliste erscheint.
            da werden pferde aus dem test gezogen oder erscheinen plötzlich nicht mehr zur prüfung - aus gutem grund.

            wenn du siehst, wer vor ort zum ersten training erscheint, sich dort "zweifelhaft" aufführt, ggf bereits in der abreitehalle nicht notwendigerweise "systemkonform" daherkommt und möglicherweise auch am zweiten tag "auffälligkeiten" zeigt, weisst du wieso die reise zu ende ist.
            die hohe quote von "zurückgezogenen" hengsten hat ja durchaus ihren grund.
            man staunt, wieviele hengste sich auch heutzutage noch als "indisponiert" erweisen.
            kommuniziert wird es so nicht, praktisch fällt es aber durchschlagend ins gewicht.
            man kann dieses sporttest format mögen oder nicht, insbes die späteren rangierungen und wundernoten sollte man nicht immer ganz ernst nehmen. ihrem anspruch an "durchsieben" werden sie dennoch meist gerecht. auch ohne mindestnote.

            das war diese woche in handorf nicht anders. es hat seinen grund, wieso der ein oder andere kandidat plötzlich auf keinem zettel mehr steht.
            www.muensterland-pferde.de

            Kommentar

            • Benny
              • 25.01.2011
              • 1673

              #8
              Ich sehe das insgesamt etwas anders. Entscheidend ist heute nur noch, wieviel Spektakel ein Hengst auf der Körung macht. Danach gibt es keine Selektionsstufe mehr. Das halte ich für falsch. Und genau das wird den deutschen Züchtern in den nächsten Jahren auf die Füße fallen. Was sagt ein 2 Tage Test oder eine Sportprüfung aus ? Am Ende nur, dass sie sich reiten lassen. Es hängt viel zu viel daran, welcher Ausbilder bis dahin am Werk war. Willst du Vergleichbarkeit, hilft nur ein längerer Test , oder mehrfach Sportwettbewerbe gegeneinander. Allerdings kann man auch da nichts über die Vererbung sagen.

              Kommentar


              • fanniemae
                fanniemae kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                da ist richtig.
                über vererbung sagt aber weder die körung, noch ein test oder HLP etwas aus. dessen sollte sich eigentlich jeder bewusst sein, der junghengste anpaart.

                relative weitere vergleichbarkeit, wie du sie sportl forderst, schaft in der HLP/Testtheorie immer erst das jahr drauf, mit der geforderteten weiteren anerkennung durch sporttest oder stationsprfg - falls die hengste 4jrg nicht im sport erscheinen.
            • zwerg123
              • 28.02.2010
              • 379

              #9
              Ich verstehe das aber schon richtig:
              Es betrifft nur die für das DSP gekörten Hengste, oder?
              Also ein Fohlen eines jetzt 3-jährigen Hengstes, der beispielsweise in Münster oder Verden gekört wurde und für Westfalen bzw. Hannover zugelassen ist und der dann eventuell keinen Test macht, bekommt keine vollständigen Papiere?!

              Kommentar

              • Benny
                • 25.01.2011
                • 1673

                #10
                Zitat von zwerg123 Beitrag anzeigen
                Ich verstehe das aber schon richtig:
                Es betrifft nur die für das DSP gekörten Hengste, oder?
                Also ein Fohlen eines jetzt 3-jährigen Hengstes, der beispielsweise in Münster oder Verden gekört wurde und für Westfalen bzw. Hannover zugelassen ist und der dann eventuell keinen Test macht, bekommt keine vollständigen Papiere?!
                Es wurde schon immer und überall so gehandhabt, dass das Fohlen volle Papiere bekommt, wenn der Hengst bis zur Ausstellung des Fohlenpasses seinen Test absolviert hat.

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