Vererbarkeit von Chips

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  • Pferdi
    • 02.04.2019
    • 490

    Vererbarkeit von Chips

    Ich hatte eine 5j Stute angeboten bekommen. Besitzer hatte mir den Tüv (3jährig) geschickt und ich habe die Bilder weitergeleitet an meine Tierklinik zur Beurteilung, da das Pferd nicht gerade ganz günstig sein sollte. Pferd ist Staatsprämienstute und hatte bereits ein Fohlen per Embryotransfer.
    Die Klink hat auf den Bildern 3 + 1 Chip gefunden. Aber bei einem sind sie sich nicht sicher über die Größe, da da die Aufnahmen wohl sehr unscharf sind. Sitzt wohl sehr gelenksnah. Um es genau zu sehen, müsste man nochmal aus einer anderen Perspektive röntgen sagten sie. Von den restlichen 3 Chips sind 2 groß und 1 eher klein, 1 davon sitzt jedoch ungünstig und wäre auch nicht gut rauszunehmen. Zitat Klinik.

    Nun frage ich mich, ob man mit so einer Stute überhaupt züchten sollte? Bei den Hengsten schauen alle drauf, bzw es wird ja immer viel spekuliert, ob Chips schon im jungen Alter rausgenommen wurden. Oder ob es immer alles haltungsbedingt ist...
    Wie ist Eure Meinung zur Vererbung von Chips? Zumindest hat die Stute mit diesen ganzen Chips ja die Staatsprämie bekommen.
  • Jule89
    • 26.04.2010
    • 1217

    #2
    Die heritabilitäten (=vererbbarkeit) variieren je nachdem wo der Chip sitzt.


    Gesendet von meinem WAS-LX1A mit Tapatalk

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    • Pferdi
      Pferdi kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ok. Und wo sind sie vererbbar? Kann man das pauschalisieren auf bestimmte Regionen, Gelenke etc.?
  • May
    • 07.05.2010
    • 1553

    #3
    Zitat von Pferdi Beitrag anzeigen

    Nun frage ich mich, ob man mit so einer Stute überhaupt züchten sollte? Bei den Hengsten schauen alle drauf, bzw es wird ja immer viel spekuliert, ob Chips schon im jungen Alter rausgenommen wurden. Oder ob es immer alles haltungsbedingt ist...
    Wie ist Eure Meinung zur Vererbung von Chips? Zumindest hat die Stute mit diesen ganzen Chips ja die Staatsprämie bekommen.
    naja für einen Staatsprämientitel schaut keiner auf Röntgenbilder, solange sie die Verbandsanforderungen erfüllt könnte sie also theoretisch eine wandelnde Chipstüte sein und es wäre egal.

    Wenn die Vererbarkeit, wie Jule89, sagt davon abhängt wo die Chips sind würde ich das ggf von einem Fachmann prüfen lassen.

    Interessant wäre auch wie belastbar und beständig sie war, den einer der schon 3-5 jährig regelmäßig ausfällt wäre für mich zB raus.

    Kommentar


    • Pferdi
      Pferdi kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ja, das muss ich nochmal näher hinterfragen....
  • Carley
    • 25.01.2019
    • 1513

    #4
    Der TÜV ist ja auch schon 2 Jahre alt, manchmal ändert sich sowas ja noch. Willst du sie denn als Zuchtstute oder als Sportpferd kaufen? Gibt ja wirkliche viele Stuten, die irgendwelche Befunde haben und in der Zucht sind oder die einfach nie geröngt worden. In Holstein werden operierte Hengste (2-jährige) nicht zugelassen, die Operationen müssen angegeben werden. In wie weit das überprüfbar ist weiß ich nicht.

    Kommentar


    • Pferdi
      Pferdi kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Sie sollte reine Zuchtstute sein :-)
  • Benny
    • 25.01.2011
    • 1673

    #5
    Grundsätzlich kann ein Chip immer mal vorkommen (z.B. durch Schlageinwirkung während der Aufzucht) , bei mehreren wäre ich da vorsichtig. Das spricht für eine grundsätzliche Veranlagung.
    Der Titel Staatsprämienstute gibt keinerlei Bewertung über den Gesundheitszustand. Er bedeutet nur, dass die Stute gute Noten zur Eintragung hatte, also dem erwünschten Zuchtziel des Verbandes entspricht und eine gute Leistungsprüfung absolviert hat.
    Du könntest höchstens noch schauen, ob Geschwister dieser Stute und Geschwister ihrer Mutter dauerhaft erfolgreich im Turniersport unterwegs sind, um Rückschlüsse über die Haltbarkeit enger Verwandter zu erhalten.

    Kommentar


    • Pferdi
      Pferdi kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ja, das habe ich bei meiner anderen Stute gemacht und mir Geschwister der Mutter und deren Kinder angeschaut. Laufen alle im Sport und stehen korrekt da. Da war der Züchter, von dem ich sie gekauft habe auch sehr kooperativ.
  • CanCan
    PREMIUM-Mitglied
    • 01.05.2018
    • 187

    #6
    Sind Chips eventuell die Folge von fehlender Bewegung während der Aufzucht?

    Kommentar

    • hopplahop
      • 20.01.2016
      • 1064

      #7
      Ja, das ist wahrscheinlich der Hauptgrund - fehlende und falsche Bewegung während des Wachstums. Daneben spielen Verletzungen und Veranlagung eine Rolle ...

      Kommentar

      • Pferdi
        • 02.04.2019
        • 490

        #8
        So, nachdem nachgeröngt wurde hat es sich leider dann erledigt. Selbst die Klink rät ab, mit so einem Pferd zu züchten. Es kamen noch Hufrollenbefunde, Fehlstelllungen etc hinzu. Nun züchtet der Besitzer selbst mit ihr weiter.

        Ihr schreibt fehlende und falsche Bewegung können u.a. Ursachen sein. Ist damit das Fohlenalter gemeint und alle Jahre bis das Pferd quasi ausgewachsen ist? Gibt es Hengste, wo man weiss, dass sie vermehrt Chips vererben?

        Kommentar


        • Carley
          Carley kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Das ist ja schade, aber das wären mir auch zuviele Befunde um damit zu züchten. Gab ja bereits Studien zur Entwicklung von Chips und gerade mangelnde Bewegung in Fohlenalter bis 3-jährig waren ein Hauptgrund. Dann gibt es die erblichen Varianten, sicher gibt es Hengste die das eher mal vererben, aber ne Liste zu finden sicher eher schwierig. Meine hatte in einer Studie die in der Pferd & Sport veröffentlich wurde (oder Artikel) gelesen, dass 80% an der Aufzucht liegen.

        • Gast
          Gast kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Bezüglich Alter: Es gibt Studien die besagen, dass Veränderungen, die in den ersten 6 Monaten erkennbar sind, zumindest teilweise reversibel sind. Allerdings nur in einem sehr kurzen Zeitraum. Dann gibt es einen point of no return, ab dem Befunde normalerweise eben nicht mehr "verschwinden", sondern sich ggf. ausprägen.

          Einer der wichtigsten Faktoren für gesunde Knochen und Gelenke ist Bewegung, möglichst dauerhaft (tags Weide nachts Box ist beispielsweise nicht optimal). Natürlich nicht nur im Fohlen- und Jungpferdealter, aber da ganz besonders.
      • Kareen
        PREMIUM-Mitglied
        • 06.01.2001
        • 7463

        #9
        KWPN hat OCD-Zuchtwerte die aber mit einem Körnchen Salz zu genießen sind, da niemand prüft ob die zur Körung vorgestellten Hengste bereits operiert sind. Wenn es sich um kleine Läsionen handelt ist auf dem Röntgenbild unter Umständen gar kein "Mausbett" mehr zu sehen und so ein Hengst geht dann als OCD-frei durch obwohl er schon chirurgisch 'vorversorgt' worden ist. Überhaupt wäre es sinnvoll von der Fixierung auf 'Chips' in den distalen Gelenken (sie sind nur ein Ausdruck der OC aber beileibe nicht der einzige oder gesundheitlich bedeutsamste) weg zu kommen. Diese sind jedoch aufgrund ihres häufigen Vorkommens und Bedeutung als verhandlungsrelevanter Zufallsbefund das worauf sich die Aufmerksamkeit der meisten Interessengruppen (Käufer, Verkäufer, Zuchtverbände, TÄ) richtet.
        Bei der Erblichkeit kann aktueller Lehrmeinung nach als Faustregel gelten: Je weiter hufwärts die OCD gelegen ist desto geringer wird die Erblichkeit beurteilt. Die fatalsten Läsionen im Bereich der HWS (u.a. Wirbeldeformationen) oder auf großer Gelenke (Knie, Ellbogen) sowie zystoide Defekte die auch mit dazu gehören werden nur selten erfasst und außer den Lebensversicherungen hat kaum jemand Zugriff auf nennenswerte Zahlen weil solche Pferde es meistens gar nicht erst bis zur KU schaffen sondern sang- und klanglos von der Bildfläche verschwinden ohne dass im Detail darauf geblickt würde was genau nun für eine Erkrankung vorliegt. Darum sollte man mit Aussagen wie 'Chips machen nichts' oder 'wir hatten noch nie OCD' sehr vorsichtig sein, denn die Chancen stehen günstig, dass jeder von uns OCD schon mal in irgend einer Form im Stall stehen hat oder hatte. Wenn's gut läuft kommt man nicht dahinter. Ein Zuchtausschluss aller betroffenen Tiere wäre demnach auch nicht sinnvoll, allerdings ergibt es für mich auch wenig Sinn, allein aufgrund von Röntgenbefunden eine Latte z.B. für Hengste irgendwo aufzuhängen wenn gleichzeitig jede Stute in die Zucht darf die überspitzt gesagt 4 Beine hat und einen funktionierenden Reproduktionstrakt mitbringt.
        Einige der besten Vererber in Dressur und Springen sind von OCD betroffen, gleichzeitig gibt es aufgrund der weiten Verbreitung derzeit keine einzige Linie die für OCD-Freiheit bekannt wäre da nunmal jedes Pferd zwei Eltern und 4 Großeltern mitbringt die alle ihren Teil genetisch beisteuern.
        Interessant im Sinne gesundheitlicher Auslese wäre eine Selektion auf Haltbarkeit, zu dieser müssten aber erstmal sichere Parameter her die die Häufigkeit beschreiben mit der Röntgenbefund x zum klinischen Problem y führt. So etwas gibt es bis heute nicht und es interessiert auch niemanden wirklich (vgl. Fortschritt der lange angedrohten Gesundheitsdatenbank).
        Ohne solche Daten macht eine Selektion aber keinen Sinn und wäre in etwa als ob man Kornblumen im Haferfeld dadurch bekämpft dass man irgendwo ein Feuer anzündet und hofft, dass es die richtigen trifft.

        Kommentar


        • Benny
          Benny kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          KWPN ist sogar einen Schritt weiter, was OCD betrifft. Die verwenden dafür seit Jahren die genomische Selektion. und müssen deshalb nicht prüfen, ob Hengste operiert wurden. Man kann es am Ende auch gar nicht mit Sicherheit prüfen, sondern nur die Röntgenbilder genau anschauen, ob vielleicht irgendwo etwas fehlt.
      • Jule89
        • 26.04.2010
        • 1217

        #10
        Kareen, kann dir nur beipflichten!

        Vielleicht ergänzend dazu: es gibt die Meinung, dass fehlende/mangelnde Bewegung im aufzuchtalter die Entstehung von chips/ocd begünstigen kann, dazu gab es auch diverse Studien und auch die futtermittelindustrie hat das Thema für sich entdeckt (fällt mir spontan pavo podo grow etc. ein). Der aktuelle Wissensstand entzieht sich mir aber, ich war da die letzten zwei drei Jahre nicht mehr so am Ball weil es mich aktuell nicht betrifft.

        Gesendet von meinem WAS-LX1A mit Tapatalk

        Kommentar

        • Pferdi
          • 02.04.2019
          • 490

          #11
          Ich meine mal gelesen zu haben, dass auch die zu gut gemeinte Fütterung mit KF bei Fohlen Chips begünstigen kann?!?

          Kommentar

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