Fohlen tritt Stute beim Trinken - Ideen?

[Jana1302]

Hallo zusammen,

mein kleines Stütchen (Edward x Grand Cru) ist am 31.05. geboren worden und grundsätzlich putzmunter und fit wie ein Turnschuh.
Bereits am Tag nach ihrer Geburt konnten wir beobachten, dass sie ihre Mutter beim Trinken tritt, sprich sie keilt mit den Hinterbeinen gezielt nach der Mutter und trifft auch regelmäßig die Vorderbeine. Die Mutter lässt bislang alles geschehen. Nur wird dieses Verhalten immer schlimmer.

Kennt ihr so etwas auch von euren Fohlen? Ist meine kleine besonders frech oder kriegt sie nicht genug Milch?

Wenn ich mir den Euter ansehe, würde ich sagen, dass er schon prall aussieht - je nachdem wie viel die kleine schon getrunken hat. Es scheint auch genug Milch abzufließen. Seit der Geburt (soweit man das innerhalb von 4-5 Tagen beurteilen kann) entwickelt sie sich auch gut.

Abgesehen davon, dass mir die Mama unendlich leid tut, habe ich dennoch Sorge, dass sie vll. nicht satt wird. Außerdem möchte ich nicht, dass sich dieses Verhalten manifestiert. Irgendwann schon bald wird sie ja kein kleines Fohlen mehr sein und ich möchte nicht, dass sie dann immer noch glaubt, sie könnte munter drauf los keilen, wenn ihr was nicht passt.

Vielen Dank für eure Antworten.

[Schimmeltier]

Mach dir bitte keine Sorgen ----- Das Treten wird sich definitiv nicht manifestieren !!! Da sind weder brachiale Erziehungsmaßnahmen noch sonstige Schutzmaßnahmen für die Stute nötig. Es ist ein normales Verhalten für ein Neugeborenes!

Jede Wette, dieses Verhalten legt sich von ganz alleine. Wenn sie nach dir treten will, schiebe sie einfach weg, meinetwegen brüll sie auch an, wenn es dir Spaß macht --- das Treten ( auch gerne nach Büschen und allen Sonstigen) verschwindet problemlos. Es ist auch kein Hinweis auf einen miesen Charakter der Kleinen . Bleib locker-- deine Stute schafft das schon!!

Die stetige Kontrolle, ob die Kleine auch genug Milch zapfen kann, ist jedoch wichtig und gut. Viel Spaß mit deiner Kleinen, ach und die frechsten Fohlen werden später oft die allerliebsten.....

[Gast]

Das mit dem Treten wird und muss die Stute lösen. Der wird es irgendwann reichen, dann wird das kleine Gör ;-) ein paar Mal kräftig gezwickt und anschließend manierlich trinken. Das haben die Stuten schon im Griff, keine Sorge. Eins der Hengstfohlen bei uns dieses Jahr ist auch extrem grantig, wenn es mit dem Trinken nicht ganz so klappt wie er will, das ist pure Ungeduld.
Wenn Dein Stütchen sich gut entwickelt und die Mutter auch gut aussieht passt doch alles.

[Jessy.]

Mein kleiner hat damals seine Mama regelrecht verprügelt. Sie war so ziemlich an allem Schuld – wenn die Fliegen nerven, wenn er hinfällt, wenn er das wälzen nicht gebacken kriegt, wenn der Himmel zu blau ist usw.

Also der ging rückwärts auf sie zu und hat auf sie eingeschlagen. Sie stand dann mit schmerzverzerrtem Gesicht da und hat es über sich geschehen lassen. Jegliche Versuche mit anderen dominanten Pferden endeten genauso – er hat alle verprügelt.

Dem Mensch gegenüber hat er das aber – nach einem Anschiss der seinesgleichen suchte – bleiben lassen. Bzw denen gegenüber wo sich durchgesetzt haben. Bei anderen hat er es auch versucht.

Er wurde dann recht früh mit gerade 5 Monaten abgesetzt.
Gebessert hat es sich dann als er in Aufzucht kam. Da hat er von den 3 jährigen Hengsten dann erst mal gesagt bekommen wo sein Platz in der Nahrungskette war. Erst da hat es dann aufgehört.

Jetzt ist er 2 und das brävste Hengstchen das man sich wünschen kann. Macht alles, kann was er können muss, total abgeklärt, seeehr verschmust und in der Aufzucht sind alle ganz begeistert wie wir den sooooo brav gekriegt haben, wo sich die anderen kaum anfassen lassen (ich hab ihn auch nie gefragt ob er das will, was ich als Chef sagte wurde gemacht).

Kurzum ist er jetzt ganz die Mama.

[Be_ttersweet]

Meine kleine Edward ist jetzt Jährling und hat sich die ersten Wochen genauso verhalten. Sie hat auch vor Menschen nicht halt gemacht und ausgepfeffert, wenn ihr was nicht gepasst hat. Meinen Freund hat sie mit gerade einer Woche so erwischt, dass er zu Boden gegangen ist. Ich dachte mir (vielleicht völliger Blödsinn), dass es für Tier wie Mensch eine Riesenumstellung bedeutet, vom Mutterleib auf die Welt zu kommen und mache in erster Zeit Anpassungsschwierigkeiten haben und nicht ganz sie selbst sind.

Ich hab sie nicht 'erzogen', bin auf ihr Verhalten gar nicht eingegangen und hab aufgepasst, dass ich nicht in der Schußlinie stehe. Konfliktvermeidung Hab mich viel mit ihr befasst, damit sie Vertrauen gewinnt. Ihre Mutter hat mir auch leid getan, sie hat sich alles gefallen lassen.

Nach ein paar Wochen war das Verhalten verschwunden und sie stampft jetzt nur mehr mit dem Hinterbein, wenn Flugviecher sie nerven. Sonst ist keine Neigung zum Austreten mehr erkennbar, nicht mal im Spiel mit den anderen Jährlingen.
Mit Erziehung würde ich (erforderlichenfalls) erst mit ein paar (wenigen) Monaten beginnen.

Sie ist jetzt wie Jessys Hengstchen. Zuckersüß, umgänglich und gelassen. Also ganz die Mama.

[Jana1302]

Erst einmal vielen Dank an euch für eure Beiträge. Das hat mich dann doch sehr beruhigt. Und es hat sich dann auch tatsächlich so ergeben, wie ihr berichten konntet. Gegenüber der Mama konnte ich dieses Verhalten ca. die ersten 4 Monate beobachten. Bei mir hat sie es einmal versucht - weil ich aufgehört hatte, sie an ihrer Lieblingsstelle am Hintern zu kratzen und ein Donnerwetter erlebt. Danach war das Thema erledigt und sie ist inzwischen lammfromm :-).

GLG

[Sabine2005]

Ich habe meiner Kleinen damals einen Ball mit in die Box gelegt. Immer wenn der an ihr Hinterbein kam, keilte sie richtig aus. Allerdings hatte dann der "doofe Ball" die Angewohnheit von der Wand abzuprallen und genau die Kleine wieder zurück zu treffen. Meine Mutterstute hat dieses Schauspiel übrigens total gelassen gesehen - auch wenn sie dann den Ball mal abbekam. Tat wohl deutlich weniger weg als die Fohlentritte.

Ich selber habe es durchaus mitbekommen, dass Fohli den Ball einige Male selber derb abbekommen hat. Nach 14 Tagen war diese Treterei aber vorbei.

[Naddel1]

Meine kleine hat es auch gemacht, weil sie ungeduldig war beim Trinken & das Muttchen mal grad abgelenkt war & sich nicht gleich entsprechend positioniert & zugelassen hat. Dann gab's nen Zwicken in den Po von ihr aber hat auch nix gebracht.