Was lässt sich von den Pedigrees der Top Dressurpferde lernen?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Irislucia
    • 22.11.2008
    • 2519

    Was lässt sich von den Pedigrees der Top Dressurpferde lernen?

    Eine Untersuchung der Top 100 Dressurpferde inklusive Pedigree Analyse und Hinweise darauf, was vom Autor für Züchter als nachahmenswert erachtet wird. Preis kann der Käufer selbst festlegen, Sprache Englisch. Ist vielleicht für den ein oder anderen interessant.

    www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!
  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3291

    #2
    ein bisschen alter wein in neuen schläuchen und sehr vergleichbar zu chris hector (indeed, schön zu vergleichen mit dem report, den hector gerade über den nürnbg burgpokal veröffentlicht hat http://www.horsemagazine.com/thm/2017/12...ger-burg-pokal/)
    angelsachsen lieben das und sicherlich schön für züchter etwas abseits vom schuss und amerikansiche klientel (und auf die zielt es wohl ab?)
    www.muensterland-pferde.de

    Kommentar

    • Irislucia
      • 22.11.2008
      • 2519

      #3
      Finde ich ehrlich gesagt nicht vergleichbar mit Chris Hector, zum einen weil der Autor in Deutschland verwurzelt ist (elterlicher Hof nahe Düsseldorf) und zum anderen weil die Heransgehensweise wesentlich weniger reisserisch ist. Sicher, keine weltbewegenden Neuigkeiten, aber ein paar Kernfaktoren die Spitzenpferde ausmachen, werden dargestellt und kurze Portraits der erfolgreichsten Vatertiere.

      Ich freu mich immer, wenn Jemand das mal wissenschaftlich angeht und nicht nur von subjektiven Eindrücken berichtet. Für umsonst kann man das jedenfalls mal mitnehmen.

      Hier eine der Schlussfolgerungen:
      "Concluding one can say that the stereotype of a Grand Prix horse today is 13 years old on average, has Donnerhall and its GP genetics anchored in the first generations, is a gelding and brown, 1.70m tall, has an average blood ratio of 33.86%, an incross coefficient of around 0.656, is linebred within the 4th to 6th generation, has a GP sire or dam in the first 2 generations, and descends from a KWPN or Hanoverian damline."
      www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

      Kommentar

      • fanniemae
        • 19.05.2007
        • 3291

        #4
        ich halte das nicht für wissenschaftlichen erkenntnisse sondern allgemeinplätze.

        das durchschnittlich GP pferd ist 13 jahre - das macht sinn wenn man 8 jrg s-reife erlangt und gut 4 jahre benötigt um den sicheren sprung von st.georg nach GP zu festigen.

        die meisten dressurpferde haben donnerhall im pedigree.
        ja, das ist so.
        bei 120 gekörten söhnen und über 1200 zuchtstuten ist es schwer, ein pferd zu finden, das nicht donnerhall im pedigree führt.
        der hengst hat sich früh als dressurpferdemacher etabliert, entsprechend fand er über seine söhne weite verbreitung in den hochzuchtgebieten.
        wenn jeder der söhne nur 100 stuten gedeckt hat kommst du damit allein auf 12.000 direkte donnerhallenkel.
        wenn von den 1200 töchtern jede nur 3 fohlen bekommen hat macht das nochmal 3600 dazu - also über 15.000 donnerhallenkel.
        wenn von denen nur die hälfte (7.500) wieder in der zucht geldandet sind und sich nur 10 x vermehrt haben macht das in der folgegeneration 75.000 pferde.
        da wir heute 20 jahre von der blüte der donerhallschen schaffenskraft weiter sind potenziert sich das ganze minimum um ca 4 generationen.
        also die hälfte von 75.000 (das war die dritte generation) = 37.500 nochmal mal zehn.
        375.000 donnerhall urenkel.
        merkste was?
        es ist schwer heute ein dressurpferd zu finden das n i c ht donnerhall im blut führt.

        weshalb der gängige spruch:
        "der hengst xy passt gut an donnerhallblut!", mehr über den nicht unbedingt scharfen verstand dessen aussagt, der ihn führt, als über die genetische analyse des in frage stehenden tieres. weil landläufig jedes zweite dressurpferd heute irgendwo donnerhall im papier führt.

        wallach, braun und um die 1,70 gross.
        das lassen wir mal so hingestellt.
        braun ist die meistverbreitete farbe der rasse pferd, stuten landen zu einem grossteil in der zucht, wallache eher nicht.
        die wissenschaftliche tragweite dieser werte entzieht sich meinem verständnis.

        durchschnittlicher blutanteil von 33,8 %.
        das ist so.
        weil 33% (wenn man horsetelex zugrunde legt) dem durchschnittlichen blutanteil aller heutigen warmblutpferde entspricht.
        da sich GPpferde aus eben dieser unterliegenden masse aller warmblutpferde rekrutieren liegt deren blutanteil selbstredend bei 33 prozent.

        inzuchtkoeffizient 0,6 - das dürfte ebenso der norm entsprechen und damit der selben ratio unterliegen wie o.g. blutanteil.
        und ja, es wird darüberhinaus mit dem o.g. donnerhallefekt zu tun haben.

        stammt ab von kwpn oder hannover.
        macht auch sinn.
        weil hannover bis vor 14 jahren (deckdatum der durchschnittlich 13 jahre alten dressurpferde) das flächendeckend grösste zuchtgebiet weltweit war und damit die meisten stuten stellte, darunter insbes dressurstuten, denn im springen hat hannover sich exakt in dem zeitraum selbst abgeschafft..
        kwpn überrascht mich, weil die population deutlich kleiner ist. es hat aber seinen grund dass eben dieses KWPN die deutsche dressurpferdezucht in eben diesem zeitraum rechts und links überholt und in den schatten gestellt hat. das wiederum hat mit dem zeitgeist der letzten jahre zu tun. ein dressurpferd wird heutzutage von vorn nach hinten beurteilt ("frontleg first!", s. totilas, jazz) und nicht mehr von hinten nach vorn (hinterbein u trag/schubkraft). pi&pa wird ein höheres relatives gewicht beigemessen als den GGA, insbes schritt.

        wenn all das die schlussfolgerung aus mehreren hundert seiten sind ziehe ich artig meinen hut vor der fleissarbeit und denke mir meinen teil dazu.
        www.muensterland-pferde.de

        Kommentar

        • Irislucia
          • 22.11.2008
          • 2519

          #5
          Nee, ganz so einfach ist es nicht. Es geht ja darum zu sehen, ob sich die Top 100 von den übrigen Tausenden abheben, die müssen überhaupt nicht den selben Querschnitt haben. Und es ist ein Unterschied, ob man einfach annimt, sie haben es, oder sich hinsetzt und es überpüft. Mag zwar am Ende das selbe bei rumkommen, aber wissen tut man das erst hinterher.

          Zum Thema durchschnittlicher Blutanteil; die Top 50 der WBFSH-Dressurrangliste liegen nach meinen Berechnungen übrigens bei rund 35%. Bei den anderen Disziplinen gibt es erhebliche Abweichungen hierzu und nach meinem Kenntnisstand liegt der Durchschnitt der deutschen Pferde bei rund 28% Blutanteil. Das würde zu meinem Eindruck passen, dass im Ausland der Blutanteil tendentiell eher höher ist als in Deutschland. Von daher würde 33% sehr wohl dahingehend Aussagekraft haben, dass dies bei GP Pferden offensichtlich höher ist als der Durchschnitt, aber leicht niedriger als die absoluten Toppferde.
          www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

          Kommentar

          • one
            • 25.07.2011
            • 708

            #6
            Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
            ich halte das nicht für wissenschaftlichen erkenntnisse sondern allgemeinplätze.

            wenn von denen nur die hälfte (7.500) wieder in der zucht geldandet sind und sich nur 10 x vermehrt haben macht das in der folgegeneration 75.000 pferde.
            da wir heute 20 jahre von der blüte der donerhallschen schaffenskraft weiter sind potenziert sich das ganze minimum um ca 4 generationen.
            also die hälfte von 75.000 (das war die dritte generation) = 37.500 nochmal mal zehn.
            375.000 donnerhall urenkel.
            merkste was?
            .
            So eine Milchmädchenrechnung hätte ich von dir nicht erwartet, deine Beiträge sind normalerweise wirklich besser.

            Zum Thema: Irislucia, ich habe deinen Blog gesehen und ich würde vorschlagen, dass wenn du die Zeit und Muse dazu hast, du dir das ganze vor der Zeit Donnerhalls anschaust und mit heute vergleichst. Alternativ und zusätzlich wäre es wissenschaftlich sinnvoll die Population in beiden Fällen im Verhältnis zu den sporterfolgreichen Nachkommen zu setzen, denn sonst ist der wissenschaftliche Wert so einer Arbeit eher gering.

            Kommentar

            • Irislucia
              • 22.11.2008
              • 2519

              #7
              Zitat von one Beitrag anzeigen
              Zum Thema: Irislucia, ich habe deinen Blog gesehen und ich würde vorschlagen, dass wenn du die Zeit und Muse dazu hast, du dir das ganze vor der Zeit Donnerhalls anschaust und mit heute vergleichst. Alternativ und zusätzlich wäre es wissenschaftlich sinnvoll die Population in beiden Fällen im Verhältnis zu den sporterfolgreichen Nachkommen zu setzen, denn sonst ist der wissenschaftliche Wert so einer Arbeit eher gering.
              Danke für das Vertrauen, aber ehrlich gesagt bin ich mehr in Richtung Springen/ Blüter interessiert und daher ginge das jetzt vom Aufwand her ein bisschen weit.

              Ich gebe dir grundsätzlich recht, dass es hilfreich ist, die Anzahl der Nachkommen im Verhältnis zu den sporterfolgreichen zu setzen. Das habe ich bei meinen eigenen Erhebungen auch immer versucht zu berücksichtigen. Problematisch dabei ist jedoch, dass man meist nur an die Bedeckungszahlen von einzelnen Zuchtgebieten/ Ländern kommt und keine Summe aller Nachkommen erhält. In Zeiten von TG und weltweiter Vermarktung macht dies alle Versuche zu Annäherungen an die Realität.

              Ich bin mir darüber hinaus nicht sicher, ob der Hengst Donnerhall so eine Beachtung rechtfertigt. Es wurde in dem zitierten Artikel übrigens in punkto Nachfahren durchaus danach differenziert, an welcher Stelle im Pedigree die Hengste jeweils stehen.
              www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

              Kommentar

              Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

              Einklappen

              Themen Statistiken Letzter Beitrag
              Erstellt von Linu, 20.02.2025, 09:36
              73 Antworten
              3.957 Hits
              0 Likes
              Letzter Beitrag Linu
              von Linu
               
              Erstellt von Sabine2005, 13.01.2025, 09:51
              3 Antworten
              800 Hits
              0 Likes
              Letzter Beitrag Ramzes
              von Ramzes
               
              Erstellt von Limette, 16.12.2024, 10:07
              31 Antworten
              1.286 Hits
              0 Likes
              Letzter Beitrag JessiCola
              von JessiCola
               
              Erstellt von Cherie, 10.01.2013, 22:08
              47 Antworten
              14.566 Hits
              0 Likes
              Letzter Beitrag Nickelo
              von Nickelo
               
              Erstellt von Limette, 05.01.2025, 11:58
              1 Antwort
              358 Hits
              1 Likes
              Letzter Beitrag Linu
              von Linu
               
              Lädt...
              X