Körung und KOSTEN, Empfehlungen ?

[rooby94]

@ aletheia: Und eure Geschichte stammt aus einem der kleineren Zuchtverbände, oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Dann kann man also bei den größeren Verbänden also alles noch mal etwas teurer und intensiver betrachten....

[aletheia]

Thomas, wir werden unseren Hengst nicht noch bei den Trakehnern vorstellen. Die haben nämlich mit 2500 Euro die mit Abstand teuersten Eintragungsgebühren aller Verbände für einen Hengst.

Unser Hengst hat Körstempel des VZAP (der Hengst ist ja nicht nur Trakehner ,sondern eben auch arabisches Partbred), des ZfDP und er darf in Oldenburg über Einzeldeckgenehmigung. Das ist mehr als genug für ein Pferd, das jetzt dann erstmal vier Jahre alt wird. Sein erstes Fohlen ist arabisches Partbred geworden. Das zweite werden wir oldenburgisch brennen im kommenden Jahr, wenn alles gut geht. Die beiden Stuten, die wir im kommenden Jahr decken werden, kriegen dann wahrscheinlich ebenfalls den Oldenburger Brand. Und mehr wird vorerst nicht gedeckt - erstmal soll der Hengst in den Sport. Und dieses Abenteuer beginnt dann ab Ende Februar des kommenden Jahres.

Und ja - das war ein so genannter "kleiner" Verband. Von den Eintragungsgebühren selbst ist das aber außer bei den Trakehnern immer ziemlich gleich. Nachdem wir unseren Hengst im renommierten Hörstein vorbereiten ließen, wird wohl auch dieses Geld gleich sein. Die Arbeit, die in Hörstein gemacht wurde, war jedenfalls erstklassig. Röntgen etc. kostet für einen kleinen Verband das selbe wie für einen großen. Die Vorbereitung zur HLP hat Bruno Six gemacht - da gibt es sicher Bereiter, die wesentlich teurer sind (aus meiner Sicht aber wohl kaum einen, der es besser kann). Die Kosten für die HLP sind ebenfalls identisch.

Wir haben niemandem irgendwelche Prämien zahlen müssen für z.B. die bestandene Körung. Und über Anteile aus der Auktion kann ich nichts sagen, denn wir wollten unseren Hengst ja nie verkaufen und sind selbst bei durchaus respektablen Angeboten (es waren bisher drei) standhaft geblieben. Warum? Weil wir wissen wollen, wie weit es einem winzig kleinen Züchter möglich ist, einen Hengst selbst zu halten und aus ihm "das Beste" zu machen.

Wir haben bereits wesentliche Hürden geschafft. Das muss auch mal gesagt werden. Nie, nie, nie haben wir mit einem Sieg bei der Körung gerechnet. An vielen Stellen haben wir in der Tat bemerkt, dass man es dramatisch schwerer hat als Leute mit Einfluss und Namen in der Szene. An einigen Stellen wars aus unserer Sicht schlicht ungerecht.

Und wir haben wirklich Unmengen gelernt und Sachen erfahren, die uns einer Menge Illusionen beraubt, aber uns in die Lage versetzt haben, bestimmte Dinge in einem neuen Licht zu sehen. Das ist schon der Hammer, in wie vielen Bereichen man erst die Wahrheit sieht, wenn man es erlebt, wie die Dinge wirklich sind (und wer es weiss, der hat einfach in bestimmten Bereichen Vorteile, weil er bestimmte Dinge anders beurteilen und dann auch anders handeln kann). Und manche Sachen, auch das haben wir gelernt, kann auch ein noch so guter Hengst nicht schaffen, wenn nicht genügend Geld und Reputation da sind.

Aber unterm Strich: Was wir mit unserem Hengst bislang geschafft haben, was wir jetzt nur durch den Weg gelernt haben, den wir mit dem Hengst gegangen sind und auch zum Teil die Anerkennung, die wir erfahren haben auf diesem Weg - das war die ganze Plackerei schon wert. Was wir dabei nie aus den Augen verloren haben: Die vielen anderen, die einen Hengst großgezogen und auch viel Hoffnung in ihn gesetzt haben und die leer und enttäuscht und eben mit fast den gleichen Ausgaben nach Hause gegangen sind als wir.

[aletheia]

Dopingkontrollen....
da bin ich auch der Meinung, dass die gemacht werden sollten. Mindestens bei uns war das jedenfalls nicht so. Aber uns wärs auch egal gewesen, denn an Manipulation haben wir niemals auch nur gedacht. Allerdings haben wir inzwischen auch schon mehrfach munkeln hören, dass es interessant wäre, bei bestimmten Fällen mal den Testosteron-Wert zu checken. Ob da nun was dran ist oder nicht - eine Untersuchung würde in jedem Fall eine klare Antwort geben. so oder so.

[aletheia]

Doch Thomas, das könnte im kommenden Jahr durchaus klappen. Aber selbst da stehen dann ja noch diese immensen Eintragungskosten an.

Und das mit der erforderlichen Punktzahl...
das ist auch so eine Geschichte, bei der wir wirklich sehr, sehr viel gelernt haben:

Über die Sache mit dem Index allgemein (dem sollte man nämlich wirklich nicht zu sehr Gewicht beimessen; wer sich damit mal _wirklich_ beschäftigt, der findet da Erstaunliches heraus)

Und über den Ablauf einer HLP

Und darüber, dass auch über HLP Politik gemacht wird und eben doch nicht alle gleich sind

Aber das wurde inzwischen auch andernorts bemerkt und soll wohl geändert werden.