Anpaarung alter Zuchtpferde

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  • angel36
    • 18.07.2002
    • 2781

    Anpaarung alter Zuchtpferde

    Bin mal neugierig, was ihr denkt, wenn man ein älteres Zuchttier hat (egal ob jetzt Stute oder Hengst), wie man dieses anpaaren sollte.

    Man hat ja quasi die Wahl zwischen verschieden alten Partnern. So einen aus der gleichen Generation... z.B. 15 Jahre alte Stute und 18 Jahre alter Hengst: das Produkt hätte man auch schon vor 10 Jahren haben können. Hängt man da nicht dem Zuchtfortschritt zwei Generationen hinterher? Wird das Produkt unmodern?

    Das andere Extrem ist dann die Anpaarung an einen sehr jungen Partner 3/4, um quasi die Modernität in die Anpaarung zu bekommen.

    Wie handhabt ihr das? Oder habt ihr darauf noch nie geschaut, weil die 10 Jahre "Zuchtfortschritt" nicht viel ausmachen? Am Ende wäre das gar ein Argument, die "Alten" auszusortieren.

    Oder ist Modernität eher eine Frage der Blutlinien als des Alters? Bleibt ein gutes Pferd immer modern?
  • Furioso-Fan
    • 12.08.2004
    • 10940

    #2
    Es gibt dieses schöne lateinische Sprichwort *achtungklugscheiß*"Tempora mutantur, nos et mutamur in illis" - „Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns in ihnen“.
    Doch ändern wir uns wirklich? Ich träume z.B. davon irgendwann meine Schimmelmaus mit dem alten Furioso selbst anzupaaren. Zuchtfortschritt???
    Ich ertappe mich immer wieder dabei, bestimmte Pferdetypen, auf denen ich reiterlich groß geworden bin und die mein Leben lang begleitet haben, für mich als Zuchtziel zu sehen. Das ist vermartungstechnisch sicherlich eine Sackgasse, aber als Selbstnutzer? Der ein oder andere Typ davon würde heute sicher nicht mehr dem Fortschritt entsprechen




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    • Sentano S
      Gesperrt
      • 30.05.2005
      • 5277

      #3
      Also, wenn ich ne Zuchtstute hätte, ich würde auch zu altem und bewährtem gehen wie zB. Galvano, Fabriano, Weltmeyer, Grannus so es denn noch TG gibt, Bariton, Furioso II, Corde, Landgraf I, Lord, Liostro, Lacapo, Cantus, Calato, Farneseblut, wie Fleming, Moltkeblut wie Monsum, Sendbote, der Papa von Sentano würde ich gerne mal an eine VBstute anpaaren! usw.!

      Kommentar

      • horsm
        • 08.02.2005
        • 2561

        #4
        Alles ist relativ vor allem in der Mode.
        Schau z.B. mal die Enstehung von Rohdiamant an, einem Pferd, welches doch an "Modernität" seines gkeichen sucht. Da gehts innerhalb von 2 Generationen von schwerem Alt-Oldenburger (Chronist) zum Ultra modernen Sportpferd.
        Rubinstein* Inschallah * Chronist.

        Warum soll man "alte Stuten" nicht mit jungen hengsten anpaaren, die schon 2-3 Gener. weiter sind? Wichtig ist der Blutanschluss.
        Bei Rohiamant kommt diese glückliche Fügung wahrscheinlich über den Chronist-Vater Condor, ein in den 50er Jahren eingeführter franz. Halkbblüter (Anglo-Normanne).
        Andererseits gibt es auch "alte" Hengste, die bei weitemnicht unmodern sind, und ev. für die anzupaarende Stute Gold wert sein können.
        Alles ist möglich.



        Kommentar

        • angel36
          • 18.07.2002
          • 2781

          #5
          Nur als Kommentar meinerseits noch: ich bin hier nicht auf der Suche nach "Dogmen", natürlich ist alles möglich... keine Frage.

          In meinem Umfeld sollen verschiedene Stuten gedeckt werden, alle nicht mehr ganz jung (11, 2x15, 18). Als mir das auffiel, kam mir die Frage in den Sinn. Übrigens sollen alle Fohlen für den Eigenbedarf sein, so dass wohl andere Gesichtspunkte eine größere Rolle spielen als der "Zuchtfortschritt", sondern jeder will das Pferd ziehen, was er selbst reiten mag...

          Kommentar

          • horsm
            • 08.02.2005
            • 2561

            #6
            Also bitte, eine 11-14 jähriges Pferd ist doch nicht gleich schon unmodern.
            Ich kenne Pferde aus den 70ern, da würde man sich heute die Finger nach lecken, und umgekehrt auch, klaro.
            Es kommt auf den Einzelfall auf, auf das Pferd selbst und sein Pedigree.

            Wenns ne Caletto-Stute ist, her damit

            Kommentar

            • duntroon
              • 08.11.2002
              • 5927

              #7
              modern muss doch für viele nur das papier sein.
              alles andere wird dann reininterpretiert.

              der blutanschluss erhält die genannte modernität. da spielt das alter dann eine untergeordnete rolle.
              Marco
              «Gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis? Es gibt ihn. In der Tat.»



              Avatar:
              SF *08 v. Elfengeist | Sixtus | Kiebitz
              HF *08 v. Elfengeist | Turnus | Plakat ox

              Kommentar

              • angel36
                • 18.07.2002
                • 2781

                #8
                Ah, warum so negativ? Ein 11jähriges Pferd ist natürlich nicht unmodern. Jetzt hebt ihr nur auf das Wort "modern" ab. Ich hatte auch über Zuchtfortschritt geschrieben...

                Aber Bsp. 20jährige Stute: da liegen doch schon drei Generationen dazwischen (bei fünf Jahren)... ihre Urenkel werden sicher nicht mehr wie die Stute aussehen, oder? Klar, manche von Modernität unabhängige "Schwächen" sollten verbessert sein (Gebäude/Fundament). Typ ist wieder Mode... teilweise auch die gewünschte Mechanik.

                Kommentar

                • fredi
                  • 24.02.2006
                  • 674

                  #9
                  Unsere älteste Zuchtstute ist jetzt 19 Jahre alt - und ich wünschte sie wäre noch etwas jünger um noch viele Fohlen aus ihr ziehen zu können Wenn sie auch nur einen Hauch ihres Charakters und ihrer Gangmechanik mitgibt... dann ist es schon gut. Das ist eins von den Pferden, die man nur einmal im Leben hat und die werden nie unmodern!

                  Kommentar

                  • drosselklang
                    • 20.01.2007
                    • 310

                    #10
                    Wenn ich ein vielseitiges solides Reitpferd züchten und verkaufen wollte, würde ich eher zu älteren Hengsten gehen. Bei uns auf den Deckstationen stehen z.B. Hengste wie Alcapone, Erbherzog oder Amoroso. Alles Hengste in Richtung 20 und darüber aber mit viel Typ und Potential. Alle haben sich in ihren Leistungsprüfungen an der Spitze behauptet und bereits gut vererbt. Da heute i.d.R. "Hoffnung" gezüchtet wird treten diese gestandenen Herren leider in den Hintergrund und dürfen "probieren". Wenn ich Fohlen verkaufen wollte würde ich auf alle Fälle "moderne" Hoffnungsträger wählen.

                    Kommentar

                    • Bobbala
                      • 13.02.2005
                      • 1520

                      #11
                      meine ist jetzt 19 ... parforce 25

                      kiddy ist alles andere wie unmodern oder??











                      Avatar: Kipitten v. E.H. Parforce/Pascal/E.H. Arogno

                      Kommentar

                      • Tweet
                        • 02.01.2006
                        • 388

                        #12
                        @Bobbala: Wie ist die denn gezogen? Ich find sie absolut modern.

                        Kommentar

                        • angel36
                          • 18.07.2002
                          • 2781

                          #13
                          @tweet: ist ein der, Abstammung steht in der Signatur. Ich finde ihn auch modern, keine Frage.

                          Wenn ich mal das Fazit hier so lese, ist der Tenor, dass sich in 10 oder 15 Jahren bzgl. "Modernität" nicht viel tut. Zum Zuchtfortschritt hat hier kaum einer was kommentiert, alle hoben nur auf dieses Wort "modern" ab.

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                          • monti
                            • 13.10.2003
                            • 11746

                            #14
                            in den letzten 15 bis 30 Jahren hat sich sehr viel getan....wir sind auf einem Höchststand in der Zucht.....so viele korrekte, leistungsbereite PFerde gabs vor diesem Zeitpunkt nicht....die Käufer haben eine große Auswahl und können dann auch noch locker nach gewünschter Farbe und nettem Gesicht auswählen....
                            .......für mich sind auch die Hengstschauen sehr interessant.....man sieht deutlich den Zuchtfortschritt von Alt- zu den Junghengsten.....die ältere Donnerhall-Generation z.B. war teilweise kurzbeinig/knubbelig mit z.Teil ungünstigen Winkeln in der Hinterhand, manmal auch etwas gerade hintenraus.....die Junghengste sind hochbeiniger, mit besserer Hinterhand - haben aber mindestens DIE SELBE Versammlungsbereitschaft !
                            ein De Niro war zu lang im Mittelstück......aber seht mal seine Söhne und Enkel an !!!
                            Die W-Linie (World cup II-Nachkommen) hatten zwar einen super Trab und Schritt - waren aber ebenfalls sehr lang mit oft schlechter Sattellage und zum Teil etwas gewöhnlichen Gesichtern.....aber seht Euch jetzt mal die Söhne, Enkel und Urenkel an.....die Leistungsbereitschaft/Galoppade, Sattellage/Schulter und die intelligenten Gesichter gehen auf das xx-Konto (ein großes Lob an Lauries Cr., prinz touch & Co.)....

                            ....früher waren die Hengste entweder kurz mit etwas strammem Rücken - aber stark und sie konnten treten (z.B. Duellant) mit dem damals sehr flachen Vorderbein....

                            oder sie waren lang und man mußte sie zusammenhalten.....

                            heute hat man BEIDES.....kurze abgedrehte Pferde, die aber GLEICHZEITIG im Rücken schwingen (fast alle Fidermark-Nachkommen) UND mit SChulterfreiheit UND mit gutem hoch angesetztem Hals UND mit genügend Antritt hinten UND dann auch noch Zucker Charakter......

                            Eine Ausnahme war Westfalen.....ich kann mich an einen Bauernhof erinnern (für die südlichen Verhältnisse ein Gutshof), da hing in der Halle der Menschen-Stammbaum von 250 Jahren und der Pferdestammbaum von 200 Jahren....

                            es gab da vor 30 Jahren Spitzen-Halbblüter und Sportpferde auf einem - vor allem für diese Zeit - sehr hohen Niveau - auf einer gut durchgezüchteten Stutengrundlage....die Halbblüter waren aber schwerer als unsere heutigen Halbblüter, mit kräftigerem Fundament und oft ziemlich herben langen xx-Schädeln....aber Westfalen war damals führend in der Zucht - vor Hannover !
                            Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                            Kommentar

                            • Furioso-Fan
                              • 12.08.2004
                              • 10940

                              #15
                              Gut erklärt Monti!
                              Wo ich ein Problem mit Zuchtfortschritt habe, ist die hohe Knieaktion, die jetzt wieder so populär ist. Zu meiner Zeit war das absolut verpönt, und nach 20-30 Jahren, wird da das Rad wieder rückwärts gedreht.
                              D.h. wird es rückwärts gedreht?

                              Kommentar

                              • monti
                                • 13.10.2003
                                • 11746

                                #16
                                ....ich würde sagen, wenn die Knieaktion ZU hoch wird und der Raumgewinn darunter leidet ist die Grenze überschritten.....ich hab in Aachen die kleinen knubbligen Spanier in dem großen Viereck sich einen abstrampeln sehen - vorne hoch die Tassen - kamen aber nicht vorwärts und wirkten verloren in dem großen Viereck....bis auf einen großrahmigen Schimmel, den sie dabeihatten....der kam trotz Knieaktion noch vorwärts....
                                Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                                  • 02.01.2006
                                  • 388

                                  #17
                                  @angel36: in der Beschreibung steht: MEINE ist 19 und Kiddy klang für mich auch weiblich

                                  Kommentar


                                  • #18
                                    Ob eine Zuchtstute einen Zuchtfortschritt verspricht, liegt doch weniger an ihrem Alter, als viel mehr in ihrem eigenen Typ und ihrem Papier. Mit einer Lauries Crusador - Bolero - Grande Stute ist wohl kaum ein Rückschritt zu erwarten, auch wenn diese schon die 15 Jahre überschritten hat. Bei einer Stute hingegen, bei der sich derbe, unmoderne Typen nicht nur im Papier die Klinke in die Hand geben, sondern sich das auch im optischen Erscheinungsbild der Stute deutlich wiederspiegelt, wird auch dann kaum ein Zuchtfortschritt zu erzielen sein, wenn die Stute noch sehr jung ist.

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                                    • angel36
                                      • 18.07.2002
                                      • 2781

                                      #19
                                      Zitat von [b
                                      Zitat[/b] (nieke @ Mär. 22 2007,10:03)]Bei einer Stute hingegen, bei der sich derbe, unmoderne Typen nicht nur im Papier die Klinke in die Hand geben, sondern sich das auch im optischen Erscheinungsbild der Stute deutlich wiederspiegelt, wird auch dann kaum ein Zuchtfortschritt zu erzielen sein, wenn die Stute noch sehr jung ist.
                                      Nun, worauf ich hinaus will, ist: hätte man die Oma dieser Stute "sinnig" angepaart, dann sollte die Enkelin doch einen Zuchtfortschritt darstellen, oder etwa nicht? Wenn man es nicht getan hat (und weiter derbe Typen anpaart), dann hat man eben den Salat.
                                      Was Du jetzt schreibst... das würde eher bedeuten, dass man die (junge) Stute eigentlich nicht in die Zucht nehmen sollte, weil es besseres (moderneres und Zucht-fortgeschritteneres) gibt.
                                      Zuchtfortschritt beginnt für mich damit, dass ein Fohlen besser ist als die Mutter. Und die unmoderne Stute sollte man doch "leicht" verbessern können? In seltenen Fällen wird es auch noch besser sein als der Vater. Das ist dann ECHTER Zuchtfortschritt der ganzen Rasse. Das sind dann die Hengste, die gekört werden, und die StPrSt (jedenfalls in etwa).

                                      Modern meinte ich auch nicht nur im Sinne von Typ, ( und jetzt heben alle so drauf ab&#33. Da sind vielleicht manche Rassen (Trakehner z.B., wie der Kiddy von bobbala auf den Fotos) auch "beständiger" als andere. Hatte z.B. auch an Mechanik gedacht, wie das zuvor erwähnte "Knie". "Unmoderne" Pferde haben wohl auch oft noch ein gerades Vorderbein (als Beispiel).

                                      Monti schreibt z.B., dass man bei den Hengsten deutlich einen Zuchtfortschritt erkennt. Das meinte ich doch: wie würde man die "alte" Stute anpaaren? An einen Hengst, der diesen Fortschritt verkörpert? Oder an einen bewährten Hengst, der damals wie heute auf dem Stand der Zucht ist (es wurden am Anfang Beispiele genannt, das sind die, die ich eben trotz des Alters für modern halten würde)?

                                      Sicher aber nicht an einen "alten", der eben heute NICHT mehr zum Fortgeschrittensten gehört, sondern von seinen Söhnen überholt worden ist.

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                                      • Bobbala
                                        • 13.02.2005
                                        • 1520

                                        #20
                                        meine stute ist im trab und galopp ein altes model .. gerades vorderbein ...
                                        aber Kid hat das nicht. klar ist der galopp nicht so bergauf gesprungen wie jetzt von ballzauber oder zauberfürst . aber er soll ja auch in den busch. seine galoppade ist unheimlich raumgreifend und effizient.
                                        ich denke das liegt daran, das die trakehnerzucht vielleicht trotzdem moderner ist wie es eventuell andere zuchtvereine sind ?

                                        für mich ist zuchtfortschritt auch, wenn das zuchtprodukt besser ist wie ein elternteil
                                        Avatar: Kipitten v. E.H. Parforce/Pascal/E.H. Arogno

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