"Geburtsüberwachung"

[antiqua]

Hört sich ganz schön rabiat an.... aber ein Bekannter von mir (Tierarzt) hat seinen tragenden Stuten, sozusagen vor dem Geburtstermin, die Vagina "zugenäht", bzw. einen "Faden" durch beide Schamlippen gezogen. Und zwar ist an diesem ein Sender befestigt, der ,wenn sich das Fohlen auf dem Weg nach draussen befindet ein Signal an die dazugehörige Station sendet, welche dann mit einem Signalton darauf aufmerksam macht... Entschuldigt meine eventuell Laienhafte Ausdrucksweise, aber ich hab vorher sowas noch nicht gesehen... die Stute an der ich dieses beobachtete sah nicht so aus als wenn sie dieses stören würde, vielmehr schien sie es nicht zu bemerken (was mich schon wunderte) Und es scheint mir auch eine ziemlich sichere Sache zu sein, aber mich würde schon Interessieren ob ihr so eine Vorrichtung schon genutzt habt und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt... oder ob ihr sie nutzen würdet oder nicht!

[zausibaer]

Wir nutzen alternativ den "BirthAlarm" von Gallagher. Das ist eine Art Deckengurt, in den ein Überrollbügel mit "Neigungsmelder" eingerbeitet sind. Man kann die Empfindlichkeit einstellen, um bei Stuten, die auf der Seite liegend schlafen, keinen Fehlalarm schon beim Hinlegen zu bekommen.

Nach unserer Erfahrung (wir nutzen das Gerät seit drei Jahren bzw. 13 Fohlen) verpaßt man keine Geburt mehr und die Zahl der Fehlalarme (z.B.durch Senkwehen) ist moderat. Ergänzt durch eine Videoüberwachung bleiben einem viele schlaflose Nächte erspart.

Der Vorteil des "BirthAlarm" liegt m.E. darin, dass außer dem Batterieverbrauch keine laufenden Kosten anfallen, während beim "Scheidensender" für jede Stute der TA zu einnähen kommen sollte.

[Gast]

Bei den Scheidensendern hast du halt keine Fehlalarme mehr.

[Kareen]

Funktionieren tut das schon klasse aber von der Anwendung her finde ich, verbietet es sich. Die Stuten tolerieren zwar meistenteils die Näherei an der Vulva ganz gut aber daraus muss man ja nicht zwangsläufig rückschließen, dass es nicht unangenehm sei. Einzig bei Stuten die schon eine Historie von schwierigen Geburten hinter sich haben, halte ich diese Form der Überwachung (Risikoabwägung...) für gerechtfertigt, aber mit einer solchen Stute muss man ja vielleicht auch gar nicht unbedingt züchten...

[Charly]

kann Kareen da nur zustimmen, außerdem ist das System ziemlich teuer und eigentlich nur dann von Nutzen, wenn man mit vielen Stuten züchtet

[moonlight]

Kenne jemanden, der es nutzt. Funktioniert wirklich sehr gut und zuverlässig.

In der Gegend liegen doch gar nicht viele Nervenbahnen, oder?

[milliding]

Ich habe das System einmal ausprobiert: funktionierte einwandfrei, die Stute riss aber an der Stelle, in der der Faden eingenäht wurde ein. Ich habe mich dann für den Wächtomaten entschieden (das dänische Produkt mit 2 Sensoren), damit gibts zwar auch mal einen Fehlalarm (eher selten), bin aber gut zufrieden

[antiqua]

Dieses System scheint ja doch bekannter zu sein als ich dachte, der Betrieb in dem ich arbeite hat allerdings nur wenige Zuchtstuten da ist diese Methode wohl nicht vonnöten, wollte sie erst vorschlagen aber wenn ich mir vorstelle das sich die Stute damit eventuell verletzen könnte....ohohoh...
Aber Danke für eure Kommentare!

[Anschn]

Ich finde es ehrlich gesagt auch sehr brutal.....Mein Tierarzt näht seine Stute auch, mich kann er von dieser Methode aber nicht überzeugen. Wie schon gesagt wurde, der Birth Alarm oder der Breed Alert sind auch seeeehr zuverlässig. Ich würde es an deiner Stelle eher mit diesen Methoden versuchen und dazu sind die auch noch ganz schmerzfrei.

LG Jantje

[Kareen]

Jaja wenige Nervenbahnen. Das hat sich so eine Truppe von Wissenschaftlern (vermutlich nicht weiblichen Geschlechts hihi) mal ausbaldowert, dass der gesammte weibliche Repro-Trakt quasi 'empfindungslos' ist weil man es dann ja viel praktischer hat beim Operieren (kein gezurgel mit Epiduraler usw. keine Hemmungen ekelig reizende Uterusspülungen mit Lotagen und ähnlichem Ätzzeugs vorzunehmen)
Es wär' doch irgendwie komisch wenn bei allen bekannten Säugetieren das Genitale (m wie w) hochennerviert wäre und ausgerechnet bei den Nutztierarten an denen der Veterinär am allerliebsten rumschnippelt, ist die Region sozusagen taub oder?!

Außerdem uterus uterus gefühlsarm wenn ich das schon höre. Woher hat unsereins wohl seinen Wehen und Regelschmerz wenn's da keine Nozizeption gibt *grummel*. Diese Profs müsste man doch mal über Nacht an den Eiern aufhängen dann würden sie sich schon besinnen von wegen empfindungslos *LOL*

[Phönix]

Ha, ha lustige Vorstellung @kareen.

In der Pferdeklinik, in der ich früher gearbeitet habe, hatten wir etliche Kunden, die diese Form der Geburtsüberwachung genutzt haben. Das System funktioniert sehr zuverlässig, man muß allerdings darauf achten, daß die Station nicht zu weit entfernt von der Stute platziert wird, sonst wird der Alarm nicht ausgelöst (muß man bei den anderen Systemen ja auch drauf achten).

Angenehm kann ich mir die Prozedur des Sendereinsetzens für die Stute aber auch nicht vorstellen...

[Anschn]

[pavot]

Also bei uns im Stall wird das Ding auch benutzt. Bisher war es aber immer so, dass wenn der Alarm ausgelöst wurde, man grad noch SChuhe anziehen konnte um dann noch so eben den letzten Teil der Geburt mitzukriegen. Und von den Schuhen bis zur Bos sind es nur ein paar Meter.....

Ich hab selbst wenig damit zu tun - frage mich aber, ob das auch zuverlässig funktioniert, wenn das Fohlen falsch liegt und eben NICHT rauskommt. Ist das denkbar, dass der Chip nicht "geöffnet" wird, weil das Fohlen feststeckt oder geht das Ding auf jeden Fall auf wenn die Geburt einsetzt ?