Klonen von Pferden

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  • #21
    Hmm, ich kann ja mal versuchen, ein bißchen was vom Background zu erläutern, aber das sind wirklich nur kleine Ausschnitte aus einem sehr komplexen Thema.
    Aus einer befruchteten Eizelle kann (und muß) ja noch alles werden: Nervenzellen, Hautzellen, Drüsenzellen, Muskelzellen,... Alle Gene, die da auf den Chromosomen so 'rumliegen, sind also aktivierbar. Eine Hautzelle muß nicht mehr alles können. Während sich also in der Embryonalentwicklung die verschiedenen Gewebe differenzieren, werden überall die Gene 'abgeschaltet', die im jeweiligen Gewebetyp nicht mehr benötigt werden. Außer natürlich in den Zellen, die später wieder zu Ei- bzw. Samenzellen werden sollen.

    Das ist schon mal eine große Hürde beim Klonen. Wenn ich den Kern einer Körperzelle in eine Eizelle transferieren will, muß ich ja erst mal die DNA im Zellkern in den Ursprungszustand zurückversetzen. Schwierig!

    Dann muß ich ja auch noch der Eizelle sagen: Bitte fang' jetzt an, Dich zu teilen! Das passiert normalerweise durch den Befruchtungsvorgang. Auch schwierig.

    Und dann hab' ich, wenn ich das alles geschafft habe, immer noch das Problem mit dem Alter. Das ist noch nicht mal so 100%ig erforscht, es spielen verschiedene Mechanismen eine Rolle. Wichtig sind höchstwahrscheinlich die Telomere, Strukturen an den Enden der Chromosomen, die mit zunehmendem Alter immer kürzer werden. Wenn ich nun einem 5jährigen Schaf eine Körperzelle entnehme, ist diese Zelle eben auch 5 Jahre alt - in den Telomeren ist diese Info sozusagen gespeichert. Diesen Speicher könnte man nur zurückdrehen, indem man die Telomere wieder auffüllt. Was aber so eben auch nicht geht und was ja nicht der einzige Faktor ist. (Ich hab mal gegoogelt und
    das hier gefunden, ist auch für Laien ganz gut verständlich.)

    Ich persönlich halte nichts davon, in Genen 'rumzupfuschen. Entwicklung braucht Veränderung. Evolution ist nur möglich durch genetische Unterschiede. Und vor allem braucht sie den Tod, denn seine Abwesenheit hieße Stillstand.

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    • bagatelle
      • 09.01.2006
      • 1628

      #22
      Gerade eben ein kurzer Beitrag im WDR im Rahmen des Großen Preises. Interview mit Hugo Simon (? glaub ich) Hab aber nur durch Zufall reingezappt....
      Tenor des ganzen, für die Erhaltung von Genen ok aber nicht zum einsatz im Sport.

      Meine persönliche Meinung zu jeglichen Genexperimenten: NO!!!![B]

      Die Natur findet irgendwann einen Weg um uns eines besseren zu belehren aber wird es uns dann noch geben?
      www.vermeer-galoppclub.de
      www.ex-galopper.com

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      • Waluga
        • 13.08.2003
        • 1942

        #23
        Die Wissenschaft befasst sich mit Dingen wie Klonen und Embryotransfer, dabei gibt es noch so viele Dinge bei "einfacheren" Sachen zu optimieren, z.B. bei der ganzen Versandspermageschichte. Das ist zwar ebenfalls nicht sehr natürlich, aber wenn es immer weniger "echte" Hengste gibt, kommt man ja nicht mehr daran vorbei. Hier könnten sich die Wissenschaftler um die Verbesserung von Verdünnungsmitteln, Haltbarkeit, Versand- und Besamungsmethoden verdient machen. Aber das ist wohl nicht spektakulär genug...

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        • #24
          Ich finde auch, dass das Klonen falsch ist.
          Wie schon gesagt, nimmt man dem geklonten Pferd die Einzigartigkeit. Und was bringt es denn? Es kann doch wohl kaum ein Reiter aus der breiten Masse so gut mit einer Ratina klar kommen, wie es ein Beerbaum geschafft hat. Es hieß auch, dass vor allem Wallache geklont werden sollten (Rusty, ET,...), damit man diese dann in die Zucht einsetzen kann. Aber warum wurden diese Hengste Kastriert? Ich persönlich würde Rusty vom Aussehen und Typ nicht zur Zucht einsetzen. Er hat zwar viel erreicht, das will ich jetzt nicht anzweifeln, aber als Deckhengst könnte ihn mir nicht vorstellen.
          Dann bleibt bei mir auch noch die Frage: Wo bleibt der züchterische Fortschritt. Wir Züchter arbeiten seit Jahren daran, dass wir korrektere, hübschere, leistungsfähigere und Leistungsbereitere Pferde zu züchten. Und wenn man klont, tritt man doch nur auf der Stelle und kommt nicht weiter. Also ich bin ganz klar dagegen

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          • Geisha
            • 26.08.2002
            • 2688

            #25
            Im grossen und ganzen bin ich ebenfalls dagegen.

            In Bezug auf das Klonen von Wallachen damit Hengste rauskommen, die dann wieder zum Decken ( uns somit zur Erhaltung von Genen) benutzt werden...tjaaaa
            so wie Franzi das sagt, ist es wirklich negativ,
            aber ich glaube dass mehr als ein guter Hengst aus anderen Gründen gelegt wurde als "nicht Körfähig".. ne Freundin von mir ist die Besitzerin von Donnerhall Pur und der wurde kastriert, weil sein Samen nicht "fit2 genug war... hier wäre ein Fall, der aus dem von Franzi genannten Rahmen fällt..
            gekört -- aber nur heisse Luft
            gekört -- aber an zahlungskräftigen Laien verkauft und kastriert
            gekört-- aber zur besseren Nutzung im Sport gelegt
            wenn solche Ex- Hengste nun sehr erfolgreich werden und ihr Erbgut auch noch interessant ist-- wäre das mit dem Klonen ( wenn es dann mal klappt ) gar nicht so schlecht..

            Aber im Endeffekt werden es die Züchter und die Marktlage sein, die entscheiden, ob diese Klonhengste wirklich was wert sind.
            ( und noch haben wir ja keinen Nachkommen eines Klonhengstes.. wer sagt uns denn, dass Mutter natur die nicht unfruchtbar gemacht hat..jaja dann wär alles für die Katz...)
            Es gibt nur 2 unendlich grosse Dinge:
            das Universum und die menschliche Dummheit, und bei dem ersten bin ich mir gar nicht so sicher ( Albert Einstein)

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            • #26
              Ich finde das Thema Klonen sehr schwierig. Ich muss gestehen, dass ich mich damit bisher nicht wirklich beschäftigt habe. Außer bei Dolly u.ä. Medienereignissen den Kopfgeschüttelte.
              Inzwischen glaube ich nicht, dass man jetzt schon die Entwicklung abschätzen kann. I.M. ist die Technik noch nicht in der Lage einen 100% identischen Klon zu produzieren, des weiteren ist m.E. das Klonen ein Weg in die Sackgasse, da die genetische Variation durch Klonen verringert wird.
              Aber es gibt wie immer ein Aber... Es gibt eben erfolgreiche Wallache, Hengste mit schlechter Spermienqualität etc. die ohne dieses Manko eben für die Zucht interessant wären. Und auch sicherlich eine „Weiterentwicklung“ der Pferdezucht mit sich bringen könnten.
              Da gibt es sicherlich einige gut zahlende Züchter, die sich über einen For Pleasure/ Rusty o.ä. Nachwuchs freuen würden und auch einen guten Preis dafür bekämen. Wenn die Weiterentwicklung so wäre, das neben dem TS im Hengstkatalog auch der Klon-Sperma zu kaufen gäbe würden sich sicherlich kaum noch Züchter darüber beklagen, bzw. sich moralische Gedanken machen.
              Meine Annahme ist, dass Klonen in Zukunft in der Pferdezucht stattfinden wird, allerdings nicht im umfassenden Sinn, sondern eben bei wenigen Ausnahmehengsten/ bzw. -stuten.
              Vom Gefühl her kann ich auch nur sagend, dass ich es für sehr fraglichem empfinde, dass man es nicht einfach hinnehmen kann, dass es eben Pferde gibt, die es nicht (mehr) in die Zucht schaffen. Ich denke, dass es trotz der Erkenntnis, das Wallach xyz sicher wertvoll für die Zucht gewesen wäre, durch eben gezielte Selektion immer Zuchtfortschritte geben wird. Aber es scheint ja doch ein lukrativer Markt dahinter zustehen (anders als beim Spermaversand, der klappt und wahrscheinlich ist da kein weiteres finanzialles Interesse zur Weiterentwicklung).
              Tja wer weiß, vielleicht wird man unser Forum ja in 15 Jahren im Cyberspace des Internets und wir werden milde als Spinner belächelt oder man fragt sich was das Klonen noch mal war

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