Provokant gefragt...

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  • moonlight
    • 04.06.2002
    • 4239

    Provokant gefragt...

    Mal ganz provokant gefragt: Ist es nicht ein unkalkulierbares Risiko, Hengste aus dem ersten Jahrgang eines Hengstes zu kören, bevor irgendein Nachkomme des Hengstes unterm Sattel ist?

    Beispiel Cornet: 30 Stück zur Vorauswahl, Reiteigenschaften des Großvaters (Clinton) und des Vaters (Cornet) sehr zweifelhaft. Klar sind nicht alle Nachkommen gleich, klar haben die Junghengste auch noch eine Mutter. Aber aus der Sicht eines Züchters, der als oberste Priorität Rittigkeit und Umgänglichkeit der Nachzucht ansieht, ist das Risiko doch sehr hoch, dass die Nachkommen wieder mit einem schwierigen Temperament und einem sehr speziellen Maul ausgestattet sind.

    Idee: Nachkommen aus dem ersten Jahrgang (den ersten Jahrgängen?) eines Hengstes werden verpflichtet, zunächst die HLP abzulegen und dürfen erst dann auf einer Körung vorgestellt werden.

    Ich weiß, wird sich nie durchsetzen lassen, aber es gibt doch immer wieder strahlende Körungssieger oder Prämienhengste, die sich am Anfang ihrer Karriere dumm und dusselig decken und später, wenn die Nachkommen unterm Sattel sind, still und heimlich verschwinden... (Bsp. Dunhill H)

    Sollten positive Reiteigenschaften nicht ebenso wichtig sein wie ein makelloses Exterieur, gute GGA und gutes Freispringen?
  • Dimona
    • 16.07.2003
    • 1573

    #2
    Ich finde das gesamte Prozedere rund um Körung und 30-Tage Test könnte einen neuen Aufbau vertragen. Alles geht auf Kosten der Hengste! Wie viele werden bereits vor der Körung als gerade mal zweijährige eingeritten? Wie viele scheiden bereits in jungen Jahren aus dem Zuchtgeschehen wieder aus aufgrund gesundheitlicher Mängel, die auf zu frühen Verschleiß zurückgehen? Wieviele Hengste zeigen im 30-Tage Test unterm Reiter nicht mehr das, was sie bei der Körung an der Hand versprechen. Wie viele Spätreife Hengste werden erst nicht mit zur Körung genommen, kommen dann aber als vierjährige ganz groß raus, oder halt über den Sport?

    Ich fände eine Kombination aus 30 Tage Test und Körung ideal und zwar erst wenn die Hengste bereit oder halt fast dreijährig sind z.B. im April-Juli. Denn wir suchen Hengste, die gute oder sehr gute Reitpferde abgeben, die sich bedienen lassen und mitarbeiten, keine an der Hand vorgeführten Aktionstraber.

    Bitte allgemein mehr Rücksicht auf die jungen Pferde nehmen. Oder würdet ihr euren dreijährigen bereits im Frühjahr in ner Reitpferde vorstellen, wenn ihr lange Jahre an ihm als Turnierpferd eure Freude haben wollt? Dann lieber einreiten und noch mal einen Sommer auf die Koppel!
    http://www.pferdezucht-bettina-kraus...-horse-gate.de

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    • moonlight
      • 04.06.2002
      • 4239

      #3
      Es gibt ja auch schon die Möglichkeit, Hengste direkt im Anschluss an den 30TT kören zu lassen, oder? Wäre das nicht generell sinnvoller?

      Kommentar

      • Dimona
        • 16.07.2003
        • 1573

        #4
        Bin auf jeden Fall dafür, Vorauswahl an der Hand und über den 30 TT. Und weniger ist auch oft mehr!
        http://www.pferdezucht-bettina-kraus...-horse-gate.de

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        • hannoveraner
          • 11.06.2003
          • 3238

          #5
          das thema hatten wir ja nun schon öfter, ist aber immer wieder aktuell!!

          die Hoffnung hält die Pferdezucht in fast allen Ebenen in Schwung. die zeigt sich vor allem bei den Körungen. hab ja keine Ahnung, wie viel auf anderen Körplätzen reell verkauft wird, in Hannover war es letztes Jahr schon verdammt extrem, wie viele Hengste gekört und richtig teuer verkauft wurden. man muß schon extremer Optimist sein um dran zu glauben, daß diese bestens (im Sinne von blendend!&#33 herausgebrachten 2jährigen auch fast alle die Qualität unter dem Sattel haben!! in die Zucht können die eh nicht alle. Die meistgenutzten in Celle waren dann Junghengste in ihrem ersten Jahr und waren nicht bei der Körung.

          aber solange auf den Körungen horrendes Geld ausgegeben wird, wird sich der allgemeine Weg nicht ändern. Sind ja auch grade die Hengstaufzüchter, die wieder viel für die Fohlen ausgeben.

          apropos Hoffnung: grade die ersten Nachkommenjahrgänge von hoffnungsvollen Junghengsten werden doch mit Kußhand zur Körung genommen, weil die ganze Welt welche sehen und auch kaufen will. von daher werden sicherlich auch grade die ersten Jahrgänge überproportional auf solchen Veranstaltungen da sein!!

          und letztendlich müssen die Verkaufsveranstaltungen der Zuchtverbände laufen, sonst siehts düster aus bei den Züchtern der Verbände (siehe Hessen und auch Trakehner!&#33
          auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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          • olchen007
            • 17.01.2005
            • 872

            #6
            schubs das Thema mal wieder hoch...
            vor allem weil gerade so viele ganz angetan von den frischgekörten CO's sind... ich persönlich würd mich immer noch erst an einen CO trauen, wenn die ersten wirklich reitbar sind... (dann geb ich auch gern ein paar €s mehr an Decktaxe aus) und nicht nur ein paar Ründchen unterm Reiter laufen...
            auch wenn das sicher das xte mal ist, dass so etwas diskutiert wird... sorry!
            aber ich finde den Ansatz von moonlight sehr gut, dass die Hengste erstmal ein bißchen etwas zeigen müssen, bevor sie auf die Stutenmassen losgelassen werden...
            wie groß ist die Enttäuschung vieler, wenn der Strahlemann der Körung Wochen später ausschaut wie ein 0815 Pferdchen... Junghengste die aussehen wie fertige Pferde scheinen von vielen aber als normal angesehen zu werden... und spektakuläre Tritte und Sprünge machen die Hengstchen auch alle von Natur aus... ich möchte hier keinem etwas Böses, aber nehmen wir doch mal die rosa Brille ab und überlegen auf welche Art und Weise viele Junghengste auf die Körung vorbereitet werden... das sind sicher nicht alle, aber immer noch genug... aber leider haben die, die ihre Hengste reell vorbereiten, ja oftmals keine Chance gegen die gemachten Champions...
            guter Ansatz bei Zangersheide ist ja zB, dass die 5jährigen entweder die WM mitlaufen müssen oder einen Parcours springen müssen, bevor sie endgültig zugelassen sind...  
            was nutzen einem die schönsten Typen, wenn Sie nachher nicht reitbar sind? oder frei gewaltig sprangen und unterm Sattel den Glanz verlieren?
            erweisen sich die Nachkommen dann als Knaller, dann kann man sie ja wieder aufnehmen, sofern dann noch Hengst... (man sehe Quantum... selbst mit Müh und Not durch die HLP, war's nicht ein 3.Anlauf? aber die Nachkommen: sehr gefragt, weil Springen unterm Sattel toll...)
            einen Junghengst aus gutem Stamm zu nehmen, wo Papa schon Sporterprobte Nachzucht hat ist ja wieder ein anderes Thema...
            was meint Ihr?
            bin ich da evtl. zu kritisch?

            interessant dazu könnte noch sein:
            altes Thema CO Söhne

            oder

            altes Thema CO

            Kommentar

            • moonlight
              • 04.06.2002
              • 4239

              #7
              Es scheint ja auch andere Beispiele zu geben: genannter Quantum oder auch Quinar, selbst kaum zu reiten, aber die Nachkommen anscheinend problemlos. (Quinars kenne ich nun einige, manche sind im Maul ein wenig speziell, aber es gibt auch ausgesprochen rittige Exemplare wie Quality/Sosath oder die Stute, die ich im Moment in Beritt habe, absolut unkompliziert)

              Ich werde trotzdem erst CO-Fan, wenn man die ersten Cornets mit normalen Gebissen und Jockeys in Springpferdeprüfungen sieht. Dass der Hengst selbst mit Marco Kutscher abnormal springt, ist für mich aus züchterischer Sicht auch noch kein Argument, denn wie viele Reiter reiten schon wie ein Europameister?

              Kommentar

              • Benjie
                • 02.06.2003
                • 3226

                #8
                Zitat von [b
                Zitat[/b] (olchen007 @ Mär. 10 2006,16:18)]guter Ansatz bei Zangersheide ist ja zB, dass die 5jährigen entweder die WM mitlaufen müssen oder einen Parcours springen müssen, bevor sie endgültig zugelassen sind...  
                was nutzen einem die schönsten Typen, wenn Sie nachher nicht reitbar sind? oder frei gewaltig sprangen und unterm Sattel den Glanz verlieren?
                das gibt es bei uns in bw auch und heisst sporthengsteprogramm und es geht wie folgt:
                Ein 7-jähriger oder älterer Hengst kann sich in Baden-Württemberg für einen zahlenmäßig und zeitlich unbegrenzten Deckeinsatz in der Reitpferde zucht nur qualifizieren, wenn er den Nachweis über drei fehlerlose Parcours der Klasse M/B auf Turnieren mit Kat.A-Teil führt oder in Dressurpferde- bzw. Dressurprüfungen der Klasse L dreimal an erster bis fünfter Stelle mit einer Wertnote über 6,4 platziert war. Die Dressurprüfungen müssen für die Leistungsklasse 2 offen gewesen sein. Die Qualifikation zum Bundeschampionat des Deutschen Dressur-, Spring- und Geländepferdes ist den vorgenannten Anforderungen gleichgestellt.
                hat sich übrigens voll bewährt!
                aber man muss doch auch sagen das jeder züchter muss doch wissen was er tut. er ist für seinen erfolg wie für seinen misserfolg, selber verantwortlich. jeder kennt die risiken eines junghengstes. bei vielen zählt eben die hofnung mehr als das wissen.
                ...ich rate euch vor allem, die Zuchtstuten in Ehren zu halten;
                ihr Rücken ist ein Thron der Ehre und ihr Unterleib ein unerschöpflicher Schatz.
                (100.Koransure)
                http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4094841
                http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4095145

                Kommentar

                • Frufru
                  • 17.01.2005
                  • 4616

                  #9
                  eigentlich macht das LG Celle das ja schon. Die kommen erst 4jährig in den Deckeinsatz, zumindest die aus Hunesrück. Da ist schon mancher wieder verschwunden.Leider ist es heute halt so "GEld regiert die Welt" und nachdem alle zu einigen Junghengsten hinrennen wie bekloppt, versuchen die HH halt in den ersten 2 -3 Jahren ihre Kosten wieder reinzubringen. Leider.
                  [B]
                  www.sportpferdezucht-haygis.de
                  Springpferdezucht

                  Kommentar

                  • basquiat
                    • 02.10.2005
                    • 2836

                    #10
                    In Österreich wird es ja praktiziert!
                    Zuerst gehen die Hengste eine Vorauswahl, wobei die "Besten" zur HLP empfohlen werden.Erst nach positiv abgelegter HLP dürfen die Hengste zur Körung antreten.
                    Gestüt Pferdeschule Riegersburg

                    Kommentar

                    • Radina
                      • 27.10.2002
                      • 3528

                      #11
                      Cristallo wurde in Aachen super vorgestellt dem Alter entsprechend mit Wassergebiss zeigte sich super cool.
                      Bei Ligges hat ihn Ingrid Klimke geritten er driftete zwar einige Male an der langen Seite vor den Zuschauern weg ,aber war sehr Händelbar.
                      Von unrittig will ich hier wirklich nicht sprechen.
                      Natürlich kann man etwas genaues immer erst ein paar Jahre später sage.
                      Junghengste ist immer Lotto mal mit größerem Einsatz mal weniger.
                      Aber was soll es Zucht ist immer Risiko unseres ,das der Züchter und Aufzüchter.
                      Super Hengst x Elite Staatsprämienstute gibt noch lange kein super Endprodukt nur das Risiko ist vielleicht etwas niedriger.
                      Ich habe zwei Vollschwestern hier im Stall die sind wie Tag und Nacht.
                      Super Deck-Hengste gleiche Anpaarung ,wieder Hengst ,wieder gekört ,der eine Hengst Klasse sein Vollbruder nur mäßig ,da gibt es bestimmt einige Beispiele.
                      Nachwuchspferde vom Züchter: 3JRappstute von Hochstern roh
                      4 J Stute braun 162 cm, roh Doppeltveranlagt ,Fohlen von Genesis 01722795784

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