Bedeutung von Mutterstämmen in der

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  • Linaro3
    • 28.09.2003
    • 8068

    Bedeutung von Mutterstämmen in der

    Hallo ihr lieben,

    seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Thema Mutterstämme in der Springpferdezucht, Kriterien bei der Stutenauswahl. Bei uns sind die letzten Jahre schwerpunktmäßig Dressurler gezüchtet worden und seit dem letztem Jahr wurden vermehrt Jungstuten mit Springpferdepedigree dazugekauft, um sich der Springpferdezucht wieder mehr zu widmen.
    Nun macht man sich so seine Gedanken, was man einsetzt. Auf was soll man achten, die Modeabstammung? Das Exterieur? Die SLP abwarten? Sporteinsätze? Den Mutterstamm?

    Auf die Idee brachte mich ein Topic im HG wo jemand fragte, wie sinnvoll ein Mutterstamm wäre, wenn das eigene Pferd zwar aus dem Stamm des letzten Olympia Siegers kommt, man aber in den ersten vier Generationen keine Verwandtschaft feststellen kann?

    Wenn man sich die Anforderungen an ein Spitzenspringpferd in der schweren Klasse ansieht, ist das nötigste Kriterium wohl der Kampfgeist. Neben dem Vermögen zählt Härte, Wille und Nervenstärke. All diese Leistungseigenschaften sind am Exterieur nicht ablesbar?!! Das Exterieur aber eines der wichtigsten Kriterien auf Körungen und Schauen. GGA- Qualität, wen interessiert es, dass z.B. ein Carthago, Zeit seines Lebens einen sehr schwachen (mehr als grenzwertigen) Schritt hatte?!?! Auf vielen Körungen würde ein Hengst damit aber durchs Raster fallen. Wo setzt ihr Schwerpunkte? Ein Beispiel auch die Stuten meiner Tante, hat eine mehr schlecht als rechte Eintragung und SLP hinter sich gebracht, war aber mit einem Amateur siegreich in über 20 Springen der schweren Klasse, zwei ihrer drei Nachkommen aus der Zeit vor dem Sporteinsatz sind mittlerweile S erfolgreich.

    Das Thema Springhengst hatten wir schon diverse Male, das eine Gros tendiert zum sporterfolgreichen Hengst, den man am Wochenende im Fernsehen beobachten kann, nicht zuletzt auch aus vermarktungstechnischen Gründen und dem Glauben dass ein Hengst, der selbst in der Lage schwerste Anforderungen zu erfüllen, das auch am ehesten seinen Nachkommen in die Wiege legt.

    Das andere Gros tendiert zum Modevererber, z.B. dem Körsieger der letzten Körungen, dem die Damen nur so zufliegen, weil jeder so voller Hoffnung steckt.

    Wer schaut bewusst auf den Mutterstamm auf die Erbsicherheit, die hinter einer Linie steckt?!?! Die wahre Durchschlagskraft eines Vererbers zeigt sich erst über Generationen. Und wenn ich mal einen Blick auf die Vatertiere der letzten Jahrzehnte schaue, war keiner von denen “schwach” gezogen. Ein Landgraf, ein Capitol, ein Ramiro kommen allesamt aus renommierten Stämmen in denen seit Generationen konsequent auf Leistung gezüchtet wird. Ein gutes Beispiel auch Lord, der ja nun wahrhaftig mit Exterieurmängeln behaftet war.

    Ich finde nichts ist so schwierig als sich Gedanken zu machen, was für Stuten man in der eigenen Springpferdezucht einsetzt. Wie handhabt ihr das? Wie wichtig ist euch das Kriterium des Mutterstammes?
    Ich sehe zunehmend wie sich Fohlen aus den erlesen Stämmen des jeweiligen Landes zu Höchstpreisen verkaufen, wenn sie auch noch ein hochwertiges Pedigree aufweisen. Wohingegen Fohlen mit zwei Generationen Topabstammung und einer langen nachfolgenden Liste No Names für bedeutend kleineres Geld zu haben sind.

    Würde gerne mal eure Meinungen dazu hören, werde schon im Bekanntenkreis für verrückt erklärt, denn viele mir bekannte Züchter leben mit der Meinung, wenn die dreijährig ne gute Prüfung macht und einen aktuellen Vater hat, reicht das doch. Solche Gedanken sind vielen anscheinend völlig fremd
    Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

    www.pferdezucht-nordheide.de
  • monti
    • 13.10.2003
    • 11746

    #2
    ......man sieht es zunehmend an den Fohlenpreisen:
    die Springpferdefohlen laufen wieder.....an den Chambertin-Fohlen z.B. hat man meiner Meinung nach folgendes gesehen:
    auch wenn der Vater selber nicht mehr im Sport läuft aber gut vererbt (locker, Typ, gute GGA) und selber im Sport erfolgreich war und dann noch zu Stuten mit Erfolgen ab M im Springsport gebracht wird - dann gibts wieder Geld für die Fohlen......
    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

    Kommentar

    • olchen007
      • 17.01.2005
      • 872

      #3
      für mich persönlich hat der Mutterstamm bei Stute als auch Hengst eine große Bedeutung.
      Wichtig finde ich, dass in der Mutterlinie mit Hengsten "operiert" wurde, die ebenfalls aus einer guten Linie kommen und sich in der Zucht erwiesen haben... Das muss dann nicht zwangsläufig der aktuelle Olympiasieger sein, aber ein Hengst, der Nachkommen macht, die gewünschte Eigenschaften wie ein ausreichendes Maß an Rittigkeit, Vermögen, Intelligenz etc haben... Es nutzt ja nichts wenn etwas grandioses auf dem Papier steht, das Pferd keine Qualität für den großen Sport hat, aber doch nur von einm Profi gehändelt werden kann, weil es so schwierig ist...
      Kommt der Hengst aus einer gefestigten Mutterlinie, dann kann man doch eher auf die Vererbung von Charaktereigenschaften etc. schließen, als bei der Kombination Susi x Pflaume (auch wenn das kein schlechter Vererber sein muss... )
      Wichtig für die Stutentämme an Seite von Stute und Hengst finde ich weiter, dass Sporterfolge vorhanden sein müssen/sollen. Eine gute SLP sagt nicht zwangslüfig etwas über die Sporttauglichkeit einer Stute aus. Für den Sport braucht ein Pferd doch ein paar mehr Eigenschaften als nur eine schöne Manier und Vermögen...
      Schaut man v.a. auf die französische Zucht, dann sieht man, dass viele gekörte Hengste aus Mutterstämmen kommen, in denen die "Sporttauglichkeit" verankert zu sein scheint.
      Wichtig aber, wie schon oben gesagt: Die Rittigkeit darf nicht vernachlässigt werden, falls der erhoffte Kracher eben doch nur ein Amateurpferd wird... und auch die GGA und das Gebäude sind wichtig für ein Pferd... v.a. für dessen Gesundheit...
      Was nutzt der Super Sportler, der Häuser springt, aber nach 2 Jahren abdankt, weil "seine Knochen" der Belastung nicht standhalten?
      auf dem aktuellen BuCha fiel mir ins Auge, dass v.a. GGA und Gebäude immer seltener den Idealvorstellungen entsprechen und teilweise schon 5jährige Springpferde laufen wie platt... und dann sprangen diese noch nicht einmal so phenomenal...
      hoffe, dass ist nun nicht zu verwirrend geworden...
      alles in allem:
      Bedeutung von Mutterstämmen schätze ich als sehr hoch ein!

      LG

      Kommentar

      • datina
        • 22.11.2004
        • 155

        #4
        Auch ich bin der Meinung das es sich lohnt, langfristig zu planen und sehr grossen wert auf die Mutterstämme zu legen. In der Vollblutzucht wird dies ja seit Jahrhunderten praktiziert und gepflegt. Ich habe mir mal die arbeit gemacht und den Stamm meiner Stute bis in die 14 /15 generation herausgeschrieben, alle Stuen sofern bekannt mit NK leistung und Sporterfolgen, sowie den gekörten Hensten, SLP usw. Dabei ist mir aufgfallen, das die Stute vor allem über den franz.anteile Ihres Pedigree viele jetzt bei uns wieder moderen Blutlinien bereits in der 7/8 generation führt.

        Ich kann jedem der es wirklich ernst meint mit züchten nur Raten seine Stutenstämme einmal wirklich genau zu betrachten.
        Nur mut zum Blut

        Avatar: Hesperus M de Satin
        v.Heraldik xx/Dumas/Ultraschall

        Kommentar

        • Kathrin
          • 29.04.2004
          • 1401

          #5
          Die Bedeutung der Mutterstämmen ist gerade in der heutigen Zeit besonders hoch (vor allen bei den Springpferden). Oft sind es die gut durchgezüchteten Pferden aus wertvollen Mutterstämmen, die sich heute im Spitzensport zeigen oder auf den Auktionen zu Höchstpreisen verkaufen lassen (siehe Hofauktion Jordan). Gerade Hannover hat viel alt bewährtes Leistungsblut welches leider immer mehr ausstirbt. Mein neues Stütchen führt auch altes Leistungsblut und steht dabei im hochmodernen edelen Typ (Ritual-Watzmann-Waidmannsdank xx).

          Für mich muss ein gutes Springpferd mehr haben als einen guten Sprung. Es sollte ordentliche GGA mitbringen, Schuss Vollblut (Spritzigkeit, Typ) und ein ansehliches Exterieur.
          Die Zeit der galoppierenden Springelefanten ist meiner Ansicht nach so gut wie vorbei.

          Kommentar

          • Frufru
            • 17.01.2005
            • 4616

            #6
            Ich bin der Meinung der Mutterstamm ist schon wichtig, allerdings mehr in den vorderen Generationen. Ich habe eine Holst.Stute, Stamm 8819, die selbst sehr erfolgreich im Springsport war. Aus Ihrer Mutter sind mehrer gute Springpferde und einigen S Springer (hatte 17 Fohlen). Aus ihren mütterl.Halbschwestern sind auch immer gute Springpferde und auch int.S Pferde. Die Fohlen meiner Stute springen alle, meist schon mal als Fohlen über den Zaun. Wenn ich sie mal Freispringen lasse, drehen sie Runde um Runde über das Kreuz und findens toll. Meist nehmen sie die Einzäunung auch noch mit. Egal welcher Hengst drauf ist, die springen alle.
            Ich denke aber, wenn man zwar einen tollen Stamm hat, aber aus der näheren Verwandschaft nichts heraus gekommen ist, kann man sich da nicht so drauf verlassen. Was nützt es wenn die Ururgroßmutter ein Olympiapferd brachte.
            www.sportpferdezucht-haygis.de
            Springpferdezucht

            Kommentar

            • Donata1
              • 13.08.2003
              • 4922

              #7
              Puh, da ist die Definition Mutterstamm wohl weit begriffen...
              Die Vollblüter züchten meines Wissens rein auf Leistung, ähnlich wie das auch die Franzosen tun( da gibts auch mal ein kantiges Exterieur und eine knappen Schritt).
              Da muss also der Mutterstamm schon immer genug Leistung gebracht haben.
              Gut, dann gibt es also die Definition über die Leistung und dann die Definition über das Blut.
              Beim Blut tu ich mich schwer(bitte um Aufklärung). In "alten" pedigrees fällt mir da eher die Vielfalt als die Spezialisierung auf.
              Dann natürlich die längst vergessenen Gene, die heute keiner mehr nutzen will.
              Sind die zurecht ad acta gelegt?

              Ein solider Mutterstamm ist in jedem Fall eine gute Investition.
              Ein leistungsbereitest Pferd mit Kampfgeist, Ausdauer und Härte, allerdings für mich die sicherere Wahl, sofern sie diese Leistungsmerkmale auch mitgibt. (au, ganz wichtig: Genügsamkeit! )

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