Ich bin zufällig auf dieses Ergebnis einer Umfrage gestoßen, das mit dem LG Celle verfasst wurde.
Zitat: "Wer in der Pferdezucht tätig ist, muss sich (...) fragen, welche Ziele er verfolgenmöchte und welche Wünsche er an die Zukunft seiner Pferde stellt. Zuchtverbände müssen sichfragen, wie sie Selektionskriterien wie Interieur, Gesundheit oder Springveranlagung innerhalb einerPopulation gewichten. Gleichzeitig braucht es zielgruppengerichtete Kommunikationsmaßnahmen,Konzepte zur Vermarktung und möglichst den Aufbau von oder die Kooperation mit guten Ausbildernfür Pferde. Zudem braucht es Reitschulen, um pferdesportfremden Personengruppen den Zugangzum Pferd zu ermöglichen und stetigen Reiter- sowie letztendlich Käufernachwuchs zu sichern."
Ich finde den Ansatz sehr gut, allerdings finde ich dass hier Theorie und Praxis noch Welten voneinander entfernt sind.
Ich muss sagen (nicht dass ich alle über einen Kamm scheren möchte!!), dass ich viele Züchter kenne, die von z.B. einem Bundeschampion träumen und/oder nur Modehengste benutzen, ohne wirklich zu überlegen, ob dieser Hengst auf meine Stute passt. Das ist der erste Kritikpunkt (aber solche Leute wird es immer geben).
Die Zuchtverbände sind meiner Meinung nach nicht mehr Anlaufstellen wie früher und halten sich viel zu sehr zurück. Sie passen sich den neuen Verhältnissen zwar (wohl oder übel) an (v.a. der Einfluss der Holländer in OLD ist stark gestiegen), aber genaue Vorgaben ihrer Vorstellungen geben sie finde ich nicht mehr. Zwischen den Zuchtverbänden sind die Merkmale und Ziele viel zu sehr verschwommen geworden. Mittlerweile kaufen ausländische Kunden nicht mehr sofort deutsche Pferde (was früher das höchste Zeichen für Qualität war) sondern gehen auch in Richtung Holländer. Sie haben uns längst überholt. Aber die Frage ist nicht nur, was wir denn so falsch machen, sondern was die anderen besser machen.
Aber dann die Holländische Verkaufsmasche zu übernehmen ist auch nicht der richtige Weg- wir müssen der Welt wieder zeigen, dass die deutschen Pferde für beste Qualität stehen- und das mit einem einzigartigen Konzept!
Ja- und das Näherbringen von Pferden an nicht-pferdebegeisterte-Personen ist schwierig- das kenne ich aus eigener Erfahrung. In Bayern bzw. im Süden ist das Reiten bei weitem nicht so weit verbreitet wie im Norden- in einer Klasse reiten etwa 1-4 von 30-35 Schülern. Begriffe wie "Trense" oder "Schabracke" sind schon Fremdwörter, das Wort "Anlehnung" ruft Sprachlosigkeit und schiefes Ansehen hervor.
In Städten glauben 40% der Kinder Kühe seien lila!!! Woher sollen sie dann Dinge wie Zaumzeug, Sattel oder eine Kardätsche kennen? Ebenso breitet die Digitalisierung Probleme. Kinder spielen nicht mehr draußen, sondern sitzen vor PC, Playstation, Xbox, Smartphones, Tablets und TV's. Dort bekommen sie dann von Pferden einen komplett falschen Eindruck vermittelt. Alles wird viel leichter und anders dargestellt als es eigentlich ist, aber ein Laie weiß dies nicht, weil er keine Vergleichsmöglichkeiten bzw. die Erfahrungen nicht hat. Mika lernt mit einem total wilden Pferd innerhalb weniger Wochen Reiten, sodass sie ohne Sattel riesige Hindernisse überwinden kann.
Erfahrungen aus dem Reitverein sind ebenso schockierend: Früher mussten die Kinder freihändig eine Reihe in-and-outs springen und die Hufschlagfiguren nachlaufen wenn man sie nicht verstand, heute wird geweint wenn ein Pferd zuckt oder einen Schritt zur Seite macht oder nicht dahin geht, wohin man es haben will.
Ich sehe das alles viel komplizierter als es oben dargestellt wird- weil es eben so wahnsinnig viele Einflussfaktoren gibt, die aus der Pferdebranche schlecht beeinflusst werden können wie z.B. vermehrtes Reiten im Süden, "bessere" Pferdefilme & -spiele etc.
Freue mich auf Anregungen und Meinungen.
LG
Zitat: "Wer in der Pferdezucht tätig ist, muss sich (...) fragen, welche Ziele er verfolgenmöchte und welche Wünsche er an die Zukunft seiner Pferde stellt. Zuchtverbände müssen sichfragen, wie sie Selektionskriterien wie Interieur, Gesundheit oder Springveranlagung innerhalb einerPopulation gewichten. Gleichzeitig braucht es zielgruppengerichtete Kommunikationsmaßnahmen,Konzepte zur Vermarktung und möglichst den Aufbau von oder die Kooperation mit guten Ausbildernfür Pferde. Zudem braucht es Reitschulen, um pferdesportfremden Personengruppen den Zugangzum Pferd zu ermöglichen und stetigen Reiter- sowie letztendlich Käufernachwuchs zu sichern."
Ich finde den Ansatz sehr gut, allerdings finde ich dass hier Theorie und Praxis noch Welten voneinander entfernt sind.
Ich muss sagen (nicht dass ich alle über einen Kamm scheren möchte!!), dass ich viele Züchter kenne, die von z.B. einem Bundeschampion träumen und/oder nur Modehengste benutzen, ohne wirklich zu überlegen, ob dieser Hengst auf meine Stute passt. Das ist der erste Kritikpunkt (aber solche Leute wird es immer geben).
Die Zuchtverbände sind meiner Meinung nach nicht mehr Anlaufstellen wie früher und halten sich viel zu sehr zurück. Sie passen sich den neuen Verhältnissen zwar (wohl oder übel) an (v.a. der Einfluss der Holländer in OLD ist stark gestiegen), aber genaue Vorgaben ihrer Vorstellungen geben sie finde ich nicht mehr. Zwischen den Zuchtverbänden sind die Merkmale und Ziele viel zu sehr verschwommen geworden. Mittlerweile kaufen ausländische Kunden nicht mehr sofort deutsche Pferde (was früher das höchste Zeichen für Qualität war) sondern gehen auch in Richtung Holländer. Sie haben uns längst überholt. Aber die Frage ist nicht nur, was wir denn so falsch machen, sondern was die anderen besser machen.
Aber dann die Holländische Verkaufsmasche zu übernehmen ist auch nicht der richtige Weg- wir müssen der Welt wieder zeigen, dass die deutschen Pferde für beste Qualität stehen- und das mit einem einzigartigen Konzept!
Ja- und das Näherbringen von Pferden an nicht-pferdebegeisterte-Personen ist schwierig- das kenne ich aus eigener Erfahrung. In Bayern bzw. im Süden ist das Reiten bei weitem nicht so weit verbreitet wie im Norden- in einer Klasse reiten etwa 1-4 von 30-35 Schülern. Begriffe wie "Trense" oder "Schabracke" sind schon Fremdwörter, das Wort "Anlehnung" ruft Sprachlosigkeit und schiefes Ansehen hervor.
In Städten glauben 40% der Kinder Kühe seien lila!!! Woher sollen sie dann Dinge wie Zaumzeug, Sattel oder eine Kardätsche kennen? Ebenso breitet die Digitalisierung Probleme. Kinder spielen nicht mehr draußen, sondern sitzen vor PC, Playstation, Xbox, Smartphones, Tablets und TV's. Dort bekommen sie dann von Pferden einen komplett falschen Eindruck vermittelt. Alles wird viel leichter und anders dargestellt als es eigentlich ist, aber ein Laie weiß dies nicht, weil er keine Vergleichsmöglichkeiten bzw. die Erfahrungen nicht hat. Mika lernt mit einem total wilden Pferd innerhalb weniger Wochen Reiten, sodass sie ohne Sattel riesige Hindernisse überwinden kann.
Erfahrungen aus dem Reitverein sind ebenso schockierend: Früher mussten die Kinder freihändig eine Reihe in-and-outs springen und die Hufschlagfiguren nachlaufen wenn man sie nicht verstand, heute wird geweint wenn ein Pferd zuckt oder einen Schritt zur Seite macht oder nicht dahin geht, wohin man es haben will.
Ich sehe das alles viel komplizierter als es oben dargestellt wird- weil es eben so wahnsinnig viele Einflussfaktoren gibt, die aus der Pferdebranche schlecht beeinflusst werden können wie z.B. vermehrtes Reiten im Süden, "bessere" Pferdefilme & -spiele etc.
Freue mich auf Anregungen und Meinungen.
LG
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