Zitat von Korney
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Volkskrankheit Fesselträger - Woher kommt's ?
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Ein TA nennt FT auch "Mitteltrabkrankheit".
Mein Rentner, der lang gefesselt war, weisse Beine und einen recht schwachen Rücken hatte, hatte ständig was an den Bändern. Das war auch beim Kauf absehbar. Darüber hinaus hatte er eine (?) Zyste im Hufgelenk (die nie zum Problem wurde) und Arthrose mit 12 im Knie. Ein ganz klassisches Montagsmodell. Auch der beste Hufschmied konnte keine Wunder vollbringen....
Ein anderes Pferd, welches absolut korrekt auf den Beinen steht und ein gutes Fundament hat, schrottet sich die Bänder alleine(!!!) auf der Wiese, in der Box, obwohl es täglich für mehrere Stunden auf die Weide kommt, ausgeritten wird und und und....
Disposition und Training ist das eine, Pech das andere...
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Korney: die Aussage ist falsch.... die jungen pferde MÜSSEN in der Aufzucht kaltstarts, stops etc machen, DAMIT die Sehnen haltbar werden.
nur maximale belastungen im wachstum führen zu belastbaren sehnen und bändern beimausgewachsenen pferd
allerdings stimme ich wilabi zu, dass eine lange weiche fesselung sicherlich für fesselträgerschäden förderlich ist.
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Ok, da muss man aber auch anmerken, dass Mitteltrab nicht gleich Mitteltrab ist. Es gibt schon einen sehr großen Unterschied zwischen aus hinten etwas mehr tragend durch den Körper größer werdend und dem sinnlosen über die Diagonale-Geballere. Letzteres muss natürlich irgendwo im Körper abgefangen werden, richtig!
Saoirse, da gebe ich dir Recht!
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Zitat von max-und-moritz Beitrag anzeigen.............
Eine weitere Geschicte ist das zu frühe Arbeiten der jungen Pferde, Zeit haben ist fast schon was Unanständiges...
Viele Grüße, max-und-moritz
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bei mir in der Gegend gibt es auch Hufpfleger die FT-Probleme in Serie produzieren, weil man den Huf in Rekordgeschwindigkeit in die richtige Schablone reinhobelt (möglichst niedrige Trachte) Hufe sehen dann Bilderbuchmäßig aus...Sehnen und Bänder kommen leider nicht so schnell hinterher...ups Pferd lahm
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Ich finde das ein hochinteressantes Thema. Es gibt ja immer wieder Zeiten, in denen man das Gefühl hat, dass Krankheit XY (Hufrollenentzündung, Sehnenschaden oä) gehäuft auftritt. Jetzt sind es halt gerade die FT/FTU.
Mich würde auch interessieren, woher diese gefühlt größere Anfälligkeit eigentlich kommt. Wenn ich die letzten Jahre revue passieren lasse, waren es oft die hochgezüchteten, exterieurtechnisch eigentlich ziemlich idealen (modernen) Pferde, die Probleme mit dem FT zeigten. Ich konnte keinen Zusammenhang bezüglich der Abstammung oder Aufzucht bei den jeweiligen Pferden herstellen. Die Arbeit würde ich bei den mir bekannten Fällen auch als krankheitsunterstützenden Faktor eher ausschließen.
Beschlag ist glaube ich sicher nicht unproblematisch, aber ob das die Wurzel des Übels ist?
Ich erinnere mich an eine Unterhaltung mit einer Miteinstellerin. Sie überlegte, was für eine Linie sie wohl in Betracht ziehen sollte, wenn sie ein "gesundes" (aber trotzdem modernes und hübsches) Pferd haben will. Ich muss ehrlich sagen, mir fiel keine ein, die ich guten Gewissens heutzutage noch empfehlen würde. Sollte ich selber mal in die Verlegenheit kommen, wieder ein pferd zu suchen - es wird wohl kein WB mehr werden (und ich bin den WB eigentlich verfallen). Zu krank, zu balla-balla in der Birne wenns blöd läuft - nein danke, da bin ich glaube ich mit anderen Rassen, wo grundsätzlich mehr Wert auf Gesundheit und Charakter gelegt wurde und wird wohl besser bedient.Zuletzt geändert von Bananenmopsi; 25.10.2016, 08:49.
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Zitat von Fife Beitrag anzeigenda habe ich ein anderes Verständnis. Ich fange auch mit 2jährigen an mit Arbeit. ABER nicht arbeit wie bei einem Erwachsenen. Sondern mit genügend Zeit eher vorbereiten/Spielen/Gewöhnung. Das junge Pferd soll was erleben und was sehen. OHNE Zeitdruck ! Zeitdruck entsteht wenn man 4/5jährig das Pferd von der Wiese zieht und dann auf Jungpferdeprüfungen erfolgreich sein will.
Zitat von Finy Beitrag anzeigenbei mir in der Gegend gibt es auch Hufpfleger die FT-Probleme in Serie produzieren, weil man den Huf in Rekordgeschwindigkeit in die richtige Schablone reinhobelt (möglichst niedrige Trachte) Hufe sehen dann Bilderbuchmäßig aus...Sehnen und Bänder kommen leider nicht so schnell hinterher...ups Pferd lahmWer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.
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Zitat von Bananenmopsi Beitrag anzeigen
Sollte ich selber mal in die Verlegenheit kommen, wieder ein pferd zu suchen - es wird wohl kein WB mehr werden (und ich bin den WB eigentlich verfallen). Zu krank, zu balla-balla in der Birne wenns blöd läuft - nein danke, da bin ich glaube ich mit anderen Rassen, wo grundsätzlich mehr Wert auf Gesundheit und Charakter gelegt wurde und wird wohl besser bedient.
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Ich möchte kurz eine weitere These in den Raum schmeißen, die ausdrücklich nur(!) meine persönliche Erfahrungen wiederspiegelt.
Ich hatte das Glück sehr vielen TÄ mit sehr guten Ultraschallgeräten über diue Schulter schauen zu dürfen, und ja, ganz ganz viele Pferde haben Veränerungen am Fesselträger, besonders am Fesselträgerursprung(Sprich Abweichungen von der Norm, in verschiedenster Stärke und Form). Das vollkommen unabhängig von Alter, Nutzungsdauer und -Art, sprich vom Zweijährigen über den Sportler bis zur Zuchtbutze alles dabei. Ein Bruchteil dieser Pferde zeigte klinische Symptome, ich möchte behaupten, ca. 5 %. Von diesen 5% ließen sich ca. die Hälfte ehrlich und zu Fuß (mit punktgenauer Anästhesie) auf den Fesselträger zurückführen.
Meine These seitdem: Die Diagnose Fesselträger bzw. Fesselträgerursprung im Besonderen ist erstens eine sehr moderne Diagnose und zweitens eine furchtbar praktische.
Vor 15 JAhren hatten alle Pferde Rolle, vor sieben Kissing Spines und heute haben sie eben Fesselträger. Jeder Hans und Franz braucht ein Pferd mit Fesselträger hat man beinahe das Gefühl, sonst ist das nämlich nicht cool.
Für einen Tierarzt ist die Diagnose relativ einfach. Die letzte Anästhesie greift fast immer, zusätzlich lässt sich s.o. bei fast allen Pferden irgendeine Veränderung mit der verbesserten Ultraschalltechnik darstellen.
Was rät der TA dann? ein bisschen was dranspritzen ien bisschen Stoßwelle und viel Zeit. Schritt gehen oder halt wegstellen auf der Weide.
Und sind wir doch mal ehrlich, Dr. Green und Dr. Time machen das meiste wieder schick, auch wenn das Problem gar nciht ursächlich am FT gelegen haben sollte.
Beispielhaft möchte ich die lahme Stute einer Freundin nennen, die nach der dritten Fesselträgerdiagnose eigentlich in die Salami sollte und nur dank eines findigen Tierarztes schließlich am längs frakturierten reaktiven Griffelbein operiert wurde. Die rennt seitdem wie ein Hase. Und solche Beispiele könnte ich sehr viele nennen.
Noch dazu sind die sonografischen Geräte einfach um ein vielfaches besser geworden in den letzten Jahren. Jede Sehnenfaser die nicht hundertrprozent parallel verläuft, ist in hundertfacher Vergrößerung darstellbar, und in eben jede solche wird direkt ein Problem hineinorakelt.
Deswegen bin ich tatsächlich der MEinung, dass die Diagnosen zwar mehr werden, aber die Erkrankungen nicht.
Selbstverständlich gibt es diese Erkrankungen und selbstverständlich zählen alle o.g. Faktoren mit in deren Entstehung, aber auch die andere Seite der MEdaille sollte da beleuchtet bleiben...
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Zusammenfassend lässt sich also die These aufstellen, dass folgende Pferde eher nicht zu Fesselträgerproblemen neigen:
- eher kurz und härter gefesselte
- Pferde, die viel Koppelgang haben und somit nicht zu Kaltstarts neigen
- Pferde, die in der Ausbildung nicht über die Maßen belastet werden
- Pferde, die regelmäßig auf harten Böden geritten werden
Beispiel knapp 28-jährige Trakehnerstute: Mit 4 erst so richtig angeritten, da vorher noch zu sehr in der Entwicklung. Steht auch im Winter auf der Koppel, hat viel Bewegung. Wurde regelmäßig im Gelände auf unterschiedlichsten Böden geritten (ja, auch mal Asphalt). Die Stute hatte nie Probleme mit den Fesselträgern. Sie ist aber auch recht kurz gefesselt im Vergleich zu "modernen" Typen.
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Ich denke, genetisch angelegte Haltbarkeit könnte ein Großteil der exogen Ursachen für FT zumindest deutlich reduzieren. Hier sollten nicht nur die Hengstlinien selektiert werden , jeder Züchter müßte die Verantwortung für den Einsatz einer entsprechend gesunden Stute übernehmen. Aber wenn ein potentieller Käufer kein Interesse an der Langlebigkeit ,Haltbarkeit und Einsatzbereitschaft der Vorfahren seines Pferdes hat , ist es kein Wunder , dass der Züchter daran auch nur marginal interessiert ist. Nur als Beispiel : die Mutter meiner Zuchtstute brachte 25 jährig das letzte Fohlen , war bis zuletzt top auf den Beinen. Meine jetzt 19jährige Rouletto /Barsoi xx hat Beine und Bewegungen einer 3jährigen. Bin aber noch nie von Kaufinteressenten auf die Gesundheit der Mutterlinie angesprochen worden !
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Wo um Gottes Willen ist denn eine niedrige Trachte bilderbuchmäßig?
Hufbearbeitung ist sicherlich nicht der einzige Grund, aber auf jedenfall ein möglicher...Zuletzt geändert von Finy; 25.10.2016, 10:57.
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Oh weh, die neueste Philosophie will ich in dem Fall glaub ich gar nicht kennen...!
Ich kenn es seit Jahren so, daß die Zehen relativ kurz gehalten werden, dann kommen auch die Trachten (wieder) hoch. Hatte voriges Jahr einen "Weggestellten" ein Jahr auf der Koppel, jahrelange Geschichte mit Lahmheiten.
Der Schmied hat den langsam (!) steiler gestellt, die Sehne wurde somit entlastet und wenn er auch nicht absolut sauber gelaufen ist nach dem Jahr war es mit dauerhafter Bewegung und korrekter Hufbearbeitung um Welten besser.
Steile Stellung (natürlich kein Bockhuf!) entlastet die Sehnen und vermutlich auch den FT, oder?Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.
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@ willi1: Mein Rouletto/ World Cup II hatte auch NIE irgendetwas! Das R würde ich jederzeit wieder nehmen...
Bei meinem Wallach haben wir natürlich auch mit modernstem Ultraschall gearbeitet und uns alle FTs angeguckt, die waren tip top, außer dem einen Innen, aber wenn einer einen SChaden hat, dann kann es leider auch dazu kommen, dass die anderen die Belastung nicht übernehmen können, wenn die xtrem weiche Fesselung inklusive Durchtrittigkeit dazu kommen. Dr. Grün hat da nichts mehr geholfen, der FT außen hat dann nicht mehr mitgemacht.
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Zitat von Paradox4life Beitrag anzeigenVor 15 JAhren hatten alle Pferde Rolle, vor sieben Kissing Spines und heute haben sie eben Fesselträger. Jeder Hans und Franz braucht ein Pferd mit Fesselträger hat man beinahe das Gefühl, sonst ist das nämlich nicht cool.
Für mich ist in der Aufzählung ehrlich gesagt nur Kissing Spines was "neumodisches" - das aber mittlerweile Standard geworden ist. Hufrollen-Erkrankungen und FT-Schäden gab es doch (leider) schon länger. Die Geräte werden auch immer besser und (vielleicht) geht die Zucht weniger auf die Haltbarkeit der Pferde?
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