Anreiten mit 3 oder 4 Jahren - wer zahlt den Preis?

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  • Santica
    • 16.02.2009
    • 2216

    Anreiten mit 3 oder 4 Jahren - wer zahlt den Preis?

    Auch im Rahmen der aktuellen Kördiskussion beschäftige ich mit diesem Thema. Wie den meisten klar ist, wurden diese Hengste auch schon i.d.R. während der Körvorbereitung, d.h. knapp 2,5 jährig, angeritten und nicht erst nach erfolgreicher Körung.

    Im Sinne des Pferdes würde ich es Vorziehen erst im Alter von 3,5 - 4 Jahren anzureiten. Leider habe ich dadurch die Pferde ein Jahr länger im Stall stehen, wodurch natürlich die "Produktionskosten" erhöht werden. Ausserdem hat das mit 4 Jahren angerittene Pferd nicht den Ausbildungsstand, den ein 3jährig angerittenes Pferd hat. "Schleifen am Kopf" ist natürlich auch ein Thema. Was natürlich den Kaufpreis drückt.

    Es ergeben sich weitere Probleme hinsichtlich Stutenschau und SLP. In Westfalen fliesst die Note der SLP sehr wohl in die Beurteilung während der Stutenschau ein. Eine 4 jährige Stute kann auch nicht mehr Elitestute werden. Wie es bei anderen Verbänden ist, weiß ich nicht.

    Sind die Käufer überhaupt bereit dem Züchter dieses "Mehrgeld" für ein Jahr längere Aufzucht und eine schonende Ausbildung zu bezahlen?

    Wobei ich diese Woche ein interessantes Gespräch mit einem Tierarzt einer renommierten Klinik hatte - Fazit war: Das die früh eingerittenen Pferde nach Körung oder Auktion bei ihm Schlange stehen.

    Meine Erfahrungen zeigen auch, dass sich viele ein junges Pferd kaufen möchten, aber ihm reiterlich und im Umgang kaum gerecht werden können. Die würden vielleicht mit einem 4 jährigen, bereits 1 Jahr unter dem Sattel, besser zu recht kommen, als mit einem gerade angerittenen ..... also, noch ein Jahr länger im Stall.

    Würde mich über Eure Gedanken zu diesem Thema freuen.

    ..... das kommt davon, wenn man unterbrochen wird ......
    Zuletzt geändert von Santica; 06.06.2014, 11:55.
  • aurusfarm
    • 25.07.2009
    • 2806

    #2
    Meine Erfahrung ist; nein. Keine ist bereit nur daswegen mehr Geld auszugeben für ein 4-5-j Pferd weil es erst später angeritten ist.

    Ich weiss auch nicht ob man das (an)reiten von 3-j pauschal ablehnen sollte.

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    • Super Pony
      • 05.11.2011
      • 5001

      #3
      Ich bin für 3j anreiten, aber entsprechend schonend, fängt man erst 4j an lernen sie schlechter und müssen viel mehr tun um alles aufzuholen


      so, und jetzt steinigt mich
      http://www.super-pony.de

      Kommentar

      • Charly
        • 25.11.2004
        • 6007

        #4
        im Rheinland können auch 4 jährige stuten elitestute werden, um den siegertitel haben bis letztes Jahr aber nur dei 3 jährigen gekämpft.
        SLP ist auch 4 jährig ohne Abzug möglich, ab 5jährig gibt es Abzug
        wer für den verkauf züchtet, ist meiner meinung nach schon fast gezwungen, 3 jährig on tour zu gehen.
        wer für den eigengebrauch züchtet, der wird das ganze eher vom entwicklungsstand des pferdes abhängig machen und ggf. 1 jahr warten.
        im Rheinland scheint der trend eher dahin zu gehen, 3 jährig eliteschau zu machen und dann 4jährig SLP

        Kommentar


        • #5
          Ehrlich gesagt halte ich es auch für falsch eine bestimmte Zahl 3 oder 4 jetzt für "richtig" darstellen zu wollen. Denn 1) ist es für mich wichtig was das Pferd bis dahin schon im Umgang mit dem Menschen gelernt hat und 2) wieviel Erfahrung und Einfühlungsvermögen der Ausbilder mitbringt.

          Ich halte es für falsch pauschal 3-jährig angerittene als geschundene Kreaturen darzustellen oder 4-jährige als solide gereift hinzustellen. Das Gegenteil kann der Fall sein. Das ist doch von Pferd zu Pferd schon so verschieden, wie weit die mental und körperlich sind und wird dazu noch vom Umgang bestimmt. Ich behaupte mal richtig umgesetzt kann man auch jedes Pferd mit 2,5 Jahren schon in die Arbeit nehmen, ohne ihm Schaden zuzufügen. Die Frage ist doch eher was verlange ich ihm ab.
          Ein Pferd was bis kurz vor dem Anreiten nur Weide kennt, wird im Regelfall länger brauchen sich auf die Arbeit mit dem Menschen einzustellen, als einer, der schon das Fohlen-ABC mit auf den Weg bekommen hat, täglich in der Hand war und wohlmöglich schon mal als Handpferd eine Runde mit ins Gelände ging.
          Das WIE entscheidet über das richtige Anreiten und nicht das Alter in dem es begonnen wird. Nur um das beurteilen zu können muss der Pferdekäufer schon deutlich mehr hinter die Fassade schauen können. Habe noch nicht erlebt, dass ein Käufer bereit war die Zeit eines Züchters zu honorieren, die er in die Ausbildung investiert hat, aber unter Umständen sehr wohl bereit ist das Ergebnis des solide ausgebildeten Jungpferdes entsprechend zu vergüten.

          Kommentar

          • Mina
            • 15.06.2007
            • 951

            #6
            Ich hab bis jetzt, bis auf eine Ausnahme immer mit 3 jahren angeritten. Dann nochmal ab auf die Wiese und im Herbst weitergemacht. Ich denke aber das nicht jedes Pferd in dem Alter schon reif dafür ist. Das muss man individuell entscheiden. Eine Stute hab ich wg. Verletzung erst 4Jährig angeritten. Die hat genauso schnell gelernt wie die 3 jährigen..allerdings reite ich nie vor dem tatsächlichen 3 Geburtstag an....da hätte ich ein schlechtes Gewissen.

            Gesendet von meinem GT-I9505 mit Tapatalk
            Avatar: Ashanti, Royaldik x Audax

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            • fanniemae
              • 19.05.2007
              • 3204

              #7
              ich hole die 3jrg stuten im frühjahr gedeckt hierher und reite in ruhe über den sommer an.
              jeden tag mit dem wallach auf der wiese, immer als handpferd mit nach draussen ins gelände u spazieren, da geht kondition und natürliche bewegung spielerisch fliegend, kein treiben, kein scheuchen.
              auf der stallgasse sattel drauf und nach ein paar mal auch reiter drauf und auf und ab führen und dann hinter dem führpferd um die wiesen und auf die rennbahn rausreiten.
              die sind nach kurzer zeit sowas von gut in der hand u im umgang, sehen und lernen mehr als die meisten älteren sportpferde und gehen dann im herbst zurück in die stutenherde als komplett geschulte pferde die alles kennen.
              das hat noch keiner geschadet, im gegenteil.
              alles was man selber macht kann man selber dosieren u hat ein gefühl fürs pferd und lernt sie durch u durch kennen.
              wenn die dann 4jrg ihr fohlen bekommen und als mutterstuten das eine jahr in der herde auf der wiese laufen sind es 5jrg fertige pferde die man gleich losreiten kann.
              Zuletzt geändert von fanniemae; 06.06.2014, 20:01.
              www.muensterland-pferde.de

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              • aurusfarm
                • 25.07.2009
                • 2806

                #8
                Zitat von Furioso-Fan
                ..
                Daß ich für einen vierjährigen mehr zahlen muss wie für einen dreijährigen gleicher Qualität und Ausbildung ist eigentlich doch normal, oder?
                ...
                Ich behaupte jetzt einfach das sehr viele Käufer das andersrum drehen..

                Kommentar

                • Bolaika2
                  • 22.03.2011
                  • 4384

                  #9
                  Ich bin der Meinung, dass viele Pferde 4jährig charakterlich gefestigter sind und dass da eher der Eindruck entsteht, sie lernen nicht mehr so schnell. Dabei lassen sie sich nur nicht mehr so schnell in die Form pressen, die der Ausbilder anstrebt.
                  Zwei unserer Stuten wurden erst 5jährig angeritten, eine wegen Wachstumsproblemen (Knieband) und eine, weil sie dreijährig vom Kopf her noch nicht so weit war und dann erstmal in die Zucht ging.
                  Keine der Stuten hat schlecht gelernt oder war weniger rittig. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass sie die Umstellung (neuer Stall, arbeiten) besser weggesteckt haben.
                  Dieses Jahr ist dann eine dreijährige in Beritt gegangen, einfach aus dem Grund, weil sie verkauft werden soll. Ihre Altersgenossin wird erst im Herbst gehen, die ist für den Eigenbedarf und sehr groß.
                  Meine jetzt zweijährige wird wohl auch nächstes Jahr angeritten, ich fürchte, die ist arbeitsge*l. Manchmal hat man ja solche dazwischen .

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