Fohlen für Auktion angenommen, vorher verkaufen?

[Paradox4life]

Hallo, vielleicht kann mir hier ja jemand helfen

Wenn ein Fohlen auf einer Fohlenpräsentation mündlich für eine Fohlenauktion eines großen deutschen Verbandes zugelassen worden ist, verpflichtet das den Aussteller, diese Auktion auch zu beschicken?
Wenn am Hof ein gutes Angebot gemacht wird, muss der Züchter bei Annahme dessen mit irgendwelchen Konsequenzen von Seiten des Verbandes (nicht nur rechtlich sondern vllt. auch keine zugelassenen Fohlen etc.) rechnen?
Vielleicht war ja schon einmal jemand in einer ähnlichen Situation oder kennt sich da besser aus...Ich bin mir da irgendwie nicht so sicher

Grüße vom Paradox

[Trakehnermami]

Also wie es bei einer mündlichen Zusage ist, weiß ich nicht..wenn du etwas unterzeichnet hast, steht in den Auktionsbedingungen, dass du das Fohlen nicht mehr frei verkaufen darfst. Hm..ich würde es davon abhängig machen, wie lange es noch bis zur Auktion ist, denn dann können ja noch andere Fohlen nachrutschen. Frei raus einfach ehrlich sein und fragen. Und wenn es heißt: "geht nicht" dann zur Auktion gehen. Der Käufer kann das Tier ja auch über die Auktion erwerben.

[Lilly go lucky]

Das wird bei den Verbänden wohl unterschiedlich gehandhabt.
In Ol/OS bekommt der Züchter, dessen Fohlen die Zulassung zur Auktion bekommen hat, auf der Schau auch sofort die zu unterschreibende Vereinbarung in die Hand gedrückt. Diese ist innerhalb einer sehr kurzen Frist (3-4) Tage unterschrieben zurück zu schicken, anderenfalls wird das Fohlen für die Auktion gestrichen.
Wenn man den Vertrag unterschrieben hat, das Fohlen jedoch nicht zur Auktion gebracht wird, wird eine Vertragsstrafe fällig, es sei denn, dass Fohlen ist krank/ verletzt etc. (muss mit tierärztl. Attest nachgewiesen werden.)

[wilabi]

Ich habe diese Situation auch schon gehabt.

Rein rechtlich ist es so, dass bei der Vorstellung/Annahme und (mündlicher) Zusage der Beschickung zwischen Verband und dem Aussteller schon ein Vertrag zustande gekommen ist. Unabhänig vom "Papierkrieg".

Der Verband ist dann berechtigt, eine Abstandszahlung für die "entgangene Provision" zu erheben. In Hannover ist dieses Vorgehen vor Jahren auch vom Vorstand abgesegnet worden. Die Handhabung ist im Einzelfall natürlich unterschiedlich.

[heiterweiter]

Hat der Fohlenbesitzer nur die Zulassung zur Auktion bekommen oder hat er schon mündlich zugesagt?
Wenn man die Zulassung zur Auktion bekommt, muss man ja nicht automatisch schicken...

[Nane]

Habe vor einigen Jahren 2mal hintereinander auf der Schau eine Auktionszulassung bekommen.In beiden Fällen war das Fohlen vorher schon verkauft. Die "angepisste" Reaktion der Komission bekommt man dann in den Folgejahren !LG.Nane

[Gast]

Die Frage ist wie verbindlich du auf das Angebot reagiert hast. War es überhaupt ein Angebot von deren Seite oder eine Anfrage deinerseits?
Aber letztlich würde ich mir schwer überlegen, ob es nicht sinnvoller ist wenn deine Verbandsoberen nicht von dir annehmen, dass man auf dein Wort ohnehin nichts geben kann.

[carolinen]

Ich denke auch: Wenn mir jemand erzählt "ich lasse Dein Fohlen zu", muss ich es doch nicht dahinschicken. noch sind wir ja wohl ein freies Land !
Insbesondere wenn ich zu einer Schau gefahren bin und nicht zu einer explizit dafür ausgeschriebenen Auktionsvorauswahl.
Man muss es aber auch direkt ansprechen und nicht kommentarlos hinnehmen und irgendwann Wochen später absagen. Und wenn bei der Nennung möglich: "nicht zu verkaufen" ankreuzen...

[eismannberni]

Im Zweifelsfall hat die Stute dann am Auktionstag eine Kolik.

[Kareen]

Ich fände es taktisch sehr unklug, ein Fohlen zur Auswahl zu zeigen und dann anderweitig zu verkaufen. Zum einen rechnet der Verband ja mit dem Fohlen wenn ich es 'zugesagt' habe, zum anderen entstehen ja auch Kosten (auch indirekt z.B. dadurch, dass sich die Verbandskommission zu der Schau/Auswahl auf den Weg macht und den ganzen Tag da herumlaufen muss).
Wenn ich sicher bin, dass ich mein Fohlen nicht über die Auktion verkaufen will, dann sage ich das anstandshalber doch gleich wenn die Zulassung kommt und spekuliere nicht darauf, dass ich es ja immer noch zurückziehen kann.
Wenn es Kaufinteressenten gibt von denen ich meine, dass ich mir mit denen handelseinig werde, dann würde ich das Fohlen gar nicht erst zeigen zur Auswahl.
War bei einem Fohlen das bei uns geboren wurde auch mal so, dass es zur Auktion gedurft hätte aber es sollte aus verschiedenen Gründen nicht. Züchterin hat das gleich an dem Tag mitgeteilt und damit gut. Dann ist auch nicht zu befürchten, dass man später nicht nochmal eine Zulassung bekommt. Fairness muss für alle gelten.
Klar ist es doof, wenn man zugesagt hat und dann kommt ein Interessent der cash zahlen und den Kauf komplett machen will. Aber das muss man sich halt vorher überlegen.
Re. 'kann ja auch auf Auktion kaufen' das zieht bei den meisten Kaufinteressenten glaube ich nicht mehr, denn die suchen ja gerade deshalb den 'frühen Deal' weil sie sich die Kosten sparen und zum kalkulierbaren Festpreis kaufen wollen.

[caspar]

Ich hatte mal 2 zugelassen.
Mir war das aber nicht so klar gewesen.
Es wurde nur gesagt, dass sie zu einem Sichtungstermin sollten.
Dort hatte mir ein Interessent eines der Fohlen verbindlich abgekauft - Bargeld floss !
3 Tage später kam dann die Mitteilung vom Verband, dass beide Fohlen angenommen sind.
Der Verkaufsleiter war ziemlich sauer, als ich ihm mitgeteilt habe, dass eines schon weg ist.
Das andere habe ich wohl hingebracht.
Aber von den versprochenen 5 Interessenten war anscheinend keiner da, und so habe ich das Fohlen wieder mit nach Hause genommen und war froh, den anderen frei verkauft zu haben.

Mach ich nicht mehr.

[Syrah]

Also erstmal bleibt die Frage, ob es bislang nur die Zulassung des Fohlens gab, oder ob die Züchterin auch zugesagt hat, egal, ob mündlich oder schriftlich.

Wenn sie zugesagt hat, sollte sie sich an ihr Wort halten, das ist eine Frage der Ehre. Wenn nicht, kann man doch einfach sagen, dass das Fohlen schon verkauft ist oder nicht zum Verkauf steht. Mir ist bekannt, dass es dann sein kann, dass man 'nie wieder' einen zur Auktion bekommt, was schon an sich ein gutes Beispiel für die mangelnde Orientierung 'pro Züchter' ist und tief blicken lässt.

[wilabi]

Bei mir war es ein Reitpferd und kein Fohlen.
Wenn du bei einer Auktionszulassung nicht unmittelbar widersprichts (die Auswahlabsicht ist ja angekündigt), dann ist der Vertrag zustande gekommen. Ich hab dazu ein ausführliches Dossier von einem Verbandsmitarbeiter bekommen.

Ich habe auch einen kleinen Abstand bezahlt - ich sehe ja ein, dass das nicht ausufern darf. Aber wenn du 2 Tage nach Zulassung ein sehr gutes Angebot bekommst, dann ist Sommerauktion (statt erhoffter Elite) keine Alternative.
Als Frechheit habe ich es aber empfunden, dass seinerzeit GF Einsicht in den Kaufvertrag verlangte, um vom Preis 10% Provision zu erheben. Das ist dann -zu Beginn der Auswahl- reine Schikane.

Ich habe das auch ehrlich kommuniziert - wobei mir ein anderer Verbandsmitarbeiter den Rat gab, "das nächste Mal einen gelben Schein einzureichen". Machen andere auch so......

[Paradox4life]

Danke schon mal für die Beiträge.
Und um allem Gemunkel zuvorzukommen: Es geht hier nicht um mich

[Gast]

wenn die zulassungsunterlagen unterschrieben sind.... sollte das Fohlen auch zu auktion gehen. sonst könnte es echt ärger geben. so lange noch nichts unterschrieben ist...ist auch noch alles offen.

[wilabi]

wenn die zulassungsunterlagen unterschrieben sind.... sollte das Fohlen auch zu auktion gehen. sonst könnte es echt ärger geben. so lange noch nichts unterschrieben ist...ist auch noch alles offen.

...das ist nicht so. Die Zulassungsunterlagen hatte ich auch nicht unterschrieben und zurückgeschickt. Ich befand mich auch noch in der Antwort-Frist.
Es ist ein Irrtum, dass das dann "noch offen" ist. Ein Anwalt hat mir damals auch geraten, mich mit dem Verband zu einigen.