Fohlen auf Bestellung?

[Sambuccia]

Huhu liebe HG´ler

Wie im Titel schon angedeutet wollte ich fragen, ob damit schon jemand von uns Erfahrungen gemacht hat?
Eine gute Freundin hat nämlich ein solches Angebot bekommen und wüßte nun gerne auf was alles dabei zu achten ist. Darum dachte ich vielleicht hat das schon einmal jemand gemacht und kann Tipps geben?

Bisher ist folgendes vereinbart:
Der Hengst ist vom "Besteller" ausgesucht worden und ein Fixpreis für das zu erwartende Fohlen ist ausgmacht (Dabei sind Dinge wie Farbe/Geschlecht egal, nur gesund muss es sein )

Wichtig wären nun die Erfahrungen vor allem hinsichtlich:
- Vertrag (was muss drin sein?)
- Anzahlung?
- was wird im Normalfall vereinbart falls das Unglück zuschlagen sollte und es eine Totgeburt oder ein krankes Fohlen gibt? (Worst Case, aber man steckt ja nicht drin)

Lg & lieben Dank für die Hilfe

[Nixe]

Wenn man sich dazu entschließt, würde ich einen Pachtvertrag für die Stute machen. alle Kosten trägt der " Besteller ". Bei Totgeburt keine Kostenerstattung, bei Tod der Stute Schadensersatzzahlung. Krankes Fohlen, der neue Besitzer entscheidet, was geschieht. Sollte die Stute resorbieren, kann keiner gegen keinen Ansprüche stellen. Und nun mal Hand auf Herz. Wollt ihr das wirklich?
Ich habe es angelehnt. Habe den Hengst trotzdem genommen und dem Käufer nach der Geburt ein faires Angebot gemacht und ihm vorher schon das Vorkaufsrecht eingeräumt. Viele wollten eine bestimmte Blutlinie für wenig Geld. Überlegt vorher genau.

[eismannberni]

Für mich ein absolutes NOGO

[caspar]

Ich persönlich finde die Idee nicht so schlecht.
Hatte mich auch schon mit dem Gedanken beschäftigt.
Allerdings könnte ich es nicht aushalten, wenn ein Hengst gewünscht würde, mit dem ich so garnicht einverstanden wäre, wie z.B. Cornet.
Aber das ist eine persönliche Sache.
Generell denke ich ist das schon machbar, wenn man einen soliden Vertrag hat.
Dann gibt es vielleicht ein Fohlen, das man nicht loskriegt weniger.

[Fife]

die Risiken kann man auch ein wenig abschätzen, wenn man sich bestimmte Fixpunkte einigt, bei dehnen dann Geld fließt:
als Bsp
- Stute tragend
- Fohlen lebend geboren
- Abholung

[Sambuccia]

@Fife: Danke, eine ähnliche Aufteilung hatte ich ihr auch empfohlen. (War mein Gedanke ja gar nicht so falsch ) Ähnlich wie es ja auch in den "normalen" Zuchtpachten häufig gehandhabt wird. Ich denke auch, dass sie damit auf sicheren Seite wäre.

@Caspar: Ja, das stimmt. Glücklicherweise ist der gewünschte Hengst aber einer, der auch auf der Liste gestanden hätte. (So würde man z.b. auch schon einmal - quasi ohne größeres Risiko - sehen können, wie die Kombi nachher wirklich aussieht/passt und könnte das evt. für sich später noch einmal wiederholen.)

@Nixe: Danke für die zusätzlichen Hinweise, so in etwa hatte sie das auch grob festgehalten. Evt. fehlt ihr aber noch der Passus bei "Tod der Stute".

Es steht ja nun nicht mehr zur Debatte ob oder ob nicht, da sie sich schon dafür entschieden hat.
Es geht jetzt darum möglichst alle Punkte zu bedenken, die -gerade auch im Vertraglichen- wichtig sind und darum, welche Erfahrungen es bereits mit solchen "Fohlenbestellungen" gibt.

[Nixe]

nachzutragen wäre noch: Unbedingte Abnahme des Fohlens. Wir habengestern Abend im Stall noch einmal darüber gesprochen und unsere Nachbarin hat dann erzählt, dass der Besteller vor 3 Jahren nach Besichtigung dass Fohlen nicht abgenommen hat. Er wollte zwar sein Geld nicht zurück, aber sie hatte dann das Problem, die Kleine unterzubringen oder zu verkaufen.

[carolinen]

Wenn mir selber der Hengst nicht so gefallen würde, würde ich in jedem Falle alles Geld vorab haben wollen - mit Rückzahlungsquoten, wenn Stute nicht tragend wird oder zwischendurch etwas passiert. Und eine Regelung, wenn nicht nach spätestens 7 Monaten nach Geburt nicht abgenommen, geht Fohlen an mich über ohne Kostenrückerstattung.

ggf. auch Regelungen zu Schmied, TA-Kosten für das Fohlen, Eintragungskosten (Brenngeld etc.), versicherung des Fohlens nach Geburt - wie auch immer ihr das gestaltet, aber man sollte sich Gedanken dazu machen und diese in Form von regeln schriftlich festlegen. Vertrag = Vertragen ;-)

nachdem man das ganze aufgesetzt hat, würde ich das von einem RA prüfen lassen, nicht das bei bester Absicht formale (oder inhaltliche) Fehler drin sind und alles nichtig ist...

[Sambuccia]

Ich habe die Infos weitergeleitet und wollte auch noch mal ein ganz herzliches Danke ausrichten ;-) Sie hat ihre Punkte noch einmal ergänzt und legt das auch noch zur Prüfung einem RA vor. Daran hatte sie gar nicht gedacht - darum nochmal an alle hier: vielen lieben Dank für die zusammen gekommenen Infos :-)