Vorweg: Es ist nicht in meinem Interesse bestimmte Hengste oder Züchter niederzumachen. Ich selbst bin kein Züchter, sondern nur "Beobachter" und würde mich über einen Gedankenaustausch freuen.
Ich habe die Körungen mitverfolgt und mich dieses Jahr intensiver mit dem Thema Zucht auseinandergesetzt.
Als Laie stechen mir einige Punkte ins Auge, die ich gerne in Frage stellen würde:
a) Ich habe beobachtet, dass die Pferde immer kürzer werden - die Beine dafür umso länger. Man sollte meinen, dass dadurch zumindest der Schritt an Qualität (Übertritt) gewinnen könnte - Pustekuchen! Man werfe nur mal einen Blick auf das diesjährige Körlot...die Hengste mit herausragendem Schritt lassen sich vermutlich an einer Hand abzählen (natürlich etwas drastisch dargestellt, aber ich denke, ihr wisst, worauf ich hinaus möchte...).
b) Einen Vorteil muss der kurze Rücken ja bringen: Das Pferd wirkt von vornherein wunderbar zusammengeschoben und "versammelt"...netter Nebeneffekt: Der Reiter wird nicht mehr so durchgeschüttelt - ein starrer, nicht schwingender Rücken fordert das Becken des Reiters schließlich nicht so sehr heraus. Wer braucht schon eine durch den Körper getragene Bewegung?...führt doch nur zu wackelnden Schenkeln beim Reiter und würde das harmonische Gesamtbild völlig zerstören...
c) Das Fundament des modernen Sportpferdes wirkt auf mich häufig "zerbrechlich": Lange Streichholzbeinchen inkl. langer Röhren. Schick und edel ja - die Funktionalität stelle ich jedoch in Frage. Das Hinterbein mit wenig Winkel ausgestattet, das Sprunggelenk tendenziell zu hoch angesetzt. Die Hinterhand arbeitet im Trab entweder komplett nach hinten raus oder/und bewegt sich "sehr aktiv und spektakulär" nach vorne oben, um dann trotzdem 5cm vor dem Abdruck des Vorderhufs zu landen - da hilft auch der kurze Rücken nicht mehr weiter. Ist das die neue Definition eines aktiven Hinterbeins? Ist die Bewegung des "modernen Dressurpferdes" noch im Gleichgewicht und funktionell? Erleichtert sie uns tatsächlich den Weg der reellen Ausbildung?
d) ...damit die Schwächen im Hinterbein am harmonischen Erscheinungsbild nicht allzu viel kaputt machen (wäre ja blöd, wenn man sofort sieht, dass das Pferd sich nicht reell trägt...), muss der Hals möglichst hoch angesetzt sein, damit das Pferd auch wirklich schön "bergauf" bleibt und das schicke Köpfchen in der dafür vorgesehenen Position gut fixiert werden kann. "Ideal" ist eine eher kürzere, speckige Halsung mit etwas engeren Ganaschen, um Rollkurdiskussionen möglichst zu umgehen...
e) Ein gerades Vorderbein ist out - viel Knie und Mechanik müssen die Pferde zeigen. Stört mich persönlich nicht (ich bin auch kein Fan des schnurgeraden Vorderbeins - vor allem dann nicht, wenn es staksig/steif nach vorne schnellt)
...weckt bei mir mittlerweile aber unweigerlich eine Assoziation:
Das ideale Pferd: Der Pura Raza Española? Den gibt's schließlich auch in schwarz! Viel Knie, wenig Raumgriff, wenig Schwung und Schub, sitzbequem, optisch immer schön bergauf, Schwächen im Schritt gibt's gratis meistens dazu und zudem wäre da noch der tolle Wendy-Effekt (MIT Wallemähne)...
Mal im Ernst: Wie seht ihr die Entwicklung? Ist die Kritik berechtigt? Was ist euer persönliches Zuchtziel und wie sollte das "moderne Sportpferd" heute in euren Augen aussehen? Vielleicht habt ihr ja auch ganz konkrete Positivbeispiele.
Ich habe die Körungen mitverfolgt und mich dieses Jahr intensiver mit dem Thema Zucht auseinandergesetzt.
Als Laie stechen mir einige Punkte ins Auge, die ich gerne in Frage stellen würde:
a) Ich habe beobachtet, dass die Pferde immer kürzer werden - die Beine dafür umso länger. Man sollte meinen, dass dadurch zumindest der Schritt an Qualität (Übertritt) gewinnen könnte - Pustekuchen! Man werfe nur mal einen Blick auf das diesjährige Körlot...die Hengste mit herausragendem Schritt lassen sich vermutlich an einer Hand abzählen (natürlich etwas drastisch dargestellt, aber ich denke, ihr wisst, worauf ich hinaus möchte...).
b) Einen Vorteil muss der kurze Rücken ja bringen: Das Pferd wirkt von vornherein wunderbar zusammengeschoben und "versammelt"...netter Nebeneffekt: Der Reiter wird nicht mehr so durchgeschüttelt - ein starrer, nicht schwingender Rücken fordert das Becken des Reiters schließlich nicht so sehr heraus. Wer braucht schon eine durch den Körper getragene Bewegung?...führt doch nur zu wackelnden Schenkeln beim Reiter und würde das harmonische Gesamtbild völlig zerstören...
c) Das Fundament des modernen Sportpferdes wirkt auf mich häufig "zerbrechlich": Lange Streichholzbeinchen inkl. langer Röhren. Schick und edel ja - die Funktionalität stelle ich jedoch in Frage. Das Hinterbein mit wenig Winkel ausgestattet, das Sprunggelenk tendenziell zu hoch angesetzt. Die Hinterhand arbeitet im Trab entweder komplett nach hinten raus oder/und bewegt sich "sehr aktiv und spektakulär" nach vorne oben, um dann trotzdem 5cm vor dem Abdruck des Vorderhufs zu landen - da hilft auch der kurze Rücken nicht mehr weiter. Ist das die neue Definition eines aktiven Hinterbeins? Ist die Bewegung des "modernen Dressurpferdes" noch im Gleichgewicht und funktionell? Erleichtert sie uns tatsächlich den Weg der reellen Ausbildung?
d) ...damit die Schwächen im Hinterbein am harmonischen Erscheinungsbild nicht allzu viel kaputt machen (wäre ja blöd, wenn man sofort sieht, dass das Pferd sich nicht reell trägt...), muss der Hals möglichst hoch angesetzt sein, damit das Pferd auch wirklich schön "bergauf" bleibt und das schicke Köpfchen in der dafür vorgesehenen Position gut fixiert werden kann. "Ideal" ist eine eher kürzere, speckige Halsung mit etwas engeren Ganaschen, um Rollkurdiskussionen möglichst zu umgehen...
e) Ein gerades Vorderbein ist out - viel Knie und Mechanik müssen die Pferde zeigen. Stört mich persönlich nicht (ich bin auch kein Fan des schnurgeraden Vorderbeins - vor allem dann nicht, wenn es staksig/steif nach vorne schnellt)
...weckt bei mir mittlerweile aber unweigerlich eine Assoziation:
Das ideale Pferd: Der Pura Raza Española? Den gibt's schließlich auch in schwarz! Viel Knie, wenig Raumgriff, wenig Schwung und Schub, sitzbequem, optisch immer schön bergauf, Schwächen im Schritt gibt's gratis meistens dazu und zudem wäre da noch der tolle Wendy-Effekt (MIT Wallemähne)...
Mal im Ernst: Wie seht ihr die Entwicklung? Ist die Kritik berechtigt? Was ist euer persönliches Zuchtziel und wie sollte das "moderne Sportpferd" heute in euren Augen aussehen? Vielleicht habt ihr ja auch ganz konkrete Positivbeispiele.
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