Zitat von Suomi
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Wirtschaftlich Züchten ???
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auf jeden Fall ist es nicht wirtschaftlich, wenn man mit TG arbeiten muß. Nicht jeder TA hat die Zeit alle 4 Std. zum Züchter zu fahren und nach dem "Eisprung ausschau zu halten". Und nicht jeder Züchter kann das bezahlen, oder sogar die Stute woanders hinstellen für "teures Geld" und dann wohlmöglich eine "Krankheit" in den Stall - gratis - dazubekommt. Nur weiter soooooooooooo das macht dann die kleinen wirklich kaputt.
Aber wie ich immer sage, es gibt genug andere Hengst und oft auch vor der Haustür.
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Zitat von Ara Beitrag anzeigenGenau das strebe ich auch an. Alles was über Null geht, wäre ein Sahnehäupchen. Geht aber nur, da ich nicht davon leben muss. Ich denke, dass es schon einige Züchter gibt, die mit der Pferdezucht unter dem Strich "etwas" Geld verdienen, aber sicher nicht soviel, wie mancher hier denkt oder wie mancher Züchter es hier den Rest glauben lassen will. Geld wird nach meiner Meinung quasi bei denen verdient, die zwischen dem Züchter und dem Käufer liegen (Ausbilder, Aufzüchter, Vermittler u.ä.) Es ist ähnlich wie bei den Goldgräbern. Das große Geld verdienten nicht die Goldgräber, sondern die Cleveren, die ihnen das Werkzeug zum Graben verkauft haben.
Wer als Züchter seine Arbeit bezahlt haben möchte, der hat in dem Geschäft nichts mehr verloren. Die Züchter sind die Idealisten - der Handel und die Ausbildungsställe machen das Geld. Wenn man über die Jahre gerade mal die direkten Kosten reinbekommt - dann ist man schon gut. Die Meisten schaffen das nach meiner Einschätzung nicht.
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Zitat von Schwippe Beitrag anzeigenAber wie ich immer sage, es gibt genug andere Hengst und oft auch vor der Haustür.
Die Hengste von jotwede, aus den Hochglanz-Internet-Anzeigen sind doch "besser". Viele (Möchtegern)-Züchter lassen sich sehr stark beeindrucken von den schauspielerischen Auftritten bei Hengst-Schauen, anstatt die Hengste aus der näheren Region mal persönlich kennenzulernen und im alltäglichen Leben und Training wirklich zu ERLEBEN.
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Aber wat will man machen? - wenn der Züchter nebenan die Pferde 3jährig für 3000€ verkauft.
Der Fohlenpreis liegt bei einem gehobenen Durchschnittsfohlen während der Sommersaison bei 3000-4000€. Zum Herbst hin werden diese Fohlen für unter 2000,- angeboten. Und dann soll ich einen eingerittenen 3-4 jährigen für 4000,- verkaufen? Jeder Züchter sollte die Kostenkalkulation im Züchterforum sich einmal zu Gemüte führen - da kann nur Frust entstehen. Der Fiat Punto wird ja auch nicht unter Produktionskosten verkauft.
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Im Unterschied zum nicht verkauften Auto beim Händler kostet ein Pferd aber Monat für Monat richtig Geld und wird ohne Ausbildung und guten Beritt nicht besser.
Ein nicht verkauftes Auto wird letztlich auch unter Wert "verkauft" (Da gibt es viele Varianten). Dies geschieht bloß nicht offensichtlich für die eigentliche Zielgruppe. Der Automarkt wird ebenso von den überzähligen Autos befreit. Zudem wird in den meisten Fällen wohl der Absatzmarkt schon analysiert, so dass eine Überkapazität nicht so oft auftreten wird.
Wenn wir dieses Prinzip auf die Pferde anwenden würden, müssten alle über eine gewisse Zeit nicht zum reellen Preis (Herstellungskosten) verkaufbaren Pferde zum Schlächter. Das Absatzproblem wäre dann ziemlich schnell gelöst. Die meisten Züchter werden dies jedoch nicht tun, da man ja seine Tiere liebt und im Gegensatz zum Autohersteller eine individuelle Bindung zu seinem Produkt hat. So werden sie durchgeschleppt oder damit keine weiterem Kosten entstehen, unter den "Herstellungskosten" verkauft.
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Die Alternative zur Marktbereinigung durch Schlachtung kann ja nur sein, die Produktion rechtzeitig zu drosseln. Nun gelingt das in landwirtschaftlichen Produktionsprozessen, wie jeder Student der Volkswirtschaft im ersten Semester anhand des als Schweinezyklus bezeichneten Phänomens lernt, nur mit einem relativ großen Zeitverzug: Die Bauern drosseln die Ferkelproduktion erst dann, wenn sie spüren dass die Schweinepreise - wieder einmal!!! - am Boden sind. Dann wird so stark gedrosselt, dass irgendwann mehr Schweinefleisch nachgefragt als angeboten werden kann. Die Preise steigen, die Bauern treiben mehr Säue zum Eber und der Zyklus beginnt von vorn.
Ich fürchte, dass nichtmal dieses verspätete Lernen im "Pferdeproduktionsprozess" greifen wird, da die
Emotionen in der Pferdezucht größer als in der Schweinemast sind, die Wirtschaftlichkeit eine geringere Rolle spielt. Jedenfalls bei sehr vielen Beteiligten. Es wird wohl immer Menschen geben, die die Pferdezucht einfach aus Spaß an der Freud betreiben und es sich auch finanziell - zumindest eine Weile - leisten können ihre "Produkte" unter Selbstkosten zu verkaufen. Der eine kürzer, der andere länger.
Ändern kann sich die gegenwärtige Niedrigpreissituation auf jeden Fall erst dann, wenn Angebot und Nachfrage wieder in Einklang gebracht worden sind. Wie das gefördert werden könnte und wer dabei welche Rolle übernehmen müsste, ist darüber vielleicht eine Diskussion auch in diesem Forum möglich?http://www.zuechtergewerkschaft.com/
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Ich bin auch eine von diesen kleinen Hobbyzüchtern, und ich bin zufrieden wenn ich plus minus null im Jahr da rauskomme. Ein Jahr habe ich mal etwas über, das andere Jahr muß ich was zubuttern. Der Lohn ist, wenn von mir gezogene Pferde erfolgreich im Sport gehen, oder ich eine Rückmeldung erhalte das ein Freizeitreiter glücklich mit einem von meinen Zuchtprodukten ist. Pferdezucht ist ein Hobby, und Hobbies kosten Geld.Leute mit Pferden
haben das Glück auf Erden
doch wenn sie sterben, gibt es nichts zu erben.
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Und Ihre Motivation ist ja absolut verständlich und niemandem ist daraus ein Vorwurf zu machen. Jeder darf zubuttern so lange er will oder kann. Es kennzeichnet eben unsere "Branche" und macht "wirtschaftliches Züchten" (ich verstehe es als Gewinnerzielungsabsicht) zu einer so großen Herausforderung.http://www.zuechtergewerkschaft.com/
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Der Glaube durch Einsparung mit den Eigenen Mitteln und Eigenleistung zu Besamung, Fütterung, Haltung, etc. kann mitunter auch ein Irrglaube sein.
Mit Fohlen geht das noch aber auch da ist man heutzutage auf das qualitätserkennende Auge der Käufer angewiesen, wer günstig verkauft weil er seinen Arbeitslohn und seine Zeit nicht mit einbezieht belügt sich selber.
Ich bin selber aktuell auf der Suche nach einem Springpferd und habe festgestellt, dass Pferde, die nicht altersgerecht ausgebildet sind, trotz bestem Papier, weit unterhalb der Gestehungskosten (aktuell Marktgerecht) angeboten sind, hier hat man als Käufer die Qual der Wahl.
5jährige fast rohe Pferde oder ältere Pferde mit "gerade mal" A oder L Platzierungen haben am Markt kaum einen Wert mehr.
Gute Preise gibt es nach wie vor wenn das Pferd dem Alter entsprechend maximal gefördert ist, so traurig es ist, dass dabei keine oder kaum Zeit zum Reifen mehr bleibt. Bei den Springpferden hat man hier ja sogar noch ein Jahr mehr Zeit als bei den Dressurpferden.
Per 31.12.2011 habe ich einmal die Kosten für ein Pferd von uns herangezogen. Dieses Pferd haben wir als Fohlen gekauft, in Fremdhaltung in einer Fohlenherde heranziehen lassen und dann ab 3 Jährig ebenfalls in Fremdleistung zuerst ausbilden lassen. 4jährig dann in einen Springstall gewechselt und altersgemäß in Springpferdeprüfungen vorstellen lassen (A+L Springpferde). 5jährig dann in Springpferde A-M. Eingesetzt immer nur sehr selektiv und eher selten. Ende 5jährig Stallwechsel und 6jährig erste auch internationale Starts bis zu M**. Mir ist beim Rechnen schwindelig geworden!!!!
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Ja, so ähnlich hatte ich das bis vor 11 Jahren auch, bevor ich mir einen Hof gekauft habe. Auch damals war das schon, trotz besserer Marktlage, "schwindelerregend", jetzt eben noch schwindelerregender. Das sind natürlich die ungünstigsten Kostenstrukturen überhaupt. Aber wenn es der Spaß wert war............ich kann ein neues günstiges Springerfohlen besorgen?http://www.zuechtergewerkschaft.com/
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Zitat von Arielle Beitrag anzeigen......ich kann ein neues günstiges Springerfohlen besorgen?
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Zitat von Schwippe Beitrag anzeigenauf jeden Fall ist es nicht wirtschaftlich, wenn man mit TG arbeiten muß. Nicht jeder TA hat die Zeit alle 4 Std. zum Züchter zu fahren und nach dem "Eisprung ausschau zu halten". Und nicht jeder Züchter kann das bezahlen, oder sogar die Stute woanders hinstellen für "teures Geld" und dann wohlmöglich eine "Krankheit" in den Stall - gratis - dazubekommt. Nur weiter soooooooooooo das macht dann die kleinen wirklich kaputt.
Aber wie ich immer sage, es gibt genug andere Hengst und oft auch vor der Haustür.Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009
www.pferdezucht-nordheide.de
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@Santica - bei Fohlen verkaufst du die Hoffnung, bei gerittenen Pferden weiß auch der Amateur wie er das Pferd einzuordnen hat. Die Leute, die Aufziehen müssen um wirtschaftlich arbeiten zu können frühzeitig und knallhart selektieren. Wenn ich geritten, die 4TEUR-Klasse anbieten muss, dann habe ich den Job verfehlt, so mir Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht.Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009
www.pferdezucht-nordheide.de
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Zitat von Linaro3 Beitrag anzeigenAlso zwei meiner TG-Fohlen waren bis dato die wirtschaftlichsten, die ich gezüchtet habe in Anbetracht des Fohlenverkaufspreises. TG geht nicht zu Hause bei uns, guck aber mal das Preis/Leistungsverhältnis in Celle an (auch Fremdhengstpauschale). Das ist super und die machen hervorragende Arbeit.
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Wir sind bisher mit TG und Besamung durch unseren Hoftierarzt weitaus günstiger und besser bedient gewesen, als mit unseren Versuchen, Stuten auf Station besamen zu lassen. Es ist immer vom Know-How des TA abhängig. Unserer kanns.
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für mich ist ein "wirtschaftliches züchten" grundsätzlich eigentlich nicht möglich.
selbst wenn man mal ein fohlen/pferd mit gewinn verkaufen kann, fressen die verluste bei den anderen fohlen/pferden oder totalausfällen diesen gewinn meistens wieder auf.
und selbst wenn man mal einen wirklichen kracher gezüchtet hat, machen das große geschäft damit meistens doch die Hengstaufzüchter oder andere Vermittler und als Züchter selber kriegt man das kleinste Kuchenstück ab, wenn man selber keine professionellen Verkaufs-Kontakte hat.
wie oft in einem züchterleben passiert das schon, das sein eigenes fohlen auf einer auktion für 60.000 euro in die eigene tasche versteigert wird ?
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Zitat von Allenig Beitrag anzeigenfür mich ist ein "wirtschaftliches züchten" grundsätzlich eigentlich nicht möglich.Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009
www.pferdezucht-nordheide.de
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Zitat von Climax Beitrag anzeigenVielen Dank für das Angebot aber wir basteln mittlerweile selber an der Nachzucht! ..und dann natürlich an der passenden Förderung!http://www.zuechtergewerkschaft.com/
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