Keith

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  • Keith

    Wie ja sicherlich viele gelesen haben bin ich nicht so der Trakehner fan...also erst mal sorry!!!. interessant finde ich es aber immer, wäre ja fatal nicht über den Tellerrand zu schauen!!!.

    Ich möchte hier mal einen Beitrag aus unserer Regionalzeitung geben vom 24 Dez. 1970!!!! wo damals Franz Fäsel der Onklel von Horst Petereit (keine vier Häuser weiter von mir) mit dem Trakehner Hengst Keith teils per bahn teils per ritt in aller Stille in den Hunnesrück brachte..Ihr wisst doch sicherlich wer Keith ist???





    Ich versuche mal den Artikel abzulichten und hier rein zu stellen... mir läuft da eiskalt das Wasser runter!!! wenn das nicht geht, schreibe ich es ab....wenn das Gewünscht ist???...das ist viel Text!!!!
    Zuletzt geändert von Gast; 29.12.2009, 19:14.
  • Furioso-Fan
    • 12.08.2004
    • 10945

    #2
    Wie sieht das mit dem Copyright für den Text aus? Insofern ist vielleicht auszugsweise zitieren mit Quelle die richtige Lösung.

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    • #3
      werde ich machen...Susan. ich finde das sehr faszinierend zu lesen!!!

      Wenn es Helden gibt dann waren es DIESE!!!!

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      • Furioso-Fan
        • 12.08.2004
        • 10945

        #4
        Ja aber einer, den heute sicher hundertprozentig und totensicher keiner mehr einsetzen würde

        Kommentar


        • #5
          Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
          Ja aber einer, den heute sicher hundertprozentig und totensicher keiner mehr einsetzen würde
          Mit SICHERHEIT!!!!

          Es geht mit unter um die Historie und das es Menschen gab die das ganze Elend nicht mitmachen wollten und haben solche Dinge gemacht...sowas ist für mich einfach ein HELD!!!

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          • Waluga
            • 13.08.2003
            • 1942

            #6
            Meine persönliche Erinnerung:
            Keith war einer der ersten Trakehner-Hengste, deren Namen ich als Kind kannte. Sein Bild (als ganz alter, struppiger Hengst) war in einem Pferdequartett; besonders beeindruckt hat mich sein Gesicht. An andere Pferde aus dem Quartett erinnere ich mich nicht mehr.

            @Oh-Gloria: Freue mich auf die Geschichte!

            Kommentar


            • #7
              Zwei alte "Trakehner" trafen sich
              Der letzte noch im Hauptgestüt geborene "vierbeinige Flüchtling "wieherte

              Ich zitiere..TEIL 1

              Diese Tage sind für viele eine Zeit des Wiedersehens.Autoschlangen und überfüllte Züge beweisen es. Die Wahrscheinlich seltenste Begegnung von zwei "alten Bekannten" in dem zu ende gehenden Jah erleben wir mit. Der Zufall hat uns den Faden in die Hand gespielt. Wir haben ihn zuende gesponnen.
              ***
              Es beginnt im altehrwürdigen Rathaus von Höxter. Das Gespräch über die kommunale Zusammenarbeit mit dem benachbarten Holzminden geht zu Ende und gleitet in andere Bereiche. Es springt über die Weser zum Solling, führt in das Trakehner Gestüt Hunnesrück, rührt ein wenig in der vergangenheit und bleibt schließlich an einem Namen hängen: Franz Fäsel.
              ***
              Eine Stunde später sitzen wir dem mittelgroßen schlanken Mann gegenüber, der mit jeder Bewegung und jedem Blick der lebhaften Augen seine fast 78 Jahre Lügen straft. So bedächtig wie er noch ein paar Scheit Holz in den Ofen schiebt, erzählt der Gestütsoberwärter uns im breitesten Ostpreußisch in der nächsten Stunde vom dem abenteuerlichen Treck der Trakehner, mit denen er und vorher schon sein Vater und Urgroßvater aufgewachsen ist. 58 einjährige Hengste brachte er im herbst 1944, teils per Bahn, teils zu "Huf" in die Sicherheit und Stille von Hunnesrück. Noch heute huscht die Freude bauernschlauer List über sein Gesicht,mit der ihm die Flucht gelang, obwohl "der Koch, was der Gauleiter war, die Pferde nicht weglassen wollte. Die sollten wohl ertst mal mit den Panzern um die Wette laufen". Es war der erste Akt der größten und dramatischsten Flucht von über tausend Pferden, die einer das "Heldenstück der Trakehner" nannte.
              ***
              Das kleine Zimmer in dem einstigen Klostergebäude von Hunnesrück wird zum Lehrsaal, über die Pferdezucht im allgemeinen und über die Trakehner im besonderen. Das Kolleg beginnt mit dem Hinweis auf Pythagoras, nicht den "mathematischen", sondern den Trakehnerhengst dieses Namens. Sein Bild ist neben einer Aufnahme von "Altan", den Fäsel mit nach Hunnesrück brachte, und den Fotos einer Enkelin und seiner verstorbenen Frau der einzige Schmuck an den Wänden. Der Gestütsoberwärter entpuppt sich als ein gedächtnisgenie. Ohne nachdenken zu müssen, zählt er ganze Geschlechterfolgen von Trakehnern auf. Von "Tempelhüter" - " das war der beste Hengst, den wir jemals hatten" - spricht nur in superlativen und kramt das Bild des Tempelhüter-Denkmals vor dem Schloß in Trakehnen aus einer Schublade. "Hansakapitän von Bussard aus der Hanseatin","Altan von Hirtensang aus Alicante", ein prächtiger Fuchs mit Stern und weißen Schippelchen" - die Namen und Beschreibungen purzeln dutzendweise von den schmalen Lippen.
              ***
              Ob es noch Pferde in der Bundesrepublik gibt, die vor der Flucht im Hauptgestüt Trakehnen geboren wurden, fragen wir. Franz Fäsels Augen leuchten auf: "Ein einziges, soviel ich weiss". Dann hält der alte Mann wieder das Bild von "Pythagoras" in der Hand, und wir erfahren, das dieser neben vielen anderen mit "Ketzerin" einen berühmten Sohn hatte. Im nächsten Augenblick fällt der name, der aus einem Gespräch ein Erlebnis werden läßt:KEITH. "Ich kenne ihn vom ersten Tage an. Es war der 20 Dez. 1941." Nachdenklich fügt Fäsel hinzu, daß der Hengst, der zu den besten Vererbern der Nachkriegsjahre zählt, viele Jahre im Landgestüt Celle eine neue Heimat fand. " Und wo steht er jetzt?" Er weiß es nur ungefähr:"In der nähe von Peine." Und nach einer Pause: "Ich werde ihn nicht mehr sehen".
              ***
              Eine Woche später - wir haben inzwischen die Anschrift von Keiths Altensitz erfahren - sitzen wir wieder in dem kleinen Raum in Hunnesrück, und vor uns steht gestiefelt und gespornt" im blauen Rock des Gestütsoberwärters - "Das ist noch Tuch, den Rock trug ich schon in Trakehnen" - Franz Fäsel. und auf geht die Fahrt nach Gilde bei Gifhorn. Zwei Stunden später steigen wir dem Hof des Bauern Hans Steinbrück(59) - was könnte er anders sein als Ostpreuße und Trakehnerzüchter - aus dem Wagen. In dem Stall blicken uns aus dem Halbdunkel der Boxen ein halbes dutzend Pferde entgegen. Fäsel sieht nur eines:"Da bist ja!" sagt er dann und streichelt mit einer Zärtlichkeit den braunen Hals, als wäre noch das staksige Fohlen des Dezembertages 1941, und der Hengst spitzt die Ohren und reibt die Nse an dem blauen Rock, als schnupperte auch er ein hauch Trakehnen...

              Ende erster Teil

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              • Furioso-Fan
                • 12.08.2004
                • 10945

                #8
                Tausend Dank!

                Kommentar

                • Horsman
                  • 10.06.2009
                  • 524

                  #9
                  Der Beitrag ist bei mir mit vielen Erinnerungen verbunden. Bevor ich 1985 mit der Zucht von Hannoveranern begann, habe ich Trakehner gehabt. U.a. auch Fohlen von Meilenstein. Dieser Hengst stand über Jahre bei Hans Steinbrück in Gilde -Ettenbüttel. Ich war oft bei ihm und habe seinen Geschichten über die Trakehner gelauscht. Sein Wohnzimmer war voll von Bildern der Trakehner-Pferde. Oft kam man nur wieder weg, wenn man dringende Gründe vorschob. Wen er einmal zum Plauschen hatte, den hielt er fest.

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                  • #10
                    Teil 2 ***

                    "So nun machen sie mal ein schönes Foto von uns beiden". Hans Steinbrück führt "keith" auf den Hof. Fast 30 Pferdejahre, das entspricht 120 Menschenjahre, ist der Fuchs alt. Wir haben immer an einen "Tattergreis" gedacht, wenn von ihm die Rede war. Jetzt machen wir große Augen. Vor uns steht ein Keith, der nicht "aufgestellt" werden muss, um mit der halben Elchschaufel auf der Rechten Hinterhand für das hauptgestüt Trakehnen Ehre einzulegen. Er präsentiert sich neben seinem Feund seiner Kindheit, als hätte ihm jemand nochmal eine Beschreibung im "Trakehner Hengstbuch" vorgelesen:"Eine glanzvolle Erscheinung, mit trockenem Fundament,guter Körpertiefe und Breite und schwungvollem Gang". Obwohl unser Hirn mangels Pferdeverstandes das fachmännische Urteil nur unzulänglich zu erfassen vermag, eines begreifen wir: das auf diesem alten bauernhof nicht nur das letzte Pferd aus der Urzelle der Trakehner vor uns steht, das die tausend Kilometer Flucht nach Westen überstand, sondern auch "eines der besten".
                    ***
                    Als könnte er unsere Gedanken lesen, malt uns Hans Steinbrück den Stammbaum auf ein Blatt Papier und weist voll Stolz darauf hin, das in "Keits" Adern sowohl von der Mutter "Ketzerin" wie vom Vater "Pythagoras" her das Blut des berühmtesten Trakehnerhengstes "Tempelhüter" fließt. Das seine Großmutter väterlicherseits "Pechmarie" hieß, hat ihm zweifllos Glück gebracht. Vor vier Jahren zum Beispiel, als er in Celle schon "abgemustert" werden sollte und der Tierarzt seinen jetzigen besitzer nicht sagen konnte, ob der hengst noch ein halbes oder nur ein viertel Jahr leben würde. Hans Steinbrücks Vertrauen in den Fuchs war stärker, und er holte ihn "Im letzten Augenblick von der Schippe". Und nun hat er bei ihnen gute Pflege und sein Gnadenbrot??? Steinbrück schmunzelt verschmitzt: "Gute Pflege? Ja! Gnadenbrot? Das ich nicht lache!" Noch immer erfreut sich Keith bester Gesundheit, empfängt er besuche von "Trakehnerdamen", wiehert er Vaterfreudenn entgegen, während sich in den Trakehnergestüten der Bundesrepublik un im Ausland längst seine Enkel und Urenkel tummeln. Und viele sind darunter, die zu den "besten" gehören.
                    ***
                    In Hunnesrück aber drückt uns ein alter Mann, der mit Trakehnen und seinen Pferden aufgewachsen ist, die Hand:"Das ich den Keith noch einmal gesehen habe, ist mein schönstes Weihnachtsgeschenk". Silvester wird Franz Fäsel 78 Jahre alt, und beim letzten Glockenschlag des alten Jahres sein "Freund Keith" im Steinbrück`schem Stall in Gilde 30. denn alle Pferde haben am 1. Januar "Geburtstag....

                    E N D E

                    Kommentar

                    • Waluga
                      • 13.08.2003
                      • 1942

                      #11
                      Vielen Dank!!!

                      Kommentar

                      • monti
                        • 13.10.2003
                        • 11758

                        #12
                        na ja - mir läuft bei Keith nichts eiskalt den Rücken runter....oft werden die alten Hengste später nach einigen Generationen glorifiziert (wer würde sich heute noch einen Agram, Löwen oder Grannus antun).....ich hab den Keith auch irgendwo hinten drin.....er hat trotz seines langen Lebens nicht viel gebracht und sich stark arabisch vererbt - oft Schweifschiefträger....da lobe ich mir unseren alten Katanga in Hessen: der hat mit den damaligen teilweise gewöhnungsbedürftigen Stutenmodellen richtig leistungsbereite moderne Reitpferde geliefert - Schwerpunkt Galopp....und halt oft Schimmel....
                        Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                        Kommentar


                        • #13
                          Monti, hier ging es mir weniger um diesen Hengst Keith...eher um die Story die ich gefunden habe und Gemeinsamkeiten hier im Ort die da bestehen und ein treffen nach so langer Zeit...Das Emozionale daran..

                          Was der gebracht hat, sorry da habe ich wirklich null Ahnung von..

                          Kommentar

                          • monti
                            • 13.10.2003
                            • 11758

                            #14
                            ach so - dann hab ich das falsch verstanden....sorry...
                            Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                            Kommentar


                            • #15
                              Mal so nebenbei, Bei Pilot



                              ist Keith der Vater der Großmutter von Pilot!!!.. naja ist mir gerade aufgefallen...

                              Kommentar


                              • #16
                                Der Warendorfer LB Goldlack,geb.1968 hatte eine Keith Mutter.Er brachte die Goldika mit der Gerd Wiltfang lange Zeit erfolgreich war.Sie war das erste deutsche Turnierpferd mit sechsstelliger Gewinnsumme.

                                Danke, Oh Gloria ,für die schöne alte Geschichte
                                Zuletzt geändert von Gast; 03.01.2011, 00:26.

                                Kommentar


                                • #17
                                  Krass... ich habe ein echt altes Pferdelexikon daheim (so von 1980 oder so), da war Keith abgebildet! Genau mit diesem Bild! Ich meine es war unter dem Punkt Alter und er sollte ein Beispiel sein für ein fittes altes Pferd... muss das Buch mal suchen.

                                  Kommentar

                                  • Tarissa
                                    • 27.02.2003
                                    • 1058

                                    #18
                                    Schöne Geschichte wie ich finde, und dabei geht es nicht darum ob wir ihn heute nutzen würden sondern wie es damals war.
                                    Und wer weiss schon wie man in 50 Jahrne über die Gribaldis und Donnerhalls denkt?
                                    Avatar: Alaskatraum v.Abdullah-Habicht

                                    und bietet ein pferd dir freundschaft an sieht dich groß mit seinen Augen an so versinke in ehrfurcht denn wir haben es nicht verdient

                                    Kommentar

                                    • Mayall
                                      • 11.10.2010
                                      • 1160

                                      #19
                                      ... Oh Gloria. Finde ich klasse, dass du dir die Mühe gemacht hast, diese Geschichte abzuschreiben.


                                      Solche Heldengeschichten sind immer toll zu lesen und beeindruckend.

                                      Vielen Dank dafür
                                      http://www.gutschoeneck.de/

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Vielen Lieben Dank für die Glückwünsche - mache das gerne, denn vielelicht bekommt man mal einen anderen Einblick in die Materie, das eben Persönlichkeiten ob Mensch ob Tier das Leben ausmachen und nicht die Bildzeitung (die es aber leider geworden ist..)

                                        Ich habe noch einen sehr Emotionalen Bericht über die Enthüllung des Tempelhüter Denkmals - da kommem jedem die tränen - VERSPROCHEN!!!!.

                                        Ich wiederhole mich da immer wieder gerne, der KOMMERZ macht die PFERDEZUCHT KAPUTT!!!.. Züchten ist das schon lange nicht mehr..

                                        Wenn man älteren Züchtern 80 + zu hört (wer macht das schon...) wie sie über Amateur I Nachkommen HEUTE noch schwärmen... usw.. das ist mitunter eine Sache die man braucht um mit dem herzen dabei zu sein - wer das nicht hat , hat auch in den jahren KEIN Erfolg - denn es fehlt das Gefühl für die Situation und die Sache..

                                        Tempelhüter - Enthüllung, Bericht folgt im laufe des Tages..

                                        Kommentar

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