Meine Reise nach Ägypten

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  • Mondnacht
    • 01.12.2009
    • 2470

    #41
    Danke für deinen Bericht! Das lädt alles nicht zum nachreisen ein.

    Wir waren vor einigen Jahren mit der Familie in Soma Bay, tolles Hotel, alles super. Was man nicht machen konnte: vom Hotel weg gehen, alles vermüllt, die Wüste, voller Müll... Wir waren total entsetzt und seitdem mag ich da nicht mehr hin. Was du von den Tieren dort erzählst lädt auch nicht wirklich ein. Wobei das Elend der Tiere auf den Fotos nicht so schrecklich rüberkommt (aber ich glaube dir das schon ).

    Am Ende muss man einfach sagen, uns geht es hier wirklich gut (und unseren Pferden erst)

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    • Sabine2005
      • 17.06.2005
      • 7791

      #42
      Oh doch, wenn du an diese Tiere näher dran gegangen bist, dann hast du es gesehen. Handtellergrosse Fleischwunden in der Gurtlage, eingewachsene Halfter etc

      Ja, die Touristenressorts bieten schon alles westlichen Luxus wonach das Herz begehrt.

      Als ich mir kürzlich Fotos von der Anlage meiner Freundin angesehen habe, die zum Tauchurlaub war habe ich auch gesagt:

      - da wird sicherlich ab 5 Uhr morgens der Unrat am Strand eingesammelt
      - siehst du diese schönen "Verzierungen" an der Wand? Das sind Schießsscharten. Da sitzt mindestens einer mit einer Waffe im Anschlag.

      - siehst du das Netz? Dahinter wird ein Militärwagen sammt Männern mit Maschinenpistolen Einsatzbereit Sein

      - siehst du diese ganzen perfekt gerade gewachsenen Palmen? Die ganze Anlage ist künstlich angelegt

      Etc pp

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      • Milk & Sugar
        • 21.03.2014
        • 153

        #43
        Auch wenn diese Reise sicher nicht Deine Erwartungen erfüllt hat, das was man daraus mitnehmen kann ist doch im Grunde eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass wir und unsere Pferde hier so leben dürfen.

        Vor ein paar Jahren war ich beruflich in Ägypten, u.a. in Kairo. Ich habe damals ein Pferd gesehen, das auf eine Art Pick-Up hinten auf der Ladefläche stehend festgezurrt war und dann über die Autobahn gescheppert wurde. Dann waren wir in einem Stadtteil, da lebten unheimlich viele obdachlose Kinder und junge Menschen und bettelten. Unser Geschäftspartner erzählte uns, dass die Kinder ausgesetzt werden, z.B. wenn sich die Eltern trennen. Mit Kindern gibt es keine Chance auf einen neuen Partner und so wird man sie los. Unter den Obdachlosen hat sich eine Subkultur gebildet und sie haben selber untereinander Kinder gezeugt. Diese Menschen „leben“ auf den Mittelstreifen der Straßen.

        War denn im Voraus Eurer Reise gar nicht erkennbar, dass es so schaurig organisiert ist? Gab es keine Andeutungen auf miese Rückmeldungen o.Ä.?

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        • Sabine2005
          Sabine2005 kommentierte
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          Komme ich am Ende noch zu. Wirst von mir jetzt nicht ignoriert
      • Mondnacht
        • 01.12.2009
        • 2470

        #44
        Ich wollte damit auch nicht deine Eindrücke abwerten, auf keinen Fall! Es sieht einfach nicht so schrecklich aus!

        Unsere Anlage war auch gesichert wie Fort Knox! So richtig entspannend ist das auf Dauer auch nicht. Wir waren einfach vorher noch nie in Agypten und wollten es mal ausprobieren. Das Wasser im Roten Meer war zum Beispiel fantastisch!
        Eine Woche so eingesperrt geht auch, aber wenn ich länger irgendwo bin, dann wandere ich auch gerne etwas umher.
        Als Jugendliche war ich mit meinem Vater mal eine Woche in Marroko, was wir uns da anhören mussten... Mein Vater mit zwei blonden Töchtern wurde irgendwie als Einladung zum Angebote mahen aufgefasst. Fand ich echt nicht lustig.
        Allerding war ich da auch einmal reiten und das war absolut anders als deine Erzählungen! Gut genährte Pferde mit richtig Go und eine wirklich schöne Tour.

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        • Sabine2005
          • 17.06.2005
          • 7791

          #45
          (Viele Tage kommen jetzt nicht mehr)

          Am Anreisetag nach Kairo sollte laut Reisebeschreibung noch das Fotoshooting vor den Pyramiden erfolgen.

          Wir alle haben auf das Highlight der Reise uns hingesehnt und deswegen ja auch eigentlich nur noch an der Reise "festgehalten"

          Aber es kam natürlich wieder anders.

          Ich habe vorher noch gefragt, ob wir zum Auto zurückkehren werden, und wir unsere Reitklamotten dann mitnehmen können und ein deutliches "ja" bekommen.
          So hatten wir also unsere Reithosen schon an, ließen aber den Rest im Auto als wir dann zunächst das Elend der Pyramidenpferde hautnah erkundeteten.

          Und da ein Timing oder Zeitplan während dieser ganzen Reise ja schon irgendwie "konfus" war, kam es letztlich so dass wir recht überraschend in den Wagen des Fahrers steigen mussten, der uns dann etwas weiter raus zum reiten und shooten gefahren ist - aber ohne unser eigenes Equiment, das ja in "unserem" Auto war.

          Um jetzt einmal etwas positives zu sagen:

          Wir kamen an einen wirklich tollen Ort ins "grüne Gebiet" Kairos.

          Die Reitanlage, Gestüt oder wie auch immer man die nannte war ein Traum - auch für Europäische Verhältnisse. Es sah aus wie ein große Parkanlage, mit Rasen, ein Gästehaus - dass man sich auch in einem Film vorstellen könnte.

          Auf der Anlage kammen uns frei laufend zwei junge Araber entgegen. Gut genährt.

          Freilaufend standen da eine Stute und ein Fohlen, die nach Warmblut aussahen - gut genährt

          Ein freilaufender Pintowallach, auch eher im Typus Warmblut - wohlgenährt

          Ein toller Reit- und Springplatz

          Freilaufende Pfauen und Esel - gut genährt

          Die Fotografen und wir Reiter durchaus begeistert von der Lokation - wobei es uns Reiter geärgert hat, das unsere Klamotten jetzt nicht bei uns waren.

          Wir mussten dann also auf Leihsachen ausweichen. Ich bin ja auch noch so eine, die wirklich immer mit Reitkappe reiten will.

          Unsere Organisatorin hatte dann auf einmal den "Verschwindibus" gemacht und wir beiden Reiterinnen standen dann auf einmal vor 7 "Klappergestellpferden" aus denen wir aussuchen sollten.

          Ja da standen wir dann und haben durchaus gestikuliert, das diese Tiere jetzt nicht das war, was uns "versprochen" war.

          Also unser Widerstreben war uns nicht nur anzusehen, das haben wir auch mit Gestik etc zu verstehen geben.

          Ich weiß was ihr jetzt so alles denkt, ich vermute "Umdrehen und gehen", "Nein nochmal sagen" etc. pp

          Haben wir alles. Allerdings spitze sich das ganze derart zu, dass wir zeitweise befürchteten, das das jetzt der Anfang des nächsten Weltkrieges wird, weil zwei doofe deutsche Tussies sich nicht auf diese Pferde setzen wollen.

          Die Situation ist wirklich nicht vergleichbar, wenn du hier bei einem Händler ein Pferd vorgestellt bekommst und du sagst "Nein, das Tier ist mir zu dünn, krank, hässlich......... suchs dir aus".

          Und unsere Organisatorin war wie gesagt ................futsch.


          Man kommt aus dieser Sache wirklich nicht raus. Ich glaube, als Frau nochmal viel schlechter, als als Mann.

          Ja, ehe wir uns versehen haben, saßen wir tatsächlich auf diesen Tieren drauf......

          .......sind dann aber doch konsequent nach ein paar Minuten wieder runter.

          Das Tier auf dem ich saß, lief, als würde ich auf einem Pferd mit akutem Kreuzverschlag sitzen. Noch nie im Leben habe ich auf einem Pferd gesessen, dass sich derart "komisch" im Rücken angefühlt hat.


          Irgendwann kam die Organisatorin zurück und es gab zwischen den Parteien wohl knatsch.

          Den haben wir auch bekommen weil wir uns auf diese Pferde haben drängen lassen.

          Da half auch kein "Na es wäre schon schön gewesen, wenn du bis zur Pferdeübergabe auch präsent gewesen wärst, um dich von deiner Organisation zu überzeugen".

          Sie selber war nämlich weg zum Squadfahren durch die Wüste.

          Die Fotografen haben dann zwar die Anlage für sich fotografiert. Pferdemäßig ist bei denen dann aber Fototechnisch nix bei rumgekommen.


          Das gemeinsame Abendessen war dann auch recht unkonventionell.

          Unsere Organisatorin war stinkig (den Grund sollten wir dann am nächsten Tag erfahren und hatte nichts mit Pferden zu tun) und verzog sich recht schnell.

          So blieben wir zwei Reiter und das Fotografenehepaar halt noch länger im Restaurant sitzen und nutzen die Zeit gut, um uns mal über die Reise auszutauschen und welche Probleme wir doch alle so hatten.

          Das Gute war, wir hatten alle die selben Probleme und wir stellten dann auch fest, dass wir alle uns eigentlich super sympatisch sind.

          Mit großem Kopfschütteln konnten wir uns dann nur gegenseitig berichten, wer doch wann gegen wen aufgestachelt wurde und welcher Teil der Reise wegen welchem Teilnehmer dann "geändert" bzs "ausfallen" muss.

          All diese Gründe waren erstunken und erlogen.

          Mal ein Beispiel: Das Fotografenehepaar hat berichtet bekommen, das das letzte Abendessen am Nil auf einem Boot nicht stattfinden wird, wegen mir, weil ich Seekrank würde und ich nicht Schiff fahren würde.

          Wir haben wirklch den ganzen Abend nur noch den Kopf geschüttelt über die ganzen unorganisierten Mist und diesen Lügen.

          Wichtig aber war. Wir waren alle auf einer Wellenlinie und unter uns 4en gab es wirkich keinen Knatsch. An dem Abend schrieb das Fotografenpaar sogar noch eine Entschuldigungsnachricht an meine Freundin, dass sie ihren Weggang nach dem ersten Tag absolut verstehen und es ihnen Leid täte, sie da so angeblafft für zu haben.

          Unserer schlechten Stimmung hat das zumindest sehr gut getan. Eigentlich wären wir eine richtig geile Reisegruppe gewesen - mit einer anderen Organisatorin......


          Und es kommt noch dicker.....

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          • Carley
            Carley kommentierte
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            Der absolute Wahnsinn! Aber schön, dass ihr 4 euch zumindest alle einig wart. Verbündete braucht man.
        • Sabine2005
          • 17.06.2005
          • 7791

          #46
          In dieser Wunderschönen "Parkanlage" mit seinem wunderschönen Gästehaus hätte man sicherlich tolle Aufnahmen machen können
          Screenshot_20211214-194453.png Screenshot_20211214-194433.png

          Kommentar

          • Maren
            • 08.08.2009
            • 823

            #47

            Vielen Dank für Deinen Bericht, wirklich spannend!!!
            Aber auch ein bisschen gruselig... Wenn ich Urlaub (außerhalb Nordeuropas) mache, möchte ich es echt nicht "authentisch" haben...
            Was haben wir es gut hier...
            Als Araberfan freue ich mich sehr über Deine Berichte.
            Wie bist Du zu den Arabern gekommen?

            LG Maren

            Kommentar

            • Sabine2005
              • 17.06.2005
              • 7791

              #48
              Maren

              Araberfan ich seit Kindesbeinen an. Bin dann aber erst Anfang 20 wirklich bei ihnen gelandet.

              Und ist man mit Arabitis "infiziert", wird man den Virus auch nicht wieder los.

              Meine größten Erfolge habe ich aber definitiv in der Araberwelt (als Otto Normalo und die nicht das praktiziert, was mir in der Szene "stinkt").

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              • Sabine2005
                • 17.06.2005
                • 7791

                #49
                Es ist schon sinnig, dass in Kairo an der der Wand die die "Hungerhaken" angekettet warten, während auf der anderen Straßenseite die Ställe mit diversen Showarabern stehen.

                Von aussen teilweise mit tollen Wandmalereien gekennzeichnet oder mit x Fotos von Showveranstaltungen.

                Ja da kribbelt es einen Vollblutaraberfan durchaus Mal in diese Ställe zu gehen.

                An einem Ort, wo im Sommer locker 42 Grad Celsius herrschen, sind diese Ställe nachvollziehbar sehr dunkel gebaut.

                Man bekommt aber doch diverse Tiere zu sehen (Vollblutaraber und Mixe) bei denen ich mir schon wünschte, ein vergleichbares Exemplar im heimischen Stall zu haben. Screenshot_20211215-180023.png Screenshot_20211215-180253.png Screenshot_20211215-180201.png

                Kommentar


                • Elfi
                  Elfi kommentierte
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                  Wenn Du sagst "Mixe", mit was sind die denn gemixt??? Mit papierlosen "Arabern" aus der Wüste oder mit Berber oder Warmblut oder Pony? Blöde Frage, aber was für Rassen sind denn eigentlich außer dem Araber noch in Ägypten heimisch? Ich bin da tatsächlich ahnungslos....die Warmblüter in den Springställen sind ja keine eigene Zucht, sondern stammen allesamt für teuer Geld aus Europa...und sonst? Was gibt es da noch? Wobei mir die Exemplare auf Deinen Fotos schon genügen würden...sabber...
              • juno
                • 26.06.2011
                • 703

                #51
                es gibt in Kairo zum Glück einige Tierschutzorgas, die auch Tierarztpraxen betreiben und wo Pferde, Esel und anderes Getier wenigstens Basisversorgung und Behandlung bekommen kann. Zum Teil können Sie dort auch ihren Lebensabend verbringen.
                Prince Fluffy Kareem z.B.ist so eine Organisation. Oder Egypt Equine Aid. Die Verletzungen bzw. der Zustand dieser armen Kreaturen ist unvortsllbar. Detaillierte Fotos gibt es auf den Homepages bzw. Facebookseiten der Orgas. Ich selbst spende regelmässig für Prince Fluffy Kareem.

                Kommentar

                • Sabine2005
                  • 17.06.2005
                  • 7791

                  #52
                  Elfi

                  Ich weiß nicht, was es sich bei dem "Landeschlag an Pferden" für "Rassen" gibt in Ägypten. Für mich sehen viele nach Berbereinschlag aus. Ob da reinrassige Berber dabei sind keine Ahnung. Hin und wieder gibt es Pferde, denen ich bei den Sichelohren sogar Marwari Einschlag nachsagen würde, aber Marwaris dürfen ja gar nicht aus dem Ursprungsland gebracht werden.

                  Ich würde sagen, das auch (englische?) Vollblüter mit drin sind gerade bei der Mixzucht bei den Arabern, denn Rennreiten ist ja schon dort vertreten. Oft wird ja auch vermutet, das so mancher Distanzler dort nicht wirklich rein arabisch ist.

                  Fakt aber ist: Ich kann dazu nichts konkretes sagen.

                  Was deine Warmblut Importe betrifft, die du ansprichst - das wird wohl nur den Stinkreichen möglich sein.


                  juno

                  Ja die Vollblutaraber waren feiner im Fell wärend die anderen Vertreter durchaus Plüschiger jetzt waren.

                  Allerdings hatten wir es jetzt dort auch Winter. Das heißt, um die 25 Grad.

                  Aus meiner eigenen Zeit aus Australien weiß ich, dass nach einem ü40 Grad Sommer sich 25 Grad echt kalt anfühlen können und nach meiner eigenen "Akklimatisierung" damals, bin ich bei 25 Grad dann auch mit Rolli und Weste rumgelaufen, weil mir das zu kalt war.

                  Ein nicht unerhebliches Problem ist aber wohl Sommerexzem. Das habe ich bei sehr vielen Pferden gesehen.

                  Der andere Vollblutaraberhengst, den ich geritten bin (zu dem komme ich noch), hatte zum Beispiel auch die ganze Mähne weggeschubbert.

                  Und die Pferde, die wir zum Strandshooting mitthatten, die hätte ich - wie vorher schon beschrieben - so auch nicht mitgenommen aus den Exzemergründen.

                  Kommentar

                  • Sabine2005
                    • 17.06.2005
                    • 7791

                    #53
                    Ich möchte hier Mal ein paar Fotos der Price Fluffy Kareem Seite entnehmen, die wirklich gut wiederspiegeln, was wir auch vor Ort zu sehen bekommen haben.
                    haben.
                    ich selber habe mich aber nicht getraut dann mit der Meliz im Rücken mein Handy zu zücken um das mit Bildern festzuhalten.

                    Screenshot_20211216-113018.png Screenshot_20211216-113001.png Screenshot_20211216-112933.png Screenshot_20211216-113101.png

                    Kommentar

                    • Sabine2005
                      • 17.06.2005
                      • 7791

                      #54
                      Screenshot_20211216-112912.png

                      Entnommen sind diese Bilder von der Facebookseite.

                      Kommentar

                      • Limette
                        • 29.07.2021
                        • 908

                        #55
                        Unglaublich was man hier zu sehen bekommt, das grenzt teilweise schon an ein Wunder, dass diese Pferde überhaupt noch leben. Ich finde Dein Bericht sehr spannend, aber er wirkt auf mich eher wie ein Abenteuerurlaub denn als Reiturlaub (zumindest was wir hier als Reiturlaub verstehen würden), ich würde mich das als Frau alleine nicht trauen, gut, dass Du nette Mitreisende hattest.

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                        • Sabine2005
                          Sabine2005 kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Die "Leben" nicht nur, die müssen so auch noch weiter arbeiten und werden mit Kutschen, Karren etc durch die Gegend geprügelt.

                          Da werden "Bandagen" um die Beine gewickelt oder schöne Orientalische Tücher drüber gelegt, damit das nicht sofort unbedingt sichtbar ist.

                        • Limette
                          Limette kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Das habe ich befürchtet, dass sie in diesem Zustand arbeiten müssen. Schrecklich.
                      • fanniemae
                        • 19.05.2007
                        • 3294

                        #56
                        oh sabine, ich lese jetzt seit tagen deinen informativen bericht still mit (danke dafür!) und bin einfach nur entsetzt.
                        ich war in den 90er jahren häufig in ägypten zum tauchen, zum schluss nur noch auf tauch-safaris, damit ich bloss nicht mehr an land musste. das "landleben" dort hat mich damals schon einfach nur angewidert, und es ist in 30 jahren offensichtlich nicht besser geworden ...
                        reiten hätte man dort auch können, ich habe einen grossen bogen um die bedauernswerten kreaturen gemacht.
                        das war damals schon furchtbar.

                        ölwechsel in der wüste
                        autoschrott in der wüste
                        müllberge in der wüste und am strand
                        wasserflaschenberge (damals schon recycelbar) in der wüste und am strand
                        europäische tauchlehrer (sozial deutlich besser gestellt als die einheimische bevölkerung) wohnten in den nicht fertig gestellten neubauwüsten, ausschliesslich in den oberen stockwerken, weil die unteren stockwerke von ratten bevölkert waren. der müll wurde aus dem fenster "entsorgt".
                        augenöffnend die lange fahrt von hurghada nach safaga, zwei stunden die küste entlang richtung süden, jenseits von touristen gebieten, incl allem, was du auch von den "maut-stellen" bescheibst.
                        offene schlachtblöcke und beile im "schaufenster" (immerhin, nach dem beil waren die tiere zumindest gleich tot).
                        ausgeblutete geschächtete ziegen am strassenrand in der stadt, das blut lief die strasse runter.

                        die riffe innerhalb der jahre, die ich dort war, von lebensfroh und bunt (ich war 1994 in ausralien am great barrier reef und fand das rote meer danach anfangs sogar noch sehr viel beeindruckender) alsbald tot und abgestorben. geankert wurde auf den korallenriffen, obwohl die internationalen tauchorgansiationen damals schon flächendeckend ankerboyen angebracht hatten. entsorgung von den booten erfolgte ebenso ins wasser. in australien bekam man damals bei jedem tauchgang die order, wenn du was findest, was nicht ins meer gehört, bring es mit rauf! selten fand man mal eine bierflasche oder dose auf dem grund. in ägypten war es zum schluss genau umgekehrt. fische konnte man zum schluss suchen. wen wunderts.

                        dazu das korrupte "sicherheitspersonal" ausserhalb der touristenbunker, am flughafen dreist grinsend jedes zweite oder dritte teil der "duty free" einkäufe der heimreisenden europäer vom band genommen und sich selbst in einen karton zu füssen gelegt. ich bin ausgerastet und laut geworden (mir ging der a* auf grundeis, weil ich angst hatte, die lassen mich nicht mehr raus, nachdem ich die korrupten "innendienstler" wütend zur sau gemacht hatte .... ) immerhin, die leute bekamen ihre sachen allesamt aus dem karton zurück, ich habe mich nicht mehr aus der abflughalle getraut. seither bin ich fertig mit arabischen ländern.

                        wenn es ein beispiel für die sinnlosigkeit eurpäischer entwicklungshilfen gibt, dann das. rausgeworfene milliarden (wenn überhaupt irgendwas jenseits der korruption irgendwo ankommt). "kultur" ändert man nicht. man passt sich an oder bleibt weg.
                        www.muensterland-pferde.de

                        Kommentar


                        • Sabine2005
                          Sabine2005 kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Dankeschön. Ich hatte ja schon zu Anfang "befürchtet" das hier im Forum um Löschung gebeten würde, weil das jetzt nicht wirklich so pferderelevant sei. Zum Sicherheitspersonal am Flughafen kommt von mir auch noch was... Und was Entwicklungshilfen betrifft.............. na da konnten wir doch in letzter Zeit im Fernsehen reichlich über Afganistan die Köpfe schütteln....
                          Zuletzt geändert von Sabine2005; 16.12.2021, 20:02.
                      • Sabine2005
                        • 17.06.2005
                        • 7791

                        #57
                        Was in den Showpferdeställen auffällt, die Pferdeköpfe verschwinden sofort über den Boxentüren, wenn der "Herr des Hauses" oder seine Angestellten und kommen erst wieder hervor, wenn die vorbeigegangen sind.

                        Die Pferde sind uns gegenüber sehr skeptisch.

                        Sie lassen Berührungen zu, "scannen" aber mit den Augen die Gegend ab. Ich vermute, die kennen es regelmäßig einen "vor den Latz" gehauen zu bekommen.

                        Wird eine Boxentür geöffnet, verschwinden das entsprechende Pferd zunächst in die hinterste Ecke der Box. Auch bei den Absetzern ist das schon so.

                        Uns werden einige Tiere aus der Box geholt.

                        Teilweise wunderschöne Tiere.

                        Aber............. auch diese haben zum Teil sehr fiese Verletzungen.

                        Was uns auffiehl waren gespaltene Zungen, Verletzungen durch Kinnketten und ein Pferd hatte den ganzen Ganaschenbereich fleischig offen. Keine Ahnung womit man das schafft.

                        Ich habe Abends noch mit meiner Zimmerkollegin (ebenfalls Araberbesitzerin und der Rasse also nicht fremd) gefragt, ob sie bei einem fetten Lottogewinn auf die Idee käme, jetzt ein Pferd von hier zu kaufen.

                        Wir haben diese Frage jetzt beide mit "nein" beantwortet und waren uns sogar mit dem warum einig.

                        Wir haben uns beide die Frage gestellt, ob diese Pferde im Umgang "sichere" Pferde seien oder ob das Pferde gewesen wären, die ihre "chance" genutzt hätten uns was anzutun, wenn wir mit denen an der Hand jetzt alleine auf der Stallgasse gewesen wären. Fakt ist, die Spuren von Missbrauch konnte man diversen Tieren ansehen.

                        Puh ich kann mir vorstellen, dass diese Tiere hier erst mal "umprogrammiert" werden müssten und selbst dann könnte ich mir vorstellen, dass sie zwar der einen und anderen Person trauen, aber ob dann nicht doch was passiert, wenn der neue Praktikant oder Azubi anfängt? In einem Pensionsstall gibt es ja doch mehrere Leute, die mit so einem Pferd in Kontakt kommen könnten.

                        Das mag jetzt alles Spinnerei sein, aber ich habe mich mit diesen Pferden nicht so unbekümmert gefühlt, wie mit unseren (Show)Hengsten in Australien.
                        Bis auf einem Hengst bei uns in Australien -dem ich selber eine Kugel in den Kopf geschossen hätte wenn man mir eine Waffe gegeben hätte - waren sowohl unsere Hengste als auch die Hengste, die man an "Open Days" in anderen Gestüten besuchen konnte, Hengste, die ohne weiteres anfassbar waren. Auf dem Paddock sofort zu einem kamen. Und vor allem Hengste, denen man den Rücken zukehren konnte und keine Gedanken im Kopf hatte, ob die einem jetzt von hinten was antun könnten. Was die aber alle gemeinsam hatten, die mochten menschliche Berührungen und gaben auch zu verstehen, wo man denn jetzt durchaus mal mit den Fingernägeln kraulen kann.

                        Aus irgend einem Grund hat mir mein Gefühl in diesen Ställen in Kairo aber gesagt, dreh denen nicht den Rücken zu.
                        Mag pure Einbildung sein. Vielleicht doch auch die teilweise befremdliche Kultur vor Ort. Ich weiß es nicht. Vielleicht liege ich auch falsch.


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                        • Sabine2005
                          • 17.06.2005
                          • 7791

                          #58
                          Verkaufsgespräche auf der Strasss
                          Screenshot_20211214-194319.png

                          In den Stallgassen

                          Screenshot_20211215-180133.png Screenshot_20211215-175916.png Screenshot_20211215-175807.png

                          Kommentar

                          • Sabine2005
                            • 17.06.2005
                            • 7791

                            #59
                            Screenshot_20211215-175713.png Screenshot_20211215-175744.png Screenshot_20211215-175849.png Screenshot_20211215-175823.png

                            Was für Gebisse und rohe Gewalt muss man walten lassen für so eine Zunge . Das war ein Showpferd!

                            Kommentar

                            • juno
                              • 26.06.2011
                              • 703

                              #60
                              war das jetzt ein Gestüt, von dem die Fotos stammen, oder ein Reitstall/ ein Privatstall?
                              Wie sieht es denn in dem Gestüt al-Zaharaa aus ( das ist das einzige Gestüt in Ägypten, das ich kenne), werden die Pferde da auch so gehalten bzw. mißhandelt?

                              Zu dem "Mixprodukten"/ Kreuzungen:
                              ich habe gelesen, daß nach dem ersten Weltkrieg fast alle Armeepferde einfach dagelassen wurden in Ägypten. Es müssen viele Pferde aus England und Australien gewesen sein. Diese haben sich dann mit den einheimischen Pferden zu Mixen vermischt. Sie werden umgangssprachlich auch "Baladi"-Horses genannt, genauso wie "Baladi-dogs" für Hundemischlinge/ Straßenhunde steht.

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