Traber oder Galopper - was ist wirtschaftlicher?
Interessante Zahlenspielereien, mit einem Augenzwinkern von Autor Bill Finley sicherlich nicht bierernst gemeint, hat dieser Tage die Internet-Seite der »United States Trotting Association« (die selbstverständlich auch die Pacer vertritt, die inzwischen rund 75 Prozent des »harness sport« in Nordamerika ausmachen) veröffentlicht.
Finley ging der Frage nach, was lohnender oder - besser gesagt - weniger verlustbringend sei - ein Investment in ein Sulky- oder in ein Galopprennpferd. »Vollblutsport mag populärer sein und hat die reichere Klientel, doch ist schließlich auch dort nicht jeder ein Sheikh Mohammed oder Maktoum al Maktoum, bei dem Geld aus Öl unerschöpflich sprudelt«.
Für seinen keineswegs wissenschaftlichen Vergleich nahm er die Preise der 24 teuersten Jährlinge beider Lager und schaute nach, was diese in den Jahren danach auf den Rennbahnen einliefen. Das Ergebnis spricht klar für die Standardbreds, sprich Traber und Pacer: Die 24 teuersten Standardbred-Jährlinge der US-Auktionen 2008 erbrachten in »Ring 1«, dem der Auktion, zusammen 5.617.000 US-Dollar und in »Ring 2«, dem der Rennbahnen, bis Ende dreijährig (2010) 4.034.493 Dollar, womit sie in den ersten beiden Jahren ihrer Karriere 71,8 Prozent ihres Kaufpreises einliefen. Bei den Galoppern (Thoroughbreds) sah die Amortisation oder besser Verlust-Minimierung wesentlich ungünstiger aus: Die Top-24 kosteten 31,2 Millionen, rannten aber nur 579.621 »Greenbacks« ein - ein »Wirkungsgrad« von nicht ganz zwei Prozent.
Finley ist sich der Schwachstellen seiner Aussagen wohl bewusst und hat noch eine andere Rechnung aufgemacht, um zu beweisen, dass das Engagement in Traber / Pacer weniger kostenintensiv ist als das in Vollblüter - schließlich könnten ja die 24 Pferde ausgerechnet des untersuchten Jahrgang einerseits überproportional gut, andererseits eben schlecht eingeschlagen sein.
2007 wurden in Nordamerika 12.200 Standardbreds geboren, 2010 an Rennpreisen in den USA und Kanada 613.470.900 US-Dollar ausgeschüttet - macht pro Pferd aus dem 2007er Crop rein theoretisch 50.284 Dollar. Wesentlich schlechter sind wiederum die Galopper dran, von denen im gleichen Jahr 36.100 geboren wurden. An Prämien lagen 2010 1,2 Milliarden Dollar bereit, das wären lediglich 33.333 Dollar pro Fohlen.
Sein nicht ganz ernst gemeinter Ratschlag: »Aus wirtschaftlicher Sicht ist es viel vernünftiger, in den Geschirrsport zu investieren« Und was, wenn mein 200.000 Dollar teurer Traberjährling im Renntempo kein Bein korrekt vors andere setzen kann und sich als fürchterliche Niete entpuppt? Auch dafür hat Finley eine launige Antwort parat: »Dann kannst du dich immerhin damit trösten, dass es den Leute aus dem Galopper-Lager statistisch gesehen noch schlechter gehen würde«.
Interessante Zahlenspielereien, mit einem Augenzwinkern von Autor Bill Finley sicherlich nicht bierernst gemeint, hat dieser Tage die Internet-Seite der »United States Trotting Association« (die selbstverständlich auch die Pacer vertritt, die inzwischen rund 75 Prozent des »harness sport« in Nordamerika ausmachen) veröffentlicht.
Finley ging der Frage nach, was lohnender oder - besser gesagt - weniger verlustbringend sei - ein Investment in ein Sulky- oder in ein Galopprennpferd. »Vollblutsport mag populärer sein und hat die reichere Klientel, doch ist schließlich auch dort nicht jeder ein Sheikh Mohammed oder Maktoum al Maktoum, bei dem Geld aus Öl unerschöpflich sprudelt«.
Für seinen keineswegs wissenschaftlichen Vergleich nahm er die Preise der 24 teuersten Jährlinge beider Lager und schaute nach, was diese in den Jahren danach auf den Rennbahnen einliefen. Das Ergebnis spricht klar für die Standardbreds, sprich Traber und Pacer: Die 24 teuersten Standardbred-Jährlinge der US-Auktionen 2008 erbrachten in »Ring 1«, dem der Auktion, zusammen 5.617.000 US-Dollar und in »Ring 2«, dem der Rennbahnen, bis Ende dreijährig (2010) 4.034.493 Dollar, womit sie in den ersten beiden Jahren ihrer Karriere 71,8 Prozent ihres Kaufpreises einliefen. Bei den Galoppern (Thoroughbreds) sah die Amortisation oder besser Verlust-Minimierung wesentlich ungünstiger aus: Die Top-24 kosteten 31,2 Millionen, rannten aber nur 579.621 »Greenbacks« ein - ein »Wirkungsgrad« von nicht ganz zwei Prozent.
Finley ist sich der Schwachstellen seiner Aussagen wohl bewusst und hat noch eine andere Rechnung aufgemacht, um zu beweisen, dass das Engagement in Traber / Pacer weniger kostenintensiv ist als das in Vollblüter - schließlich könnten ja die 24 Pferde ausgerechnet des untersuchten Jahrgang einerseits überproportional gut, andererseits eben schlecht eingeschlagen sein.
2007 wurden in Nordamerika 12.200 Standardbreds geboren, 2010 an Rennpreisen in den USA und Kanada 613.470.900 US-Dollar ausgeschüttet - macht pro Pferd aus dem 2007er Crop rein theoretisch 50.284 Dollar. Wesentlich schlechter sind wiederum die Galopper dran, von denen im gleichen Jahr 36.100 geboren wurden. An Prämien lagen 2010 1,2 Milliarden Dollar bereit, das wären lediglich 33.333 Dollar pro Fohlen.
Sein nicht ganz ernst gemeinter Ratschlag: »Aus wirtschaftlicher Sicht ist es viel vernünftiger, in den Geschirrsport zu investieren« Und was, wenn mein 200.000 Dollar teurer Traberjährling im Renntempo kein Bein korrekt vors andere setzen kann und sich als fürchterliche Niete entpuppt? Auch dafür hat Finley eine launige Antwort parat: »Dann kannst du dich immerhin damit trösten, dass es den Leute aus dem Galopper-Lager statistisch gesehen noch schlechter gehen würde«.
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