Buschpferde werden gemacht und nicht gezüchtet

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  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3204

    Buschpferde werden gemacht und nicht gezüchtet

    Gedanken zum oft gehörten und gern proklamierten Zuchtziel "vielseitige Pferde" und der Notwendigkeit zu erkennen, daß dies nicht gleichbedeutend ist mit dem züchten von "Vielseitigkeitspferden"


    viel Spass beim stöbern und auf eine konstruktive Diskussion!
    www.muensterland-pferde.de
  • Sarah-Marie
    • 13.07.2009
    • 418

    #2
    Das regt wirklich zum Nachdenken an!

    Ich stimme zu, allerdings eher aus allgemeinen Gründen:
    Man kann einen Kracher im Stall haben, aber aus ihm wird nichts- warum? Man ist nicht der passende Reiter, man macht Fehler in der Ausbildung, ist zu schnell, zu hart zu einseitig.

    Denn es ist ja das Dressurpferd oder das Springpferd, allein schon wegen der Abstammung.

    Der BEritt und die Ausbildung ist entscheidend, ob aus einem vermeintlichen Kracher ein echter wird.

    Mancher kauft für das Töchterchen ein Pferd und brüstet sich damit, dass das Tier 5 jährig schon M/A-fertig ist. Damit Töchterchen nichts kaputt reitet, kommt Beritt dort drauf. Aufgrund der schweren Arbeit ist das Pferd 1,5 jahre später dressursauer. Töchterchen hätte dem Tier sicherlich weniger getan.

    Manch anderer kauft das Pferd aufgrund der Abstammung. Aber dass eine gute Abstammung kein Erfolgsgarant ist zeigt sich auch hier. Der eine merkt es und formuliert seine Ziele um, der andere reitet das Pferdeleben lang auf der Abstammung.

    In meinen Augen wird heutzutage viel zu früh spezialisiert.
    Das gilt für die Pferdeausbildung ebenso wie für die Reiterausbildung.

    Wieviele Kinder sind heutzutage nicht mehr in der Lage, mit ihrem Pony das Springen beim kleinen Reitabzeichen zu bewältigen?

    Kommentar

    • Robin
      • 24.12.2004
      • 1819

      #3
      Ich würde sagen, wenn man darauf achtet, geeignete Elterntiere anzupaaren nach folgenden Kriterien :Blutanteil,Leistungsbereit,Mut,Härte in Punkto Gesundheit, Vermögen im Springen und Galoppieren
      dazu optimale Aufzuchtbedingungen für die Nachkommen schafft
      und eine sinnvoll aufgebaute, durch einen erfahrenen Reiter vertrauensvolle Ausbildung schafft,
      dann hat man eine erhöhte Chance ein VS Pferd zu züchten.
      Wie gesagt, eine erhöhte Chance aber niemals eine Garantie

      Bis es ein VS Pferd im ** Bereich ist fließt so viel Wasser den Rhein hinunter, deshalb kann man nicht wirklich so leicht ein VS Pferd züchten wie ein Dressur oder Springpferd. Ein Dressurpferd mit erkennbarem Potenzial läßt sich schon als Fohlen oder auch 3 jährig vermarkten, ein Buschpferd frühestens mit erkennbarem Potenzial in Geländepferdeprüfungen 5 jähr. Früher kauft man nur die Hoffnung.

      Kommentar

      • monti
        • 13.10.2003
        • 11746

        #4
        so sehe ich das auch - ein VS-Pferd gezielt zu züchten, ist noch schwieriger als ein Dressur- oder Springpferd....

        Ich glaube aber, dass in allen WB-Zuchten geeignete VS-Pferde vorhanden sind - vor allem seit die VS-Strecken verkürzt wurden und dadurch auch Pferde mit etwas geringerem Vollblut-Anteil eine Chance haben....wenn sie genügend Herz haben....
        Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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        • #5
          Ich glaube die deutsche Zucht ist in ihrem Zuchtziel angekommen ein vielseitiges Pferd am Ende im Stroh zu haben. Heute sind die Dressurpferde in der Lage auch bis L zu springen und ein Springpferd sollte auch in der Lage sein eine L-Dressur zu gehen. Und auch bei diesen "Spezialisten" muss das richtige Pferd zum richtigen Reiter, also wird gemacht. Und eine A-Vielseitigkeit sollten alle Pferde auch "blutleere" gehen können.
          Also sprechen wir von S** Vielseitigkeit? Die kann man genauso wenig züchten, wie einen Spezialisten in Dressur für S** oder Springen S**.

          Auch diese Pferde brauchen einen Reiter, der sie nach oben managed und einen Besitzer der erkennt ob die Reiter/Pferde Paarung passt oder nicht.

          Also wo ist der Unterschied?

          Bei der Zuchtüberlegung aller Sparten, sollte man sich darüber einig sein, wofür man züchtet. Den Allrounder oder doch die theoretische Überlegung einen "Knaller" zu züchten?
          Letzteres ist Wunschdenken und man muss Hengste nehmen, die Nerv haben und vielleicht auch Interieurs wie Exterieursmängel in Kauf nehmen. In die richtigen Hände verkauft haben sie so alle Möglichkeiten "gemacht" zu werden.
          Müssen sie aber als Fohlen vom Hof, ist es schwierig diese Spezialisten, bei eventuell vererbten "Mängeln" an den Mann zu bringen.

          In der letzten/vorletzten ? St.Georg schreibt Herr Dibowski wie man das richtige Vielseitigkeitspferd für sich findet, bzw wie er ein Pferd einschätzt. Darin schreibt er natürlich aus seiner Sicht die VS Tauglichkeit auf hohem Niveau. Daraus ist zu lesen, dass er Mitnichten "Abfallprodukte" aus Springen oder Dressur sucht. Sie sollten in der Lage sein in beiden Disziplinen M Niveau zu gehen.

          Und dann kommt es auf die innere Einstellung, Cleverness etc an.

          Ist aber genau das gleiche wie in den anderen Spezialzuchten auch.

          Also muss man sich fragen, kann man den Olympioniken für Morgen züchten? Nein! In keiner Sparte. Aber man kann die richtigen Zutaten wählen, ob es dann ein passendes Gericht wird kann man nicht voraus sagen, aber auch dort managen. Das fängt mit der eigenen Mutterstute an, geht weiter über die Anpaarung und darf dann nicht beim Züchter enden. Dann kommt das Netzwerk. Hat man Stammkunden, die das Pferd auch fördern, oder weiter gedacht ist man in der Lage das Pferd die ersten Jahre finanziell zu betreuen, um es dann in geeignete Hände abzugeben.

          Bei der VS Zucht kommt es mit Sicherheit auf blütrige Pferde an, in den oberen Klassen geht es gar nicht. Ausnahmen bestätigen nur die Regel.

          Und da liegen die Chancen höher mittlerweile als bei der Dressur oder Springen. Der Fohlenmarkt ist nicht mehr so sicher wie früher. Also heisst es umdenken und die Nachzucht bis drei oder vierjährig halten. Die VS Pferde mit Blutanteil sind in diesem Alter mittlerweile mehr gefragt als die anderen Spezialisten. Auch Engländer, Iren und Amerikaner suchen vermehrt in D. Und da ist die Chance für den VS-Züchter.

          Und da gebe ich absolut recht. Ein gutes Pferd wird geboren, ein sehr gutes "gemacht" und zwar in allen Sparten. Und nicht nur in der WB Zucht auch bei Galoppern und Trabern.

          Und das nicht nur von den richtigen Reitern später mal, sondern fängt mit der Zucht an. Und da liegt es an dem Züchter sich ein Netzwerk aufzubauen, sei es bei Reitern der verschiedenen Klassen bis hin zur Käuferschaft. Und ohne Marketing geht gar nichts mehr.
          Auch ein Herr Butt hat Klinken geputzt und sich den richtigen Reiter ausgesucht.

          Das ist offtopic auch die erfolgreiche Mischung der Holländer, die uns den Rang abgelaufen haben. Privater Handel von Züchter zu Reitern. Da passt das Gesamtkonzept. Die Züchter haben dort von den Reitern einen höheren Stellenwert bekommen und die Züchter wissen in welche Hände sie verkaufen. Nicht die Pferde sind zwingend besser, sondern die Zusammenführung Pferd/Reiter.

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          • #6
            @fanniemae: Bei deinen Ausführungen kann ich zwar zum Großteil zustimmend nicken, komme aber trotzdem teilweise zu anderen Schlüssen.
            Man kann denke ich schon dazu beitragen, ob eine Anpaarung sich für den Busch eignet. Das schließt aber doch nicht aus, dass das junge Pferd natürlich entsprechend gefördert werden muss, um hohe Leistungen zu erbringen. Wie traberfan schon ausführte, gilt die Notwendigkeit der Förderung und passenden Berittmachung ab einem gewissen Niveau für jede Sparte.

            Dann noch eine kurze Anmerkung zu deinen aufgeführten Beispielpferden:
            Die Anpaarung von Free Easy schreit für mich förmlich nach Buschpferd, egal wie es geplant war. Vergiss nicht, dass Florestan auch einige S-Springpferde vorweisen kann. Der steht für mich schon für Doppelveranlagung auf hohem Niveau. Auch bei Sarkozy von Sandro Hit sollte die eigentlich springorierte Abstammung des Vaters zumindest dem ein oder anderen Nachkommen zu Springvermögen verhelfen.
            In beiden Fällen ist es doch letztlich unerheblich was geplant war, trotzdem haben beide Abstammungen, wo man Buschpotential (zu Recht) im Hinterkopf haben kann.

            Eine ordentliche Doppelveranlagung auf L-M-Niveau dürfte vielen modernen Sportpferden mit dem richtigen Reiter nicht schwer fallen. Für mehr braucht es dann im Busch viel Mut und Einstellung. Ich bin überzeugt, das lässt sich sowohl durch die Anpaarung, als auch durch die Ausbildung beeinflussen. Was jetzt wieviel Prozent beisteuert ist sicher von Pferd zu Pferd verschieden, bei manchen waren vielleicht die genetischen Voraussetzungen besser, bei anderen die Förderung durch den Reiter entscheidend.

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            • #7
              Alle erfolgreichen Pferde werden letztendlich "gemacht", nicht nur Buschpferde.
              Aber das Material, aus dem sie gemacht werden muss stimmen.
              Man kann im Busch keine "Schönspringer" oder "Springen aber unrittig" gebrauchen.
              Also ist es sehr wichtig, sich über die Vererbung der Elternteile genau zu informieren.
              Da meistens die Eigenschaften der MUtterseite überwiegen finde ich es besser mit einer Vollblut-Stute zu züchten, als einen VB-Hengst zu wählen.
              Ausserdem hat man dann, die Hengste betreffend eine viel größere Auswahl und mehr Erfahrungswerte hinsichtlich der Vererbung.
              Aber auch trotz der Veränderung der Anforderungen in Richtung mehr GGA und Springvermögen wird es ohne einen Mindest-Vollblut-Anteil nicht gehen.
              Mit einem reinen Warmblüter auf die Dauer 520 m/Min wie in einer "L" zu reiten, wird vermutlich auf die Dauer zu einem verfrühten Verschleiß führen.

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              • #8
                Ich bin jetzt kein Buschreiter - da fehlt MIR der Mut, zuschauen ja - sehr gerne - aber auch lieber mit genug Baldriantropfen, speziell wenn gute Freunde starten.
                Dass die Ausbildung, egal bei welcher Disziplin des Reitens, eine große Rolle spielt, ist für mich unumstritten. Vielseitig heißt das Schlüsselwort. Auch ein künftiger Dressurkracher muss in den Busch - quasi Ausreiten - und darf auch mal ein Hinderniss überspringen, und Freispringen lockert ebenfalls ungemein. Es geht dabei nicht um Höhe, sondern um Technik und vor allem Training des Gehirns - Nervenstärke festigen!
                Detto darf bei einem künftigen Springer eine grundlegende Dressurausbildung nicht fehlen.
                Das Geziehe und Gezerre bei teilweisen Springturnieren finde ich schlichtweg unzumutbar - für Pferd und Zuschauer. Da happerts sichtlich an der grundlegenden Dressurausbildung. Es gibt auch tatsächlich Springtrainer, die behaupten, die Dressur wär bei einem Springer nicht notwendig!! Da würgt es mich aber schon total!!!
                Und wieviele Pferde sehen außer Box, Halle (Reitplatz) und hoffentlich Koppel, nie ein Gelände?
                Genügend!! Wir waren vor ein paar Jahren auf Pferdeurlaub mit unseren Pferden. (ohne Pferd waren meine Töchter nicht zum Urlaub zu überreden!) Schönstes Ausreitgelände auf wunderbar weichem Moorboden. Keine Asphaltstraßen weit und breit. Ein Traum!!
                Wir waren die einzigen im Reitstall, die ausreiten gingen!!! Einzig ein junger Bursche vom Nachbarhof entdeckte uns im Gebüsch und war begeistert, dass er endlich jemanden gefunden hat, der auch nen Ausritt wagte!! Da braucht es einen nicht wundern, wenn solche "Reithallen"-Pferde keine Nerven haben und vor jedem Vogel (Gespenst?) die Flucht ergreifen.
                Und es stimmt sicherlich, dass jedes Pferd, das einigermaßen sinnvoll durchgezüchtet ist, bis auf mind. L-Niveau in beiden Sparten starten kann und auch einen A-Vielseitigkeitsparcour meistern müsste. Allerdings find ich einen angemessenen VB-Anteil bei Sportpferden, die in höheren Levels starten sollen, schon keinen Nachteil. Es wird sicher immer Ausnahmen geben, aber rein was Kondition und Ausdauerleistung betrifft haben die Blütigeren Pferde schon einen Vorteil.
                Zuletzt geändert von Gast; 21.04.2010, 12:40.

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                • Ive
                  • 01.08.2008
                  • 1006

                  #9
                  Zitat von monti Beitrag anzeigen
                  so sehe ich das auch - ein VS-Pferd gezielt zu züchten, ist noch schwieriger als ein Dressur- oder Springpferd....

                  Ich glaube aber, dass in allen WB-Zuchten geeignete VS-Pferde vorhanden sind - vor allem seit die VS-Strecken verkürzt wurden und dadurch auch Pferde mit etwas geringerem Vollblut-Anteil eine Chance haben....wenn sie genügend Herz haben....
                  Bestimmt, aber trotzdem galoppieren WB ganz anders als blütigere Pferde. Es ist für den Reiter echt anstrengend, auf einem 3000 Meter langen Kurs das Pferd über die letzten Hindernisse zu drücken, weil dem Warmblüter die Puste ausgeht. Es ist also unbedingt notwendig Vollblut einzusetzten (ich halte übrigens auch viel von Angloarabischen Blut), jedenfalls wenn man sein Pferd jenseits der Klasse L sehen möchte

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                  • monti
                    • 13.10.2003
                    • 11746

                    #10
                    es gibt im Moment blütige Pferde, die aber vom Papier her vorne blutleer sind und die dann für die VS-Reiter von vorneherein nicht in Frage kommen und nicht probiert werden....das ist meiner Meinung nach schade....ich habe bis jetzt 2 Stuten gehabt - eine Dressur - eine Springstute....beide mit diesem runden/versammelten Dressur/Springgalopp....die aber beide ab einem bestimmten Tempo sehr rationell galoppiert sind (ohne flach zu werden)....die Zureiterin damals wollte die Springstute für die VS und war ganz begeistert (vorne 3 oder 4 Gen. kein xx - hinten jedoch alles voll).....
                    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                    • Hristomatia
                      • 10.09.2009
                      • 588

                      #11
                      Auch ich versuche Pferde für den Busch zu züchten, mal mit mehr mal mit weniger Erfolg. Natürlich ist es nicht die Zucht alleine, sondern danach muss die Ausbildung mit einem geeigneten Reiter kommen. Ich kann mir als Züchter alles Mögliche ausdenken, die Wahrheit sieht man erst unter dem Sattel, obwohl man gewisse Tendenzen schon in der Aufzucht sieht. Buschpferde müssen galoppierfreudig, mutig und energisch sein, dass sieht man auch schon bei den Jüngeren. In der Zucht kommt es bei mir daher darauf an, dass auch die Mütter dies haben. Das Problem ist einfach, dass es ein langer Weg ist, bis man weiß, ob man sein Ziel erreicht hat. Mein Hakuna matata ist erst jetzt sechs-jährig richtig da. Leider nützt er mir nichts für die Zucht :-). Ich glaube auch das es noch viel mehr nicht erkannte Vielseitigkeitspferde gibt, aber das Problem ist eher einen guten Reiter zu finden und die Ausbildung dauert länger als bei den Spezialisten und ist damit teurer. Die Preise allerdings für Buschpferde sind zwar besser geworden aber immer noch nicht auf dem gleichen Niveau.
                      Blut spielt natürlich eine große Rolle,wir brauchen die Härte, die Kondition die diese Pferde mitbringen, aber ich teile nicht die Auffassung umso mehr Blut umso besser. Die Dresur spielt in der Vielseitigkeit eine große Rolle und damit müssen die Pferde auch dort einen guten Eindruck machen. Daher sind auch die Pferde größer und rahmiger geworden auch die Springparcoure sind technischer geworden. Wir brauchen also tatsächlich im besten Sinne des Wortes vielseitige Pferde.
                      Avatar: Stufohlen v. Caruso Nero a.d. PrSt. Haustochter v. Schwalbenherbst

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                      • carolinen
                        • 11.03.2010
                        • 3548

                        #12
                        Solange schon die Kindern nur noch in einer Disziplin "herumeiern", werden wir immer mehr Probleme bekommen, die vielseitigen Pferde beritten zu bekommen bzw. zu erkennen. Da können irgendwelche Züchter sich sonst noch so viele Gedanken machen, ein vielseitiges Pferd zu züchten ! Zeiten, wo viele Jugendliche A-Dressur und A-Springen auf dem gleichen Turnier und Pferd reiten, scheinen vorbei zu sein. Der Gehorsamssprung wurde ja auch vor langer Zeit abgeschafft...

                        Es fängt schon damit an, dass die wenigsten, die ein Pferd mit guten (ich meine mit gut, gut und solide und nicht irgedwas völlig spektakuläres) Bewegungen anreiten, das Pferd regelmäßig freispringen lassen und ggf. auch über einen Sprung reiten.
                        So wird überhaupt erst garnicht festgestellt, ob ein Pferd mit guten Bewegungen und vermeindlicher Dressurabstammung , gerne springt und es kann.
                        Meine Stute hat 3 wirklich schöne GGA. Abstammung Don Frederico - Prince Thatch xx. Diese wurde von meiner Freundin zu Geländepferde A Prüfungen mitgenommen. Das eine Mal wurde vom Richter über Lautsprecher nach Verlesen der Abstammung vor Start verkündet: Mit sowas reitet man ja eigentlich Dressur. Ich als Besitzer und Züchter fand das ,gelinde gesagt, sehr unfreundlich. Neben mir standen Leute, die aus der Heide kommen und halbprofessionell Busch reiten. Die gaben ob der Ansage auch gleich entsprechende negative Kommentare von sich. Als meine Freundin aber losgaloppierte und die Stute mit viel Herz und schöner Galoppade über den Platz lief, waren die neben mir ganz ruhig bzw. es kam Ooooch, guck mal die geht ja gar nicht schlecht ! Meine Freundin hat leider von drei nebeneinander stehenden Sprüngen nicht den mittleren der A erwischt, sondern den L-Oxer rechts. Öhem... Der Richter mit der abfälligen Bemerkung hat den Ritt sehr positiv kommentiert, und gesagt dass sie eine gute 8-er Note bekommen hätte, wenn nicht der L-Oxer gewesen wäre...
                        Zweites Erlebnis andere Geländepferde-A: Pferd wird vom Ansager mit Abstammung angesagt. Neben mir steht ein TA und Richter, der mich nicht kannte. Kommentar: "Oh Gott ein Don Frederico - Prince Thatchxx - was soll der denn hier ? Naja, ich muss auch Schweine impfen." Auch da nachdem meine Freundin losgeritten war: "oh, die kann aber galoppieren und greift ja schön an - das sieht ja gut aus...." Diese Prüfung hat sie dann auch gewonnen.
                        Wenn meine Freundin nicht grundsätzlich alles, was sie reitet, auch springen würde (immer auch Geländesprünge), wäre es nie herausgekommen, dass diese Stute gerne springt und im Gelände auch schön angreift. Sie springt zwar in nicht sooo toller Form, aber die Einstellung stimmt. A wird sie immer laufen können (und soll dieses Jahr auch wieder) und eine schön aufgebaute L ist sicher auch drin. Ihr Vorteil, da sie dressurmäig sehr gut geht ud schöne Bewgungen hat, ist sie sicherlich immer in der Dressur schonmal vielen Reitern -gerade in A- voraus !

                        Und genauso kann man es eigentlich mit jedem halbwegs "normalem" Pferd hinbekommen !
                        Die "richtigen" Buschpferde, die dann ** und mehr laufen: sowas kann man -glaube ich- nicht unbedingt gezielt züchten. Genausowenig, wie man gezielt den Olympiasieger züchten kann. Dazu braucht man einen Reiter, der das auch rein-/rausreiten kann. Wenn man ein Buschpferd züchten will, kann nur drauf achten, dass man ein bischen Blut hineinbekommt und die Springveranlagung nicht verlorengeht bzw. man ein bischen ordentliche Bewegung dran hat.
                        Herr Butt hat selber viel zu gut im Busch und in Rennen (für Warmblüter !) geritten, um sich etwas von anderen erzählen zu lassen und hat damals mit Andreas Dibowski einfach ein gutes Gefühl gehabt, dass seine Pferde auch im Busch richtig vorankommen ! Da stimmte einfach das gesamte Konzept bis zum Turnierpferd. Viele hat er selber erstmal in kleinen Prüfungen geritten. Und als er begann, immer nur Vollblüter auf seine Stuten einzusetzen, waren es auch noch etwas andere Zeiten im VS Sport bzw. Sport generell.
                        Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                        • #13
                          Vielleicht interpretiert man in die Abstammung wirklich zu viel rein?! Da war doch vor kurzem ein Thread, wo eine Stute mit m.A. nach reinen Dressurabstammung (eigentlich regelrechte "Springvernichter") sehr gerne und gut springt und dabei mehr Spaß hat als an Dressurlektionen. Ist vielleicht die passende Anpaarungskombination noch wichtiger, als die Eignung der Eltern? Oder wirklich nur die Ausbildung selbst?
                          Wieso haben sehr viele Vollblut den Ruf Springvernichter zu sein? Oder Pferde, die gute GGA haben, sind dann die Dressurler?
                          Ich war und bin immer der Meinung gewesen, dass ich bei Springern kein Dressurblut brauch. Und dass ich eher einen Springer in der Vielseitigkeit einsetzen kann, als reine Dressurpferde. Hab bei unseren wenigen Vielseitigkeitstunieren auch noch keine Dressurpferde und vor allem keine Dressurreiter gesehen, die da mitmischen oder überhaupt starten. Der Großteil der Starter kommt aus dem Springlager - sind die vielleicht mutiger? Oder deren Pferde vielseitiger ausgebildet?

                          Und vielleicht wäre es angebracht, speziell bei der Jugendausbildung vermehrt auf Kombinationsausbildung zu gehen und entsprechende Prüfungen anzubieten? Nur hat man da immer das Problem, dass die Ponies oder Kleinpferde zwar oft gut springen, aber nicht alle so überragende GGA haben. Und bewertet wird in der Dressur leider viel zu viel die Qualität vom Pferd, als das Können vom Reiter. Da wär auch mal der Benotungsansatz zu prüfen, speziell bei den Nachwuchsreitern.
                          Zuletzt geändert von Gast; 22.04.2010, 16:11.

                          Kommentar

                          • fanniemae
                            • 19.05.2007
                            • 3204

                            #14
                            @carolinen:
                            absolute zustimmung - genau so!
                            www.muensterland-pferde.de

                            Kommentar


                            • #15
                              @Hristomatia Du hast doch einen guten Reiter.

                              @Carolinen hier ist Abhilfe www.schaedler-eventing.de

                              Kommentar

                              • monti
                                • 13.10.2003
                                • 11746

                                #16
                                @Carolinen
                                das ist genau das was mich manchmal ärgert...Abstammung ist ja gut und schön....aber - auch und vor allem als Richter - objektiv zu bleiben - ist wichtiger....ich kann mich an früher erinnern - da wurden lockerflockig Spring- und Dressurpferde aus den verschiedenen Lagern getauscht - überhaupt kein Thema...und die gingen die nächste Saison jeweils ihre S-Prüfungen...
                                Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                                Kommentar

                                • carolinen
                                  • 11.03.2010
                                  • 3548

                                  #17
                                  Zitat von monti Beitrag anzeigen
                                  @Carolinen
                                  das ist genau das was mich manchmal ärgert...Abstammung ist ja gut und schön....aber - auch und vor allem als Richter - objektiv zu bleiben - ist wichtiger....ich kann mich an früher erinnern - da wurden lockerflockig Spring- und Dressurpferde aus den verschiedenen Lagern getauscht - überhaupt kein Thema...und die gingen die nächste Saison jeweils ihre S-Prüfungen...

                                  Entschuldige aber bei dem Früher waren in S auch noch "normale" Pferde vertreten und man bekam die auch plaziert. Die Zucht ist aber imBbewegungspotential viel weiter und die Pferde die heute in M und S herumlaufen, da kommt man mit seinem "normalen" schwerlich in die Plazierung. Und Du kommst doch aus Süddeutschland, oder ? Da war das Früher noch früherer als bei uns im Norden.
                                  Nicht umsosnt hatte man die Dressurreiterprüfungen eingeführt (die aber irgendwie doch nicht so richtig nur am Rewiter gemessen gerichtet werden - finde ich...)
                                  Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                                  • carolinen
                                    • 11.03.2010
                                    • 3548

                                    #18
                                    Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                                    @Hristomatia Du hast doch einen guten Reiter.

                                    @Carolinen hier ist Abhilfe www.schaedler-eventing.de
                                    Abhilfe zu was ?
                                    Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                                    • monti
                                      • 13.10.2003
                                      • 11746

                                      #19
                                      @Carolinen
                                      die früheren Springpferde mußten dressurmäßig sehr viel mehr gearbeitet werden als die heutigen .......
                                      "Flumis" - so wie sie heute die Regel sind - waren selten....ich kann mich an ein Springpferd erinnern, das getauscht wurde (Münster) .....das Springpferd kannte von seiner Springdressur her bereits 4er Wechsel und Arbeitspiouretten....

                                      abgesehen davon:
                                      was man heute an Material und Bewegungsqualität auf den Springplätzen sieht.....da würde ich mir teilweise die Finger danach abschlecken - um solche Pferde Dressur zu reiten zu können....
                                      Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                                      Kommentar

                                      • macarena99
                                        • 25.02.2008
                                        • 1803

                                        #20
                                        @Monti das denke ich mir auch oft, leider sind die Reiter auf den ländlichen Turnieren soooooooooooooo schlecht und die Pferde zu gut und zu brav.

                                        Kommentar

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