Steiftier Vollblut?

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  • Irislucia
    • 22.11.2008
    • 2519

    Steiftier Vollblut?

    Ein Vollblüter, der sich von Natur aus elastisch im Bergauf durch den Körper bewegt, ist die Ausnahme in seiner Population. Fehlende Elastizität bei Vollblütern und ihren Nachkommen wird immer wieder bemängelt. Das wirkt steif, angespannt und dadurch hektisch. Andererseits kann nur durch Blutzufuhr der Koloss schweres Warmblut mit körperlicher Geschmeidigkeit glänzen.

    Um mal ein praktisches Beispiel zu liefern: Butts Leon & Avedon sehe ich als Steiftiere (eben dieses Wort nutzte auch Dibo, man verzeihe mir also die Ausdrucksweise).
    Finde hier sieht man das besonder schön im direkten Vergleich der Verwandschaft zu Butts Avedon (Concours Complet & Canstakko): http://www.youtube.com/watch?v=J6FRu0FvrDs

    Man muss natürlich unterschieden zwischen steif wegen Mangel an Losgelassenheit und steif, weil der Muskeltonus so hoch ist, dass an Schwingungen durch den Körper und damit auch Beweglichkeit kaum noch zu denken ist.
    Gleichzeitig stellt sich die Frage: Sind die "steifen" nicht auch gleichzeitig die härteren, trockeneren Blüter? Food for thought.
    www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!
  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3291

    #2
    Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
    ....Um mal ein praktisches Beispiel zu liefern: Butts Leon & Avedon sehe ich als Steiftiere (eben dieses Wort nutzte auch Dibo, man verzeihe mir also die Ausdrucksweise).....
    wow...
    das hat er wirklich gesagt?
    ich hab avedon damals 5jrg auf dem bucha erlebt u zwar ausgerechnet in drs u spr - da war er gemeinsam mit feenkönig mein absolutes vollblut-highlight ever... einfach deshalb weil diese beiden die elastischsten halbblüter waren die ich in meinem leben je zu sehen bekommen habe. und das betraf sowohl den trab auf dem 4eck als auch die geschmeidigkeit am stangensprung...
    zugegeben:
    feenkönig bewegte sich nochmal in einer komplett anderen liga als avedon aber in jedem fall verdiente letzterer (anders als die anderen buttschen jungs) das attribut elastisch.

    ....und schon haben wir ein durcheinander an begrifflichkeit, erkenntnis und erklärungsnotstand... :-)

    Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
    ........Man muss natürlich unterschieden zwischen steif wegen Mangel an Losgelassenheit und steif, weil der Muskeltonus so hoch ist, dass an Schwingungen durch den Körper und damit auch Beweglichkeit kaum noch zu denken ist....
    was hat man sich denn darunter vorzustellen?
    einen testosteron-protz?

    ich unterscheide zw steif wg mangel an losgelassenheit u steif wg mangel an abdruck - wenn kein abdruck da ist kommt auch nichts zum schwingen, ergo bewegt sich das pferd steif.
    muskeltonus ist oberflächlich gar nicht sichtbar, wie will ich da einen unterschied in der bewegung erkennen? um mukeltonus zu beurteilen muss ich elektroden einsetzen oder das objekt aufschneiden... :-(
    www.muensterland-pferde.de

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    • Hannoveranero
      • 13.11.2012
      • 379

      #3
      Unser Osteopath sagt immer, dass er Muskeltonus fühlen kann. Der ist bei jedem Pferd unterschiedlich und tendenziell bei den Blütern (galloppern und trabern) höher.

      Kommentar

      • fanniemae
        • 19.05.2007
        • 3291

        #4
        Und wie macht der das? Flizzt der im Galopp neben den Pferden her und hält die gewölbte Hand über den rücken??
        www.muensterland-pferde.de

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        • carolinen
          • 11.03.2010
          • 3563

          #5
          Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
          Und wie macht der das? Flizzt der im Galopp neben den Pferden her und hält die gewölbte Hand über den rücken??
          Oups, ich sollte nicht immer gleichzeitig trinken und lesen. Nu musste ich meine Tastatur putzen.

          Ich denke schon wenn man so als Handaufleger vorsichtig dies und das bei Pferd bewegt, dass Du spürst wie das Gewebe aufgebaut/trainiert ist. Sagt meine Masseurin auch immer.
          Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

          Kommentar

          • ymk
            • 20.05.2008
            • 57

            #6
            Ich fänds schade wenn die Diskussion schon im Keim ersticken würde.

            Gerade die untenstehende Frage fände ich sehr interessant zu klären. Ich denke nämlich, dass es den Unterschied durchaus gibt.

            Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
            Man muss natürlich unterschieden zwischen steif wegen Mangel an Losgelassenheit und steif, weil der Muskeltonus so hoch ist
            Ersteres hat wohl eher eine psychologischen Ansatz, welchem man z.B. durch kreieren einer "Wohlfühlatmosphäre" als Vorbedingung eines Lernerfolgs begegnen kann (mal angenommen die Erkenntnisse aus der Gehirnforschung lassen sich in diesem Bezug auf Pferde übertragen). Dem Pferd Ruhe und Sicherheit geben damit es mental loslassen kann. "Übereifer" wäre vielleicht auch noch ein Stichwort.

            Zweites habe ich vom Osteopathen auch schon genannt erhalten, und ich finde durchaus, ja, das gibts. Wenn ich meine 2/3 Blüterin putze ist da eine ganz andere Spannung im Gewebe als bei einige anderen Warmblütern die ich mal aushilfsmässig drüberbürste. Und das ist nicht, weil sie sich in der Situation nicht wohlfühlen würde (um den Bezug zu erstem Punkt wieder herzustellen).

            Kommentar

            • hannoveraner
              • 11.06.2003
              • 3273

              #7
              Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
              Ein Vollblüter, der sich von Natur aus elastisch im Bergauf durch den Körper bewegt, ist die Ausnahme in seiner Population. Fehlende Elastizität bei Vollblütern und ihren Nachkommen wird immer wieder bemängelt. Das wirkt steif, angespannt und dadurch hektisch. Andererseits kann nur durch Blutzufuhr der Koloss schweres Warmblut mit körperlicher Geschmeidigkeit glänzen.
              ...
              was ist Elastizität und Bergauf?? Mitunter werden diese Begriffe ja genutzt und die Autoren haben da unterschiedliche Vorstellungen.

              Bergauf bezieht sich eigentlich auf das Heben des Widerristes und langsames, aus kraftvollem Rücken getragenes, wieder Auffußen. Wir denken momentan bei Bergauf aber nur Hals groß aufgerichtet und Richtung Horizont gespaddeltes Vorderbein. Ähnlich die Elastizität- da denken wir an Abdruck (der Elastizität offensichtlicher machen kann aber nur ein kleiner Teilaspekt ist) sowie Beinmechanik und beschränken uns aufs Füße hochreissen. Elastizität beschreibt ja eigentlich die Fähigkeit des mühelosen An- und Abspannen jeglicher Muskulatur und damit auch die Beweglichkeit, nicht nur vor & zurück sondern auch links & rechts incl. Seitengängen. Körpergeschmeidigkeit halt.

              @ymk bringt einen höchstinteressanten Punkt, der gerne von einigen verdrängt wird. Grad bei den sensibleren Pferden folgt die äussere Losgelassenheit - eben auch müheloses An- und Abspannen- der inneren. Anscheinend sind die sensibleren eher am verspannen. Verspannungen machen steif!! Wohlfühlatmosphäre- das trifft es! Das sind Dinge, die man in der Ausbildung oder besser dem Miteinander berücksichtigen muss. Und auch bei der Beurteilung der jungen Pferde. Nicht umsonst sagen die Alten, dass man den Blutpferden mehr Zeit geben muss!! Aber den Alten glauben wir ja nicht mehr, wir sind ja modern!!
              auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

              Kommentar

              • fanniemae
                • 19.05.2007
                • 3291

                #8
                Zitat von carolinen Beitrag anzeigen
                ...Ich denke schon wenn man so als Handaufleger vorsichtig dies und das bei Pferd bewegt, dass Du spürst wie das Gewebe aufgebaut/trainiert ist. Sagt meine Masseurin auch immer.
                das stell ich ja gar nicht in frage.
                was ich verstehen will ist wie man durch handauflegen im stand (statisch) einen sachverhalt spüren kann, der sich erst durch die dynamik ergibt (an- und abspannen)?
                www.muensterland-pferde.de

                Kommentar

                • Benny
                  • 25.01.2011
                  • 1673

                  #9
                  Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
                  das stell ich ja gar nicht in frage.
                  was ich verstehen will ist wie man durch handauflegen im stand (statisch) einen sachverhalt spüren kann, der sich erst durch die dynamik ergibt (an- und abspannen)?
                  Dadurch, dass die Anspannung der Muskulatur auch in der Ruhe (Stand) spürbar ist. Bei einem sehr hohen Tonus können die Muskeln auch in der Ruhe kaum entspannen.

                  Kommentar

                  • C-Inkognito
                    Gesperrt
                    • 27.11.2008
                    • 2354

                    #10
                    Zitat von hannoveraner Beitrag anzeigen
                    ... Nicht umsonst sagen die Alten, dass man den Blutpferden mehr Zeit geben muss!! Aber den Alten glauben wir ja nicht mehr, wir sind ja modern!!
                    Welche Blutpferde? Lauries Crusador xx wird nächstes Jahr 29 (!) Jahre alt.

                    Kommentar


                    • #11
                      Zitat von Benny Beitrag anzeigen
                      Dadurch, dass die Anspannung der Muskulatur auch in der Ruhe (Stand) spürbar ist. Bei einem sehr hohen Tonus können die Muskeln auch in der Ruhe kaum entspannen.
                      Sehe ich auch so...

                      Gerade solche Pferde brauchen viel Entspannung - für mich ist das BEWEGUNG der natürlichen Art (große Wiesen, kleine Gruppen max. 6 Pferde, vier Pferde sehe ich als Optimal) wo solche Spannungen am ehesten abgebaut werden -TÄGLICH. Danach ist ein reelles - konstruktives arbeiten viel einfacher und die Lerneffekte viel höher.

                      Interessante Beobachtungen kann man hierbei machen - Entspannung konnte ich schon beim Freispringen kleiner Reihen beobachten - durchgeführt ohne stress ... so etwas kann lange anhalten... usw. usw.. Thema "Spring Geilheit"...

                      INDIVIDUELLES BEOBACHTEN und HANDELN .. Leider ist so manch "gestresstes" zweibeiniges Lebewesen schon mit sich überfordert..
                      Zuletzt geändert von Gast; 10.10.2013, 21:21.

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                      • Hannoveranero
                        • 13.11.2012
                        • 379

                        #12
                        Genau, dieses Abschalten ist so unglaublich wichtig. Wir haben ein Pferd mit (lt. Ostheopaten) unglaublich hohem Tonus. Den könnte man stundenlang galoppieren ohne das er Ermüdungserscheinungen zeigt! Ein Muskelpaket mit wahnsinnig viel power. Der geht eigentlich nur Koppel und beim reiten gaaaanz Piano, nur dass er runterkommt. Wenn's zuviel wird geht der auch mal 'ne Woche nur auf Koppel und ärgert da seine Kumpels, das wirkt bei so einem besser als ihn müde zu machen, was man eh nicht schafft! So einer lernt auch schnell; da ist dosiertes teaching gefragt und kein stumpfes repetieren.

                        Den Tonus beurteilt unser Osteopath anhand der Struktur der Muskeln wenn er sie bewegt und anhand der Reaktion auf die Moves, die ein Pferd z.B. Zum aufwölben des Rückens animieren sollen

                        Kommentar

                        • Tina76
                          • 13.05.2002
                          • 4958

                          #13
                          Wir haben auch so ne Halbblüterin, eigentlich unglaublich brav und nervenstark, aber wenn sie weiß es geht um was, ist sie nicht zu bremsen und zeigt das dann auch durch starkes Zähneknirschen. Wir haben schon das komplette Pferd auf den Kopf gestellt, ob ihr was fehlt, aber ist nichts zu finden.
                          Durch eine Verletzung in der Führanlage hat sie jetzt den Sommer über nochmal Koppelpause genossen, bin gespannt ob und wie es sich auf ihr Verhalten auswirkt...
                          Aber sie ist trotz allem ein sehr elastisches Pferd mit sehr viel Gummi....

                          Foto : Stutfohlen von Duke of Hearts xx aus der Rosenblüte von Rainbow x Ganymed

                          http://pferdevomschwalbenrain.de.to/

                          Kommentar

                          • Irislucia
                            • 22.11.2008
                            • 2519

                            #14
                            @fanniemae: Dibo sprach über Leon!

                            Zitat von Benny Beitrag anzeigen
                            Dadurch, dass die Anspannung der Muskulatur auch in der Ruhe (Stand) spürbar ist. Bei einem sehr hohen Tonus können die Muskeln auch in der Ruhe kaum entspannen.
                            Genau so ist es. Beim drüberfassen mit der Hand fühlen sich die muskulösen Bereiche viel härter an. Bei solchen Pferden arbeitet man eigentlich ständig an der Losgelassenheit, sind aber in meiner Erfahrung gern mal "harte Hunde".
                            www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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