Was sagt die abstammung über mein Pferd

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  • juno
    • 26.06.2011
    • 698

    #61
    Großartige Analyse
    der Name Heliodore sagte mir sofort was; ich verfolge die Altmarkhof-Zucht schon seit längerem

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    • May
      May kommentierte
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      Heli ist ein echter Schatz, ich glaube wir hatten noch nie so ein nervenstarkes und braves Pferd die weiß nichtmal das es sowas wie Unwillen überhaupt gibt
  • cps5
    • 07.07.2009
    • 1607

    #62
    Gaylord (Michse)
    Das sieht auf den ersten Blick rein vom Papier her nicht nach einem unkomplizierten Pferd aus. Aber der Reihe nach:

    Die mütterliche Abstammung der 7. Mutter ist unbekannt. Ihr Vater ist Dünenwald (1920) geboren, der bereits die moderne Alnok-Detektiv-Kombination führte. Auch die Mutterseite ihres Vaters Japs führt Alnok gleich mehrmals. Bei der Hengstlinie seines Großvaters Jasperding war Vollblutzufuhr notwendig; denn die J-Linie tendierte dazu, auch einmal sehr schwere und derbe Pferde zu liefern, die selbst für die damalige Zeit als unschön galten, auch wenn sich das eher in ihren Gesichtern zeigte als im Gebäude. Japs dürfte dann auch schon moderner gewesen sein, sonst wäre er von dem Züchter ganz sicher nicht für seine für damalige Verhältnisse sehr moderne Stute gewählt worden.

    Die namentlich - jedenfalls bei Sporthorse-data - nicht bekannte Dünenwald-Tochter fohlte von Japs ihre Tochter Japwa, mit der es dann zu Agram ging. Agram war ein herausragender Springvererber, dessen Kinder nicht selten Rittigkeitsprobleme hatten. Er selbst konnte bei den Hengstschauen nur vor dem römischen Kampfwagen gezeigt werden, und auch da machte er seinem neben ihm gehenden Kameraden das Leben nicht gerade einfach. Er war halt sehr hengstig und ging keinem Streit aus dem Weg. Für einen Hengst kein unnormales Verhalten, aber bei einem domestizierten Tier wünschte man sich auch früher schon ein etwas zivileres und soziales Benehmen.

    Die Agram-Nachkommen konnten allerdings - wie gesagt - springen. In männlicher Linie geht auch Agram auf die Adeptus xx-Alnok-Linie zurück. Äußerlich ähnelte er jedoch stark seinem Muttervater Amurath I, der ein Urgroßenkel des Weiler Arabers Amurath 1881 war. Dieser Amurath hat auch in Holstein gewirkt und war für die Weitergabe der Schimmelfarbe bei den Springpferden dieses Zuchtgebiets verantwortlich, was dann später von Ramzes x fortgeführt wurde. Sein in Hannover wirkender Urenkel Amurath I brachte über Agram und später über Gotthard (ebenfalls als Muttervater) auch hier Springvermögen in Schimmelfarbe in die Zucht.

    Die Anpaarung an Agram ist recht interessant. Man hätte von Japwa erwartet, dass sie in ihrem relativ modernen Look als Reitpferd bzw. für die Züchtung eines Reitpferdes für höhere Ansprüche gedacht war. Und bei der Anpaarung an Agram war dieser bereits 12 Jahre alt (das war 1951). Man wird damals also schon gewusst haben, dass mit seinen Kindern nicht immer gut Kirschen essen war. Ein gewisses Temperament schien den Züchter denn auch nicht zu stören. Allerdings wurde Adelsnixe, die Tochter aus der Anpaarung der Japwa an Agram, dann dem Hengst Juragold zugeführt, der wie Japs ein Enkel des Jasperding war. Beide haben übrigens Journalist zum Vater und die Alnok-Linie war jetzt an allen Ecken und Enden zu finden. Die sehr kalibrige und zum Teil auch derbe Pferde hervorbringende J-Linie sollte möglicherweise sowohl Temperamentsprobleme ausgleichen und möglicherweise auch die Stabilität des Fundaments gewährleisten.

    Die Anpaarung der Adelsnixe an Juragold brachte dann die Stute Jägerpost. Sie wurde zu Wulf gebracht. Die Wahl dieses Hengstes macht dann auch sehr viel Sinn, wenn sie auch dazu führt, dass ich das Agram-Intermezzo immer weniger verstehe. Wulf war ein Sohn des DLG-Siegers Futurist I, der wirklich ein herrliches Modell war. Die damalige F-Linie wurde von drei Hengsten in ganz verschiedene Richtungen verbreitet. Über Feiner Kerl mit Sohn Ferrara und Enkel Ferdinand ging es im Bereich Springen an die Spitze. Über Flügeladjutant und seinen Sohn Wöhler (zur Unterscheidung und weil es bei der Namensgebung mit dem Buchstaben F knapp wurde, ging man hier zum Buchstaben W über) ging es auf der Dressurschiene weiter. Futurist I war ein wenig zwischen diesen beiden Fronten. Während die Wöhler-Nachkommen wegen mangelnder Tragkraft der Hinterhand nicht besonders gut für den Springsport taugten und die Ferdinand-Nachkommen wegen ihrer geistigen Schwerfälligkeit nicht gerade viel Freude bei der Einübung von Dressurlektionen verbreiteten, konnte Futurist beides einigermaßen bedienen, aber wohl eher mit dem Schwerpunkt Dressur. Wulf galt lange als sein bester Sohn, aber der große Hit als Vererber war er nicht, und als Wöhler dann seinen Sohn Woermann lieferte, wurde der Teil der F-Linie, die über Futurist kam, endgültig verdrängt. Auch Wulfs Mutter Falkklinge war sehr modern gezogen. Sie war eine Tochter der Halbblutstute Heidelied (v. Hegemeister xx) und führte auch auf der Mutterseite Vollblut, nämlich Adeptus xx, allerdings nicht über Alnok. Falkklinges Vater Farina war ein Sohn des Ostpreußen Fahnenträger, einem der besten und letzten Beschäler, die das ehemals größte ostpreußische Privatgestüt Weedern hervorgebracht hatte.

    Wulf lieferte mit Jägerpost die Stute Wusche. Durch ihre Anpaarung an Rasputin wird der Vollbluteinfluss noch stärker in den Vordergrund gestellt. Rasputin geht über Radetzky auf den Anglo-Araber Ramzes x zurück. Der Muttervater Oxyd war in Beberbeck gezogen und hatte mit Irrlehrer den dritten guten Hengstsohn des Vollblüters Perfectionist xx zum Vater (neben Tempelhüter und Jagdheld). Rasputins Mutter Sirikit war eine Halbblüterin vom Vollblüter Sinus xx, der einen starken Einfluss in der westfälischen Zucht hinterließ. Nach Pluchino xx und noch vor Angelo xx war er der zweite englische Vollblüter, der dort deutliche Spuren hinterlassen konnte. Sein berühmtester Nachkomme war Horst Karstens Vielseitigkeits-Star Sioux, der immer ein wenig zwischen Genie und Wahnsinn pendelte und zu großen Leistungen imstande, aber auch ein wenig unkonstant war. Und mit Sicherheit war er nicht ganz unkompliziert. Sioux stammte übrigens aus einer Radetzky-Tochter.

    Die Anpaarung der Wusche an Rasputin lieferte die Stute Ranke, die zu Goldlack gebracht wurde. Wie der Name schon vermuten lässt, entstammt Goldlack der hannoverschen G-Linie. Über seinen Vater Goldfalk ist er ein Enkel des Goldfisch II, der in Hannover als Vater von Gotthard und väterlicher Großvater von Grande bekannt wurde. Goldfalks Mutter Alandinsel führt dann wieder zur Alnok-Linie zurück. Über Goldlacks Muttervater Keith ist das Hauptgestüt Trakehnen vertreten, das zuvor schon mit Oxyd und auch über die Vorfahren von Fahnenträger Einfluss auf diese spezielle Abstammung genommen hat. Keith war ein sehr harter Fuchshengst voller Energie, der die Passeranpaarung seines Vaters Sporn an eine Tochter des Ararad (nämlich Ketzerin) führte. Dass Keith als letzter lebender Original-Trakehner im Alter von über 30 Jahren noch taufrisch an der Enthüllung der Statue seines Vorfahren Tempelhüter vor dem Verdener Pferdemuseum teilnahm und erst im Alter von über deutlich 35 Jahren verstarb, spricht für seine Energie und Härte. Wie viele andere Hengste zu Zeiten der Trakehner Zucht in den 60er Jahren wurde er nicht genügend eingesetzt, weil er dem Ideal nicht entsprach. Für ihn gilt Ähnliches wie für Grimsel, den ich oben bei Mays Heliodore genannt hatte, nur ein paar Jahre früher:

    Goldlack hatte also mit der G-Linie und dem Trakehner Hintergrund eine ziemlich harte Konstitution. Seine beste Tochter war die Schimmelstute Goldika (a. d. Ramona v. Rasputin und somit eng verwandt mit Gaylords Großmutter Goldi v. Goldlack a. d. Ranke v. Rasputin). Goldika konnte unter ihrem Reiter Gerd Wiltfang sowohl Mächtigkeitsspringen gewinnen als auch im Stechen überaus schnell sein. Zudem war sie auch als Zuchtstute erfolgreich und lieferte drei S-Springpferde. Unter Gerd Wiltfang wirkte sie nicht schwierig zu reiten, allerdings war Wiltfang auch ein begnadeter Reiter. In jedem Fall sprühte die Stute nur so vor Leistungsbereitschaft und Intelligenz.

    Ihre enge Verwandte Goldi wurde nun zum Anglo-Araber Chamant gebracht. Dieser ist ein Enkel väterlicherseits des Arlequin, der für die Oldenburger und später auch die Hannoveraner Zucht den Springvererber Zeus geliefert hat. Auch dessen Nachkommen waren quicklebendig, leistungsbereit und konnten viel springen. Aber man musste sie auch machen lassen und durfte sie nicht in ein zu enges Korsett beim Reiten quetschen. Das vertrugen die Zeus-Kinder genauso wenig wie die meisten anderen französischen Pferde, die stark vollblutgeprägt sind.

    Fortsetzung folgt.

    Kommentar

    • cps5
      • 07.07.2009
      • 1607

      #63
      Fortsetzung

      Die Anpaarung der Goldi an Chamant brachte Gaylords Mutter Caprice. Sein Vater ist Granikos, der für einen Grannus-Sohn recht rittig ist, was er wohl seiner Mutter, der Stute Dublette v. Dirk zu verdanken hat. Dirk gehörte allerdings nicht zu den besonders guten Vertretern der D-Linie. Aber er machte das eine oder andere nette Reitpferd. Weiter geht es mit Vollblut in Gestalt des Bolero-Vaters Black Sky xx, dem Abglanz-Sohn Absatz und dann wieder vielfach zurück auf die Alnok-Linie.

      Der nicht so profilierte Granikos ist eine interessante Wahl. Offensichtlich sollte hier sehr viel für die Rittigkeit getan werden (über die Mutterseite von Granikos) in der festen Überzeugung, dass Grannus insbesondere mit der letzen Endes doch etwas mehr in Richtung Springen tendierenden Caprice schon dafür sorgen wird, dass springmäßig nichts verdorben wird.

      So dürfte es dann auch gekommen sein. Gaylord steht hoch im Blut. Er ist mit Sicherheit äußerst talentiert am Sprung und hat die hohe Intelligenz, die zu denjenigen Reflexen führt, die ein Pferd aus nahezu jeder verzwickten Lage herauskommen lassen. Und wenn ihn niemand sauer geritten hat, hat er auch den Mut und den Willen, auf die andere Seite eines Sprungs zu wollen. Er muss gefühlvoll geritten werden, wobei hier auch das Gefühl gemeint ist, das man haben muss, um ihn auch mal in Ruhe machen zu lassen. Im Zweifel nach vorne ausgleichen und bloß nicht zu viel im Maul oder im Rücken stören. Dazwischen immer wieder Tage zum Relaxen einstreuen. Bei einem solchen Pferd kann man Einiges falsch machen aus mehreren Gründen. Er ist kein Pferd für einen Reiter mit schwachen Nerven oder einen ängstlichen Reiter. Mit dem Temperament muss man arbeiten können. Man muss es mögen. Man sollte eine sehr gute Balance haben und ein wenig Geduld, um sich perfekt mit ihm abzustimmen. Und wenn man tatsächlich so gut reitet und diesen Typ Pferd sehr schätzt, wird man nie wieder etwas mit weniger Persönlichkeit oder Charisma reiten wollen. Zumal die Kosten für den Tierarzt sich bei einem solchen Pferd auch in Grenzen halten werden.

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      • michse
        michse kommentierte
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        cps5 vielen, vielen Dank für die Aufschlüsselung von Gaylords Abstammung. Er ist wirklich kein einfaches Pferd, aber ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Ich habe ihn damals gekauft 7jährig, da war er schon durch einige Hände gegangen und wohl wegen seines Temperamentes immer weiter gereicht worden. Bei mir ist er nun schon 16 Jahre und ich hoffe einfach das er mir noch ein paar Jahre bleibt. Ich habe ihn selber bis M Dressur ausgebildet und auch am Sprung ist er recht talentiert, das liegt nur an mir da ich das springen nicht weiter gefördert habe.. Dieses Pferd hat beim reiten einen unermüdlichen Vorwärtsdrang was man schon händeln muss, aber ich möchte wirklich nie etwas anderes haben als so ein Pferd mit so einem Charakter und Persönlichkeit. Er ist einfach mein Herzenspferd...

      • cps5
        cps5 kommentierte
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        Wow, Dressur bis M mit ihm ist schon eine Ansage, gerade auch mit der Vorgeschichte. Springen hätte ich ja sogar noch erwartet, aber ihn so auf den Reiter konzentrieren zu können, dass er bei Dir bleibt, ist schon eine Leistung. Hier und bei der Tatsache, dass er dann nach einer reihe nicht so guten Erfahrungen dann doch wieder den Hebel umlegen konnte, hat sich der angloarabische Muttervater Chamant wohl überaus nützlich eingebracht. Pferde, die zum Wanderpokal, manchmal fast zum so genannten "Verbrecher" geworden sind und dann doch einen Reiter glücklich gemacht haben, weisen oft einen hohen arabischen Blutanteil auf, der mit dem entsprechenden Zuchtziel, das Menschenbezogenheit einbezog, weil sie für den Umgang mit diesen Pferden in ihrer eigentlichen Heimat so wichtig war, dafür sorgt, dass bei konsequentem sicherem Umgang mit Gefühl doch noch die Kurve kriegen.

      • juno
        juno kommentierte
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        ja, das ist wie bei meinem Pegaz, der 2 Seiten vorher besprochen wurde ( ein plon. Anglo-Araber/Trakehnerwallach). Der hat sich vom unreitbaren, beissenden Schulpferd zu einem sehr liebenswerten, verlässlichen Gelände-Freizeit-Springen-Spassmobil entwickelt, der bei Geländeritten erst ab 25 km Strecke richtig warm wird und sein flottestes Tempo dann erreicht, wenn alle anderen Warmblüter schon fast aus dem letzten Loch pfeifen!
    • Scara Mia
      • 19.06.2009
      • 1061

      #64
      Guten Morgen!
      Immer wieder bin ich beeindruckt von diesen Ausführungen. Danke dafür!! Das ist wie bei einem Fortsetzungsroman....man kann die nächste Folge kaum erwarten!

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      • Browny
        • 13.11.2009
        • 2640

        #65
        Falls du irgendwann mal Lust hättest, dir meinen Bajazzo anzuschauen, würde ich mich sehr freuen

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        • Pferdi
          • 02.04.2019
          • 490

          #66
          Vlt könntest du mal bitte die aktuelle Reihenfolge einstellen? Zwecks Vorfreude :-)
          Zuletzt geändert von Pferdi; 15.06.2020, 18:13.

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          • cps5
            • 07.07.2009
            • 1607

            #67
            Alessia Sue (Hui Buh)

            Hier haben wir dann eine Trakehner Stute, die ihre Wurzeln im Stamm der Akuratesse des ostpreußischen Züchters Emil Pflaumbaum hat.

            Vorab: Wenn du an einem Scan eines mehrseitigen Berichts von Erhard Schulte über die Zucht des Emil Pflaumbaum und den Stamm eben jener Akuratesse interessiert bist, mail mich unter weigl.dagmar@gmx.de an und gib mir eine Adresse, wo ich den hinmailen kann. Er ist sehr interessant und schön zu lesen, wie es für Herrn Schulte typisch ist.

            Herr Pflaumbaum, dessen Zucht seit weit über 200 Jahren besteht und nach wie vor in der Trakehner Zucht sehr präsent ist, erwarb Akuratesses Mutter, die 1902 geborene Stute Akurate in Trakehnen. Er nannte sie Accurate, weil sie in allem sehr akurat (damalige Schreibweise accurat) und korrekt war. Sie konnte für alle Arbeiten in der Landwirtschaft und als Reitpferd herangezogen werden. Als er für diese sehr gute Stute einen Hengst suchte, bot ihm der damalige Landstallmeister v. Oettingen an, einen Hengst auszusuchen. Seine Wahl fiel auf Polarsturm, und zwar deswegen, weil dieser in einem Zeitraum über fünf bis sechs Generationen den Derbysieger West Australian xx führten, sich im Gebäude sehr ähnlich waren und gut zueinander passten. Diese Anpaarung brachte dann die Stute Akuratesse.

            Akuratesse wurde dem von Pflaumbaum selbst gezogenen Hengst St. Szirgupöner zugeführt, der aus einer Anpaarung seiner Stute Suleika an Neander entstammte. Normalerweise hätte dieser Hengst zum Verkauf gestanden. Doch bei einem Sturz in seiner Jugend zog er sich eine schwerere Verletzung zu und war danach kreuzlahm. Die Kombination Akuratesse x St. Szirgupöner brachte mit den Stuten Arkade und Amika zwei Vollschwestern, die mit dem Treck den Westen Deutschlands erreichten. Von den beiden Schwestern galt die jüngere Amika als die bessere. Arkade musste schon wegen einer deutlichen Verstellung hinter ihr zurückstehen. Auch brachte sie nach der Flucht nur noch ein lebendes Fohlen. Das war die Stute Andante, die aus einer Anpaarung an Heidedichter fiel, über den ich leider nichts weiter sagen kann.

            Andante schaffte es als einzige Tochter ihrer Mutter Arkade diesen Zweig der Akuratesse zu verbreiten, insbesondere über ihre beiden Töchter Amsel und Arietta (beide von Coriolan). Coriolan war ein Sohn der Rappstute Corrida. Auch deren Stamm ist noch heute noch existent und lieferte z. B. den Halbblüter Consul v. Swazi xx. Coriolan war ebenfalls ein Halbblüter von Stern xx, der in der Trakehner Zucht viel Einfluss nehmen konnte.

            Dieser Zweig der Arkade wurde mittlerweile von dem Züchter Franz Lage fortgesetzt, der wie vor ihm Herr Pflaumbaum auf die Zufuhr von Vollblut Wert legte. So wurde Arietta an den Vollblüter Felipe xx angepaart. Auch My Lunaria xx war öfters ihr Partner. Aus einer Anpaarung mit Felipe xx fiel die Stute Alkone, und ihr Partner wurde Insterfeuer, ein Hengst in der bei Warmblütern seltenen Farbe Red Roan, die er von seiner Stammstute Insterburg geerbt hatte. Insterfeuer hatte durchaus eine sehr sportliche Note, aber sein Haarkleid stand ihm bei der züchterischen Nutzung etwas im Weg.

            Man sieht aber bereits, dass sich der Züchter um die damals bei den Trakehnern so grassierende Suche nach dem "Trakehner Typ", den es schon deshalb nie geben konnte, weil die jeweiligen Stutenherden im Hauptgestüt ganz verschiedene Charakteristika aufwiesen, keinen Deut kümmerte. Und das war auch gut so. Denn die übertriebene Fixierung auf einen bestimmten Typ brachte die Anpaarung von Pferden hervor, die sich selbst in ihren Stärken und Schwächen zu ähnlich waren, um sich zu ergänzen. So fielen einige Hengstlinien und Stutenfamilien mit wichtigen Eigenschaften (und zwar wichtigeren Eigenschaften als einem dem Springen eher abträglichen Gebäude) vom Wagen.

            Nicht so bei der hier in Rede stehenden Familie der Akuratesse und ihren beiden Töchtern Arkade und Amika, die beide sowohl Dressur- als auch Springpferde liefern konnten und entsprechend der stetigen Vollblutzufuhr natürlich auch für den Busch geeignete Pferde. Alkone selbst stand mittlerweile im Besitz der Züchterin Bettina Willems in Emmerich. Sie brachte nach der Anpaarung an Insterfeuer die Stute Alraune. Ihr Partner wurde Lucado, ein weiterer Hengst, der erst spät als Leistungsvererber erkannt wurde und dann auch noch relativ früh verstarb. Das war besonders schade, denn Lucado hätte als Sohn des Donauwind aus der Lutetia Familie der Lust, die zu den aktuell springbetontesten Familien in der Trakehner Zucht zählt) v. Flugsand ein guter Springvererber werden können. So gab es leider nicht sehr viele Nachkommen von ihm. Er ist heute in jeder Abstammung außerordentlich gern gesehen.

            Mit der Anpaarung Lucado x Alraune kommen wir jetzt Aloe II und damit der dritten Mutter von Alessia Sue. Von ihr gibt es in dem von mir erwähnten Schulte-Artikel ein schönes Foto, dass anlässlich de Landestierschau in Rendsburg 1982 gemacht wurde. Aloe II wird als knochenstarke mächtige Stute beschrieben, steht also ganz im Typ der Gurdzener Rappherde.

            Und wieder entschied man sich bei der Anpaarung für einen Vollblüter. Allerdings muss man wohl sagen, dass Oglio xx kein Vererber war, der sich besonders stark eingebracht hätte. Gegen die durchgezüchtete Aloe wird er sich mit Sicherheit nicht durchgesetzt haben, aber den vorhandenen hohen Vollblutanteil hat er natürlich dennoch unterstützt. Aloes Tochter Avalon (v. Oglio xx) ging dann zu dem Anglo-Araber Bouquet x, der von dem Shagya-Araber Bajar aus der Vollblutstute Märchenfee xx v. Vierzehnender xx stammt. Vierzehnender xx hat auch in Oldenburg gewirkt und dort etwas Einfluss nehmen können, stand aber im Schatten seines nahen Verwandten Vollkorn xx.

            Fortsetzung folgt


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            • cps5
              • 07.07.2009
              • 1607

              #68
              Fortsetzung:

              Der Shagya-Araber Bajar war ein genialer Vererber, der praktisch in jeder deutschen Reitpferdezucht zum Zuge kam. Allerdings tat er dies zu einer Zeit, als in einer Art Größenrausch der Einsatz arabischen Blutes sehr problematisch war. Deswegen blieb leider viel zu wenig von ihm. Sein Sohn Bouquet x war auch für die Reitpony-Zucht anerkannt, was wohl dafür spricht, dass er nicht besonders groß vererbt. Er konnte einiges springen und hat diese Disziplin im Pedigree wieder deutlich aufgefrischt. Die Anpaarung an Avalon brachte mit Autumn Sun die Mutter von Alessia Sue.

              Vater von Alessia Sue ist Impetus, der als Verstärker gilt und sehr kopfklare Nachkommen liefert. Seine mütterliche Großmutter Ilvica ist als Elite-Stute eingetragen, die sehr gute Springpferde hervorbrachte. Auch Impetus kann viel springen, ist aber vor allem dressurmäßig gefördert worden. Er scheint mehr von seiner Mutter zu haben, was angesichts der Vererburgsstärke seiner väterlichen Hengstlinie über Vivus und Habicht schon bemerkenswert ist. Das nicht immer vertrauenerweckende Fundament der Habicht-Linie gibt er auch mitunter weiter, aber hier hat man bei den Trakehnern nach jahrzehntelanger Erfahrung akzeptiert, dass Sixtus- und Vivus-Kinder wie die Nachkommen ihres Vaters Habicht halten, egal wie sie gestellt sind.

              Alessia Sue ist erst einmal Vielseitigkeit pur. Was immer man mit ihr anfangen will, sie wird die Aufgabe gut erledigen. Dabei werden keine größeren (und auch keine kleineren) Temperaments- oder Charakterprobleme zu erwarten sein. Sie steht sich nicht im Weg, weiß was sie kann und ist so leistungsstark gezogen, dass sie kaum Druck verspüren wird, weil ihr sowohl vom Exterieur als auch vom Interieur die meisten Anforderungen leicht fallen werden. Das ist ein Familienpferd bester Sorte. Die geht morgens die Dressur mit dem einen Elternteil, nachmittags das Springen mit dem anderen und bringt abends dem zweibeinigen Nachwuchs das Reiten bei. Je nach Wunsch kann man mit ihr - wie bereits mit den Vorfahren - in die eine oder andere Richtung für die ganz große Piste züchten oder eben auch die Vielseitigkeit beibehalten. Alles ist durchdacht, und die regelmäßige Zufuhr von Vollblut verhindert, dass die Sensibilität im guten Sinn verloren geht und man auf einmal eine Dampfwalze mit Raketenantrieb erhält, die sich dann schwer händeln lässt, was das Hauptproblem ist, wenn man von der berühmt-berüchtigten F1-Generation spricht. Die Gefahr ist hier nicht gegeben. Alessia Sue hat genau die richtige Balance zwischen Vollblut und Warmblut, um alle Anforderungen mit der größtmöglichen Selbstverständlichkeit zu meistern. Dabei lässt sie auch Amateure und Freizeitreiter gut aussehen.

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              • Hui Buh
                Hui Buh kommentierte
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                Vielen Dank für tolle Ausführung über meine Stute. Das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es ist echt unglaublich wie genau du das Wesen meiner Stute beschrieben hast. Sie hat ein gesundes Selbstbewusstsein und ist sehr leistungsbereit. Beim Reiten macht sie einfach nur Spaß. Nach einem Jahr Fohlenpause konnte ich mich draufsetzen und sie lief gleich so locker als hätte es nie eine Pause gegeben. Ich hatte mich damals für Impetus entschieden, da ich klar Richtung Vielseitigkeit züchten wollte. Ihre Schwester mütterlicherseits ist auch bis 3* platziert und 4* mit fehlerfreien Gelände gelaufen. Mit Alessia züchte ich jetzt allerdings Richtung Dressur. 2019 hatte sie ein tolles Fohlen von Ferrari. Auch er war von Anfang an sehr menschenbezogen und brav. Aktuell ist Alessia wieder für 2021 tragend. Nachdem du meine Stute so exakt beschrieben hast, würde ich mich freuen, wenn du auch etwas über ihr Fohlen schreiben würdest, gerade weil ich mein Zuchtziel geändert habe. Falls es deine Zeit zulässt, würde ich einen Link der Abstammung reinstellen. Nochmal vielen vielen Dank für deine tollen Texte hier

              • cps5
                cps5 kommentierte
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                Ja, stell den Link gerne ein. Es dauert halt noch ein bisschen, bis ich mich durch die anderen geschrieben habe. Aber mit jede Besprechung lerne auch ich immer mehr.

              • Hui Buh
                Hui Buh kommentierte
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                Vielen Dank... Ich hoffe das funktioniert so mit dem Link...
                Infos zu Dressurpferd Ferrari Fiorano (Oldenburger, 2019, von Ferrari OLD / Impetus) | Reiter Janine Jochem | 4 exklusive Videos, Ergebnisse, Pedigree, Bilder auf einen Blick
            • cps5
              • 07.07.2009
              • 1607

              #69
              Ich brauche auch mal wieder eine Liste für den besseren Überblick:

              Kora Mae (usebina)
              Silence (Eike)
              Zauberkrone (Scara Mia)
              Flash D (isili30)
              Foundation's Lady Lucia (Pferdi)
              Löwenherz (ganzkleinewolke)
              Alega (obstsalat)
              D (Quarterfan)
              Bajazzo (Browny)

              Wie gesagt: Wenn ich jemanden übersehen habe, bitte melden.

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              • usebina
                usebina kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich bin sooo gespannt, es ist Wahnsinn, was für einen Wissenschatz du hast...... Vielen Dank

              • Scara Mia
                Scara Mia kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich darf noch ergänzen, daß Zauberkrone mittlerweile ein sehr ansprechendes Hf von Schwarzgold bekommen hat.
            • Zebra
              • 31.10.2008
              • 126

              #70
              Ich finde die Pedigree-Erläuterungen total spannend und freue mich über jede neue "Folge".

              Darf ich mich der Warteschlange auch noch anschließen, auch wenn das Pferd nicht mir gehört?

              In meiner Familie ist seit ein paar Jahren eine Westfalenstute (Lupicor x Argent) zu Hause, die letztes Jahr ein Hengstfohlen von Flic Flac (Flipper d'Elle x Con Air) und dieses Jahr ein Stutfohlen von Cabo Verde (Chrtistian x Graf Top) gebracht hat: https://de.rimondo.com/horse-details/1370722/Lady-Ashia
              Avatar: Stutfohlen (*2008) v. Acodetto - Chambertin - Sacramento Song xx

              Kommentar


              • cps5
                cps5 kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ja, sicher, glaube nicht, dass da irgend jemand aus der Familie etwas dagegen hat.
            • juno
              • 26.06.2011
              • 698

              #71
              Dieser Thread hier ist zur Zeit das Beste am ganzen Forum

              Kommentar


              • Quaterfan
                Quaterfan kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Dem schließe ich mich vollends an
            • Pferdi
              • 02.04.2019
              • 490

              #72
              Dann drücken wir die Daumen, dass er aktiv bleibt ;-)

              Kommentar

              • cps5
                • 07.07.2009
                • 1607

                #73
                Kora Mae (usebina)

                Eine Stute mit Mecklenburger, Hannoveraner und Trakehner Blutanteilen und einem gehörigen Schuss Blut. Die Mecklenburger und die Hannoveraner Zucht hatten einen regen Austausch an Zuchtpferden, was angesichts der geografischen Nähe auch nicht verwundert. Bereits der Erste Weltkrieg mit seinen Folgen, vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht, bremste die Zufuhr von zum Teil teuer erkauften Zuchtpferden ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging dann nur noch sehr wenig, da Mecklenburg-Vorpommern der russischen Besatzungsmacht zugesprochen wurde, während Niedersachsen von den Briten kontrolliert wurde. Wegen der wirtschaftlichen Probleme in der zukünftigen und mittlerweile ehemaligen DDR hatten es die Pferdezüchter dort noch schwerer als diejenigen der Bundesrepublik. Der Kommunismus förderte das Reiten zunächst überhaupt nicht. Erst als sich in den 70er Jahren herausstellte, dass Sportpferde auch ein guter Export-Artikel sein können, wurde das besser. Erst recht nachdem sich die Dressur-Equipe der DDR für die Olympischen Spiele in Mexiko qualifizierte und diesen Erfolg vier Jahre später in München wiederholte. Für viele Züchter kam das aber zu spät, da sie inzwischen die Zucht aus finanziellen Gründen aufgeben mussten. Nicht jeder Nachfolger, wenn er denn vorhanden war, führte sie dann mit demselben Sachverstand weiter.

                Die hohe Qualität blieb grundsätzlich erhalten, und wegen der traditionell blutgeprägten Zucht, die von den ostpreußischen Treckpferden unterstützt wurde, nachdem kein Geld mehr für Käufe von außerhalb des Zuchtgebiets vorhanden war, konnte sich dieser Zuchtverband letztlich doch halten.

                Ich fange hier mal bei der 1916 geborenen Stute Caracalle an; sie ist die 9. Mutter von Kora Mae. In ihrer Abstammung findet sich Linienzucht auf den Hengst Colorist in 2./3. Generation. Colorist war ein Hannoveraner, der über Colorado in väterlicher Linie ein Enkel des relativ herben Beberbecker Rapphengstes Optimus war, der auch im Hauptgestüt Trakehnen eingestellt wurde. Seine Vererbung bei den Trakehnern war durchaus umstritten. Ganz anders der über die Mutterseite von Colorado kommende Vollblüter Chamant xx, der in Weedern, dem größten ostpreußischen Privatgestüt äußerst erfolgreich als Beschäler eingesetzt wurde und die von diesem Gestüt vorzugsweise gezogenen blutgeprägten Füchse deutlich mitprägte. Die Vaterseite von Colorists Mutter Weide führte dann zu dem auch hier schon mehrfach erwähnten blutgeprägten Mecklenburger Dreigestirn Norfolk - Zernebog - Jellachich, das vor allem über Nord als Muttervater von dem Adeptus xx-Sohn Alnok in die hannoversche Zucht eingebracht wurde und für die Modernität der Pferde aus dieser Linie mitverantwortlich war. Weides Mutter schließlich war eine Halbblüterin vom englischen Vollblüter Salow xx.

                Damit dürfte der Rahmen für Caracalla vorgegeben sein, die sich als ziemlich edle Stute dargestellt haben sollte. Angepaart wurde sie an Insulaner, der mütterlicherseits auf mecklenburgische und hannoversche Linien zurückgeht. Muttervater war Fanfarro, ein Ostpreuße, der in Puspern gezogen wurde. Fanfarro war als Sportpferd eine Berühmtheit. Er gewann selbst das erste gelaufene Prüfungsrennen für 4-jährige Haupt- und Landbeschäler, das fortan den Namen Fanfarro-Rennen erhielt. Seine Vererbung war entsprechend, zumal er natürlich entsprechend angepaart wurde. Er vertrat seine Zuchtstätte anlässlich einer Ausstellung in Berlin. Landstallmeister v. Oettingen beschrieb ihn wie folgt: "Etwas kurzer Hals; sehr ausdrucksvoller, in allen Teilen tadelloser, harmonischer Körper; sehr gute Gelenke; gutes Fundament; etwas kurze, steile Fessel. Korrekter Gang. Vorzügliches Temperament. 1896: 10,90 Zentner, 20 cm Röhre." Über die Nachzucht schrieb v. Oettingen: "Abgesehen von einigen kleinen und unbedeutenden Produkten, sowie einigen schmalen und überwachsenen (FRITTER-Nachwirkung): Edel und stark, gute, geschlossene Rümpfe, vorzügliche, starke Gelenke und korrekte Gänge. Gutes Temperament. - Befruchtete in den beiden letzten Jahren schlecht. - Die steile Fanfarro-Schulter schient sehr schwer zu korrigieren zu sein." Mit Fritter-Nachwirkung waren die Auswirkungen seines Muttervaters Fritter auf die Nachzucht gemeint.

                Auch die Mutterseite des Insulaner-Vaters Verführer, nämlich dessen MV Edeling geht auf das Hauptgestüt zurück. Der Rappe Edeling war von 1893 bis 1895 und dann noch einmal von 1902 bis 1904 im Hauptgestüt aufgestellt. Über ihn schrieb v. Oettingen: "Hübscher Kragen; gut geschlossener Körper; Schweifträger; leicht im Fundament; genügend gute Gelenke. Im ganzen unbedeutend. Gang korrekt und schwungvoll im Trabe; Schritt und Galopp mäßig. Gutes Temperament." Hinsichtlich seiner Nachzucht wird Landstallmeister Graf von Sponeck zitiert: "Oft kleine Pferde ohne viel Points, aber meist mit schwungvollem Gang. - Für die damalige Zeit, in der Klotzigkeit Trumpf war, war er nicht stark genug."

                Also auch bei dieser Anpaarung stand ein leichteres Kaliber im Vordergrund. Caracalla x Insulaner führt dann zur Stute Inge, die mit Amok einen Hannoveraner Hengst zum Partner erhielt. Dieser war väterlicherseits über Aconit ein Enkel des Shagya-Arabers Amurath I. Sein Muttervater Marocco war ein Halbblüter von Gastfreund xx aus einer Trakehner Stute.

                Inge fohlte nach der Anpaarung an Amok ihre Tochter Ammerfeder, die jetzt mit Fedor einen etwas kalibrigeren Hengst erhielt. Er war ein Sohn des in Hannover sehr geschätzten Flügelmann I, der sich durchaus recht gut zu bewegen wusste, und über seinen Sohn Flügeladjutant mit Wöhler einen der wichtigsten Linienbegründer in der hannoverschen Zucht nach dem Zweiten Weltkrieg stellte. Fedors Mutter Mageza führte dann wieder Trakehner Blut über Morgenstern und ihr Muttervater Aconit, der auch Vater von Amok war, womit Blutanschluss an den Shagya-Araber Amurath I bestand. Übertreiben wollte man es mit der Verstärkung da ganz sicher nicht.

                Die Fedor-Tochter Feldbucht (a. d. Ammerfeder) weist also eine Linienzucht auf den Shagya-Araber Amurath I auf. Daneben führt sie viel Trakehner Blut und direkt im Anschluss daran Vollblut sowie hannoversche und mecklenburgische Erbanteile, wiederum mit hohen ostpreußischen und Vollblut-Anteilen. Wir sind mit ihrer Geburt im Jahr 1945 angelangt. Wie ihre weiblichen Vorfahren ist Feldbucht als Hannoveranerin eingetragen. Die Umzüchtungsphase vom Landwirtschaftsschlag zum Reitpferd gab es bei ihr nicht; sie war bereits Reitpferd par excellence.


                Feldbucht wurde zu dem Hengst Aschanti gebracht. Hier kam jetzt dann doch etwas mehr Wucht und auch Tritt in die Abstammung. Die Vaterseite geht zurück auf Alnok. Die Mutter des Aschanti geht auf Feiner Kerl zurück, der für Hannover die F-Linie über Ferdinand und für Westfalen diejenige über Frühling begründete. Danach die Familie des Schwan, die sich in Hannover nicht mehr halten konnte, aber in Westfalen weitergeführt wurde und schließlich D-Blut über Dünenwald, der bei Michses Gaylord Ausgangspunkt der Besprechung war. Die nächsten Generationen werden zeigen, ob hier ein Sinneswechsel (z. B. durch einen Züchterwechsel) stattgefunden hat, oder ob einfach nur ein stabileres Pferd gewünscht wurde.

                Aschanti und Feldbucht lieferten gemeinsam die Stute Aschenröte, für die Perfekt I ausgesucht wurde, was die Frage dann wieder pro Blut beantwortet. Perfekt I war ein Sohn des Vollblüters Perser xx, dem jüngeren Vollbruder von Pik As xx. Perser xx vererbte sich nicht so "vollblütig" wie sein Bruder, aber er machte sehr rittige, kopfklare Pferde, konnte sie Pik As xx ohne Probleme das Springvermögen seiner Partnerinnen halten und festigen. Vor allem wegen der Rittigkeit und des guten Temperaments sowie der Lernfähigkeit wurden seine Töchter Passer zu Watzmann, der mit seinem ausladenden Gebäude einen Reiter schon einmal vor Probleme stellen konnte.

                Auch Perfekt I, dessen Mutter eine Enkelin des Trakehners Abglanz (über Absurd) ist und den oben kurz erwähnten Wöhler als Muttervater hat, machte sehr rittige, brave Pferde. Sie waren leider ein wenig schlicht, wie die Vererbung des Perser xx häufig etwas langweilige Pferde ohne besondere Höhepunkte hervorbrachte. Sie konnten sich nicht allzu lange im Mannesstamm halten. Die Ausrangierung dieser Hengstlinie wurde allerdings ziemlich schnell bedauert.



                Fortsetzung folgt
                Zuletzt geändert von cps5; 11.06.2020, 23:03.

                Kommentar

                • cps5
                  • 07.07.2009
                  • 1607

                  #74
                  Fortsetzung

                  Mit Perfekt I brachte Aschenröte ihre Tochter - tja, wie heißt sie denn? "Stute von Perfekt I" ist ein wenig uncharmant und ein wenig nichtssagend. Davon gibt es ja nun doch mehrere. Partner wurde jedenfalls Adlerfarn I und damit der nächste Halbblüter. Bei vorherigen Besprechungen habe ich schon festgestellt, dass bei Paradox I und II, Duft I und II sowie Lugano I und II einige Unterschiede zwischen den Vollbrüdern bestehen. Gemeinsam ist allen, dass der ältere den harten, leistungsstarken Part gibt, während der jüngere vielleicht nicht den Biss für ganz große Leistungen, aber dafür ein günstigeres Temperament für weniger begnadete Reiter mitbringt. Bei Adlerfarn I und II ist das genauso gewesen.

                  Verantwortlich für die beiden Brüder war der Vollblüter Adlerschild xx, der in Sachen Vererbung ein wenig eine Wundertüte war, was die Optik anbelangte, aber im Grunde keine schlechten Pferde machte. Sicher war, dass er einen großen Rahmen mitgab. Das Gesicht konnte schon mal sehr unschön sein. Das Temperament war bei den leistungsfähigeren Nachkommen nicht ganz ohne. Springen wurde unterstützt. Und gerade als Muttervater oder im Mutterstamm taucht er bemerkenswert oft in Pedigrees von Spitzenpferden auf, z. B. auch als Muttervater von Deister. Letztlich konnte keiner seiner Söhne und Enkel die Hengstlinie aufrecht erhalten, was sicherlich schade ist.

                  Adlerfarn I lieferte mit der Perfekt I-Tochter die Stute Aqua, die an Eiger I angepaart wurde. Hier ist das Jahr der Anpaarung interessant; denn der als Dressurpferdevererber gedachte Eiger I, der selbst bei den Hengstschauen Dressur-Lektionen bis zur S-Klasse zeigte, erwies sich auf einmal als Vererber von sehr springtalentierten Pferden, was hinsichtlich seiner Abstammung nun keiner mehr verstand. Sein Vater Eisenherz I bzw. seine Nachkommen konnten zwar springen. Sie waren aber sehr bullig und hart im Nehmen. Es störte sie wenig, wenn sie mal die Stange an die Füße bekamen und auch hinsichtlich der Hilfengebung ihrer Reiter konnten sie sehr schmerzfrei sein. Dabei hatten sie wirklich gute Anlagen, aber eben häufig auch eine eigene Vorstellung von Arbeit. Sie waren keine grundsätzlichen Leistungsverweigerer, aber hinsichtlich der Mitarbeit doch eher selbstbestimmt. Bei Eiger I mag der schicke Vollblüter Valentino xx als MV von Eisenherz I da ein wenig nachgeholfen haben. Die weitere Abstammung bei Eiger I weist mit Abermals als MV und Cid als MMV zwei Hengste auf, die Sohnl bzw. Enkel von als Leistungsbremsen bezeichneten Hengsten waren (nämlich Abdulla v. Abhang I v.Abglanz und Cid v. Cyklon, beide also auf einen Trakehner zurückgehend. Bei Abdulla war das eher erstaunlich. Bei Cyklon war Leistungsverweigerung schon fast Ehrensache. Irgendwie scheint sich bei Eiger I das alles so zusammengesetzt haben, dass Eisenherz I die Power für die Hinterhand lieferte (die sonst oft dazu genutzt wurde, einem Reiter die Hand zu nehmen), Abermals seinen Vater Abdulla übersprang und auf den deutlich leistungsstärkeren Großvater Abhang I zurückkam und Cid als Cyklon-Sohn dessen hohe Intelligenz dazu nutzte, Probleme im Parcours zu meistern, als Tricks auszuprobieren, wie man dem Reiter den Gedanken an gemeinsamer Arbeit am Besten austreibt.

                  Die Anpaarung der Aqua an Eiger I erfolgte im Jahr 1983, als Eiger 8 Jahre alt war. Das war zu früh, um in ihm schon einen Springpferdevererber zu sehen. Aber er brachte natürlich ein gutes Fundament und auch sehr viel Tritt mit, was die sehr auf Vollblut getrimmte Aqua sicher gut gebrauchen konnte. Mit ihrer Tochter Electra (v. Eiger I) haben wir nun die Großmutter von Kora Mae. Mit ihr ging es zu Ravallo, über den ganz hervorragend doppelt vererbenden Raphael ein Enkel des von Fritz Ligges in den Sport und in die Zucht eingeführten Ramiro, einem Enkel des Anglo-Arabers Ramzes x. Ravallos Mutter Gala war eine Tochter des Gotthard-Sohnes Goldstein, einem der vielen Gotthard-Söhne, die wegen der Nachfrage an diesen und weil Gotthard bereits im fortgeschrittenen Alter war, schnell noch in Celle eingestellt wurden. Er gehörte nicht zu den Besten, um es vorsichtig auszudrücken. Weiter ging es dann allerdings mit Pik König (v. Pik As xx) und Abhang III (v. Abglanz) und zurück auf alte hannoversche Blutlinien der Feiner Kerl, des Goldfisch II und die Alnok-Linie.

                  Von vornherein machte die Abstammung nicht den Eindruck, als wollte man ein Dressurpferd der Spitzenklasse züchten. Vielseitigkeit war schon durch den Vollbluteinfluss sichtbar. Und wenn man sich die Vollblüter anschaut, die zum Tragen kamen, gerade in den weniger weit zurückliegenden Generationen dann waren dies Adlerschild xx, Perser xx, Pik As xx, die letztlich ihre bedeutenderen Nachkommen im Springen stellten, auch wenn Adlerschild xx über seinen Sohn Adlerfarn II das S-Dressurpferd Americo (Jean Bemelmans) lieferte.

                  Mit Ravallo wurden die Weichen endgültig in Richtung Springen gestellt. Bei der Anpaarung der Electra an ihn im Jahr 1997 war ja auch bereits der Eiger I-Sohn Espri als Vererber von Springpferden aufgefallen, z. B. über seinen besten Sohn E.T unter Hugo Simon. Da lag es nahe, nun den nächsten Schritt in diese Richtung zu tun, und die Ravienne v. Ravallo a. d. Electra an einen Springhengst anzupaaren.

                  Ausgewählt wurde der Schimmel Kolibri im zarten Alter von 23 Jahren. Da wusste man natürlich, was man bekam. Der Vater Kobold I ist eigentlich kein besonders profilierter Vererber. Er lieferte eine ganze Reihe von Springpferden, die zwar nicht besonders hoch hinauskamen. Die Anzahl der in L- und M-Springen gehenden Pferde gemessen an seiner sicher nicht sehr intensiven Nutzung lassen darauf schließen, dass sie amateurtauglich waren und ihre Reiter nicht im Stich ließen. Da ja auch der zweibeinige Nachwuchs an höhere Aufgaben herangeführt werden will, darf man auch so etwas schon einmal positiv erwähnen. Die Mutterseite von Kobold führt dann wiederum Trakehner Blut. Kolibris Mutter Lorelei geht väterlicherseits auf Trakehner Blut zurück und hat über die Mutterseite ihres Vaters sowie auf ihrer eigenen Mutterseite sehr viel Hannoveraner Blut, das für Springen steht. Man findet die F-Linie genauso wie den Vererber Dömitz I, der für Domspatz und über Dominik für Don Carlos verantwortlich war.

                  Kolibri selbst vererbte Springen sehr gut. Zudem gab er die gute Einstellung und angenehme Bedienbarkeit, die sein Vater offenbar gehabt hat, weiter. Hinsichtlich des Vermögens hat seine Mutter sicher noch einmal eine Schippe draufgepackt. Leider hatte Kolibri auch ein Manko, das er vererbte und wohl auch verhinderte, dass er mehr gute Zuchtpferde lieferte: Er bewegte sich sehr hölzern und gab das auch weiter. Das wusste man natürlich bei seiner Vererbung und hat es in Kauf genommen, wohl wissend, dass Ravienne diesen Mangel durch die Elastizität, die Eiger I und auch der Ravallo-Vater Raphael vererbten, ausgleichen konnte. Damit ist dann auch klar, dass sie selbst sich entsprechend bewegt haben muss. Die Geschmeidigkeit durch die ständige Zufuhr von Vollblut, speziell der hier in der Abstammung vertretenen Vollblut-Hengste tun ein Übriges.

                  Kora Mae ist also in erster Linie springorientiert. Ob das Springen über bunte Stangen oder im Gelände stattfindet, ist egal. Hauptsache draußen und mit viel Auslauf und Bewegungsdrang und nicht allzu viel Dressur. Nun wird jemand, der eine solche Stute züchtet oder kauft, ohnehin nicht den Großteil seines Reiterdaseins in der Reithalle oder auf dem Viereck verbringen wollen, da passt das dann schon. Und wenn man sich einig ist, was man unternimmt, gibt es auch keine Diskussionen miteinander. Da hat man Spaß miteinander. Die größte Herausforderung wird sein, einen geeigneten Standplatz mit ausgedehnten Ausreit-Möglichkeiten zu finden. Für die Halle ist Kora Mae eher nicht geschaffen, auch wenn sie das brav mitmachen würde. Ein kompliziertes Pferd ist sie sicher nicht, auch nicht im Umgang und auch nicht, was die Gesundheit angeht. Das ist ein wunderbares Freizeit- und Amateurpferd. Und wenn es doch mal ein Vielseitigkeits- oder Springturnier sein soll, wird das auch ganz problemlos abgewickelt. Das ist ein Pferd, das dafür sorgt, dass der Reiter beim Sport bleibt und auch danach wieder ein Pferd kauft, bzw. Reiter in ihren ambitionierten Anfängen am Sprung Sicherheit und damit Spaß gibt. So halten diese Pferde Kunden bei der Stange oder sorgen für Nachwuchs bei der Kundschaft. Nicht ganz unwichtig, sollte man meinen. Da wird manches Pferd belächelt, vor dem man ruhig ein wenig mehr Respekt haben darf.
                  Zuletzt geändert von cps5; 11.06.2020, 23:06.

                  Kommentar


                  • ganzkleinewolke
                    ganzkleinewolke kommentierte
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                    Wow, bin immer wieder verblüfft....
                • usebina
                  • 22.01.2014
                  • 2154

                  #75
                  Vielen vielen vielen Dank ??????,
                  Die kleine Stute ist so ziemlich genau wie du es beschrieben hast.......
                  Mit jetzt 17 immer noch recht fluffige Bewegung, wenn auch wegen ihrer steilen Schulter nicht allzu üppig,na ja sagen wir mal eher rational ausgestattet.
                  Wir sind oft im Busch unterwegs, wobei sie da etwas umweltorientiert und mit etwas viel Nerv ausgestattet ist.
                  Stehvermögen ohne aufzugeben, die würde bis nach Moskau gallopieren. Eine zähe, kleine, kompakte harmonische, edle Stute mit, wie ich finde genug Schmelz, obwohl sie rein rechnerisch betrachtet nur etwa 16% Blutanteil aufweist.
                  Interieurmässig ein ganz liebes freundliches aber doch auch sensibles Wesen, welche es versucht einem es meist recht zu machen, aber bei der man auch ruhig und besonnen bleiben muß, anranzen ist da nicht.
                  Fuchsjagd, Schützenfest und Turnier sind kein Problem
                  Sehr elektrisch an den Stangen, da will sie einfach keinen Fehler machen, da aber das Springvermögen etwas begrenzt ist, geht das Herz bei meinem schlechten Auge an den Hindernissen auch leider mal in die Buchse. (kann das Pferd ja nu so gar nix dafür)

                  Ich konnte über ihre Züchterin ihren Stammbaum bis aqua zurück verfolgen und es ging tatsächlich um die zucht anständiger Reitpferde mit klaren Kopf, korrekten Fundament und Gesundheit....


                  Ich bin sehr gespannt was aus der Anpaarung mit Voltaire herauskommt.....
                  vielleicht hat der ein oder andere da auch ein paar Zeilen für?

                  PS:
                  Leider war es mir nicht möglich den Namen der "Stute von perfekt" herauszufinden.....


                  Kommentar

                  • Eisenschimmel
                    • 31.12.2004
                    • 2042

                    #76
                    Zitat von cps5 Beitrag anzeigen
                    Ganz anders der über die Mutterseite von Colorado kommende Vollblüter Chamant xx, der in Weedern, dem größten ostpreußischen Privatgestüt äußerst erfolgreich als Beschäler eingesetzt wurde und die von diesem Gestüt vorzugsweise gezogenen blutgeprägten Füchse deutlich mitprägte.
                    Wie diese Aussage zu begründen wäre, das würde mich ja interessieren ... Chamant xx hat nie in Weedern gedeckt ... geboren 1874 in Frankreich stand er von 1878 bis 1892 im Hauptgestüt Beberbeck und danach noch wenige Jahre in Graditz ... er lieferte in der Vollblutzucht 3 Derby-Sieger und eine Diana-Siegerin ... nur über seine Beberbecker und Trakehner-Nachkommen findet er sich in einigen wenigen Pedrigrees bedeutender Zuchtpferde aus Weedern ...

                    Gruß vom Eisenschimmel

                    Kommentar


                    • cps5
                      cps5 kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Tja, da sieht man es wieder - man sollte niemandem alles glauben. Da habe ich den Chamant xx nit dem in Weedern aufgestellten Charm verwechselt. Danke für den Hinweis.

                      Ändert zwar an seiner Vererbung als Blutlieferant nichts; trotzdem sollte eine solche Verwechslung nicht vorkommen. Werde demnächst bei den alten ostpreußischen Zuchtstätten lieber noch mal genauer hinschauen. Da war ich etwas zu eingebildet und habe gedacht, ich könnte Zeit sparen ...
                  • Cordalmé
                    • 24.09.2012
                    • 1878

                    #77
                    cps5 auch wenn ich dem Eisenschimmel bezüglich Charmant xx Recht geben muss, stelle ich trotzdem fest...deine Texte (immer positiv, immer diplomatisch) sind hier aktuell das lesenswerteste im gesamten Forum.

                    Gesendet von meinem moto g(6) mit Tapatalk

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                    • verenchen
                      • 21.08.2002
                      • 879

                      #78
                      Würdest du meine Stute auch auseinander nehmen? Leider finde ich so wenig über den Mutterstamm.
                      De Nalani
                      De Nalani v. Domani Vengo (Donnerhall x Pik Ramiro) x Continue x Rubinstein

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                      • darya
                        • 20.02.2005
                        • 3261

                        #79
                        Oh, das ist ein tolles Thema. Sehr interessant.
                        Ich würde meine Stute gerne beisteuern.:
                        Hilkens Arielle oder ihre Tochter Idaia!



                        Schon mal ganz herzlichen Dank!!!!

                        P. S. Bei uns steht ein polnische Stute (edles Halbblut). Das Pedigree weist xx, hannoversche und Trakehner Einflüsse auf. Kannst Du da auch etwas zu sagen? Das ist die Mutter
                        Baza rodowodowa koni powsta?a z my?l? o wszystkich mi?o?nikach koni. Naszym celem jest gromadzenie i udost?pnianie sprawdzonych informacji o hodowanych w Polsce koniach, ich pochodzeniu, osi?gni?ciach i wspó?czynnikach genetycznych. Na stronie s? dost?pne informacje o zawodach, konkursach koni. Informacje na temat je?d?ców. Zdj?cia koni i je?d?ców.

                        Der Vater ist das hier
                        Baza rodowodowa koni powsta?a z my?l? o wszystkich mi?o?nikach koni. Naszym celem jest gromadzenie i udost?pnianie sprawdzonych informacji o hodowanych w Polsce koniach, ich pochodzeniu, osi?gni?ciach i wspó?czynnikach genetycznych. Na stronie s? dost?pne informacje o zawodach, konkursach koni. Informacje na temat je?d?ców. Zdj?cia koni i je?d?ców.




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                        Zuletzt geändert von darya; 27.06.2020, 08:52.

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                        • Paradoxia
                          • 12.12.2017
                          • 55

                          #80
                          Ganz ganz toll! Ich liebe dieses Thread!!

                          wenn du Zeit und Lust hast, ich würde mich mit meinen 2 Pferden gerne anschließen:


                          Nr1:


                          und Nr2:


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                          Erstellt von Mani278, 29.03.2023, 14:45
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