Züchterbefragung - 65% züchten um Fohlen zu vermarkten

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  • ehem
    • 10.12.2013
    • 502

    Züchterbefragung - 65% züchten um Fohlen zu vermarkten


    Wir hatten das Thema mal irgendwo in einer Diskussion, jetzt habe ich den Artikel wiedergefunden, dachte das ist vielleicht ganz interessant auch für andere:


  • wilabi
    • 21.05.2008
    • 2338

    #2
    DAS ist eigentlich die Ursache aller Fehlentwicklungen.

    Züchten für den Fohlenmarkt, weil einfacher und risikoloser und weil es an eigenen Ausbildungsmöglichkeiten fehlt.

    Aber ist das wirklich so ?


    Interessant wäre es mal zu erheben, wie viele Fohlen denn tatsächlich verkauft werden können. In Verden sind die Reitpferde auf den Auktionen immer noch zu 2/3 im Besitz der Züchter bzw. der Züchterfamilien.
    Ich habe im Herbst 2015 festgestellt, dass 8 von 10 Nachkommen des vermeintlichen FOhlenmachers Finest noch nicht verkauft waren. Wieviele von den 547 Züchtern mit Finest-Fohlen konnten ihre Vorstellungen der Fohlenvermarktung umsetzen ? Wieviele dieser Züchter haben jetzt ein Durchschnittsprodukt bzw. Freizeitpferd im Stall, dessen Ausbildung für diesen Markt über den Einkauf von Dienstleistungen nicht lohnt ?

    Da scheinen sich doch auch viele zu "verzocken". Die Wahl bewährter, vererbungssicherer Hengste, über deren Passereffekte Erkenntnisse vorliegen, könnte das Risiko minimieren. Aber für solche Fohlen ist der Markt tot, mittlerweile auch die Körung. Erst wenn der Sattel drauf kommt, hat man hier weniger Risiko und größere Chancen auf ein gut bezahltes Sportpferd. Und bei der Reitpferdevermarktung spielt der "gute Ruf" eines Hengstes schon eine Rolle.

    Wie sind hier eigentlich die Erfahrungne mit Fohlenvermarktung. Ich habe das noch nie betrieben, kaufe eher zu. Ich bin mit den Fohlenzukäufen in den letzten Jahren (max 1 pro Jahr) wirtschaftlich eigentlich besser gefahren, als mit eigener Zucht.

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    • ehem
      • 10.12.2013
      • 502

      #3
      Dito...... es gibt aber wirklich einige, die schaffen es, ihre (etablierte) Zucht als Fohlen für über 10k an den Mann zu bringen. Aber das war im Grunde nicht mein Punkt - vielen wie auch mein Problem ist die Ausbildungsmöglickeit, die gelinde gesagt unter aller Sau ist. Zu den großen braucht man nicht gehen, außerdem bespielen das Feld maximal 20-30 Player. Die können max. 200-300 Pferde ausbilden - wenn mir einer erzählt, er schafft mehr als 10, dann macht er was nicht richtig (ok, evtl. mit Bereiter, aber lassen wir den weg). Im Jahr gibt es in Westfalen alleine 4.500 Fohlen (war das richtig). Diese müssen auch ausgebildet werden. Das könnten die nicht so etablierten machen, die sich mit guten bis sehr guten Pferden und etwas Arbeit und Engagement auch sehr bald nach oben arbeiten könnten. Aber ich habe es jetzt aufgegeben...... ich habe fast 10 durch, alle waren faul, schlecht, psychisch labil, unehrlich oder einfach untalentiert. Das geht nicht nur mir so. Wenn man als älterer Züchter nicht selbst reiten kann, dann ist man echt am Ar.... ich verstehe die, die sagen: ich verkaufe nur noch Fohlen. Fertig!

      Kommentar

      • MeEr
        • 12.04.2016
        • 245

        #4
        Genau das ist das Problem: wer nicht selber ausbilden kann, und sich auf andere verlassen muss, hat es richtig schwer. Da muss man schon tief in die Tasche greifen, um einen guten Beritt zu bekommen. Und auch dann, hinfahren und gucken, was da gemacht wird. Habe Züchterkollegen, die geben ihr Pferd weg, zahlen 500 € Beritt und Betreuung und erwarten nach 2 Monaten, dass die 1. Schleife dran hängt. Das sind ca. 20 € für täglichen Beritt (bei 5 reitfreien Tagen im Monat) - brutto. Was kann ich dafür erwarten? Nix eben! Ist mit jungen Pferden, die z.T. sehr unerzogen sind, auch nicht ungefährlich. Würde ich für das bisschen Geld nicht machen wollen.

        Wir haben zum ersten Mal überhaupt letztes Jahr 2 Pferde -kurzzeitig- in Beritt gegeben. Bzw. selber mit Unterricht geritten oder der Profi saß drauf. War richtig teuer, aber auch richtig, richtig gut. Die Pferde wurden super betreut, Weide, Paddock etc.- alles schon optimal. Leider muss man lange suchen, bis Qualität und Preis zusammen passen.

        Kommentar


        • ehem
          ehem kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          500,-? Ich habe 4-stellig bezahlt und er konnte nicht einmal Wechsel danach - schlimmer, wurde falsch gelernt, dass ich Korrekturpferd dann hier hatte. Übrigens sind Wechsel jetzt absolut kein Problem. Sollte zwar schon letztes Jahr verkauft werden, aber evtl. halte ich den jetzt noch bis GP? PiPa wird auch kein Problem, dazu Lackschwarz..... und Traumcharakter. Wenn wer interessiert ist? :-)
      • fanniemae
        • 19.05.2007
        • 3294

        #5
        Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
        .....Wieviele von den 547 Züchtern mit Finest-Fohlen konnten ihre Vorstellungen der Fohlenvermarktung umsetzen ? Wieviele dieser Züchter haben jetzt ein Durchschnittsprodukt bzw. Freizeitpferd im Stall, dessen Ausbildung für diesen Markt über den Einkauf von Dienstleistungen nicht lohnt ?...
        @wilabi
        in aller fairness muss man einräumen:

        es fallen auch aus anpaarungen mit bewährten leistungshengsten nicht nur kracher.
        bsp de niro.
        der hengst macht ebenso viele oder mehr graupen als brauchbare pferde (er bedient eben die normalverteilung, wie jeder andere auch).
        die unterdurchschnmittlichen de niros allerdings dürften sich weit weniger als freizeitpferde eignen, als die gewöhnlichen finests.
        die frage ist also, mit welchem hengst geht der züchter das grössere risiko ein?

        ehem Züchterbefragung - 65% züchten um Fohlen zu vermarkten
        diese zahl wirst du noch deutlich angheben müssen auf vermutlich 85%.
        weil die netzaffinen teilnehmer solcher umfragen bereits in sich "vorselektiert" sind und exakt dem kreis der internet/modezüchter entsprechen.
        die nicht-fohlenzüchter findest du eher unter den nicht-netzaffinen noch verbliebenen altzüchtern und einigen wenigen unabhängigen profis, die wissen was sie tun und an solchen umfragen gar nicht teilnehmen.


        www.muensterland-pferde.de

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        • Hobbyzucht
          Hobbyzucht kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Na ja, gefühlt hätte ich auch eine größere Menge erwartet. Vielleicht haben die "Fohlenzüchter" ja mehr Stuten? Oder es sind doch eher die jüngeren, die Reitpferde züchten möchten. Jedenfalls sind die, die ich bei der Nachzuchtbeurteilungvon Espressotassen und Sektflöten reden höre, erstaunlicherweise häufig ältere, erfahrene Züchter...

        • Ara
          Ara kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Ob das mit dem netzaffinen Züchter in Abhängigkeit zu den Fohlenzüchtern so stimmt, ist hier die Frage. Also ich bin auch viel im Netz unterwegs. Ich bin aber auch auf vielen großen und kleinen Turnieren und bei HLP unterwegs. Ich zähle mich nicht zu den Fohlenzüchtern und habe noch kein Fohlen verkauft, Was auch daran liegt, dass ich vorwiegend Springpferde züchte und SF dort eher schwerer zu verkaufen sind und zu Schleuderpreise biete ich meine Fohlen nicht an. Sie werden/wurden alle, bis auf zwei Verkäufe im Alter von 2 Jahren, aufgezogen und ausgebildet.

        • ehem
          ehem kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          @Hobbyzucht: ich ja noch neu (relativ) - aber auch beim Fohlen-/ Pferdkaufen habe ich noch nie was von "Espressotassen und Sektflöten" gehört.....

          Achso, evtl. Hufe?
          Zuletzt geändert von ehem; 15.01.2019, 11:13.
      • ehem
        • 10.12.2013
        • 502

        #6
        Sehe gerade am ersten Schaubild: der durchschnittliche Pferdezüchter .... hat 10 Pferde?? Nach meinem Umfeld nahm ich eher an, dass es vornehmlich max. 3-4 sind. Evtl fließen da Ausreißer wie Lewitz mit ein und heben den Durchschnitt.......

        Kommentar

        • HDT
          • 08.03.2010
          • 2158

          #7
          An ehem und MeEr gerichtet, wenn ich es richtig lese, dann kommt ihr aus Westfahlen, gerade dort ist an fast jeder Ecke ein Ausbildungsstall. Die alle, als faul, unehrlich und labil zu bezeichnen, finde ich schon sehr unverschämt. Wenn ich dann aber weiterlese und ihr der Meinung seid, das 500.- Euro schon zu viel Geld ist, dann frage ich mich ob ihr auch an Steuern, Abgaben, Lohnkosten, Reitanlage und und und, denkt.
          Wenn man ordentliche Pferde züchtet, dann lohnt sich die Ausbildung immer, lediglich der Tüv macht das Unterfangen riskant.

          Kommentar


          • ehem
            ehem kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Nein, Missverständnis, Westfalen bin ich oft und sehr gerne, bin selbst aber südlich beheimatet und Pferde stehen ganz nördlich. Und....ich gebe ja gerne was aus, wie oben erwähnt auch mal 4stellig, aber wenn selbst da die Qualität nicht stimmt, weil man eben nicht den Namen hat, wichtig genug ist ..... und einfach zu weit weg wohnt, als dass man da ständig auf der Matte stehen kann...... es klappt nicht. Es mag sicher gute und fleissige Betriebe in Westfalen geben, ich kenne mich da nicht aus, höre aber gerne Empfehlungen, ich kann gerne einige Pferde dort auf dem Weg in den Süden dort abliefern und es sehr gerne testen. Ich will auch nicht immer als ständig mäkelnde Tante hier auftreten, aber wenn sich hier ein Pferd im Süden (nochmal schwieriger) zum BC qualifiziert nach nur 2 Monaten "echten" Beritts und Training und ist dort oben bei den Profis nicht über eine 7,1 rausgekommen und war gar im Finale, dann ist meine Aufregung berechtigt. Ich rede hier von echten Größen, in der Szene bekannt und überall zu sehen. Evtl. war auch das der falsche Gendankengang.......

          • MeEr
            MeEr kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Ich glaube, du hast mich missverstanden. Ich habe niemanden als faul etc. bezeichnet, wie kommst du darauf? Und 500,-€ finde ich eben nicht viel, sondern viel zu wenig. Lies mal genau.
        • Coolness
          • 23.08.2005
          • 2023

          #8
          Ich bin sehr froh das ich den Vorteil habe das meine Freundin, selbst bis S Springen geritten, die Ausbildung der Pferde macht. Selbstverständlich bekommt sie was dafür, aber es ist kein Vergleich dazu, als wenn ich diese Pferde in Beritt geben würde. Zudem hat sie sehr viel Freude an der Ausbildung von jungen Pferden und im Gegenzug bekommt sie was dauerhaft zur Verfügung gestellt, was halt nicht verkauft wird.
          Hin und wieder gebe ich auch was weg zur Ausbildung hier liegen die Kosten monatlich zwischen 700-800 Euro, immer vorrausgesetzt der TÜV ist gut, ansonsten kann man sich das Geld auch sparen. Ich für meinen Teil habe festgestellt das die Kundschaft lieber gerittene Pferde habe will, die leicht zu bedienen, gesund sind, hübsch sind und am Besten doppelveranlagt sind! Dafür gibt es dann auch Geld. Ein Fohlen stellt sich Ottonormal Verbraucher doch eher weniger in den Stall. Ich habe auch schon Fohlen verkauft, allerdings in den letzten zwei Jahren nicht....ob es daran lag das es keine Modehengste waren, weiss ich nicht, Anfragen waren auch eher dünn gesät....bis gar nicht vorhanden. Ich selbst züchte nicht für den Fohlenmarkt, sondern Reitpferde!
          Übrigens würde ich mich auch als kleinen Züchter bezeichnen mit jedes Jahr ca. 2-4 Fohlen, dennoch habe ich über 10 Pferde im Stall stehen ;-)
          www.hof-bargenkoppel.de

          Kommentar


          • Lilie_1991
            Lilie_1991 kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Ich als Endverbraucher würde mir auch kein Fohlen kaufen, erstens wegen mangelhafter Auswahl an Aufzuchtställen in meinem erreichbaren Umkreis, zweitens muss man die ja auch erstmal gesund groß bekommen. Aus meinem Bekanntenkreis höre ich immer, dass alle angerittene Pferde möchten - oder die, die mindestens A-fertige, ältere Pferde kaufen sollten, kaufen dann rohe...

            Ich habe auch roh gekauft und selbst angeritten, habe schon zu viele "angerittene" Katastrophen ausprobiert. Oder seit 2 Jahren unterm Sattel und schon völlig stumpf am Schenkel. Nee, da mache ich das lieber selbst und nehme sehr guten Unterricht. Würde ich bei meinem nächsten Pferd genauso handhaben, oder die 2. Alternative die mich sehr reizen würde, wäre ein sehr gut ausgebildeter, älterer Lehrmeister, mit dem ich höhere Dressurprüfungen starten könnte.

          • Jingle
            Jingle kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Ich kann Lilie da nur voll zustimmen. Gut angerittene Pferde sind eine Seltenheit bzw. in einem recht hohen Preissegment, da auch die Grundqualität dann gleichzeitig sehr hoch ist. Was soll ich als ambitionierter Freizeitreiter mit einem Pferd mit Potenzial für den großen Sport? Ein Pferd mit viel Potenzial möchte der Züchter doch auch gar nicht an einen Freizeitreiter verkaufen. Ich habe mir aus diesem Grund vor mehr als 7 Jahren ein Fohlen gekauft. Mit Trainer am Rand hat auch das Anreiten hervorragend funktioniert. Und wenn jetzt was nicht gut klappt, weiß ich wenigstens das es meine eigene Schuld ist.
        • Hobbyzucht
          • 29.03.2014
          • 653

          #9
          @ehem: bei manchen Züchtern ist ein Fohlen mit einem kleinen, edlen Kopf , das es "aus einer Espressotasse", -oder wahlweise Sektflöte- saufen kann, das Zuchtziel. Meist korreliert dies mit nicht so hohen sportlichen Ambitionen ;-)

          Kommentar


          • ehem
            ehem kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Super, danke! Wieder was gelernt!

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